Konrad von Wettin


Hausarbeit, 2005

14 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Die Aneignung der Markgrafschaft Meißen (1123/1124)

3. Die Herrschaft Konrads unter König Lothar III

4. Die Herrschaft Konrads unter König Konrad III

5. Die Herrschaft Konrads unter König Friedrich I. und seine Zeit im Lauterberger Kanonikerstift

6. Das Stift St. Peter auf dem Lauterberg von der Gründung bis zum Tod Konrads 1157

7. Das Verhältnis Konrads zu den Königen und Kaisern seiner Zeit

8. Fazit

9. Quellen und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Konrad von Wettin war der bedeutendste Wettiner seiner Zeit. Er herrschte 33 Jahre über ein Gebiet zwischen Saale und Elbe und pflegte Verhältnisse zu den einflussreichsten Herrschern im deutschen Raum.

Geboren wurde Konrad entweder im Jahr 1098 oder 1099. Ein genaues Geburtsdatum lässt sich nicht feststellen, da er aber 1157 im Alter von 59 Jahren verstorben ist, muss er entweder im Jahr 1098 oder im Jahr1099 geboren worden sein[1]. Konrad stammte aus dem Herrscherhaus der Wettiner und war Sohn von Graf Thiemo. Graf Thiemo war der Bruder von Dedo II., Markgraf der Ostmark. Des Weiteren war Konrad ein Neffe Heinrichs I. (1070-1103). Dieser wiederum war Vater Heinrichs II. (1103-1123). Als Heinrich II. starb wurde Konrad im Jahr 1123 als Markgraf von Meißen eingesetzt. Konrads Herrschaftsgrundlagen bestanden in seinen frühen Jahren aus dem Besitz des Vaters. Dazu gehörten Güter und Zehnte bei Torgau und deren Pfarrkirche. Des Weitern besaß Konrad in seiner frühen Zeit Grafenrecht. Ob und wo er sie ausübte, kann aber nicht festgestellt werden. Konrad war auch Vogt der Bischofskirche in Naumburg. Verheiratet war Konrad mit Liutgard. Diese war eine Tochter des schwäbischen Grafen Adalbert von Elchingen. Die Heirat fand vor 1119 statt, ein genaues Jahr lässt sich allerdings auch hier nicht bestimmen. Aus der Ehe mit Liutgard entsprangen 12 Kinder.[2]

In meiner nachfolgenden Arbeit möchte ich das Leben und Wirken Konrads von Wettin genauer untersuchen.

2. Die Aneignung der Markgrafschaft Meißen (1123/1124)

Durch den Tod Heinrichs II., der ein Vetter Konrads war, im Jahr 1123 und den Tod seines Bruders Dedo 1124 kam Konrad in die Position neuer Markgraf zu werden. König Heinrich V. (1105-1126) verfolgte jedoch andere Ziele im Zusammenhang mit der Markgrafschaft. 1115 hatte Heinrich V. versucht, Sachsen unter sein Einflussgebiet zu bringen. Dies scheiterte aber mit der Niederlage bei der Schlacht am Welfesholz. Seit dieser Zeit hatte der König

jeglichen Einfluss im Gebiet Sachsens verloren.[3]

Nach dem Ableben Heinrichs II. sah Heinrich V. eine Gelegenheit wieder politischen Einfluss in Sachsen zu erlangen. Er machte seinen Gefolgsmann Wiprecht von Groitzsch zum Nachfolger Heinrichs II. d.h. zum Markgraf von Meißen und der Ostmark.[4] Das wiederum ließ Lothar von Süpplingenburg, später Lothar III. (1125-1137), Herzog von Sachsen aufhorchen. Er wollte es vermeiden, dass ein Salier über Einfluss im Herzogtum Sachsen verfügte. Wiprecht von Groitzsch wurde aus den Marken vertrieben und Herzog Lothar machte Albrecht von Eilenburg zum Markgraf der Ostmark und Konrad von Wettin zum Markgraf der Mark Meißen. Dies wollte Heinrich V. nicht hinnehmen und schickte zur Unterstützung Wiprechts einflussreiche Männer nach Sachsen (Erzbischof Adalbert von Mainz, Herzog Wladislaw I. von Böhmen und Markgraf Otto von Mähren). Aber es gelang den Unterstützern nicht, sich zu vereinigen und damit war das Engagement gescheitert. Herzog Lothar gelang es zudem noch, die Herzöge von Böhmen und Mähren zum Abzug zu bewegen. Daraufhin zogen auch Wiprecht und Erzbischof Adalbert aus den Marken ab. Lothar hingegen wurde vom König zu den Hoftagen im März und Mai 1124 geladen, zu welchen er aber nicht erschien. Nachdem Lothar den Hoftagen fern geblieben war, plante Heinrich V. im Mai 1124 ein Feldzug gegen die Sachsen. Zu diesem Feldzug sollte es allerdings nicht kommen, da Wiprecht von Groitzsch am 22. Mai 1124 im Kloster Pegau verstorben war.[5] Am 23. Mai 1125 starb auch Heinrich V.[6] und im August desselben Jahres wurde Herzog Lothar von Sachsen zum neuen König gewählt. Damit war Konrads Anspruch auf die Markgrafschaft Meißen gesichert.

3. Die Herrschaft Konrads unter König Lothar III.

Nach der Wahl Lothars III. zum deutschen König brauchte Konrad keine Befürchtungen zu haben, die Markgrafschaft Meißen zu verlieren. In den ersten Jahren der Herrschaft Lothars III. kam es kaum zu politischen Auftritten Konrads im Umfeld des Königs. Erst ab dem Jahr 1134, ein Jahr nach der Krönung Lothars zum Kaiser, kommt es zu häufigeren Aufeinandertreffen zwischen Konrad und Kaiser Lothar III. Im Jahr 1134 feierte Konrad zusammen mit dem Kaiser das Oster- und Pfingstfest.

Ende des Jahres 1135 starb Heinrich von Groitzsch , Markgraf der Ostmark. Nach dessen Tod wurde Konrad am 10. Mai 1136, auf dem Hoftag in Merseburg, mit der Ostmark belehnt.[7] Des Weiteren erhielt er noch einige Besitzungen aus dem Erbe Heinrichs von Groitzsch. Es kann vermutet werden dass Konrad im Jahr 1136 auch noch als Vogt des Reichsklosters St. Marien in Chemnitz eingesetzt wurde.

Am 15. August 1136 begab sich Konrad zum Kaiser nach Würzburg[8], von wo aus er zusammen mit dem Kaiser und seinem Gefolge nach Italien zog. Das Weihnachtsfest 1136 feierte Konrad zusammen mit dem Kaiser in der Ebene von Bologna, das Osterfest im darauf folgenden Jahr in Fermo.[9] Im März 1137 war Konrad maßgeblich an den Kämpfen in Ancona beteiligt.[10] Das Pfingstfest im Jahr 1137 feierte das Gefolge um Lothar III. in Bari und am Pfingstsonntag zelebrierten sie eine gemeinsame Messe mit Papst Innozenz II. (1130-1143) im Kloster des Heiligen Nikolaus. Am 4. Dezember 1137 starb Lothar III. auf dem Rückweg aus Italien in Breitenwang. Der Leichnam des Kaisers wurde nach Sachsen überführt, wo er in Königslutter beigesetzt wurde[11]. Nach dem Tod Lothars III. galt Heinrich der Stolze(1126-1139), Herzog von Bayern und Sachsen, als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge Lothars III. Ihm wurden kurz vor dem Tod Lothars III. die Reichsinsignien ausgehändigt. Im Mai 1138 wurde in Bamberg allerdings der Staufer Konrad III. zum neuen deutschen König gewählt. Dessen Wahl wurde im Reich allgemein anerkannt.

4. Die Herrschaft Konrads unter König Konrad III.

Schon kurz nach Beginn der Herrschaft Konrads III. kam es zu einem schweren Konflikt zwischen dem König und Heinrich dem Stolzen. Dieser wurde vom Kaiser aufgefordert, eines der beiden Herzogtümer abzugeben, was er allerdings ablehnte. Daraufhin wurde über ihn im Juli 1138 die Reichsacht verhängt, der König entzog ihm das Herzogtum Sachsen und übertrug es Albrecht dem Bären (1125-1170). Dies wiederum wollten die sächsischen Fürsten nicht über sich ergehen lassen und formierten den Widerstand gegenüber dem König. Markgraf Konrad war an diesem Konflikt zwar nicht vorrangig beteiligt, bemühte sich aber als einer der ersten sächsischen Fürsten um einen Ausgleich mit dem König. Der Konflikt bestand bis ins Jahr 1142, als Albrecht der Bär auf dem Hoftag in Frankfurt auf das Herzogtum Sachsen verzichtete und Heinrich der Löwe wieder Herzog von Sachen wurde[12]. Obwohl Konrad in dem Streit um das Herzogtum Sachsen auf der Seite Heinrichs stand, wurde sein Verhältnis zum König nicht beeinträchtigt. Dies zeigte sich im Jahr 1143 als König Konrad III. ihm im Amt des Vogts des Klosters Chemnitz bestätigt. In den Jahren 1143 und 1144 erfuhr Konrad einen beträchtlichen Gebietszuwachs. 1134 schenkte ihm der König das Rochlitzer Land, welches vorher Reichsbesitz war. 1144, nach dem Tod seiner Schwägerin Bertha, Witwe von Dedo IV. und Tochter Wiprechts von Groitzsch, erbte er mehrere Teile des ehemaligen Besitzes Wiprechts von Groitzsch. Dazu zählten unter anderem der Gau Nisan, das Milzener Land und das Bautzener Land[13]. Im Jahr 1145 kam es zum religiösen Höhepunkt im Leben des Markgrafen, als er zu einer Pilgerreise nach Jerusalem antrat. In Jerusalem wurde er Mitglied der Bruderschaft des dortigen Hospitals. Von der Reise kehrte er unbeschadet im Jahr 1146 zurück, musste allerdings auf dem Rückweg erfahren, dass während seiner Abwesenheit seine Frau Liutgard am 19. Juni 1145[14] in Gerbstedt verstorben war. Die tote Gattin des Markgrafen wurde in Gerbstedt beigesetzt. Die Cronica Montis Sereni berichtet darüber, dass Konrad sehr zornig wurde, als er erfuhr, dass seine Gemahlin nicht auf dem Lauterberg bestattet wurde sondern in Gerbstedt. Daraufhin veranlasste er, dass sie umgebettet wurde was ein halbes Jahr nach der nach der Bestattung in Gerbstedt geschah[15].

[...]


[1] Vgl. Pätzold, Stefan: Markgraf Konrad von Meißen und der Niederlausitz. In: Konrad von Wettin und seine Zeit: Protokoll der wissenschaftlichen Konferenz anlässlich des 900. Geburtstages Konrads von Wettin im Burggymnasium Wettin am 18. und 19. Juli 1998. Halle an der Saale 1998. S. 15.

[2] Vgl. ebd. S. 16 f.

[3] Vgl. Rogge, Jörg: Die Markgrafschaft Meißen in der Politik der deutschen Könige und Kaiser in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. In: Konrad von Wettin und seine Zeit: Protokoll der wissenschaftlichen Konferenz anlässlich des 900. Geburtstages Konrads von Wettin im Burggymnasium Wettin am 18. und 19. Juli 1998. Halle an der Saale 1998. S.56.

[4] Vgl. Rogge, Jörg: Die Wettiner. Aufstieg einer Dynastie im Mittelalter. Ostfildern 2005. S. 32.

[5] Vgl. Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221. Köln 1997. S. 33.

[6] Vgl. Rogge, Jörg: Die Markgrafschaft Meißen in der Politik der deutschen Könige und Kaiser in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. a.a.O. S. 56.

[7] Vgl. Pätzold, Stefan: Markgraf Konrad von Meißen und der Niederlausitz. a.a.O. S. 21.

[8] Vgl. Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221. Köln 1997. S. 35.

[9] Vgl. Kirsch, Wolfgang: Chronik vom Petersberg (Cronica Montis Sereni) nebst der Genealogie der Wettiner (Genealogia Wettinensis). Halle 1996. S.26.

[10] Vgl. Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221. Köln 1997 S. 35.

[11] Vgl. Kirsch, Wolfgang: a.a.O. S. 26.

[12] Vgl. Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221. Köln 1997 S. 36.

[13] Vgl. Pätzold, Stefan: Markgraf Konrad von Meißen und der Niederlausitz. a.a.O. S. 22.

[14] Vgl. Kirsch, Wolfgang: a.a.O. S. 29.

[15] Vgl. Ebd, S. 30.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Konrad von Wettin
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Institut für Geschichte)
Veranstaltung
Von Konrad den Großen bis Friedrich III., den Weisen. Die Wettiner in Sachsen-Anhalt
Note
2
Autor
Jahr
2005
Seiten
14
Katalognummer
V45781
ISBN (eBook)
9783638431286
Dateigröße
504 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Konrad, Wettin, Konrad, Großen, Friedrich, Weisen, Wettiner, Sachsen-Anhalt
Arbeit zitieren
Thomas Klose (Autor:in), 2005, Konrad von Wettin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45781

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