In diesem Manuskript wurden zwei Studien, die sich mit dem Thema Essstörungen im Leistungssport auseinandersetzen, miteinander verglichen. Die erste Studie „Prevalence of Eating Disorders in Elite Athletes Is Higher Than in the General Population“ von Sundgot-Borgen und Torstveit (2004) untersuchte mittels Fragebögen und Interviews die Prävalenz von Essstörungen bei weiblichen und männlichen norwegischen Leistungssportlern (n=1620) und einer Stichprobe aus der norwegischen Bevölkerung (n=1696). Die zweite Studie „Essstörungen und Leistungssport-Essstörungsspezifische Merkmale bei Sportlerinnen ästhetischer Sportarten“ von Schneider, Bayios, Pfeiffer, Lehmkuhl und Salbach-Andrae (2009) thematisierte die essstörungsspezifische Psychopathologie, sowie das Körperbild bei Sportlerinnen aus ästhetischen Sportarten. Eine Stichprobe von 65 Sportlerinnen aus dem Eiskunstlaufen (EKL) und der rhythmischen Sportgymnastik (RSG) wurden mit einer Kontrollgruppe (KG) und einer Anorexia Nervosa (AN) Gruppe verglichen. Die Ergebnisse der 1. Studie zeigen für weibliche Athletinnen aus ästhetischen Sportarten das höchste Risiko für die Entwicklung einer Essstörung. Die 2. Studie weist leichte Unterschiede zwischen den ästhetischen Sportarten vor. Die Ergebnisse beider Studien machen weitere Untersuchungen und eine differenziertere Betrachtung der verschiedenen ästhetischen Sportarten notwendig.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Studie 1
- Einführung in die Thematik
- Methodik
- Analyse
- Ergebnisse
- Studie 2
- Einführung in die Thematik
- Methodik
- Ergebnisse
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Manuskript analysiert und vergleicht zwei Studien, die sich mit dem Thema „Essstörungen im Leistungssport“ befassen. Die Hauptzielsetzung ist es, die Prävalenz von Essstörungen bei Leistungssportlern im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung zu untersuchen und die essstörungsspezifische Psychopathologie sowie das Körperbild von Sportlerinnen in ästhetischen Sportarten zu beleuchten.
- Prävalenz von Essstörungen bei Leistungssportlern
- Essstörungsspezifische Merkmale bei Sportlerinnen ästhetischer Sportarten
- Einfluss von Körperbild und Druck auf die Entwicklung von Essstörungen
- Vergleich von verschiedenen Sportarten hinsichtlich des Risikos für Essstörungen
- Methodische Herausforderungen und zukünftige Forschungsrichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das Manuskript beginnt mit einer Einführung in die Thematik und beleuchtet den Wandel in unserer Gesellschaft, die zunehmende Bedeutung von Sport und die potenziellen Risiken, die mit leistungsorientiertem Sport verbunden sind.
Die erste Studie untersucht die Prävalenz von Essstörungen bei weiblichen und männlichen norwegischen Leistungssportlern im Vergleich zu einer Kontrollgruppe aus der allgemeinen Bevölkerung. Die Ergebnisse zeigen, dass Athleten ein höheres Risiko haben, eine Essstörung zu entwickeln, wobei weibliche Athletinnen aus ästhetischen Sportarten am stärksten gefährdet sind.
Die zweite Studie fokussiert sich auf die essstörungsspezifische Psychopathologie und das Körperbild von Sportlerinnen in ästhetischen Sportarten. Die Studie vergleicht eine Stichprobe von Eiskunstläuferinnen und rhythmischen Sportgymnastinnen mit einer Kontrollgruppe und einer Gruppe mit Anorexia Nervosa. Die Ergebnisse weisen auf eine besondere Bedeutung des Körperbildes hin, wobei Eiskunstläuferinnen ein größeres Bedürfnis nach Perfektionismus und Misstrauen gegenüber anderen aufweisen. Die Studie konnte allerdings kein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Essstörung bei Sportlerinnen in ästhetischen Sportarten feststellen.
Die Diskussion der beiden Studien beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ergebnisse sowie methodische Einschränkungen und zukünftige Forschungsbedarfe. Es wird betont, dass die ästhetischen Sportarten als Risikofaktor für die Entwicklung von Essstörungen identifiziert werden konnten, allerdings die Ergebnisse der zweiten Studie weitere Untersuchungen zur Differenzierung der verschiedenen Sportarten erfordern. Der Beitrag plädiert für eine verstärkte Fokussierung auf präventive Maßnahmen, um dem Thema Essstörungen im Leistungssport entgegenzuwirken.
Schlüsselwörter
Essstörungen, Leistungssport, ästhetische Sportarten, Körperbild, Psychopathologie, Prävalenz, Risikofaktoren, Prävention, methodische Einschränkungen, zukünftige Forschung
- Quote paper
- Daniel Hackl (Author), 2016, „Essstörungen und Leistungssport. Essstörungsspezifische Merkmale bei Sportlerinnen ästhetischer Sportarten“ versus „Prevalence of Eating Disorders in Elite Athletes Is Higher Than in the General Population“. Ein Vergleich beider Studien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457607