Billige Mode zu welchem Preis? Fakten und Einflüsse der billigen Textilproduktion im Ausland


Elaboration, 2016

13 Pages, Grade: 1,0


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Vorwort
1.2 Streitfrage

2. Allgemeines über die Textilherstellung
2.1 Ergehen der Arbeiter und Arbeiterinnen
2.2 Folgen
2.2 Globalisierung in Bangladesh

3.0 Akzeptanz in der Gesellschaft
3.1 Auswerten der Umfrage

4.0 Gegenmaßnahmen
4.1 Faire Shops
4.2 H&M und fair?

5. Fazit
5.1 Antwort auf meine Streitfrage

1. Einleitung

1.1 Vorwort

Die vorgelegene Arbeit ist meine Ausarbeitung zum Thema „ Billige Textilherstellung in anderen Ländern“. Ich habe dieses Thema gewählt, da es den meisten Teil der Bevölkerung betrifft. Sowohl als Käufer oder Verkäufer, als auch als Mensch. Jeder von uns weiß, dass die Umstände der Näher und Näherinnen im Ausland unmenschlich sind. Wie sonst lässt sich erklären, dass es Pullover schon für unter 5 Euro gibt, oder Schuhe für 10 Euro? Doch warum verschließen wir die Augen? Welchen Einfluss hat es auf die Wirtschaft? Diese und weitere Fragen werden in den folgenden Seiten geklärt.

Da dieses Thema viele Facetten bietet, habe ich mich auf das Land Bangladesh fokussiert und eins der bekanntesten Labels rausgesucht : H&M.

1.2 Streitfrage

Welchen Preis zahlen wir für unsere Billige Mode?

2. Allgemeines über die Textilherstellung

2.1 Ergehen der Arbeiter und Arbeiterinnen

Billige Produktion der Textilien betrifft alle von uns. Doch im folgenden Teil möchte ich auf die Leidenden genauer eingehen. Die Arbeiter der Textilfabriken.

Kleidung wird in den Niedriglohnländern produziert. Am häufigsten steht auf dem Etikett der Klamotte Bangladesh. Daneben wird aber auch viel in Kambodscha, Honduras, Pakistan, Indien oder Türkei produziert, also größtenteils in Asien. Sicher gibt es auch in Europa Staaten wie Rumänien die Kleidung unter schlechten Bedingungen produzieren, allerdings gibt es hier kein starkes Risiko, dass Arbeitsrecht oder Arbeitsrisiko verletzt wird, im Gegensatz zu den Asiatischen Ländern.1 Die meisten Entwicklungsländer wollen mit der Textilherstellung eine Wirtschaft aufbauen, daher herrscht eine große Konkurrenz zwischen den Staaten, und um diese zu übertreffen, bieten die Produktionsfirmen Ihre Ware immer billiger an. Klar ist, dass darunter die Arbeiter leiden. Im Gegensatz zu uns gibt es dort

- kein Mindestlohn à sehr schlecht bezahlt, Überstunden überhaupt nicht
- kein Jugendschutzgesetz à Minderjährige und Kinder arbeiten genau so hart wie Erwachsene
- keine zwingende Renten oder Krankenversicherung
- keine mächtigen Gewerkschaften die die Arbeiter vertreten
- Firmen halten sich nicht an Sicherheits-, Hygiene oder Brandschutzordnungen

Die Arbeiter und Arbeiterinnen haben oft keine Wahl, als dort zu arbeiten. Bis zu 400 NäherInnen sind im engsten Raum neben einander, giftige Gase verbreiten sich, den der Raum wird nicht gelüftet oder gefiltert.2 Sicherlich haben sich Aufstände gebildet, doch wie bei dem Aufstand in Dhaka, werden auch weiteren Proteste die Forderungen nie ganz erfüllt.3 Die Folgen der schrecklichen Arbeitsbedingungen, machen sich natürlich bemerkbar.

2.2 Folgen

Um auf mein Beispiel Bangladesh zu greifen: Von 2005 bis 2012 gab es dort sieben Brände in Textilfabriken.4 2012 war einer der heftigsten Brände dort. Die Textilunternehmen KiK, H&M und C&A ließen zu der Zeit Jacken her stellen. Durch die oben genannten schlechten Brandschutzordnungen, kam es leicht zu einem Brand, vermutlich waren es freiliegende Elektrokabel. Da auf weitere Ordnungen kein Wert gelegt wird, gab es in dem Gebäude keine Fluchtmöglichkeiten, was bis zu 100 Tote geführt hat.5

2013 kam es zu einem weiteren Unfall. Im April stürzte in Savar eine Fabrik namens Rana Plaza ein, welche mehr 1.000 Menschen unter sich begrub.6

Das Gebäude wurde von Gutachtern schon vor dem Einsturz als gefährdet eingestuft, da es aber dort keine weiteren Kontrollen gibt, haben die Eigentümer der Firmen ihre Mitarbeiter weiterhin kommen lassen, während die Banken die im Untergeschoss waren, geschlossen wurden.

Interessant ist, dass die Fabrik unter anderem für C&A produziert hat. Das Unternehmen, welches 2012 nach dem Brand , Besserung versprochen hatte.7. Und hier wird das Problem klar: Den Modekonzernen sind Arbeiter schlichtweg egal, legendlich eine irische Bekleidungsfirma, welche auch in Rana Plaza produziert hat, hat den Arbeitern umgerechnet bis zu 1.000 Euro Entschädigung bezahlt. Von den anderen kam, bis auf mitfühlende Worte vor der Kamera, keine Reaktion.8 Dadurch wird klar: Die Modeunternehmen sind die Antagonisten der Menschenrechte, jedoch können die unterdrückten Menschen, nicht ohne die Unternehmen, und das scheinen diese stark auszunutzen.

Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion für die Veröffentlichung entfernt.

Fabrik Rana Plaza nach Ihrem Einsturz

2.2 Globalisierung in Bangladesh

Textilproduktion ist ein sehr gutes Beispiel für die Globalisierung. Die WAZ schreibt: „ Die Textilproduktion zeigt die Brutalität der Globalisierung“

Angefangen bei dem Design und der Marktforschung in Deutschland bis zum Erdöl für die Fasern aus Südamerika und bis hin zu der Baumwolle aus Afrika, die in Bangladesh auf den Tisch der NäherInnen landet und schließlich nach Deutschland in unseren Läden ankommt.

Die Definition von Globalisierung besagt, das Globalisierung ein Prozess ist, bei dem es eine weltweite Vernetzung gibt die dazu dient, Produkte so her zu stellen, dass es möglichst viel Gewinn für die Auftragsgeber gibt.

Die Kleidung die wir an unserem Leib tragen, hat also mehrere Stationen durch die Welt durchgemacht à Globalisierung.

Dieses T-Shirt kann man bei H&M für 4,99 Euro erwerben.9 Seltsam, schließlich scheint in Deutschland alles teurer zu werden, außer dem T-Shirt.

Im folgendem habe Ich mich über den Weg des Shirts erkundigt, und wie der Preis zustande kommt.

Die Suche fängt beim Agrarprodukt an, und die Grundlage

Jeder Kleidung : Die Baumwolle. Auch diese wird meist in

Drittstaaten produziert und verkauft. Zwar gibt es auch Baumwollbauern in den USA, welches einen kleinen Fortschritt für die Produktion bedeutet, diese ernten jedoch mit Maschinen und stehen unter ihrem Bundesstaat unter Schutz von Arbeit und Lohnbedingungen. Somit können diese Ihre Produktionen nicht so billig wie die Konkurrenz anbieten. Bei dieser setzt sich der Preis auch wieder aus billiger Produktion von billig bezahlten Arbeitern zusammen und aus den vielen Angeboten. Dieser beträgt im durchschnitt 40 US Cents für ein Pfund Baumwolle.10

Als nächstes muss die Ware auf den Tisch der NäherInnen in Asien landen. Dafür wird Sie in ein Frachtschiff gesetzt, da ein Containerschiff Mengen an Produkten aufnehmen kann, sind die Kosten für ein einzelnes gering. Vielleicht 1 Cent, der Preis ist allerdings schon in den oben genannten 40 Cents mit einbegriffen.11

In Bangladesh angekommen, wird ein T-Shirt dran genäht, und das Etikett mit der Aufschrift „4,99“ aufgenäht. Das kann weit aus mehr sein, als das, was der Tageslohn der NäherInnen ist, und diese produzieren mehrere hunderte Kleidungsstücke an einem Tag.12 Die NäherInnen verdienen umgerechnet etwa 35 Euro pro Monat. Wenn man davon ausgeht, dass sie 28 Tage im Monat arbeiten, ist es 1,25 Euro pro Tag.13

Wenn man davon ausgeht, dass eine Näherin pro Tag 250 einfache T-Shirts produzieren müsste

Das wären gerade mal 0,005 Cents Lohn für ein T-Shirt. Dazu kommen aber noch weitere Produktionskosten dazu (Strom, Waschung..), so dass am Ende 0,95 Euro Produktionskosten entstehen.

Die Ware wird nun, wieder mit Frachtschiffen, nach Deutschland gebracht, auch hier gibt es wegen den großen Mengen einem geringen Preis für ein einzelnes. Ein Container kostet 2.800 Euro, das sind 6 Cent pro T-Shirt.14

Für Miete, Nebenkosten und Verwaltung, Marketing gibt das Unternehmen 2,10 aus.15

Zählt man alles zusammen, kommt 3,51€ raus. ( Baumwolle + Produktionskosten (1,35€) + Fracht (0,06€) + MNV ( 2,10€) )

Das T-Shirt wird für 4,99 verkauft, 19 Prozent Mehrwertsteuer wären etwa 0,95€. Somit ist das Shirt ohne die Steuern 4,04€ wert, und deswegen macht H&M mit dem Verkauf eines solchen T-Shirts 0,53 € Gewinn.

Rechnet man den Lohnanteil der NäherInnen des Shirts aus, landet man bei etwa 0,1 Prozent.

Die restlichen Produktionskosten betragen etwa 27 %

Die Fracht 12 % und die Nebenkosten usw. sind bei 43 %. Davon sind 11% Marketing. Der Gewinn beträgt 10 %.

Die restlichen

3.0 Akzeptanz in der Gesellschaft

3.1 Auswerten der Umfrage

Um raus zu finden, wie andere Leute über die Schattenseite der Mode denken, habe ich folgende Umfrage 18 Personen beantworten lassen. Die Umfrage wurde von mir erstellt.

Bitte beantworten Sie folgende Fragen ehrlich !

Wichtig: Alle Fragen beziehen sich auf die folgenden Läden und Kleidungsmarken:

H&M, C&A , P&K , NewYorker, Takko, Tchibo, kik, Primark, Calvin Klein, Nike, Adidas, Puma, “No Name “ Läden, Mango, Benetton, Pimkie, Ralph Lauren, Hugo Boss , Zara, Replay , Asos, Cheep Monday , Only, Vero Moda

Bitte ankreuzen:

1. Wie oft kaufen Sie bei einer oder mehreren (nicht relevant) der oben genannten Ketten / Marken ein ?

- nie
- selten
- oft
- sehr oft
- nur dort

2. Besitzen Sie Kleidung, welche ein bestimmtes Siegel besetzt ? ( z.b Fair Trade)

- nein
- ja , Siegel :

3. Wissen Sie, dass Ihre Kleidung oft unter unfairen Bedingungen hergestellt wird ?

- ja
- nein

Wenn nein, was glauben Sie, wird sie hergestellt?

4. Welcher Aussage könnte von Ihnen kommen? ( Bitte nur ein Kreuz)

- „ Es ist mir eigentlich egal wie die Kleidung hergestellt wird, kann es eh nicht ändern“
- „ Ich unterstütze diese Marken nicht und kaufe bewusst Made in Germany ein“
- „ Die Leute tun mir leid, aber ich möchte nicht noch mehr Geld für Kleidung ausgeben“
- „ Die Leute tun mir leid, aber die Klamotten von H&M, Zara und Co. Gefallen mir so sehr!“
- „ Die Leute da können doch froh sein, dass die überhaupt ein Job haben!“

5. Welche Aussage könnte von Ihnen kommen?

- „ Ich hab mich noch nie über Fair Trade Kleidung informiert“
-„ Ich habe mir Fair Trade Kleidung angeschaut, aber sie ist zu teuer“
-„ Fair Trade ist nur was für Ökös!“
-„ Ich habe sie mir angeschaut, finde die Mode von H&M und Co. Aber besser“

Alle befragten Personen waren unter 18 Jahre alt. Die Umfrage zeigt, dass die Filialen, die wir bevorzugen, in unserem Preisniveau sind. Ich habe mich bewusst für die oben genannten Marken/Läden entschieden da sie a) sehr beliebt bei Jugendlichen sind und b) ihre Haupt-Produktionsstätte in Bangladesh haben.

Das erste, was ins Auge sticht, ist die Zustimmung von 100%, die es bei der Frage „ Wissen Sie, das Ihre Kleidung unter unfairen Bedingungen hergestellt wird“. An der Unwissenheit des Volkes kann es also schon mal nicht liegen.

Nur 5 % haben angegeben, dass sie bei den genannten Marken selten einkaufen gehen, 54 % schwanken zwischen oft und sehr oft, und 38% kaufen nur dort ein.

72 % besitzen kein Kleidungsstück, welches ein bestimmtes Siegel besitzt. 27 % haben Ja angekreuzt, allerdings haben nur 11% ihr Siegel angegeben, welches Bio war.

Bei den Aussagen, gibt es keine klare Mehrheit. 16 % meinen, dass man die Situation eh nicht ändern kann, und es Ihnen egal ist. Ehrlich gesagt, habe Ich bei dieser Antwort mit mehr gerechnet. Keiner der Befragten, kauft bewusst ein, was mich nicht überrascht hat. 38% geben an, dass Sie Mitgefühl haben, jedoch nicht mehr Geld ausgeben können und wollen für Ihre Kleidung. Das liegt meiner Meinung daran, dass es eine falsche Vorstellung von „ mehr Geld“ gibt. Schon ein Euro mehr würde den Arbeitern etwas Gutes tun.

37 % haben angekreuzt, dass sie nichts anderes kaufen möchten, weil Ihnen die Mode von H&M und Co. Besser gefallen würde. Dies passt nicht ganz mit der 33%tigen Zustimmung auf die letzte Aussage „ Ich habe mir Fair Trade Kleidung angeschaut, finde H&M und Co. Aber besser“, da sich die 37 % theoretisch nur ein Urteil bilden könnten, wenn sie beide Seiten angeschaut haben.

Auf diese Frage kreuzet auch ganze 50% an, dass sie sich nie über Fair Trade Kleidung informiert haben; und hier wird das Problem auch deutlich à Wir haben auf gut deutsch gesagt keine Ahnung wo man so was her bekommt, und was Sie überhaupt ist bzw. wie sie aussieht. Für 11% ist die Fair Trade Kleidung schlicht zu teuer, was man auf einer Seite nachvollziehen kann, da es hier kein T-Shirt unter 15 Euro gibt, und es einfach Leute gibt, die sich so etwas nicht leisten können. 5 % meinen, dass Fair Trade nur für Ökos wäre. Ein hartes Vorurteil, mit dem sich die Organisation öfters durchschlagen muss, da wenn man an Bio und Fair Trade denkt, einem gleich übertriebene- umweltbewusste Menschen einfallen. Jedoch kann man auch dies nicht behaupten, ohne sich die Mode angeschaut zu haben. Ob dies der Fall war, war leider nicht angegeben.

Die Umfrage zeigt, dass sich bei gewissen Aussagen die Meinungen teilen, den einen kann es egal sein, die anderen möchte kein Geld haben. Klar ist, dass alle Bescheid wissen, wie ihre Kleidung hergestellt wird, und trotzdem besitzt die Mehrheit nicht ein einziges Stück mit einem Siegel, welches für Menschenrechte steht.

Und zu diesem muss nicht Bio dazu gehören!

4.0 Gegenmaßnahmen

4.1 Faire Shops

Selbstverständlich gibt es viele Organisationen, die versuchen, auf die schrecklichen Umstände aufmerksam zu machen und dagegen zu kämpfen. Wobei man, wie schon erwähnt, weiß, dass das Problem in der Gesellschaft nicht in der Unwissenheit über die Produktionsbedingungen liegt, sondern in der Unwissenheit über die Alternativen. Aus diesen entstehen meistens eigene Läden.

Im Internet findet man viele solcher Shops, die fair gehandelte Kleidung anbieten.

Jedoch muss man sie explizit suchen, sie betreiben, im Gegensatz zur Konkurrenz, keine Webung.

Eine der bekanntesten Kooperationen ist Fair Trade mit Armedangels. Dieser Laden ist seit einigen Jahren von Fair Trade lizenziert worden und ist ganz oben auf der Suchliste. Es ist jedoch anzumerken, dass die Kleidung hier wesentlich teurer ist, was man natürlich erwartet. Die Seite setzt auf Nachhaltigkeit und Vermeidung von Massenproduktion. Zu dem sind die Näherinnen unter anderem in Köln stationiert, was ihre Grundrechte sichert.16

Einen seriösen Shop erkennt man an folgenden, qualifizierten Siegeln:

BEST – Siegel , Fairtraide Certified Cotton und das Global Organic Textile Standart. Diese achten neben den biologischen Anbau auch auf die soziale Lage bei der Produktion.17

4.2 H&M und fair?

Interessant ist auch, dass sich Labels meistens auch als „fair“ betiteln, um gut anzukommen. H&M beinhaltet z.B auch Teile, welche mit BIO – BETTER COTTON ausgestattet sind. Dies erweckt erstmal den Eindruck, H&M würde sich für die Umwelt und den Menschen einsetzen. Doch was wenige wissen, dass das „Bio“ in dieser Bezeichnung fast gar nichts mit dem Bei H&M gilt nur das BCI – Better Cotton Initiative, welches keine strengen Kriterien hat, im Gegensatz zum unabhängigen Ökosiegel GOTS. BCI achtet legendlich auf Wasserverbrauch und den Nachhaltigen Umgang mit dem Boden. Unter dem Siegel ist sogar Gentechnik erlaubt. Auch werden die Arbeiter hier gar nicht beachtet. Beim Kunden weckt das grüne Etikett jedoch den Eindruck, H&M würde sich explizit mit Mensch und Umwelt beschäftigen; dies gibt Ihm ein gutes Gewissen, so dass er am Ende mehr kauft.18

5. Fazit

>5.1 Antwort auf meine Streitfrage

„Billigmode zu welchem Preis?“, nach meiner Ausarbeitung fällt mir nur eins ein: einen hohen. Einen zu hohen Preis.

Mir war schon vor meiner GFS klar, dass Kleidung nicht in einer sauberen Fabrik mit einem Mindestlohn produziert wird, jedoch haben mich die Fakten dennoch erschreckt. Dass es wirklich so wenig ist, hätte ich nicht gedacht. Vor allem, kann Ich aus eigener Erfahrung sagen, dass sich im letzten Jahr ein sogenannter Hype um Lebensweisen wie dem Veganismus gelegt hat. Die Menschen wollen lieber Bio kaufen, und den Tieren großes Leid ersparen. Auch wächst die Bereitschaft Bedürftigen zu helfen, wie z.B den Flüchtlingen. Es scheint so, als würde man sich in viele Bereichen bessern wollen bzw. ein besser Mensch sein möchte. Nur die Bekleidungsindustrie scheint den meisten trivial zu erscheinen. Dies liegt meiner Ansicht nach daran, dass die größte Zielgruppe, Jugendliche bis junge Erwachsene, kein großes Wissen über Produktion und Alternativen kennt. Ehrlich gesagt, habe Ich auch nie Werbung für ein faires Label gesehen, diese sollten sich meiner Meinung nach mehr integrieren. Ich leugne nicht, dass ich nun weiterhin bei H&M und Co. Einkaufen werde, allerdings werde Ich meinen Konsum zurück setzen. Jeder kennt wahrscheinlich diese Kleider, die man kauft und nie anzieht. In Zukunft werde ich, aus Respekt, mir länger überlegen, was ich kaufe und dafür sorgen, dass Ich es sorgfältig aufbewahre, damit Ich länger etwas davon habe. Aber auch möchte ich in Zukunft öfter bei Labels vorbeischauen, welche nachweislich fair produzieren. Man kann sich schließlich für 20 Euro ein T-Shirt mit gutem Gewissen kaufen, anstatt vier, welche eine Leidensgeschichte erzählen. Die Verantwortung liegt somit auch beim Konsument, wir möchten es immer billiger. Doch selbst wen wir viel Geld für Markenklamotten ausgeben, können wir uns sicher sein, das diese nicht fair produziert wurden. Wir zahlen legendlich für den Namen der Kleidung. Somit sind wir teilweise von solchen Shops überflutet, und die Kampagnen, welche für faire Kleidung kämpfen und sorgen gehen unter. Deshalb meine Ich, liegt die größere Verantwortung bei den Unternehmern. Es würde alleine reichen, die T-Shirts um 50 Cent hoch zu schrauben; um mindestens 7% Lohn rausspringen zu lassen. Schon diese kleine Summe, würde das Leben der NäherInnen ungemein erleichtern. Und Ich bin mir sicher, dass H&M deshalb keine Kunden verlieren würde. Zu dem könnten sich auch große Konzerne für die Sicherheit ihrer Arbeiter einsetzen, und in die Fabriken investieren. Schlussendlich, müssen wir Konsumenten mit dem Gewissen leben, was eigentlich andere, welche Geld besitzen (die Modeketten) rein machen könnten. Es bleibt jedoch immer eine Frage des Geldes, so wohl beim Käufer, als auch beim Verkäufer. Ich hoffe, dass sich der oben erwähnte Hype um das Gute auch in dieser Branche durchschlägt .Allerdings habe ich das traurige Gefühl, dass sich erstmal nichts ändern wird, auf beiden Seiten. Denn wie schon Jean Antoinette Petit-Senn sagte : „ Das Gewissen spricht, aber der Eigennutz schreit“ .

[...]


1 http://www.zeit.de/lebensart/mode/2013-09/fair-trade-oder-ausbeutung-modemarken-check-h-m Entnommen am 10.11.2015

2 http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article107883753/Der-Kampf-der-Naeherinnen-aus-Bangladesch.html Entnommen am 10.11.2015

3 http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/asien-leben-in-armut-der-aufstand-der-naeherinnen-1.969192 Entnommen am 10.11.2015

4 http://www.hna.de/welt/brand-kik-textilfabrik-bangladesch-hunderte-tote-2636036.html Entnommen am 10.11.2015

5 http://www.spiegel.de/panorama/bangladesch-mehr-als-100-tote-bei-feuer-in-textilfabrik-a-869160.html Entnommen am 10.11.2015

6 http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-05/fabrik-einsturz-bangladesch-tote Entnommen am 10.11.2015

7 http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-05/fabrik-einsturz-bangladesch-tote Entnommen am 10.11.2015

8 http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/bangladesch-die-schattenseite-der-globalisierung--66127661.html Bild: https://www.schuhkurier.de/news/ave-ein-jahr-nach-rana-plaza-11537/ Entnommen am 10.11.2015

9 http://www.hm.com/de/product/71092?article=71092-L Entnommen am 12.11.2015

10 http://www.stern.de/wirtschaft/subventionen-baumwolle-wird-zu-billig-gemacht-3520188.html Entnommen am 12.11.2015

11 https://idblog.hdm-stuttgart.de/dund/2013/05/page/2/

12 http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/spurensuche-der-herstellung-warum-man-t-shirts-fuer-fuenf-euro-kaufen-kann-seite-4/3746394-4.html Entnommen am 12.11.2015

13 http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article107883753/Der-Kampf-der-Naeherinnen-aus-Bangladesch.html Entnommen am 12.11.2015

14 http://www.unique-online.de/die-weltreise-der-baumwolle/4018/ 12.11.2015

15 http://www.berliner-kurier.de/berlin/primark-eroeffnung-wer-verdient-was-am-billig-shirt--1414924 Entnommen am 12.11.2015 und verglichen mit https://prezi.com/yp_ha6gk82oi/der-weg-eines-hm-t-shirt/; da es in der ersten Quelle um ein anderes Unternehmen ging, jedoch ist die Zahl 2,10 bei beiden vorhanden.

16 http://www.armedangels.de/about-us/ Entnommen am 28.11.2015

17 http://www.modeaffaire.de/ratgeber/zertifikate/ Entnommen am 28.11.2015

18 https://news.utopia.de/ratgeber/biobaumwolle-discounter-preise/ Entnommen 28.11.2015

Excerpt out of 13 pages

Details

Title
Billige Mode zu welchem Preis? Fakten und Einflüsse der billigen Textilproduktion im Ausland
Grade
1,0
Author
Year
2016
Pages
13
Catalog Number
V457841
ISBN (eBook)
9783668912847
ISBN (Book)
9783668912854
Language
German
Keywords
billige, mode, preis, fakten, einflüsse, textilproduktion, ausland
Quote paper
Annarita Marinaro (Author), 2016, Billige Mode zu welchem Preis? Fakten und Einflüsse der billigen Textilproduktion im Ausland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457841

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