Das Thema „Steuerzahlungen“ stellt eine durch die Jahrhunderte der Menschheitsgeschichte relevante politisch-ökonomische Problemstellung dar. Dabei dreht es sich stets um die Frage, so wenig wie möglich Abgaben an den Fiskus leisten zu müssen, unabhängig davon ob sich in früheren Zeiten unterjochte Völker gegen zu hohe Tributzahlungen ihrer Besatzer wehrten oder ob in der Gegenwart Menschen Steuerbetrug begehen, um den individuellen Wohlstand zu wahren bzw. zu maximieren. Die Frage nach Steuern polarisiert bis heute und mündet in einer sozialethischen Diskussion, die zwischen der unbestrittenen Sinnhaftigkeit von Abgaben an den Staat zur Sicherung des Gemeinwohls und der ebenfalls berechtigten Frage nach einem angebrachten Ausmaß von Steuerbelastungen abwägen muss. Schon Jesus Christus wird in Lk 20,20-26 mit der „Steuerfrage“ konfrontiert und bezieht zu ihr Stellung. Neben weiteren neutestamentlichen Texten, wie z.B. Röm 13,1-7, gilt der „Zinsgroschenspruch“ bei Lukas als einer der klassischen Texte für das Verhältnis von Christentum und Staat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Übersetzungsvergleich
- 3. Textanalyse
- 3.1. Abgrenzung des Textes und Kontextanalyse
- 3.2. Sprachlich-syntaktische, semantische, narrative und pragmatische Analyse
- 3.3. Feststellung der Kohärenz
- 4. Synoptischer Vergleich und Literarkritik
- 4.1. Synoptischer Vergleich
- 4.2. Literarkritik
- 5. Formkritik
- 6. Traditionskritik
- 6.1. Zeitgeschichte
- 6.2. Traditionsgeschichte
- 6.3. Religionsgeschichtlicher Vergleich
- 7. Rückfrage nach dem historischen Jesus
- 8. Überlieferungsgeschichte
- 9. Redaktionsgeschichte
- 10. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den biblischen Text aus Lukas 20, 20-26, den sogenannten „Zinsgroschenspruch“, mithilfe exegetischer Methoden und untersucht die Bedeutung des Textes im Kontext der damaligen religiösen und politischen Verhältnisse. Die Arbeit befasst sich mit der Interpretation des Textes, der Frage nach der Steuerzahlung, der Stellung Jesu in der damaligen Zeit und dem historischen Kontext der Geschichte. Dabei werden verschiedene Übersetzungsversionen des Textes analysiert und miteinander verglichen.
- Die Frage nach der Steuerzahlung im Kontext der römischen Besatzung
- Die Auseinandersetzung Jesu mit den religiösen Gegnern
- Das Verhältnis von Staat und Kirche im frühen Christentum
- Die theologische Botschaft des Zinsgroschenspruchs
- Die historische und religionsgeschichtliche Bedeutung des Textes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Textes „Steuerzahlungen“ ein und beleuchtet die Relevanz des Themas in verschiedenen Epochen. Der Übersetzungsvergleich analysiert die unterschiedlichen Übersetzungen der Bibelstelle Lukas 20, 20-26 und zeigt die unterschiedlichen Schwerpunkte und Interpretationen auf. Die Textanalyse untersucht die sprachlichen, syntaktischen und semantischen Merkmale des Textes, analysiert die Narrative und stellt die Kohärenz des Textes fest. Der synoptische Vergleich vergleicht die Darstellung der „Frage nach der Steuer“ in den synoptischen Evangelien und analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Die Literarkritik untersucht die Quellen und die Abhängigkeit der Evangelien voneinander und ordnet die Perikope den jeweiligen Quellen zu.
Schlüsselwörter
Zinsgroschenspruch, Lukas 20, 20-26, Steuerzahlung, römische Besatzung, Verhältnis von Staat und Kirche, historische Jesusforschung, exegetische Methoden, Übersetzungsvergleich, Synopse, Literarkritik, Formkritik, Traditionskritik, Religionsgeschichte, Überlieferungsgeschichte, Redaktionsgeschichte.
- Quote paper
- Tobias Ruoff (Author), 2016, Lukas 20, 20-26. Der Zinsgroschenspruch. Exegese, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456571