Das im September 2018 publizierte Integrationsbarometer stellt einmal mehr die soziale Lage und Herkunft in den Mittelpunkt der Diskussion um gesellschaftliche Teilhabe. Seit Jahren verzeichnet sich ein Rückgang aus klassischen politischen Partizipationsstrukturen. Gleichzeitig hat sich mit der AfD erstmals seit 1949 eine rechtspopulistische Kraft im hiesigen Parteiensystem etablieren können, die die Thematik (sozialer) Sicherheit wettbewerbspolitisch erfolgreich kanalisiert. Diese Situation wirft folgende Fragen auf: In welchem Verhältnis stehen das repräsentativdemokratische System und die soziale Staatlichkeit? Und in welcher Weise wirken Entwicklungen deutscher Sozialstaatlichkeit auf die hiesige politische Kultur und, im Rahmen dieser, auf die öffentliche Rezeption des repräsentativdemokratischen Systems?
Zur Beantwortung dieser Fragen wird die Interdependenz beider Aspekte theoretisch dargelegt, um anschließend die soziale Staatlichkeit hinsichtlich institutioneller Rahmenbedingungen und transformatorischer Momente zu analysieren. Anschließend soll die politische Kultur im Rahmen skizzierter sozialstaatlicher Entwicklungen Gegenstand der Analyse sein, um eine Konklusion hinsichtlich des Effekts sozialstaatlicher Entwicklungen auf die Einstellung gegenüber dem politischen System zu verfassen. Dazu wird abschließend ein in die Zukunft blickendes Fazit erfolgen, um zu evaluieren, ob die repräsentative Demokratie in Deutschland, forciert durch sozialstaatliche Entwicklungen, auf einen krisenhaften Zustand zusteuert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Verhältnis von Staatlichkeit und politischer Kulturforschung
- Soziale Staatlichkeit als Gegenstand politischer Fragilitätsforschung
- Grundzüge des deutschen Sozialstaates
- Wandel sozialer Staatlichkeit und Transformationseffekte
- Politische Kultur im Rahmen sozialstaatlicher Entwicklungen
- Demokratiezufriedenheit und Systemlegitimität
- Beziehung und Signifikanz gesellschaftlicher und politischer Akteure
- Verhältnis sozialstaatlicher Entwicklungen und Systemunterstützung
- Ausblick und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Akzeptanzkrise der repräsentativen Demokratie am Beispiel der Frage sozialer Staatlichkeit. Sie analysiert die Beziehung zwischen der sozialen Staatlichkeit und der politischen Kultur in Deutschland und wie sich Veränderungen in der Sozialstaatlichkeit auf die öffentliche Wahrnehmung des repräsentativdemokratischen Systems auswirken. Dabei wird der Fokus auf die Frage gelegt, ob die repräsentative Demokratie in Deutschland durch die Entwicklungen der sozialen Staatlichkeit auf einen krisenhaften Zustand zusteuert.
- Die Interdependenz zwischen Staatlichkeit und politischer Kultur
- Die Entwicklungen der sozialen Staatlichkeit in Deutschland
- Der Einfluss der sozialen Staatlichkeit auf die politische Kultur
- Die Rezeption des repräsentativdemokratischen Systems in der Gesellschaft
- Die Frage der Akzeptanzkrise der repräsentativen Demokratie in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit stellt den aktuellen Forschungsstand zum Verhältnis von Staatlichkeit und politischer Kultur dar und definiert die zentralen Forschungsfragen. Kapitel 2 widmet sich der Definition von Staatlichkeit und politischer Kultur und beleuchtet die Verbindung zwischen beiden Konzepten im Kontext der repräsentativen Demokratie. Kapitel 3 analysiert die soziale Staatlichkeit in Deutschland, ihre institutionellen Rahmenbedingungen und die Transformationsprozesse, denen sie unterliegt. Kapitel 4 untersucht den Einfluss der sozialen Staatlichkeit auf die politische Kultur in Deutschland, insbesondere auf die Demokratiezufriedenheit, die Beziehung zwischen gesellschaftlichen und politischen Akteuren sowie das Verhältnis von sozialstaatlichen Entwicklungen und Systemunterstützung. Das abschließende Kapitel zieht ein Fazit und beurteilt, ob die repräsentative Demokratie in Deutschland durch die Entwicklungen der sozialen Staatlichkeit auf einen krisenhaften Zustand zusteuert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen Staatlichkeit, politische Kultur, soziale Staatlichkeit, repräsentative Demokratie, Akzeptanzkrise, Demokratiezufriedenheit, Systemlegitimität, politische Partizipation, und gesellschaftliche Transformation. Die Analyse der Wechselwirkungen zwischen diesen Begriffen trägt zur Vertiefung des Verständnisses für die aktuellen Herausforderungen der repräsentativen Demokratie in Deutschland bei.
- Citation du texte
- Dominik Evcimen (Auteur), 2018, Die Akzeptanzkrise der repräsentativen Demokratie in Abhängigkeit von der sozialen Staatlichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456886