Laut „Focus“ sind mittlerweile fast 50% der Deutschen der Meinung, dass die Herkunft eines Menschen eine Auswirkung auf sein kriminelles Verhalten hat. Um die Richtigkeit dieser These zu überprüfen, werde ich in folgender Hausarbeit Studien aus Justiz und Sozialforschung analysieren sowie die Grenzen und Einschränkungen bei der Forschung in diesem Themenfeld darstellen.
Anfangs definiere ich wichtige Begriffe, wie Jugend, Jugenddelinquenz und Migration, welche grundlegend für das Verständnis der darauf aufbauenden Teile sein werden. Anschließend werde ich Grenzen und Einschränkungen des Hell- und Dunkelfelds darlegen. In der Kriminologie wird zwischen diesen zwei Feldern unterschieden. Das Hellfeld umfasst alle polizeilichen registrierten Straftaten, das Dunkelfeld die Differenz zwischen polizeilich registrierten und tatsächlich begangenen Straftaten. Zu beiden Feldern werde ich Studien vorstellen, im Dunkelfeld ebenso Erklärungsansätze für die Ergebnisse der Studie liefern. Zu guter Letzt wird der Einfluss der Medien im Zusammenhang mit der Stereotypisierung von Migranten und Flüchtlingen kurz angeschnitten.
Das Thema Migration und Flucht ist gegenwärtig ein umstrittenes Thema. Migranten und Flüchtlinge werden zum Teil immer mehr stereotypisiert und als Bedrohung für innere Sicherheit, das Sozialsystem und kulturelle Identität wahrgenommen. Unter anderem wird der Zusammenhang zwischen Migranten oder Flüchtlingen und Kriminalität häufig in Politik, Medien und Bevölkerung diskutiert, wobei vor allem die Extremfälle eine hohe mediale Präsenz haben. Diese werden dann zum Teil von Politikern bewusst instrumentalisiert, um durch die Law- and Order- Politik Wählerstimmen zu sichern. Durch Unsicherheiten und Verlustängste bzgl. Einkommen, sozialem Status oder kultureller Identität schenken Teile der Bevölkerung diesen Aussagen Glauben und Parteien wie die AfD erleben einen Stimmenzuwachs.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen & Einführung
- Jugenddelinquenz
- Jugend
- Jugenddelinquenz
- Migration
- Jugenddelinquenz
- Delinquenz im Hellfeld
- Grenzen und Einschränkungen
- Delinquenz im Hellfeld
- Delinquenz im Dunkelfeld
- Grenzen und Einschränkungen
- Delinquenz im Dunkelfeld - Studie
- Erklärungsansätze
- Einfluss der Medien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die verbreitete These, dass jugendliche Migranten häufiger kriminell sind als deutsche Jugendliche. Sie analysiert Studien aus Justiz und Sozialforschung und zeigt die Grenzen und Einschränkungen der Forschung in diesem Bereich auf. Der Fokus liegt auf der Definition von Jugenddelinquenz und Migration, der Erläuterung der Hell- und Dunkelfeld-Forschung und der Rolle der Medien.
- Definition von Jugenddelinquenz und Migration
- Untersuchung der Hell- und Dunkelfeld-Forschung
- Analyse von Studien zur Kriminalität unter Migranten und deutschen Jugendlichen
- Bewertung der Grenzen und Einschränkungen der Forschung in diesem Bereich
- Diskussion des Einflusses der Medien auf die Wahrnehmung von Migranten und Kriminalität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die aktuelle Debatte um Migration und Kriminalität, insbesondere die Stereotypisierung von Migranten als Sicherheitsbedrohung. Die Arbeit analysiert Studien und Statistiken, um die These einer erhöhten Kriminalität unter Migranten zu überprüfen. Kapitel 2 definiert die zentralen Begriffe Jugend, Jugenddelinquenz und Migration, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Kapitel 3 beleuchtet das Hellfeld der Kriminalität, also die polizeilich registrierten Straftaten, und zeigt dessen Grenzen und Einschränkungen auf. Kapitel 4 fokussiert auf das Dunkelfeld, also die Differenz zwischen registrierten und tatsächlich begangenen Straftaten. Hier werden Studien und Erklärungsansätze vorgestellt. Das Kapitel über den Einfluss der Medien beleuchtet, wie die Medien Migranten und Kriminalität stereotypisieren.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt die Themen Jugenddelinquenz, Migration, Hell- und Dunkelfeld-Forschung, Kriminalstatistik, Medien und Stereotypisierung. Sie analysiert Studien und Statistiken, um die vermeintlich höhere Kriminalität unter Migranten zu beleuchten. Wichtige Begriffe sind dabei Jugend, Jugenddelinquenz, Migrationshintergrund, polizeiliche Tatverdächtigenstatistiken, Verurteiltenstatistik und Medienwirkung.
- Citar trabajo
- Jonas Leibinger (Autor), 2018, Jugendkriminalität. Neigen jugendliche MigrantInnen oder nicht-deutsche Jugendliche zu erhöhter Kriminalität?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456938