Die folgende Arbeit setzt sich mit dem literarischen Motiv der Insel als Ort des Neuanfanges allgemein, und im Speziellen anhand Tove Janssons Roman "Papan och havet" auseinander.
Das literarische Motiv der Insel ist ein äußerst vielseitiges, denn es kann die unterschiedlichsten Aspekte verkörpern. Sie kann Paradies und Gefängnis sein, Abenteuer und Rückzugsort. Miteinander gemein haben all diese Aspekte, dass sie gleichzeitig auch Trennung bedeuten. Trennung vom Alltag, von der Gesellschaft, vom Festland. Eine solche Trennung bringt jedoch stets auch etwas Neues mit sich, eine veränderte Situation, in der wir uns wiederfinden. Abhängig von unserer subjektiven Bewertung der Trennung, wird aus der Insel eben jenes Paradies oder jenes Gefängnis. "Erleiden“ wir die Trennung vom Alten oder suchen wir sie? Ziehen wir uns bewusst aus der gewohnten Umgebung zurück oder werden wir ihr entrissen? Empfinden wir diesen Neuanfang als positiv oder negativ?
Somit ergibt sich für die Insel das übergeordnete Motiv des Neubeginns. Dieser wird in der Literatur unter anderem mit den oben genannten Aspekten aufgegriffen, bietet jedoch auch Spielraum für wesentlich komplexere Bewertungen und Empfindungen als die genannten Extreme. Ida Hegazi Høyer etwa stellt die Insel in ihrem Roman Fortellingen om øde als auserkorenen Rückzugsort dar, während August Strindberg sie in seinem Roman I havsbandet mit Vereinsamung verbindet.
Komplexer wird die Deutung des Inselmotivs, wenn es sich um eine ganze Gruppe von Personen handelt, welche sich diesem Neuanfang ausgesetzt sieht. Denn sie alle können ihre Situation unterschiedlich bewerten: Für die einen mag die Insel das Paradies darstellen, für die anderen jedoch unwillkommenes Exil.
Eine solche Situation stellt Tove Jansson im Roman Pappan och havet dar, welcher in dieser Arbeit behandelt werden soll. Dabei soll untersucht werden, wie die vier Protagonisten mit der neuen Situation auf der Insel umgehen, wie sie sie empfinden und wie sie selbst durch die Insel beeinflusst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Die Insel als Ort des Neuanfangs
- Der Einfluss der Insel auf die Muminfamilie
- Muminvater
- Muminmutter
- Mumin
- Mü
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Roman "Pappan och havet" von Tove Jansson. Im Fokus steht die Bedeutung der Insel als Ort des Neuanfangs für die Muminfamilie. Der Roman beleuchtet die Auswirkungen der neuen Situation auf die vier Protagonisten und analysiert, wie sie mit der Insel umgehen und wie sie von ihr beeinflusst werden.
- Die Insel als Symbol für Neuanfang und Veränderung
- Die Auswirkungen der Insel auf die individuellen Identitäten der Figuren
- Die Rolle des Meeres als Spiegelbild des Unterbewusstseins
- Die Bedeutung von Selbstfindung und Selbstakzeptanz
- Die Beziehung zwischen Mensch und Natur
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel, "Die Insel als Ort des Neuanfangs", stellt das literarische Motiv der Insel als ein vielseitiges Konzept vor, das sowohl Paradies als auch Gefängnis, Abenteuer und Rückzugsort darstellen kann. Der Fokus liegt dabei auf dem Aspekt der Trennung vom Alltag und der daraus resultierenden Möglichkeit für einen Neubeginn. Im zweiten Kapitel, "Der Einfluss der Insel auf die Muminfamilie", wird die Situation der Muminfamilie auf der Insel im Detail beleuchtet. Kapitel 2.1 untersucht die Erfahrungen des Muminvaters, der durch ein Gefühl der Nutzlosigkeit motiviert ist, mit seiner Familie einen Neubeginn auf der Insel zu wagen. Die Kapitel 2.2, 2.3 und 2.4 beleuchten die individuellen Reaktionen von Muminmutter, Mumin und Mü auf die neue Umgebung und ihre jeweiligen Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Themen Neuanfang, Insel, Identitätskrise, Selbstfindung, Selbstakzeptanz, Mensch-Natur-Beziehung, Mumin-Familie, Tove Jansson, Pappan och havet, Literaturanalyse, Psychologischer Roman.
- Quote paper
- Finja Heeger (Author), 2018, Die Insel als Ort des Neuanfangs in Tove Janssons Roman "Pappan och havet", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456747