In der folgenden Ausarbeitung soll als übergreifende und bis in das 20. Jahrhundert andauernde Diskussion der Ignorabimus-Streit nach der Fragestellung: „Wie wurde die Rede Du Bois in der Philosophie aufgefasst und beurteilt?“ bearbeitet werden. Nach einem historischen Rückblick auf vorherige Auseinandersetzungen mit den Grenzen des Naturerkennens folgt die kritische Analyse der Rede Du Bois-Reymonds, die anhand der Rezeption durch Eduard von Hartmann und Ernst Mach, durchgeführt werden soll. „Ignorabimus!“ - ein Ausruf des Physiologen Emil Heinrich Du Bois-Reymond gegen die Erklärungsversuche der Naturwissenschaften, der schon bald den wohl eher ungewollten Wendepunkt der wissenschaftlichen Auseinandersetzungen im 19. Jahrhundert darstellen sollte.
Genauer bedeutet die vollständige lateinische Phrase „ignoramus et ignorabimus“, so viel wie: „Wir wissen es nicht und wir werden es niemals wissen“, ein reiner Ausdruck der Skepsis. Der gleichnamige Ignorabimus-Streit wurde letztendlich durch die Rede von Du Bois-Reymond „Über die Grenzen des Naturerkennens“, die er am 14. August 1872, auf der Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte hielt, entfacht.
Historisch war das 19. Jahrhundert geprägt von wissenschaftlichen Errungenschaften, so wurde beispielsweise das Atommodell von Dalton und die Evolutionstheorie von Darwin, zu fundamentalen Voraussetzungen für weitere Forschungen, die unter anderem bis heute andauern. Die Problematik des Naturerkennens war überdies, keineswegs neu, jedoch war es Du Bois, der als angesehener Vertreter der Naturwissenschaften, aus den eigenen Reihen, den unaufhaltbaren Optimismus kritisierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Hintergrund
- Emil Du Bois-Reymond „Die Grenzen des Naturerkennens“
- Unmittelbare Reaktion - Eduard von Hartmann
- Auswirkungen Ernst Mach
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Ignorabimus-Streit und befasst sich mit der Rezeption der Ignorabimusrede von Emil Du Bois-Reymond durch Eduard von Hartmann und Ernst Mach. Die Arbeit untersucht, wie die Rede in der Philosophie aufgefasst und beurteilt wurde, und analysiert die Argumente der beiden Rezipienten im Detail.
- Die Grenzen des Naturerkennens im 19. Jahrhundert
- Die Ignorabimusrede von Emil Du Bois-Reymond
- Die Rezeption der Rede durch Eduard von Hartmann
- Die Rezeption der Rede durch Ernst Mach
- Die Bedeutung des Ignorabimus-Streits für die Philosophie und die Wissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Ignorabimus-Streits ein und stellt die Rede von Emil Du Bois-Reymond „Über die Grenzen des Naturerkennens“ vor. Sie erläutert den historischen Kontext und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Historischer Hintergrund
Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Auseinandersetzungen mit den Grenzen des Naturerkennens von Newton über die Aufklärung bis hin zum Szientismus im 19. Jahrhundert. Es veranschaulicht die Vorgeschichte des Ignorabimus-Streits und die Bedeutung des Naturerkennens in verschiedenen philosophischen Strömungen.
Emil Du Bois-Reymond „Die Grenzen des Naturerkennens“
Das Kapitel analysiert die Ignorabimusrede von Emil Du Bois-Reymond und fokussiert auf seine zentralen Argumente, insbesondere die Unverständlichkeit von Materie und Kraft sowie das Problem der Entstehung von Bewusstsein aus seiner materiellen Natur.
Unmittelbare Reaktion - Eduard von Hartmann
Dieses Kapitel untersucht die Reaktion von Eduard von Hartmann auf die Ignorabimusrede. Es beleuchtet Hartmanns Kritik an Du Bois-Reymond und seine Argumentation für eine ergänzende Metaphysik, die die Grenzen des Naturerkennens überwinden könne.
Auswirkungen Ernst Mach
Das Kapitel behandelt die Rezeption der Ignorabimusrede durch Ernst Mach. Es zeigt Machs positivistischen Standpunkt und seine Kritik an Du Bois-Reymond, sowie seine eigenen Überlegungen zur ökonomischen Natur der physikalischen Forschung.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt die wichtigsten Schlüsselwörter und Themengebiete, die im 19. Jahrhundert im Rahmen des Ignorabimus-Streits diskutiert wurden. Dazu gehören: Naturerkenntnis, Ignorabimus, Emil Du Bois-Reymond, Eduard von Hartmann, Ernst Mach, Materie, Kraft, Bewusstsein, Metaphysik, Szientismus, Positivismus, Laplace’scher Geist, Weltformel, Leib-Seele-Problem, Erfahrung, Wissenschaft, Philosophie.
- Citation du texte
- Max Hillebrand (Auteur), 2017, Die Ignorabimusrede in Rezeption durch Eduard von Hartmann und Ernst Mach, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457733