Was ist das Eine zum Ziel? Kurz gesagt: Gott. So würde es Meister Eckart beantworten. Aber warum ist das so? Das Essay beschäftigt sich neben dieser Frage u.a. damit, wie wir auch Gott erkennen können.
Eckarts Philosophie ist neben der Trinitätslehre auf die Lehre der Scholastik zurück zu führen. Einer der zentralsten Themen beschäftigt sich damit annähernd zu erklären, was das Eine im Denken ist. Dabei hilft die Transzendentalphilosophie das Sein und die Einheit in Relation zu bringen. Als Voraussetzung gilt im Einen das Sein und umgekehrt das Sein im Einem anzunehmen.
Das Eine verhält sich unmittelbar zum Sein, negiert das Sein. Die Negatio Negationes stellt ein Indiz göttlicher Einheit dar. Das negierte Sein fungiert als Operator der Gottesattribution und negiert jene Dimension der Vielheit, welche frei gesetzt wird. In der Vielheit wird das Sein, die Wahrheit und die Gutheit verwirklicht.
Nach Eckart zu urteilen, kann man nur zum Göttlichen zurück kehren, wenn man an Gott glaubt, welche als Bedingung klassifiziert wird. Man muss an ihn glauben um auch einen Zugang zu Gott zu erlangen um mit ihm eins zu werden. Für Eckart steht die Existenz zu Gott fest, an die wir glauben und uns richten müssen. Wenn Gott nicht ist, ist er nicht oder Nichts. Er wird als Schöpfer dargestellt und durch ihn empfangen Dinge, die geworden sind, ihr Sein. Er stellt das Obere und Frühere dar, was als Ursache eingeordnet wird und berührt das Spätere und Niedere, was für uns als Wirkung bekannt ist. Das Obere hat demnach das Ziel ungeteilt zu bleiben, um das Untere, was geteilt ist, zu einen.
Inhaltsverzeichnis
- Eckarts Philosophie und das Eine
- Das Eine und das Sein
- Gott als Schöpfer und das Problem des Vorhergehenden
- Das Streben nach dem Einen
- Einheit, das Gute und die Erkenntnis Gottes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Meister Eckarts Philosophie, insbesondere seine Konzeption des „Einen“ als Prinzip und Ziel. Sie analysiert die Beziehung zwischen dem Einen und dem Sein, die Rolle Gottes als Schöpfer, und das menschliche Streben nach Vereinigung mit dem Göttlichen.
- Das „Eine“ als zentrales philosophisches Konzept bei Meister Eckart
- Die Beziehung zwischen dem „Einen“, dem Sein und Gott
- Die Rolle des Glaubens und der Gotteserkenntnis im Streben nach Vollendung
- Die Bedeutung der Einheit für die menschliche Existenz
- Das Verhältnis von Vernunft, Erkenntnis und göttlicher Gnade
Zusammenfassung der Kapitel
Eckarts Philosophie und das Eine: Der Text beginnt mit einer Einführung in Eckarts Philosophie, die stark von der Trinitätslehre und der Scholastik beeinflusst ist. Ein zentrales Thema ist die Erläuterung des „Einen“ im Denken Eckarts. Die Transzendentalphilosophie wird als Werkzeug benutzt, um Sein und Einheit in Beziehung zueinander zu setzen. Die Annahme, dass das Eine das Sein voraussetzt und umgekehrt, bildet die Grundlage dieser Betrachtung. Die Negation des Seins wird als Indiz göttlicher Einheit gedeutet und die Vielheit als ein Aspekt des geschaffenen Seins beschrieben.
Das Eine und das Sein: Dieses Kapitel vertieft die komplexe Beziehung zwischen dem Einen und dem Sein. Es wird diskutiert, ob das Sein auch ohne Gott existieren könnte, und Eckarts Argumentation dagegen wird präsentiert. Der Text betont, dass das Sein aus dem Nichts hervorgeht und in Gottes Wesen verankert ist. Gott wird als Ursache aller Dinge dargestellt, was die Annahme eines Vorhergehenden ausschließt. Gott umfasst alle Allgemeinbegriffe wie Sein, Weisheit, Gutheit und Wahrheit und seine Grundlage liegt in der Selbsterkenntnis. Das Sein wird als Verwirklichung aller Dinge verstanden, und jedes vernünftige Wesen strebt nach seiner eigenen Verwirklichung.
Gott als Schöpfer und das Problem des Vorhergehenden: Hier wird die Frage nach dem Vorhandenen vor Gott behandelt. Die Schöpfung aus dem Nichts wirft die Frage auf, ob ein präexistentes Prinzip das Sein Gottes ermöglicht. Eckart widerlegt die Annahme einer Schöpfung durch etwas anderes als Gott, indem er Gottes Existenz als die erste und einzige Ursache aller Dinge feststellt. Das Kapitel verdeutlicht die absolute Transzendenz Gottes und seine Rolle als Schöpfer und Ursprung allen Seins.
Das Streben nach dem Einen: Dieser Abschnitt untersucht das menschliche Streben nach dem Einen. Das Eine wird als Prinzip allen Hervorgebrachten und als Ziel des menschlichen Weges zur Vollendung dargestellt. Der Text betont, dass das Denken in Bezug auf das Eine seine Grenzen erreicht. Die Vereinigung mit Gott wird als das höchste Ziel der menschlichen Existenz betrachtet, welches durch die Fokussierung auf das Eine erreicht werden kann. Die Einheit wird als oberste Priorität für den Menschen identifiziert, da nur in der Vereinigung mit Gott die Vollkommenheit gefunden werden kann.
Einheit, das Gute und die Erkenntnis Gottes: Dieses Kapitel erörtert die Zusammenhänge zwischen Einheit, dem Guten und der Gotteserkenntnis. Die Einheit wird als Resultat der Rückkehr zu Gott verstanden, wobei die Einheit und das Gute untrennbar miteinander verbunden sind. Der Text hebt hervor, dass Gott das höchste Gute repräsentiert, und dass die Vereinigung mit Gott zur Vollendung der Einheit und zur Gotteserkenntnis führt. Das Kapitel diskutiert die Rolle der Vernunft und der göttlichen Gnade in der Erkenntnis Gottes. Die Vereinigung mit Gott wird nicht als ein direkter Akt des Glaubens, sondern als ein Geschehen durch Gottes Gnade beschrieben, welches als „Gottesgeburt“ in der Seele bezeichnet wird.
Schlüsselwörter
Meister Eckart, Das Eine, Sein, Gott, Einheit, Schöpfung, Gotteserkenntnis, Vollendung, Glaube, Gnade, Vernunft, Selbsterkenntnis, Transzendentalphilosophie, Gottesvereinigung.
Häufig gestellte Fragen zu Meister Eckarts Philosophie des Einen
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Meister Eckarts Philosophie, insbesondere sein Konzept des „Einen“ als Prinzip und Ziel allen Seins. Sie untersucht die Beziehung zwischen dem Einen, dem Sein und Gott, sowie das menschliche Streben nach Vereinigung mit dem Göttlichen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Das „Eine“ als zentrales philosophisches Konzept bei Meister Eckart; die Beziehung zwischen dem „Einen“, dem Sein und Gott; die Rolle des Glaubens und der Gotteserkenntnis im Streben nach Vollendung; die Bedeutung der Einheit für die menschliche Existenz; und das Verhältnis von Vernunft, Erkenntnis und göttlicher Gnade.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Eckarts Philosophie und das Eine; Das Eine und das Sein; Gott als Schöpfer und das Problem des Vorhergehenden; Das Streben nach dem Einen; und Einheit, das Gute und die Erkenntnis Gottes. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse eines Aspekts von Eckarts Philosophie des Einen.
Was ist Eckarts Konzept des „Einen“?
Das „Eine“ ist bei Eckart ein transzendentes Prinzip, das allem Sein vorausgeht und als Ziel des menschlichen Strebens nach Vollendung gilt. Es ist die Grundlage von Sein, Gutheit, Wahrheit und Weisheit und wird durch Negation des Seins beschrieben, die Vielheit als Aspekt des geschaffenen Seins betrachtet.
Welche Beziehung besteht zwischen dem „Einen“ und dem Sein?
Die Arbeit untersucht die komplexe Beziehung zwischen dem Einen und dem Sein. Sie argumentiert, dass das Sein aus dem Nichts hervorgeht und in Gottes Wesen verankert ist. Das Sein wird als Verwirklichung aller Dinge verstanden, und jedes vernünftige Wesen strebt nach seiner eigenen Verwirklichung in Gott.
Wie wird die Schöpfung bei Eckart beschrieben?
Eckart beschreibt die Schöpfung als ein Geschehen „aus dem Nichts“, wodurch die Annahme eines präexistenten Prinzips widerlegt wird. Gott ist die erste und einzige Ursache aller Dinge, seine Existenz ist absolut transzendent.
Wie beschreibt die Arbeit das menschliche Streben nach dem Einen?
Das menschliche Streben nach dem Einen wird als Weg zur Vollendung beschrieben. Die Vereinigung mit Gott durch Fokussierung auf das Eine ist das höchste Ziel der menschlichen Existenz. Diese Vereinigung ist jedoch nicht ein direkter Akt des Glaubens, sondern geschieht durch Gottes Gnade ("Gottesgeburt" in der Seele).
Welche Rolle spielen Einheit, das Gute und die Gotteserkenntnis?
Einheit ist das Resultat der Rückkehr zu Gott und untrennbar mit dem Guten verbunden. Gott repräsentiert das höchste Gute, und die Vereinigung mit Ihm führt zur Vollendung der Einheit und zur Gotteserkenntnis. Vernunft und göttliche Gnade spielen dabei eine wichtige Rolle.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Meister Eckart, Das Eine, Sein, Gott, Einheit, Schöpfung, Gotteserkenntnis, Vollendung, Glaube, Gnade, Vernunft, Selbsterkenntnis, Transzendentalphilosophie, Gottesvereinigung.
- Citation du texte
- Isabelle Veser (Auteur), 2017, Meister Eckart. Was ist das Eine zum Ziel?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457595