Die Mission hatte eine ganz besondere Bedeutung für die Ausbreitung des Christentums. Ohne diese hätte sich das Christentum innerhalb der letzten 2000 Jahre vermutlich nicht zur derzeit mitgliederstärksten Weltreligion entwickeln können. Mission an sich gilt als klassisches Tätigkeitsfeld, in dem Begegnungen mit dem Fremden stattfinden, und zwar mit fremden Kulturen, Menschen, Ländern und Religionen. Dies macht einen adäquaten Umgang mit Fremdheit erforderlich. Wie dies geschehen kann, wird in dieser Arbeit am Beispiel der Japanmission durch die Jesuiten im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert aufgezeigt.
Dazu wird zunächst der Begriff der Mission präzisiert und beleuchtet, welchen Problemen und Herausforderungen christliche Mission im Einzelnen ausgesetzt sein kann. Dabei wird auch gezeigt, mit welchen Methoden jeweils versucht wurde, im konkreten Umfeld Mission zu betreiben und den spezifischen Ausgangsbedingungen zu begegnen. Anschließend soll die Jesuitenmission in Japan einer Bewertung unterzogen werden und in einem letzten Schritt ein Bezug zur Gegenwart hergestellt werden. Dabei wird untersucht, inwiefern die von den Jesuiten entwickelte und angewandte Methode der "Akkommodation" den modernen Vorgaben der "Inkulturation" als "Heimisch-Werden" des Evangeliums in einer Kultur gerecht wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Mission
- 2.1. Begrifflichkeiten
- 2.2. Unterschiedliche Missionsmethoden
- 3. Vorbedingungen
- 3.1. Die Jesuiten - Die Gesellschaft Jesu
- 3.2. Europäische Expansion - Zusammenhang zwischen Mission und Handel/Kolonialismus
- 3.3. Situation im Japan des 16. Jahrhunderts
- 3.4. Religionen Japans
- 4. Jesuitenmission in Japan (1549-1639)
- 4.1. Franz Xaver und Francisco Cabral
- 4.2. Alessandro Valignano - Akkommodation und Ritenstreit
- 4.3. Ausweisungsedikt und zukünftige Entwicklungen
- 5. Bewertung der Missionserfolge im „christlichen Jahrhundert“
- 6. Zusammenfassung und Gegenwartsbezug
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Japanmission der Jesuiten im 16. und 17. Jahrhundert. Ziel ist es, den Begriff der Mission zu präzisieren und anhand dieses Beispiels die Herausforderungen und Methoden christlicher Missionsarbeit zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Erfolgsfaktoren und -hindernisse der Mission und sucht nach einem Bezug zur Gegenwart, insbesondere im Kontext der "Akkommodation" und "Inkulturation".
- Der Begriff der Mission und seine historischen Entwicklungen
- Unterschiedliche Missionsmethoden und deren Anwendung im Kontext der japanischen Mission
- Die Vorbedingungen für die Jesuitenmission in Japan (politische, soziale und religiöse Faktoren)
- Die Rolle der Akkommodation und des Ritenstreits in der japanischen Jesuitenmission
- Bewertung der Missionserfolge und deren langfristige Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung betont die zentrale Bedeutung der Mission für die Ausbreitung des Christentums und die damit verbundenen Begegnungen mit dem Fremden. Sie beschreibt den Fokus der Arbeit: die Analyse der Jesuitenmission in Japan im 16./17. Jahrhundert, die Herausforderungen dieser Mission, die angewandten Methoden und deren Bewertung im Hinblick auf moderne Konzepte wie die Inkulturation. Die Arbeit strebt auch eine Erklärung für den relativ geringen Anteil an Christen in Japan heute an.
2. Mission: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Mission" theologisch und historisch, von der innertrinitarischen Deutung bis zur modernen Interpretation als Sendung zur Verbreitung des christlichen Glaubens. Es unterscheidet verschiedene Missionsmethoden, wie den sozio-kulturellen, den professionellen und den institutionellen Typ, und beleuchtet deren Anwendung in der Geschichte. Besonderes Augenmerk liegt auf den beiden klassischen Missionskonzeptionen der Konfrontation und der Akkommodation.
3. Vorbedingungen: Dieses Kapitel beschreibt die Vorbedingungen der Jesuitenmission in Japan. Es charakterisiert die Gesellschaft Jesu, ihren Missionsauftrag und ihre Organisation. Es analysiert den Zusammenhang zwischen europäischer Expansion, Handel und Kolonialismus im Bezug zur Mission. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der Situation in Japan des 16. Jahrhunderts, einschließlich der vorherrschenden Religionen und der gesellschaftlichen Strukturen, die die Missionsarbeit beeinflusst haben.
4. Jesuitenmission in Japan (1549-1639): Dieses Kapitel schildert den Verlauf der Jesuitenmission in Japan von der Ankunft Franz Xaver's bis zum Ausweisungsedikt. Es beschreibt die Arbeit von Schlüsselfiguren wie Franz Xaver, Francisco Cabral und Alessandro Valignano und die Rolle der Akkommodation und des Ritenstreits bei der Missionierung. Die Entwicklung der Mission und ihre schließlich gewaltsame Beendigung durch das Ausweisungsedikt werden detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Japanmission, Jesuiten, Mission, Akkommodation, Ritenstreit, Inkulturation, Europäische Expansion, Kolonialismus, Religionsgeschichte Japans, Christentum in Japan, Globalisierung, interkulturelle Begegnung.
Häufig gestellte Fragen zur Jesuitenmission in Japan
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Japanmission der Jesuiten im 16. und 17. Jahrhundert. Sie untersucht den Begriff der Mission, die angewandten Missionsmethoden, die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren der Mission sowie deren langfristige Auswirkungen bis in die Gegenwart. Ein besonderer Fokus liegt auf den Konzepten der Akkommodation und der Inkulturation.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Den Begriff der Mission und seine historischen Entwicklungen; verschiedene Missionsmethoden und deren Anwendung in Japan; die Vorbedingungen der Mission (politische, soziale und religiöse Faktoren); die Rolle der Akkommodation und des Ritenstreits; die Bewertung der Missionserfolge und deren langfristige Auswirkungen; sowie einen Gegenwartsbezug, insbesondere im Kontext von Globalisierung und interkultureller Begegnung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung; Mission (inkl. Begriffsklärung und Missionsmethoden); Vorbedingungen der Mission in Japan (Jesuiten, europäische Expansion, Situation in Japan, Religionen Japans); Jesuitenmission in Japan (1549-1639) mit Fokus auf Schlüsselfiguren wie Franz Xaver und Alessandro Valignano; Bewertung der Missionserfolge; Zusammenfassung und Gegenwartsbezug.
Wer waren die wichtigsten Akteure der japanischen Jesuitenmission?
Wichtige Akteure waren Franz Xaver, Francisco Cabral und Alessandro Valignano. Die Arbeit beleuchtet deren Wirken und die Strategien, die sie zur Verbreitung des Christentums einsetzten.
Welche Rolle spielten Akkommodation und Ritenstreit?
Akkommodation und Ritenstreit waren zentrale Aspekte der japanischen Jesuitenmission. Die Arbeit untersucht, wie die Jesuiten versuchten, den christlichen Glauben an die japanische Kultur anzupassen (Akkommodation) und welche Konflikte (Ritenstreit) daraus resultierten.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit bewertet die Erfolge und Misserfolge der Jesuitenmission und sucht nach einem Bezug zur Gegenwart. Sie erklärt, warum der christliche Glaube in Japan heute nur einen kleinen Teil der Bevölkerung ausmacht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Japanmission, Jesuiten, Mission, Akkommodation, Ritenstreit, Inkulturation, Europäische Expansion, Kolonialismus, Religionsgeschichte Japans, Christentum in Japan, Globalisierung, interkulturelle Begegnung.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für alle gedacht, die sich für die Geschichte des Christentums, die Missionsgeschichte, die Geschichte Japans und interkulturelle Beziehungen interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke und die Analyse von Missionsstrategien.
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- Tobias Ruoff (Author), 2017, Begegnungen mit dem Fremden. Die Japanmission der Jesuiten im 16./17. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456566