In dieser Arbeit soll beleuchtet werden, ob die Kunstthematik zum Entstehen der Verbrechen sowie zu deren Auflösung beiträgt. Durch die doppelte Lesart als Detektivgeschichte sowie Künstlererzählung kommt die Frage auf, ob und worin eine Verbindung dieser beiden Lesarten besteht. Dazu wird anfangs anhand der von Alewyn aufgeführten Elemente des Detektivromans untersucht, inwieweit diese in der Erzählung überzeugend nachzuweisen sind. Im zweiten Teil werden die beiden Künstlerfiguren genauer in den Blick genommen. Dabei stellt sich die Frage, ob die „Gegenspieler“ der Detektivgeschichte, das Fräulein als Ermittlerin und Cardillac als Täter, auch hinsichtlich ihres Künstlerdaseins Gegenspieler sind und deshalb beide erzählerischen Schwerpunkte nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können.
Ganz behaglich beginnt die Novelle E.T.A. Hoffmanns, bevor das Fräulein Scuderi in die Aufklärung einer Mordserie verwickelt wird. Chronologisch beginnt es mit zwei Pariser Verbrechensserien, diversen Gift- sowie Raubmorden, welche die potentiell gefährdeten Opfer dazu veranlassen, ein Bittgedicht an den König zu richten. Auf dieses reagiert die Dichterin mit ihrem berühmten Satz, „Ein Liebhaber, der die Diebe fürchtet, ist der Liebe nicht wert“ , wodurch der Goldschmied Cardillac, der im Verlauf der Geschichte als Raubmörder identifiziert wird, sowie sein Lehrling und Mitwisser Olivier auf sie aufmerksam werden. Mit dem Mord an Cardillac, der Verhaftung Oliviers und der Einmischung der Scuderi wird die Aufklärung der Raubmorde schließlich in Gang gesetzt. Für R. Alewyn gilt die Erzählung als Vorreiter der Detektivgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kriminalistische Elemente der Erzählung
- Die Verbrechen
- Olivier Brusson - der unschuldige Verdächtige
- René Cardillac - der unverdächtige Schuldige
- Das Fräulein von Scuderi – die Detektivin
- Die Künstlerthematik
- Das Fräulein - Künstlerin und Heldin?
- Cardillac zwischen Kunst und Wahnsinn
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Novelle „Das Fräulein von Scuderi“ von E.T.A. Hoffmann und untersucht deren Doppelcharakter als Detektivgeschichte und Künstlererzählung. Die Arbeit beleuchtet, inwieweit die Kunstthematik zur Entstehung der Verbrechen und deren Auflösung beiträgt und wie sich die beiden erzählerischen Schwerpunkte, Detektivgeschichte und Künstlererzählung, verbinden.
- Die kriminalistischen Elemente der Erzählung, wie die verschiedenen Verbrechen, die Verdächtigen und die Detektivin
- Die Rolle der Kunst und der Künstlerfiguren, insbesondere des Goldschmieds Cardillac und des Fräuleins von Scuderi
- Die Verbindung zwischen Detektivgeschichte und Künstlererzählung und deren Einfluss auf die Interpretation der Novelle
- Die Bedeutung der Künstlerthematik für die Handlung und die Charakterentwicklung der Figuren
- Die Frage, ob die Kunstthematik zur Auflösung der Verbrechen beiträgt und welche Bedeutung sie für die Interpretation des Textes hat
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Novelle „Das Fräulein von Scuderi“ und ihre Hauptfiguren vor und führt in die Thematik der Arbeit ein. Sie beleuchtet die Doppelcharakter der Novelle als Detektivgeschichte und Künstlererzählung und stellt die wichtigsten Forschungsfragen der Arbeit vor.
Das zweite Kapitel analysiert die kriminalistischen Elemente der Erzählung. Es werden die verschiedenen Verbrechen, die Verdächtigen und die Ermittlungsmethoden vorgestellt. Es wird auf die Rolle der Polizei und die Rolle des Fräuleins von Scuderi als Detektivin eingegangen.
Im dritten Kapitel werden die Künstlerfiguren, insbesondere der Goldschmied Cardillac und das Fräulein von Scuderi, genauer beleuchtet. Es wird die Beziehung zwischen Kunst und Verbrechen untersucht und die Frage gestellt, ob Cardillac aufgrund seiner künstlerischen Begabung zum Mörder wurde.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Detektivgeschichte, Künstlererzählung, E.T.A. Hoffmann, Das Fräulein von Scuderi, René Cardillac, Kunst, Verbrechen, Auflösung, Detektivin, Künstler, Doppelcharakter, Interpretationsansätze.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Der mordende Künstler. E.T.A Hoffmanns "Das Fräulein von Scuderi" zwischen Detektivgeschichte und Künstlererzählung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457994