Dieses Schriftstück sollte die Gründe für das Eingreifen der Schweden auf dem europäischen Kontinent darlegen. „Bey wehrenden dessen Tractaten hat sich der König in Schweden [Gustav II. Adolf] mit einer Armee ins Reich begeben, vnnd deßwegen nachfolgende Ursachen seiner Expedition publicieren lassen.“ Mit diesen Worten wird das X. Tractat Gustav II. Adolf eingeleitet, besser bekannt als das schwedische Kriegsmanifest.
Die „Expedition“, wie es im Tractat heißt, ist wohl genauer als Eingreifen Schwedens in den „teutschen krieg“ zu bezeichnen. Doch wie sind die im Tractat genannten Ursachen zu bewerten und welche Umstände haben Gustav II. Adolf zum Schritt in das Reich getrieben? Die Forschung ist sich bei der Wichtung der Motive Gustav II. Adolf nicht einig. Waren es religiöse oder doch eher machtpolitische Gründe, die der Schwedenkönig besonders betont?
Mit Blick auf das Thema dieser Arbeit wird der Fokus aber nicht nur allein auf diesen Motiven liegen, sondern insbesondere die Person Wallenstein in die Betrachtung mit eingebunden. Stellte er für die Schweden tatsächlich eine Bedrohung dar und wenn ja, war sie tatsächlich so groß, dass Schweden keine andere Option sah als auf den Kontinent zu gehen und in den Krieg im Reich einzugreifen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das schwedische Kriegsmanifest
- 2.1 Was ist ein Kriegsmanifest?
- 2.2 Die im Kriegsmanifest genannten Ursachen
- 2.3 Die Positionen der Forschung
- 3. Die religiösen Gründe Gustav II. Adolfs
- 4. Der Kampf um das Dominium Maris Baltici
- 4.1 Das Dominium Maris Baltitci
- 4.2 Die Pläne des Madrider Hofs
- 4.3 Die habsburgischen Pläne
- 4.4 Stralsund
- 4.5 Der Lübecker Frieden
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das schwedische Kriegsmanifest von 1630, um die Gründe für Schwedens Eingreifen in den Dreißigjährigen Krieg zu analysieren und die Bedeutung Wallensteins als potenzielle Bedrohung für Schweden zu bewerten.
- Das schwedische Kriegsmanifest als Legitimationsinstrument
- Die im Kriegsmanifest genannten Ursachen für Schwedens Intervention
- Wallensteins Pläne zur Errichtung einer habsburgischen Ostseeflotte und deren Bedrohung für Schweden
- Der Kampf um die Vorherrschaft im Dominium Maris Baltici
- Die religiösen Motive Gustav II. Adolfs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Analyse des schwedischen Kriegsmanifests, das die Gründe für Schwedens Eingreifen im Reich darlegt. Dabei werden die wichtigsten Merkmale von Kriegsmanifesten beleuchtet und die in der Forschung vertretenen Positionen zur Interpretation der Motive Gustav II. Adolfs zusammengefasst.
Im Anschluss daran werden die religiösen Gründe Gustav II. Adolfs betrachtet und im Kontext des Kriegsmanifests auf ihre Bedeutung für den Kriegseintritt beurteilt.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Kampf um die Herrschaft des Dominium Maris Baltici. Dieser Abschnitt beleuchtet die Pläne des Madrider Hofs und die habsburgischen Pläne zur Errichtung einer Ostseeflotte unter der Leitung Wallensteins. Hierbei wird die potenzielle Bedrohung für Schweden im Detail dargestellt.
Schließlich werden die Geschehnisse um Stralsund und der Lübecker Frieden behandelt, die ebenfalls Gründe für die schwedische Intervention im Reich darstellen.
Schlüsselwörter
Schwedisches Kriegsmanifest, Gustav II. Adolf, Wallenstein, Dominium Maris Baltici, Ostsee, Habsburger, Spanier, Stralsund, Lübecker Frieden, Dreißigjähriger Krieg, Konfession, Machtpolitik, Kriegslegitimation, Forschung.
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- Andreas Röder (Autor), 2014, Wallenstein. Eine Bedrohung Schwedens?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457383