Beinahe jedes Kind in Deutschland besucht in seinem Leben eine Einrichtung der Kindertagesbetreuung. Die eigentliche Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit sowie Hilfen zur Erziehung oder auch Eingliederungshilfen richten sich hingegen an einen kleineren Teil der jugendlichen Bevölkerung.
Wie Christian Kaupke aufzeigt, nehmen immer mehr Kinder und Jugendliche die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe an. Sie haben heutzutage meist einen sehr individuellen und komplexen Hilfebedarf. Gleichzeitig versucht die Politik, den Bereich der Kinder- und Jugendhilfe stärker zu regulieren. Dazu gehören eine kontrollierte Steuerung der Finanzausgaben sowie die Schaffung von Standards.
Doch wie wirken sich diese Rahmenbedingungen auf die Professionalität der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe aus? Wie professionell ist das Handeln des pädagogischen Personals? Kaupke stellt Berufsfelder und das Professionsverständnis in der Kinder- und Jugendhilfe vor.
Aus dem Inhalt:
- Soziale Arbeit;
- Professionalisierung;
- Fall;
- Handlungskompetenz;
- Professionsvermögen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärungen
- Soziale Arbeit
- Profession/ Professionalisierung/ professionelles Handeln
- Diskussionsstand
- Die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe als Berufsfeld
- Geschichtliche Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe
- Ein breites Betätigungsfeld
- Gesellschaftliche Erwartungshaltungen
- Rahmenbedingungen und Anforderungen der Akteure
- Professionsvermögen anhand von Paradoxien in der KJH
- Typisierung von Fällen und deren Situierung
- Prognosen über soziale und biographische Prozesse der Fallentfaltung auf schwankender empirischer Basis
- Geduldiges Zuwarten vs. Sofortige Intervention
- Das Mehrwissen des Professionellen und seines Verschweigens möglicher Ergebnisse
- Professionelle Ordnungs- und Sicherheitsgesichtspunkte und die Eingrenzung der Entscheidungsfreiheit des Klienten
- Die biographische Ganzheitlichkeit der Fallentfaltung und die Expertenspezialisierung
- Exemplarisches Vormachen und die Gefahr, den Klienten unselbstständig zu machen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Professionsverständnis in der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe (KJH) vor dem Hintergrund des Spannungsfelds zwischen individuellen Lösungen und einheitlichen Standards. Sie analysiert die Herausforderungen und Paradoxien, denen Fachkräfte in diesem Bereich begegnen.
- Entwicklung und Wandel des Berufsfelds der Kinder- und Jugendhilfe
- Professionelles Handeln und die damit verbundenen Herausforderungen
- Paradoxien und Spannungsfelder in der praktischen Arbeit
- Der Einfluss gesellschaftlicher Erwartungen und Rahmenbedingungen
- Die Balance zwischen individuellen Bedürfnissen und standardisierten Vorgehensweisen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die wachsende Bedeutung der Jugendphase für die gesellschaftliche Entwicklung und die zunehmende Institutionalisierung von Unterstützungssystemen. Sie hebt die steigenden Anforderungen an die Kinder- und Jugendhilfe (KJH) hervor, die durch demografische Veränderungen und erhöhte gesellschaftliche Erwartungen bedingt sind. Der Anstieg der Ausgaben und die damit verbundenen Versuche der politischen Einflussnahme und Regulierung werden als zentrales Spannungsfeld identifiziert, welches die Gestaltung der Rahmenbedingungen der KJH prägt.
Begriffsklärungen: Dieses Kapitel liefert grundlegende Definitionen zu zentralen Begriffen wie Soziale Arbeit, Profession/Professionalisierung/professionelles Handeln und beleuchtet den aktuellen Diskussionsstand zum Professionsverständnis in der KJH. Es dient als Basis für die nachfolgenden Analysen und die Auseinandersetzung mit den komplexen Herausforderungen des Arbeitsfeldes.
Die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe als Berufsfeld: Dieser Abschnitt beschreibt die geschichtliche Entwicklung, das breite Betätigungsfeld und die gesellschaftlichen Erwartungshaltungen an die KJH. Es werden die Rahmenbedingungen und Anforderungen an die Akteure detailliert untersucht. Der Fokus liegt auf der Vielfältigkeit der Aufgaben und der Notwendigkeit, sich an die komplexen Bedarfe der Klienten anzupassen.
Professionsvermögen anhand von Paradoxien in der KJH: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Paradoxien der KJH, die das professionelle Handeln der Fachkräfte herausfordern. Beispiele sind die Balance zwischen Typisierung von Fällen und individueller Betrachtung, das Abwägen zwischen geduldigem Zuwarten und sofortiger Intervention, sowie der Umgang mit dem Mehrwissen des Professionellen und den Grenzen der Entscheidungsfreiheit des Klienten. Die Kapitel untersucht die Spannungsfelder zwischen biographischer Ganzheitlichkeit und Expertenspezialisierung sowie zwischen exemplarischem Vormachen und der Gefahr der Klientenunselbstständigkeit.
Schlüsselwörter
Kinder- und Jugendhilfe, Professionsverständnis, Soziale Arbeit, Professionalisierung, Paradoxien, Individualisierung, Standardisierung, gesellschaftliche Erwartungen, Rahmenbedingungen, professionelles Handeln.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Professionsverständnis in der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht das Professionsverständnis in der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe (KJH) und analysiert die Herausforderungen und Paradoxien, denen Fachkräfte in diesem Bereich begegnen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Spannungsfeld zwischen individuellen Lösungen und einheitlichen Standards.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die Entwicklung und den Wandel des Berufsfelds der Kinder- und Jugendhilfe, professionelles Handeln und seine Herausforderungen, Paradoxien und Spannungsfelder in der praktischen Arbeit, den Einfluss gesellschaftlicher Erwartungen und Rahmenbedingungen sowie die Balance zwischen individuellen Bedürfnissen und standardisierten Vorgehensweisen.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel mit Begriffsbestimmungen (Soziale Arbeit, Profession/Professionalisierung/professionelles Handeln, Diskussionsstand), ein Kapitel über die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe als Berufsfeld (inklusive geschichtlicher Entwicklung, Betätigungsfeld, gesellschaftlichen Erwartungen und Rahmenbedingungen), ein Kapitel zur Analyse des Professionsvermögens anhand von Paradoxien in der KJH und ein Fazit.
Welche Paradoxien in der KJH werden analysiert?
Der Text analysiert verschiedene Paradoxien, wie z.B. die Balance zwischen Typisierung von Fällen und individueller Betrachtung, das Abwägen zwischen geduldigem Zuwarten und sofortiger Intervention, den Umgang mit dem Mehrwissen des Professionellen und den Grenzen der Entscheidungsfreiheit des Klienten, sowie die Spannungsfelder zwischen biographischer Ganzheitlichkeit und Expertenspezialisierung und zwischen exemplarischem Vormachen und der Gefahr der Klientenunselbstständigkeit.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text verwendet?
Schlüsselbegriffe sind Kinder- und Jugendhilfe, Professionsverständnis, Soziale Arbeit, Professionalisierung, Paradoxien, Individualisierung, Standardisierung, gesellschaftliche Erwartungen, Rahmenbedingungen und professionelles Handeln.
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Der Text zielt darauf ab, das Professionsverständnis in der KJH vor dem Hintergrund des Spannungsfelds zwischen individuellen Lösungen und einheitlichen Standards zu untersuchen und die Herausforderungen und Paradoxien für Fachkräfte zu analysieren.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet der Text?
Der Text bietet Kapitelzusammenfassungen, die die Kernaussagen und den Fokus jedes Kapitels kurz und prägnant beschreiben. Die Zusammenfassungen geben einen Überblick über die behandelten Themen und deren Relevanz für das Gesamtverständnis des Professionsverständnisses in der KJH.
Für wen ist dieser Text relevant?
Dieser Text ist relevant für Studierende der Sozialen Arbeit, Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe, Wissenschaftler*innen im Bereich der Sozialen Arbeit und alle, die sich mit dem Professionsverständnis und den Herausforderungen in der KJH auseinandersetzen.
- Citation du texte
- Christian Kaupke (Auteur), 2019, Das Professionsverständnis in der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe. Individuelle Lösungen versus einheitliche Standards, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457508