Mit dieser Proseminararbeit möchte ich der Fragestellung nachgehen, inwieweit Hunger als Herrschafts- und Vernichtungsmittel bei Masssenverbrechen in den Regimen von Stalin und Hitler gezielt eingesetzt wurde.
Wenngleich es in der Geschichte des 20. Jahrhunderts genügend Beispiele für Hunger bei Massengewalten gibt, taucht dieses „Phänomen“ im Großteil der Genozidforschung oft nur als „Nebenprodukt“ auf. Diese Arbeit zeigt aber, dass Hunger als Herrschafts- und Vernichtungsmittel bei Masssenverbrechen in den Regimen von Stalin und Hitler gezielt eingesetzt wurde. Neben Rationalisierungen im Krieg und Engpässen bei der Versorgung der Bevölkerung ließen die Träger der Systeme ganze Gruppen von Menschen verhungern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Hunger?
- Stalins Gewaltherrschaft – Der Holodomor
- Versorgung nach Plan
- Der Holodomor
- Hunger im Dritten Reich
- Rationalisierungen
- Brot für die „Deutschen“
- Gezielter Hunger
- Hunger in den Konzentrationslagern
- Die Hungerpolitik - Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit untersucht, inwieweit Hunger als Herrschafts- und Vernichtungsmittel bei Massengewalten in den Regimen von Stalin und Hitler gezielt eingesetzt wurde. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Hunger in der Geschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere im Kontext des Holodomors in der Ukraine und der Hungerpolitik des Dritten Reiches. Im Fokus stehen dabei die Strukturen, die zur Entstehung von Hunger führten, sowie die verschiedenen Ebenen der Hungerpolitik und ihre Auswirkungen auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen.
- Hunger als Form der Massengewalt
- Der gezielte Einsatz von Hunger als Herrschafts- und Vernichtungsmittel
- Die Rolle der Ideologie und der Rassenlehre in der Hungerpolitik
- Die Auswirkungen von Hunger auf verschiedene Bevölkerungsgruppen
- Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Hungerpolitik in der Sowjetunion und im Dritten Reich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Fragestellung und den methodischen Ansatz erläutert. Im zweiten Kapitel wird der Begriff "Hunger" differenziert betrachtet und verschiedene Formen von Hunger beschrieben. Das dritte Kapitel untersucht den Holodomor, eine künstlich herbeigeführte Hungersnot in der Ukraine während der Herrschaft Stalins. Hierbei werden die Ursachen des Holodomors, die politischen Hintergründe und die Auswirkungen der Hungerpolitik auf die ukrainische Bevölkerung beleuchtet. Das vierte Kapitel analysiert die Hungerpolitik des Dritten Reiches, wobei die verschiedenen Ebenen der Versorgung und Unterversorgung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten betrachtet werden. Hierbei wird der Schwerpunkt auf die gezielte Ausbeutung und Aushungerung von Polen und die Verhungerung sowjetischer Kriegsgefangener gelegt. Außerdem wird die Situation in den Konzentrationslagern, wo Hunger als Vernichtungs- und Repressionsmittel eingesetzt wurde, anhand von Berichten ehemaliger Häftlinge dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Hunger, Massengewalt, Genozid, Holodomor, Stalin, Hitler, Deutsches Reich, Sowjetunion, Konzentrationslager, Kriegsgefangene, Unterernährung, Mangelernährung, Versorgung, Rationalisierung, Rassenlehre, Ideologie, politische Repression, Vernichtungspolitik, gesellschaftliche Strukturen.
- Citar trabajo
- Dominik Uhl (Autor), 2015, Das große Hungern. Hunger als Form der Massengewalt im 20. Jahrhundert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457389