Lernen ist eine allgemeine Lebensfunktion.
Ihre Bedeutung nimmt in dem Maße zu, in dem Lebens-, Arbeits- und Mediensituation komplexer, unbeständiger und undurchschaubarer werden. Die Entwicklung unseres Verstehens muß Schritt halten mit diesem Wandel. Eine allgemeine Einsicht hat sich etabliert, daß wir am Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts quasi in „beschleunigten Zeiten“ leben. In Anbetracht der schnellen technologischen Entwicklungen und der immensen Wissensakkumulation stellt sich in Bezug auf Bildung und Bildungssystem die Frage, welches Lernen das Leben heute braucht.
Das Konzept „Lebenslanges Lernen“ ist inzwischen zu einer popularisierten Formel geworden, das auf die umfassende Bildungsreform im Übergang der 60er zu den 70er Jahre zurückgeht. Beim lebenslangen Lernen wirddie gesamte Lebensspanne als ein Möglichkeitsraum für Bildungsprozesse erkannt. In der heutigen Bildungspolitik spielt lebenslanges Lernen insofern eine große Rolle, als es die permanente Anpassung der Qualifikation der arbeitenden Menschen an neue Techniken und Anforderungen verspricht und dem interkontinentalen Konkurrenzdruck Rechnung trägt.
In den folgenden Ausführungen soll das Konzept lebenslangen Lernens vorgestellt werden. Dargestellt werden soll, welche bildungspolitischen Überlegungen maßgeblich zu seiner Entwicklung beitrugen, wofür das Konzept ursprünglich stand (1.1) und wie es sich gegenwärtig durch einen Wandel in der eigenen Konzeption darstellt (1.2). Ferner soll auf die Fragen eingegangen werden, wie lebenslanges Lernen organisiert ist oder in naher Zukunft sein sollte und an welchen Lernorten es stattfindet (1.2.2). Es werden außerdem der Wandel in den Biographien und daraus resultierende Risiken thematisiert (1.2.3).
Unter Punkt 3 sollen tendenzielle Sichtweisen und Einstellungen der Bildungssubjekte in Bezug auf das Konzept dargestellt werden.
Im Anschluß werden Zukunftsaussichten analysiert: Zum einen wird hierbei im Rahmen von Individualisierung und Pluralisierung der bereits begonnene Trend zum „selbstgesteuerten Lernen“ (4.1), einem dem lebenslangen Lernen inhärenten Konzept, thematisiert. Zum anderen wird der Einfluß neuer Medien auf das gesamte Bildungssystem und mithin auf die sich für den Einzelnen ergebenden Umstellungen im Lernverhalten in groben Zügen diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Entstehung des Konzepts
- 1.2. Gegenwärtige Situation
- 1.2.1. Das Konzept Lebenslangen Lernens- Persönliche Chance oder gesellschaftliche Zumutung
- 1.2.2. Lebenslanges Lernen unter organisatorischen Aspekten
- 1.2.3. Risiken in der neuen Lebensführung
- 2. Konzeptioneller Wandel
- 3. Lebenslanges Lernen aus Adressaten- und Aneignungsperspektive
- 4. Analytische Horizonte Lebenslangen Lernens
- 4.1. Selbstgesteuerte Bildung/ Selbstgesteuertes Lernen
- 4.2. Neue Medien- Neue Möglichkeiten
- 4.2.1. Medienkompetenz
- 5. Ergebnisse/Aussichten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept des lebenslangen Lernens, seine Entstehung im Kontext der 60er Jahre und seine aktuelle Relevanz. Die Arbeit analysiert den konzeptionellen Wandel des Konzepts und betrachtet es aus der Perspektive der Lernenden und der Aneignung von Wissen. Sie beleuchtet zudem die Rolle von selbstgesteuertem Lernen und neuen Medien im Kontext des lebenslangen Lernens.
- Entstehung und Entwicklung des Konzepts des lebenslangen Lernens
- Der konzeptionelle Wandel und seine Auswirkungen
- Lebenslanges Lernen aus der Perspektive der Lernenden
- Die Rolle von selbstgesteuertem Lernen
- Der Einfluss neuer Medien auf das lebenslange Lernen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des lebenslangen Lernens ein und erläutert dessen wachsende Bedeutung in einer komplexen und sich schnell verändernden Welt. Sie beschreibt die Entstehung des Konzepts im Kontext der wirtschaftlichen Rezession der 60er Jahre, des technischen Fortschritts und des internationalen Wettbewerbs. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und benennt die zentralen Fragestellungen, die im weiteren Verlauf behandelt werden, wie z.B. die bildungspolitischen Überlegungen zur Entwicklung des Konzepts, den gegenwärtigen Wandel der Konzeption und die Organisation des lebenslangen Lernens.
1.1 Entstehung des Konzepts: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Hintergründe des Konzepts des lebenslangen Lernens, das im Kontext der bildungspolitischen Debatten der 60er Jahre entstand. Die Rezession, der rasante technische Fortschritt und die wachsende internationale Konkurrenz führten zu der Notwendigkeit, das Bildungssystem zu reformieren. Die Einführung des Begriffs „lebenslanges Lernen“ zielte darauf ab, die Erwachsenenbildung als integralen Bestandteil des Bildungssystems zu etablieren. Das Kapitel zitiert den Deutschen Bildungsrat von 1970, der die Notwendigkeit einer veränderten Bildungsmentalität betonte und die traditionellen Vorstellungen von getrennten Lernphasen kritisierte.
2. Konzeptioneller Wandel: Dieses Kapitel (welches im vorliegenden Text nicht im Detail ausgearbeitet ist) würde sich voraussichtlich mit der Entwicklung und Veränderung des Konzepts des lebenslangen Lernens seit seiner Entstehung befassen. Es würde die Anpassung an neue gesellschaftliche und technologische Entwicklungen analysieren und die verschiedenen Interpretationen und Anwendungen des Konzepts im Laufe der Zeit untersuchen. Die Veränderungen in der Bildungspolitik, in den Lernmethoden und in den gesellschaftlichen Erwartungen an Bildung würden hier im Detail betrachtet werden.
3. Lebenslanges Lernen aus Adressaten- und Aneignungsperspektive: Dieses Kapitel (nicht detailliert im Ausgangstext) würde die Sichtweisen und Einstellungen der Lernenden auf das Konzept des lebenslangen Lernens beleuchten. Es würde untersuchen, wie die Lernenden das Konzept wahrnehmen, welche Motivationen und Herausforderungen damit verbunden sind und wie sie sich selbstgesteuert im Lernprozess einbringen. Der Fokus läge auf der individuellen Aneignung und Verarbeitung von Wissen und den individuellen Lernwegen.
4. Analytische Horizonte Lebenslangen Lernens: Dieses Kapitel behandelt den Trend zum selbstgesteuerten Lernen und den Einfluss neuer Medien auf das Bildungssystem. Es analysiert den Begriff der Medienkompetenz als Schlüsselbegriff der Informationsgesellschaft und untersucht dessen Bedeutung für lebenslanges Lernen. Es wird die zunehmende Bedeutung von selbstorganisiertem Lernen in einer immer stärker individualisierten Gesellschaft untersuchen und die Chancen und Herausforderungen in diesem Bereich herausarbeiten.
Schlüsselwörter
Lebenslanges Lernen, Weiterbildung, Bildungssystem, Bildungsreform, Konzeptioneller Wandel, Selbstgesteuertes Lernen, Neue Medien, Medienkompetenz, Bildungspolitik, Adressatenperspektive, Aneignungsperspektive.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument "Lebenslanges Lernen"
Was ist der Gegenstand des Dokuments "Lebenslanges Lernen"?
Das Dokument untersucht das Konzept des lebenslangen Lernens, seine Entstehung, seinen aktuellen Stellenwert und seine zukünftigen Perspektiven. Es analysiert den konzeptionellen Wandel, betrachtet das Konzept aus der Perspektive der Lernenden und beleuchtet die Rolle von selbstgesteuertem Lernen und neuen Medien.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Entstehung und Entwicklung des Konzepts des lebenslangen Lernens, den konzeptionellen Wandel und dessen Auswirkungen, die Perspektive der Lernenden, die Rolle des selbstgesteuerten Lernens und den Einfluss neuer Medien auf das lebenslange Lernen. Es beinhaltet auch eine Auseinandersetzung mit Medienkompetenz und analysiert die Herausforderungen und Chancen einer individualisierten Lernlandschaft.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, die die Entstehung und den aktuellen Kontext des Konzepts "Lebenslanges Lernen" beschreibt. Es folgen Kapitel zum konzeptionellen Wandel, zur Perspektive der Lernenden und zur Rolle von selbstgesteuertem Lernen und neuen Medien. Es schließt mit einem Ausblick auf Ergebnisse und Zukunftsperspektiven.
Welche historischen Aspekte werden behandelt?
Der historische Kontext konzentriert sich auf die Entstehung des Konzepts in den 1960er Jahren, im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Rezessionen, technischem Fortschritt und internationalem Wettbewerb. Es werden bildungspolitische Debatten und der Einfluss des Deutschen Bildungsrats von 1970 erwähnt.
Welche Rolle spielt selbstgesteuertes Lernen?
Selbstgesteuertes Lernen wird als zentraler Aspekt des lebenslangen Lernens betrachtet und seine Bedeutung in einer individualisierten Gesellschaft analysiert. Die Chancen und Herausforderungen selbstorganisierten Lernens werden untersucht.
Wie werden neue Medien im Kontext des lebenslangen Lernens betrachtet?
Neue Medien werden als wichtiger Einflussfaktor auf das lebenslange Lernen behandelt. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Begriff der Medienkompetenz und ihrer Bedeutung für die Informationsgesellschaft gewidmet.
Welche Perspektiven werden eingenommen?
Das Dokument betrachtet das lebenslange Lernen aus der Adressaten- und Aneignungsperspektive. Es untersucht die Sichtweisen und Einstellungen der Lernenden, ihre Motivationen und Herausforderungen im Lernprozess sowie ihre individuelle Aneignung von Wissen.
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Lebenslanges Lernen, Weiterbildung, Bildungssystem, Bildungsreform, Konzeptioneller Wandel, Selbstgesteuertes Lernen, Neue Medien, Medienkompetenz, Bildungspolitik, Adressatenperspektive, Aneignungsperspektive.
Welche Schlussfolgerungen zieht das Dokument?
Das Dokument liefert einen umfassenden Überblick über das Konzept des lebenslangen Lernens und dessen Entwicklung. Konkrete Schlussfolgerungen und Ausblicke sind im vorliegenden Textfragment nicht im Detail ausgearbeitet, werden aber in den einzelnen Kapiteln angedeutet.
- Arbeit zitieren
- Matthias Rischer (Autor:in), 2002, Das Konzept lebenslangen Lernens / Der Lebenslauf als Bezug der Weiterbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4575