Das Lukasevangelium aus jüdisch-christlich und nichttrinitarischer Sicht


Élaboration, 2019

101 Pages

Andreas Schittspan (Auteur)


Extrait


Table of Contents

Impressum

Das Lukasevangelium aus jüdisch-christlich und nichttrinitarischer Sicht

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einführung

Das Lukasevangelium
Die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers
Die Ankündigung der Geburt Jesu
Marias Besuch bei Elisabet
Marias Lobgesang
Die Geburt Johannes des Täufers
Der Lobgesang des Zacharias
Jesu Geburt
Jesu Darstellung im Tempel
Der zwölfjährige Jesus im Tempel
Johannes der Täufer
Jesu Taufe
Jesu Stammbaum
Jesu Versuchung
Der Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa
Jesu Predigt in Nazareth
Jesus in Kapernaum
Der Fischzug des Petrus
Die Heilung eines Aussätzigen
Die Heilung eines Gelähmten (»Der Gichtbrüchige«)
Die Berufung des Levi und das Mahl mit den Zöllnern
Die Frage nach dem Fasten
Das Ährenraufen am Sabbat
Die Heilung eines Mannes am Sabbat
Die Berufung der Zwölf
Die Seligpreisungen
Die Weherufe
Von der Stellung zum Nächsten
Vom Baum und seinen Früchten
Vom Hausbau
Der Hauptmann von Kapernaum
Der Jüngling zu Nain
Die Anfrage des Täufers
Jesu Zeugnis über den Täufer
Jesu Salbung durch die Sünderin
Jüngerinnen Jesu
Vom Sämann
Vom Sinn der Gleichnisse
Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann
Vom Licht und vom rechten Hören
Jesu wahre Verwandte
Die Stillung des Sturms
Die Heilung des besessenen Geraseners
Die Heilung einer blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jaïrus
Die Aussendung der Zwölf
Herodes und Jesus
Die Speisung der Fünftausend
Das Bekenntnis des Petrus
Die erste Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung
Von der Nachfolge
Die Verklärung Jesu
Die Heilung eines besessenen Knaben
Der Rangstreit der Jünger
Der fremde Wundertäter
Aufbruch nach Jerusalem. Ablehnung Jesu durch Samariter
Vom Ernst der Nachfolge
Die Aussendung der zweiundsiebzig Jünger
Jesu Weherufe über galiläische Städte
Jesu Jubelruf
Der barmherzige Samariter
Maria und Marta
Das Vaterunser
Der bittende Freund
Jesus und die bösen Geister
Von der Rückkehr des bösen Geistes
Eine Seligpreisung Jesu
Ablehnung der Zeichenforderung
Bildworte vom Licht
Weherufe gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten
Mahnung zum furchtlosen Bekennen
Warnung vor Habgier
Der reiche Kornbauer
Vom falschen und rechten Sorgen
Vom Warten auf das Kommen Christi
Entzweiungen um Jesu willen
Beurteilung der Zeit
Der Untergang der Galiläer
Der Turm von Siloah
Das Gleichnis vom Feigenbaum
Die Heilung einer verkrümmten Frau am Sabbat
Vom Senfkorn und vom Sauerteig
Von der engen Pforte und der verschlossenen Tür
Die Feindschaft des Herodes
Jesu Klage über Jerusalem
Die Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat
Von Rangordnung und Auswahl der Gäste
Das große Abendmahl
Von Nachfolge und Selbstverleugnung
Vom verlorenen Schaf
Vom verlorenen Groschen
Vom verlorenen Sohn
Vom unehrlichen Verwalter
Von der Treue
Die Selbstgerechtigkeit der Pharisäer
Das Gesetz
Vom reichen Mann und armen Lazarus
Von Verführung zum Abfall
Von der Vergebung
Von der Kraft des Glaubens
Vom Knechtslohn
Die zehn Aussätzigen
Vom Kommen des Gottesreiches
Von der bittenden Witwe
Vom Pharisäer und Zöllner
Die Segnung der Kinder
Die Gefahr des Reichtums (»Der reiche Jüngling«)
Der Lohn der Nachfolge
Die dritte Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung
Die Heilung eines Blinden bei Jericho
Zachäus
Von den anvertrauten Pfunden
Jesu Einzug in Jerusalem
Jesus weint über Jerusalem
Die Tempelreinigung
Die Frage nach Jesu Vollmacht
Von den bösen Weingärtnern
Die Frage nach der Steuer (»Der Zinsgroschen«)
Die Frage nach der Auferstehung
Die Frage nach dem Davidssohn
Warnung vor den Schriftgelehrten
Das Scherflein der Witwe
Jesu Rede über die Endzeit
Das Ende des Tempels
Die Vorzeichen
Die Verfolgung der Gemeinde
Das Ende Jerusalems
Das Kommen des Menschensohns
Vom Feigenbaum
Ermahnung zur Wachsamkeit
Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu Der Verrat des Judas
Das Abendmahl
Gespräche mit den Jüngern
Jesus in Gethsemane
Jesu Gefangennahme
Die Verleugnung des Petrus
Jesus vor dem Hohen Rat
Jesus vor Pilatus
Jesus vor Herodes
Jesu Verurteilung
Jesu Weg nach Golgatha
Jesu Kreuzigung und Tod
Jesu Grablegung
Jesu Auferstehung
Die Emmausjünger
Jesu Erscheinung vor den Jüngern
Jesu Himmelfahrt

Impressum

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Coverbild: GRIN

Das Lukasevangelium aus jüdisch-christlich und nichttrinitarischer Sicht

Vorwort

Über die Trinitätslehre in der Bibel wurde schon viel geschrieben. In dieser Betrachtung soll darüber hinaus auf ein Thema eingegangen werden, das in diesem Zusammenhang - so wie es dem Schreiber bekannt ist - noch nicht veröffentlicht wurde.

Der in der Bibel versteckte Antisemitismus durch die Trinitätslehre sorgt heute noch für eine Ablehnung, die zwischen dem Juden- und dem Christentum besteht. Es geht hierbei nicht um eine Kritik gegen das Wort von Gott, sondern es soll aufgezeigt werden, wie man die Bibel antijüdisch uminterpretiert und damit eine eigene Sicht gegen das Wort Gottes und gegen das Judentum herbeigeführt hat.

Diese fast unbekannten Veränderungen sollen nachfolgend aufgezeigt und damit zum Bibelstudium angeregt werden.

Jeder Leser hat hier nun die Möglichkeit, das Lukasevangelium auch aus jüdisch-christlich und nichttrinitarischer Sicht zu lesen, es nachzuprüfen und sich sein eigenes Bild über das Thema »Trinität und Monotheismus« zu machen.

Einführung

Diese Bibelübersetzung in unserer heutigen Sprache – mit ihren leicht verständlichen Kommentierungen - soll dazu beitragen, das Wort Gottes besser zu verstehen und auch dazu anregen, ein persönliches Bibelstudium durchzuführen. Ganz deutlich werden hier die Unterschiede zwischen dem monotheistischen Glauben der Juden und der ersten Christen zu der Trinitätslehre aufgezeigt. Durch den Vergleich zwischen verschiedenen Bibelübersetzungen und den Anmerkungen soll ein ernstes Nachdenken ermöglicht werden. Die Kommentare werden möglicherweise für Menschen, die jedes Wort in der Schrift bislang als biblische Wahrheit begriffen haben, ein „Wahrheitsschock“ oder ein Ärgernis sein. Doch es ist eine Tatsache, dass die Lehre von der Dreieinigkeit bzw. von den drei Gottheiten keinen Teil der ursprünglichen Botschaft der Bibel ausgemacht hat und damals auch völlig unbekannt war. Es sind die fremden griechischen Quellen der Philosophie und Sagen gewesen, die Einfluss auf die christliche Lehre genommen haben und die Lehre von der Dreieinigkeit und der Inkarnation Jesu und ähnliche Vorstellungen haben wachsen lassen.

Leider hat die frühere Kirche wenig Unterschied zwischen Philosophie und Theologie gemacht und - wohl aus einem fanatischen Antisemitismus heraus - gerne diese von niemandem zu verstehende Trinitätslehre angenommen und ausgebaut.

Aus diesem ursprünglichen „Ein-Gott-Glauben“ des Judentums und des Neuen Testamentes wurde ein komplizierter Mehrgottglaube (auch „Trinität“ genannt) entwickelt und als Folge dieser Lehre wurde auch die Verehrung der Gottesmutter Maria eingeführt. Diese Trinitätslehre ist die allererste Lehre, welche die Kirche systematisch entwickelt hat, und doch ist sie immer noch eine der missverstandenen und umstrittensten Lehren. Überdies wird sie nirgendwo in der Schrift klar und deutlich gelehrt und trotzdem wird sie weiterhin für die zentrale Lehre gehalten, die unabdingbar notwendig für den christlichen Glauben sein soll. Aber, wie kann sie so wichtig sein, wenn sie im Wort Gottes nicht ausdrücklich gelehrt wird?

Daher stellt sich die Frage, warum auch heute noch manche Theologen meinen, dass in der Gottesfrage vernünftiges menschliches Denken und eine gesunde Logik nicht angebracht sein sollen und die Trinitätslehre als ein Geheimnis im Glauben anzunehmen ist.

Bei dieser Lehre wurde die Ehre und Anbetung, die dem alleinigen Gott gebührt, auf andere Gottheiten und Heilige übertragen.

Dazu ein Blick in das Athanasische Glaubensbekenntnis, das zwischen 381 und 451 nach Christus formuliert worden ist. Und dort heißt es:

„Wer da selig werden will, der muss vor allem den katholischen Glauben festhalten. Jeder, der diesen nicht unversehrt und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verloren gehen. Dies aber ist der katholische Glaube: Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit, ohne Vermischung der Personen und ohne Trennung der Wesenheit. Denn eine andere ist die Person des Vaters, eine andere die des Sohnes; eine andere die des Heiligen Geistes. Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit, die gleiche Herrlichkeit, gleiche Majestät ... Es ist also ein Vater, nicht drei Väter, ein Sohn, nicht drei Söhne, ein Heiliger Geist, nicht drei Heilige Geister. Und in dieser Dreifaltigkeit ist nichts früher oder später, nichts größer oder kleiner, sondern alle drei Personen sind einander gleichewig und gleichrangig, so dass in allem, wie bereits oben gesagt worden ist, die Dreifaltigkeit in der Einheit und die Einheit in der Dreifaltigkeit zu verehren ist. Wer also selig werden will, soll diese Auffassung von der Dreifaltigkeit haben ... Dieses ist der katholische Glaube. Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“

Wer kann sich in diesem trinitarischen, theologischen Spezialwissen zurechtfinden?

Ein Argument ist, dass Gott beides ist, EINER und drei. Wenn ER Einer ist, wie kann ER dann auch drei sein? Und hier wird Unklarheit wirklich problematisch. Woher sollen wir wissen, dass sie Einer sind, wenn wir die Lehre nicht in den Tritheismus (drei Götter) abgleiten lassen wollen?

Wir sehen, die Lehren von der Dreieinigkeit und der Inkarnation Christi sind ganz schön mühsam, verwirrend, willkürlich und man muss schon ganz sein Denkvermögen ausschalten, um so etwas zu glauben bzw. in der Bibel als Bestätigung finden zu wollen. Die Trinitätslehre ist und bleibt wirklich ein großes Geheimnis, denn es gibt z.B. keine einzige Bibelstelle in dem Alten Testament, die besagt, dass Gott bereits aus drei Personen bestanden hat und dass der Messias ein Mitglied einer ewigen Dreieinigkeit wäre. Daher ist über eine Sohnschaft Christi vor seiner Geburt in der Bibel auch nichts bekannt. Allein die Tatsache, dass das ganze Alte Testament immer wieder betont, dass es nur einen Gott gibt, der Himmel und Erde erschaffen hat, und nichts, aber auch gar nichts von einer zweiten, geschweige dritten göttlichen Person weiß und alle Zukunftshoffnungen nur von einem menschlichen Messias sprechen, sollte doch nachdenklich machen. Die erfundene Glaubensformel, dass Jesus „wahrer Mensch und wahrer Gott“ gewesen ist, oder die Behauptung, dass Jesus präexistent war, d.h. dass er schon vor der Erschaffung der Welt bei Gott als Gott gewesen sein soll, steht auch nicht im Neuen Testament. Wurde diese Lehre vielleicht nur angenommen und weiterentwickelt, um etwa den jüdischen Monotheismus in Frage zu stellen und sich damit von den Juden abzugrenzen?

Die Frage, die sich hier berechtigt stellt, ist doch, ob unser heutiges Gottes- und Christusbild noch biblisch ist? Da die Trinitätslehre der Bibel völlig fremd ist, kann sie auch niemals eine Bedingung sein, um errettet zu werden. Sie ist ein theologisches Menschenwerk, das dem alleinigen Gott die Ehre nimmt, der Bibel widerspricht, Verwirrung schafft und den menschlichen Verstand ausschalten will. Um zu einem Bibelstudium anzuregen, wurden das Lukasevangelium hier in einfachen Worte übersetzt und mit verständlichen Kommentaren versehen, so dass jeder Laie erfahren kann, was Theologen längst wissen. Dazu wurden sehr viele verschiedene Bibelübersetzungen verwendet und damit der Versuch unternommen, ein einheitliches – dem Wort Gottes nicht zu widersprechendes – Gesamtbild darzustellen.

Der Schreiber dieser Ausarbeitung ist kein Theologe und kann daher unabhängig von jeder Kirche oder Gemeinschaft seine Sicht über das Wort und die Trinitätstheologie darstellen, ohne irgendwelchen Atheismus-Vorwürfen ausgesetzt zu sein. Diese Art von einer theologischen Sicht wird daher den meisten Bibellesern unbekannt sein.

Als Bibelübersetzung diente mit großzügiger, toleranter Genehmigung überwiegend die Übersetzung von Professor Dr. Klaus Wengst. Dazu wurden noch folgende Übersetzungen verwendet: Hoffnung für alle (Hfa), die Bibel in gerechter Sprache (BigS), Zink, Gute Nachricht (GN), Luther, Elberfelder, Pfäfflin, Werner, H. Stern und andere.

Das Lukasevangelium

1,1 Da es denn schon viele unternommen haben, einen Bericht über die Ereignisse zu verfassen, die unter uns geschehen sind,

Luk. 1,2 so, wie es die Augenzeugen berichtet haben, die von Anfang an dabei waren. Ihnen hat Gott den Autrag gegeben, die rettende Botschaft weiterzusagen. (Wengst)

Auch bei Lukas ist der alleinige Gott nicht austauschbar mit „Gott dem Sohn“ oder „Gott dem Heiligen Geist“, denn diese Bezeichnung für Jesus und den Heiligen Geist gibt es nicht. Wenn Gott den Augenzeugen den Auftrag gegeben hat, die rettende Botschaft weiterzusagen, dann ist nicht der dreieinige Gott der Trinität damit gemeint, sondern der alleinige Gott der Bibel.

Luk. 1,3 Nun habe auch ich beschlossen, nachdem ich von Beginn allem sorgfältig nachgegangen bin, es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben,

Luk. 1,4 damit du zuverlässige Erkenntnis der Lehren gewinnst, über die du unterrichtet worden bist.

Die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers

Luk. 1,5 Es geschah zu der Zeit, als Herodes König über Judäa war, dass es einen Priester namens Zacharias aus der Dienstabteilung Abija gab und der eine Frau von den Töchtern Aarons hatte, deren Name Elisabet war.

Luk. 1,6 Beide waren sie rechtschaffen vor Gott und führten ein untadeliges Leben in allen Geboten und Rechtsforderungen des Ewigen.

„Beide lebten, wie es dem Ewigen gefällt.“ Auch hier in diesem Vers ist Gott der Ewige in der Einzahl erwähnt, so wie es bei dem Volk Israel schon immer bekannt war. Im Alten Bund kannte man keine Trinität mit mehreren Gottheiten.

Luk. 1,7 Sie hatten jedoch kein Kind, weil Elisabet unfruchtbar war; und beide waren sie in ihrem Lebensalter schon vorangeschritten.

Luk. 1,8 Da geschah es, während seine Abteilung an der Reihe war und er als Priester vor Gott diente,

Luk. 1,9 dass er – wie es beim Priesterdienst Brauch ist –, durch das Los bestimmt wurde, das Rauchopfer darzubringen. So ging er in den Tempel des Ewigen hinein

Luk. 1,10 und die gesamte Volksmenge betete draußen zur Stunde des Rauchopfers.

Luk. 1,11 Da erschien ihm ein Bote des Ewigen; er stand zur Rechten des Rauchopferaltars.

(Luther) Da erschien ihm der Engel des HERRN …

Luk. 1,12 Zacharias erschrak, als er ihn erblickte, und Furcht überfiel ihn.

Luk. 1,13 Der Bote jedoch sagte ihm: „Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Bitten ist nämlich erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären und du sollst ihm den Namen Johannes geben (1. Mose 17,19).

Luk. 1,14 In Freude und Jubel wirst du ausbrechen; und viele werden sich über seine Geburt freuen.

Luk. 1,15 Denn er wird groß sein vor dem Ewigen; keinen Wein und keinen Rauschtrank wird er trinken (Richter 13,4); noch im Leib seiner Mutter wird er schon von heiliger Geistkraft erfüllt sein.

(Zink) Gottes Kraft und Geist wird ihn schon im Leib seiner Mutter erfüllen.

Luk. 1,16 Viele der Kinder Israels wird er hinwenden zum Ewigen, ihrem Gott.

Zum Ewigen, ihrem Gott, zurückbringen. Der Ewige ist nur einer, nämlich Gott selbst. In diesem Sinne sollte auch das Lukasevangelium betrachtet werden, denn auch hier gibt es keine Bibelstelle, die eine Trinitätslehre rechtfertigt.

Luk. 1,17 Er selbst wird vor Gott vorangehen im Geist und in der Kraft Elijas, um die Herzen der Eltern den Kindern zuzuwenden (Maleachi 3,24) und sich Widersetzende zur Gesinnung von Rechtschaffenen, um dem Ewigen ein zurechtgebrachtes Volk bereit zu machen.“

Luk. 1,18 Da sagte Zacharias zu dem Boten: „Woran soll ich das erkennen? Ich bin doch schon ein alter Mann und auch meine Frau ist in ihrem Lebensalter schon vorangeschritten.“

Luk. 1,19 Da antwortete ihm der Bote: „Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu bringen.

Luk. 1,20 Und jetzt pass auf! Du wirst verstummen und nicht mehr reden können bis zum Tag, da dies geschieht, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer Zeit ins Werk gesetzt werden.“

Luk. 1,21 Das Volk wartete auf Zacharias; und man wunderte sich, weil er sich so lange im Tempel aufhielt.

Luk. 1,22 Als er herauskam, konnte er nicht mit ihnen reden. Da erkannten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte. Er winkte ihnen und blieb stumm.

Luk. 1,23 Und es geschah, als die Zeit seines Dienstes um war, dass er zurück nach Hause ging.

Luk. 1,24 Danach wurde seine Frau Elisabet schwanger; sie hielt sich fünf Monate lang verborgen und sagte:

Luk. 1,25 „So hat der Ewige an mir gehandelt zu der Zeit, da er auf mich sah, um meine Schmach unter den Menschen wegzunehmen.“

(Luth.) „So hat der Herr an mir getan in den Tagen….

Auffallend ist, dass bei fast allen Bibelübersetzungen Gott, der Allmächtige, der Lebendige, oder der Ewige, gern mit „Herr“ in Kleinbuchstaben übersetzt wird, wie auch hier im Luther Text. Dies hat aber zur Folge, dass dann - wie es nach der Trinität der Fall ist - kein Unterschied zwischen Gott und seinem Sohn Jesus Christus gemacht wird, weil beide ein Gott sein sollen. Damit wird aber dem alleinigen Gott die Ehre genommen, was auch ein klarer Verstoß gegen das erste Gebot ist.

Die Ankündigung der Geburt Jesu

Luk. 1,26 Im sechsten Monat wurde Gabriel, der Bote, von Gott in die galiläische Stadt namens Nazareth

Luk. 1,27 zu einer jungen Frau geschickt. Die war die Braut eines Mannes namens Josef geworden, der aus dem Haus Davids stammte. Der Name der jungen Frau war Mirjam.

Josef war ein Nachkomme Davids, aus der Linie Salomons, der das Thronrecht Davids hatte und aus dessen Linie der prophetisch vorhergesagte Gesalbte – der Messias – geboren werden sollte.

Luk. 1,28 Als er zu ihr hineinkam, sagte er: „Sei gegrüßt, die du in höchster Gunst stehst! Der Ewige ist mit dir (Richter 6,12).“

Luk. 1,29 Sie jedoch wurde durch diese Anrede verwirrt und überlegte, was das wohl für eine Begrüßung sei.

Luk. 1,30 Der Bote sagte ihr: „Fürchte dich nicht, Mirjam! Hast du doch Gunst bei Gott gefunden.

Von Gott auserwählt zu werden, um den zukünftigen Messias zur Welt zu bringen, ist eine besonders große Ehre für Maria gewesen. Doch sollte die Auserwählung Marias noch vor ihrer vollzogenen Ehe stattgefunden haben? Kann Gott gegen seine eigenen Ordnungen verstoßen? Eine Jungfrauengeburt, wo Gott Mensch wurde, kannte man zwar in den griechischen Sagen, aber nicht in den prophetischen Vorhersagen auf den Erlöser, auch nicht in Jes. 7, 14-16. Es sieht fast so aus, als ob durch leichte Textveränderungen im Nachhinein aus Maria eine „Jungfrau“ gemacht wurde. Doch die Jungfrauengeburt ist die Grundlage z.B. für die Marienverehrung und die Trinitätslehre, obwohl auch diese Lehren nicht in der Bibel nachzuweisen sind. Sind diese Lehren vielleicht zur Absonderung vom Judentum eingeführt worden, weil die Juden für ein monotheistisches Gottesbild bekannt waren?

Dazu Jes. 7,14: „Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau (a) ist scwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.“

(a) Andere Übersetzung: „Junge Frau.“ Das Wort Jungfrau kann auch einfach nur junge Frau bedeuten, ganz wie man es lesen will.

Der Sohn einer Jungfrau bzw. jungen Frau soll Immanuel heißen. Aber Jesus wird im Neuen Testament an keiner Stelle mit dem Namen Immanuel bezeichnet.

7,15 Butter und Honig wird er essen, bis er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen.

7,16 Denn ehe der Knabe lernt Böses verwerfen und Gutes erwählen, wird das Land verödet sein, vor dessen zwei Königen dir graut. (Luther)

Immanuel bedeutet, dass Gott mit seinem Volk ist. Das Zeichen hatte in der damaligen geschichtlichen Situation eine Bedeutung und es war ein Zeichen an den König Ahas und keine Voraussage an den kommenden Messias. Es sollte angeben, wie lange es dauert, bis das Land verödet sein würde und das Kind, das jetzt empfangen wird, braucht, um das Alter zu erreichen, in dem es selbst entscheiden kann. Hätte Jesus gemäß diesem Text als Gott-Sohn erst lernen müssen, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen? Passt diese Aussage auf Christus als inkarnierter Gott? Kann man von diesen Bibelstellen auf die Jungfrauengeburt Marias schließen? Auch das Essen von Rahm und Honig klingt luxuriös und passt nicht auf Jesus. Diese Trübsalbeschreibung passt auch nicht auf die Zeit Jesu, denn diese Trübsal ist durch den assyrischen König geschehen, und geschah ca. 700 Jahre vor Jesu Geburt.

Eine Jungfrauengeburtsvorhersage, wo Gott Mensch werden würde, ist im Alten Testament nicht bekannt.

Auch der Name „Emmanuel“ bezüglich auf Jesus ist im N.T. nicht erwähnt worden.

Aber eine Jungfrauengeburt war zu damaligen Zeit in der Sagen und Götterwelt auch nichts Neues, denn auch die Sonnengöttin Isis gebar als Jungfrau und auch sie wurde (wie später Maria) Mutter Gottes genannt und so manche Ähnlichkeit sind bei ihr und Maria vorhanden, wie z.B. der Mondsichel und Stern, sowie der Sternen geschmückte Mantel. Wie Maria mit dem Jesusknaben wurde vor ihr schon Isis mit dem Horusknaben auf dem Schoß dargestellt.

Luk. 1,31 Pass auf! Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Als Namen sollst du ihm ‚Jesus‘ geben.

Der Engel sagt hier nicht, dass sie Gott den Sohn, sondern einen Sohn zur Welt bringen wird. Weiter sagte er auch nicht, dass in ihr eine Inkarnation stattfinden wird, sondern, dass sie schwanger werden wird. Nach der kirchlichen Tradition soll einer der bereits als Gott und Sohn existiert hatte, als Embryo in den Leib Marias gekommen sein? Damit wäre Jesus auch präexistent und gleichzeitig Gott und Mensch gewesen, aber davon berichtet Lukas in seinen Briefen nichts.

Luk. 1,32 Der wird ein Großer werden und Sohn des Höchsten heißen. Der Ewige, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.

(Zink) Er wird Vollmacht haben aus Gottes Macht, und man wird ihn den „Sohn Gottes“ nennen. Gott wird ihn zum König machen, wie es David war, der sein Vorfahr ist.

(Werner) Gott der HERR wird ihm den Thron seines Vorfahren David übergeben.

(BigS) Gott, der Lebendige, wird ihm den Thron Davids, seines Vorfahren geben.

Er wird ein Großer bzw. mächtig werden. Dies kann man nur, wenn man es vorher nicht war. Warum wird man ihn Gottes Sohn nennen? Falls Jesus bereits physisch existierte, als der Engel diese Worte zu Maria sprach, dann wäre er bereits als der zweite Gott groß gewesen! Aber hier in dem Text ist keine Rede von dem zweiten Gott. Die Bezeichnung Gottes Sohn, Sohn des Höchsten, oder Menschensohn ist nicht gleichzusetzen mit Gott dem Sohn, denn diese Bezeichnung gibt es in der Bibel nicht. Auch die Gläubigen sind Kinder Gottes. Jesus war auch kein biologischer Sohn Gottes, sondern ist bei seiner Taufe der geistlich gezeugte, gesalbte, sündlose, göttlich eingesetzte Sohn Gottes geworden. Konnte der zu erwartende, auserwählter Sohn der inkarnierte Gott-Mensch gewesen sein, dem die Königsherrschaft Davids übergeben wurde? Warum sollte Gott seinem Gesalbten die Königsherrschaft Davids übergeben, wenn er doch als präexistenter Gott bereits eine viel höhere Stellung als die Herrschaft über Davids Thron gehabt hat? Weiter sollte man auch noch beachten, dass die Zweinaturenlehre über Jesus in der Bibel nicht zu finden ist.

Luk. 1,33 Herrschen wird er über das Haus Jakob auf immer; seine Herrschaft wird kein Ende haben (2. Samuel 7,16).“

Dies war eine prophetische Vorhersage, die in Christus dem Gesalbten Wirklichkeit wurde. Doch wenn der kommende Herrscher vorhergesagt wurde, dann war er nur im Plan Gottes präexistent.

Luk. 1,34 Da sagte Mirjam zu dem Boten: „Wie soll das geschehen, da ich doch niemanden als Mann kenne?“

Ich bin noch nicht verheiratet. Dieser Vers dürfte im Original nicht so niedergeschrieben worden sein. Es ist schwerlich vorzustellen, dass Gott eine nicht verheiratete Frau schwanger werden lässt und dass der Messias unehelich bzw. ohne einen Vater zur Welt kommen könnte. Sollte die Zeugung Christi durch den Geist Gottes und durch eine von Geburt an sündlose Jungfrau die Gottheit Christi und damit sein Freisein von der sogenannten Erbsünde aufzeigen? Aber Jesus wurde erst bei seiner Geistsalbung von Gott zum göttlichen sündlosen Messias.

Luk. 1,35 Der Engel antwortete ihr: »Die heilige Geistkraft (BigS) wird über dich [ihn] kommen, und die Kraft Gottes wird sich an dir [ihm] zeigen. DARUM wird dieses Kind [dein Sohn] auch heilig sein und Sohn Gottes genannt werden.

Auch der Vers 35 scheint nicht im Original so niedergeschrieben worden zu sein, denn diese Aussage des Engels passt eher auf Christus den Gesalbten als auf Maria. Wenn wir jetzt die Aussage von Maria, „Ich bin doch gar nicht verheiratet“, weglassen und auf ihre Frage an den Engel eingehen, „Wie kann das geschehen?“, so bekommen wir die Antwort im Vers 35. Doch auch hier wäre es dann korrekt, das Wort „über dich“ oder „an dir“ mit dem Wort „ihm“– nämlich dem Sohn – zu übersetzen.

Gott hatte den Plan, Jesus als den von ihm vorgesehenen Erlöser geboren werden zu lassen, und dazu hatte er Maria ausersehen. Dies hat aber nichts mit einer übernatürlichen Zeugung und Geburt zu tun. Über Jesus ist die Geistkraft Gottes erst bei seiner Taufe gekommen. Und Sohn Gottes wurde Jesus erst genannt, als Gott ihn bei seiner Taufe als seinen göttlichen, sündlosen Sohn adoptiert bzw. durch die Salbung seines Geistes ausgerüstet und bestätigt hat. (Luk. 3,22 u. Luk. 4,18).

Diese Aussage des Engels betrifft somit nicht Maria, sondern ihren zum Messias erwählten Sohn.

Bedenken wir, dass das Alte Testament und das Judentum keine Trinität kannten. Auch die Präexistenz Jesu als Gott oder als Engel vor seiner Geburt war unbekannt. Unser Herr Jesus ist kein inkarnierter Gott-Mensch, wie es bei vielen heidnischen Gottheiten, die Menschengestalt annahmen, der Fall war. Deswegen dürfen wir diese Verse auch nicht von der griechischen Philosophie und von der Trinitätslehre her deuten und verstehen wollen. Auch die immer wieder zu hörende Aussage, dass Jesus gleichzeitig wahrer Gott und wahrer Mensch war, gibt dieser Vers nicht her. Und sie ist auch in der ganzen Bibel nicht zu finden. Dieses Kind sollte heilig und Sohn Gottes genannt werden. Dies bedeutet, dass dieses Kind eine besondere geistliche Beziehung zu Gott haben wird.

Siehe Apg. 10,38: „Denn Gott selbst hatte ihm seine Macht durch seine Geistkraft (BigS) gegeben. Gott stand ihm bei.“ Von dieser Sicht her war Josef der Vater Jesu, und die Rolle des Geistes Gottes bestand in der Heiligung bzw. Salbung des von ihm vorgesehenen Erlösers.

Luk. 1,36 Und sieh doch! Elisabet, deine Verwandte, auch sie ist in ihrem Alter schwanger mit einem Sohn; und jetzt ist sie, die unfruchtbar genannt wird, im sechsten Monat.

Luk. 1,37 Denn nichts wird bei Gott unmöglich sein (1. Mose 18,14).“

So wie es Gott möglich wäre, eine Jungfrau schwanger werden zu lassen, so ist es ihm auch möglich, einen Menschen in einen sündenlosen Zustand zu versetzen wie beim ersten Adam. Bedenken wir, Jesus wird ja, was seinen Auftrag als der Gesalbte Gottes betrifft, auch als der zweite Adam bezeichnet (1.Kor. 15,45).

Luk. 1,38 Mirjam sagte: „Da bin ich: des Ewigen Magd. Mir geschehe, wie du gesagt hast.“ Da ging der Bote von ihr weg.

Marias Besuch bei Elisabet

Luk. 1, 39 Zu der Zeit machte sich Mirjam auf und ging eilig ins Bergland in eine judäische Stadt.

Luk. 1,40 Sie betrat das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.

Luk. 1,41 Da geschah es, als Elisabet den Gruß Mirjams hörte, dass das Kind in ihrem Bauch hüpfte. Von heiliger Geistkraft erfüllt,

Luk. 1,42 rief sie ganz laut heraus: „Gesegnet bist du vor allen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!

Luk. 1,43 Und wie geschieht mir das, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? (Luther)

Wenn hier Maria als Mutter meines „Herrn“ bezeichnet wird, obgleich ein Vers vorher Maria als von Gott gesegnet beschrieben wird, so kann dieser Vers nach der Trinitätslehre als Mutter meines Gottes übersetzt werden, weil dann Maria auch die Mutter Gottes, d.h. die Mutter von dem zweiten zum Mensch gewordenen Gott Jesus Christus ist. Somit wird dann nach der Trinitätslehre Maria berechtigt als Mutter Gottes bezeichnet. Die Jungfrauengeburt sowie die Erhebung Marias zur Gottesmutter hat ein Ziel erreicht: Die Christenheit hat jetzt auch eine Gottesmutter und eine Himmelskönigin, zu der gebetet werden darf, wie es bei vielen heidnischen Religionen der Fall war. Wie ist dieser Vers in dem Gesamtbild der Bibel einzuordnen und was hätte Paulus zu solch einer Aussage gesagt? Siehe Gal. 4,4.

Luk. 1,44 Sieh doch! Als dein Gruß mir in die Ohren kam, hüpfte das Kind in meinem Bauch vor Freude.

Auch hier muss es sich um ein Wunder gehandelt haben, weil Gott dafür gesorgt haben soll, dass ein ungeborenes Kind (Johannes) ein anderes einige Wochen altes Embryo (Jesus) erkannt hat.

Luk. 1,45 Glücklich bist du, die darauf vertraut hat, dass sich vollziehen wird, was ihr vom Ewigen gesagt ist!“

Marias Lobgesang

Luk. 1,46 Da sagte Mirjam: „Aus voller Kehle preise ich den Ewigen

Luk. 1,47 und mit jedem Atemzug juble ich über Gott, meinen Retter.

Gott ist der einzige Retter. Siehe Jud. 25: „Der alleinige Gott rettet uns durch Jesus Christus, unsern Herrn.“

Luk. 1,48 Sieht er doch auf die Niedrigkeit seiner Magd. Passt auf! Von jetzt an preisen mich glücklich alle Generationen.

Sollte Maria eine solche Aussage gemacht haben?

Luk. 1,49 Ja, Großes tut der Mächtige an mir; heilig ist sein Name.

Bei solch einer Aussage denkt man unweigerlich an die übernatürliche Zeugung bzw. Inkarnation von Christus. Doch hat Gott die Inkarnation Christi bei Maria getätigt und sie schwanger werden lassen? Oder hat er ihr nur seine Absichten mit ihrem zukünftigen Sohn mittgeteilt? Siehe Lk. 1,31-32.

Luk. 1,50 Generationen um Generationen gilt sein Erbarmen denen, die ihn achten.

Luk. 1,51 Kraftvoll wirkt er mit seinem Arm, zerstreut die eingebildeten Stolzen,

Luk. 1,52 holt Mächtige von ihren Thronen herunter, erhöht die Erniedrigten,

Luk. 1,53 sättigt Hungrige mit Gutem, schickt Reiche mit leeren Händen fort,

Luk. 1,54 nimmt sich Israels an, seines Knechtes, eingedenk seines Erbarmens,

Luk. 1,55 wie er zu unseren Vorfahren geredet hat, zu Abraham und seinen Nachkommen auf immer.“

Auffallend an Marias Lobgesang ist, dass sie nur den einen Gott Israels lobte und ihm dankte. Doch wie verhält sich das mit der Trinitätslehre, wo Maria die Mutter des zweiten Gottes geworden sein soll? Wenn hier erwähnt wird, dass Gott Abraham und seinen Nachkommen den Messias verheißen hat, dann war Jesus nicht präexistent, weil er noch zukünftig sein sollte.

Die Frage, die sich immer wieder stellt, ist: Haben heute die Christen durch die Trinitätslehre einen anderen Gott als Israel und Maria?

Luk. 1,56 Mirjam blieb ungefähr drei Monate bei ihr und kehrte dann in ihr Haus zurück.

Die Geburt Johannes des Täufers

Luk. 1,57 Für Elisabet lief die Zeit bis zu ihrer Niederkunft ab und sie gebar einen Sohn.

Luk. 1,58 Ihre Nachbarn und Verwandten hatten davon gehört, dass der Ewige ihr großes Erbarmen erwiesen hatte; und sie freuten sich mit ihr.

Luk. 1,59 Und es geschah, dass man am achten Tag zusammenkam, das Kindchen zu beschneiden. Man wollte ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben.

Luk. 1,60 Aber seine Mutter ergriff das Wort und sagte: „Nein! Johannes soll er heißen.“

Luk. 1,61 Man sagte zu ihr: „In deiner Verwandtschaft gibt es niemanden, der mit diesem Namen benannt ist.“

Luk. 1,62 Da winkten sie seinem Vater zu, was er denn wolle, wie das Kind heiße.

Luk. 1,63 Er verlangte ein Täfelchen und schrieb darauf: Johannes ist sein Name. Da wunderten sich alle.

Luk. 1,64 Augenblicklich wurde ihm der Mund aufgetan und die Zunge gelöst, dass er redete; und er lobte Gott.

Luk. 1,65 Alle, die in ihrer Nachbarschaft wohnten, überkam Ehrfurcht und im ganzen judäischen Bergland sprachen sich diese Dinge herum.

Luk. 1,66 Alle, die davon hörten, nahmen es sich zu Herzen und sagten: „Was wird aus diesem Kindchen wohl werden? Die Hand des Ewigen war ja mit ihm.“

Der Lobgesang des Zacharias

Luk. 1,67 Zacharias, sein Vater, wurde von heiliger Geistkraft erfüllt und redete prophetisch:

Luk. 1,68 „Gesegnet der Ewige, Israels Gott: Denn er nimmt sich seines Volkes an, verschafft ihm Befreiung

Der Lebendige, der Ewige, der Gott Israels, ist aber nicht der Gott der Trinität, auch wenn es durch Übersetzungen so dargestellt werden soll. Und wenn Gott sein Volk besucht und ihnen Befreiung verschafft, dann ist damit der alleinige Gott gemeint, der durch seinen gesalbten Messias den Erlösungsplan verwirklicht.

Luk. 1,69 und richtet uns ein Horn der Rettung auf im Hause Davids, seines Knechts.

Auch Christus ist eindeutig als ein Mensch aus dem Hause Davids und nicht als Gott aus dem Himmel erwartet worden. Wäre er ein inkarnierter Gott-Mensch gewesen, dann hätte seine Abstammung keine Rolle gespielt.

Luk. 1,70 Wie er von jeher geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten:

Luk. 1,71 Rettung vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen;

Luk. 1,72 an unsern Vorfahren Erbarmen zu üben und seines heiligen Bundes zu gedenken,

Luk. 1,73 des Schwurs, den er Abraham, unserm Vater, geschworen hat; es uns –

Luk. 1,74 befreit aus der Hand unserer Feinde – zu geben, dass wir ihm ohne Furcht dienen

Luk. 1,75 in Lauterkeit und Gerechtigkeit vor ihm all unsre Tage.

Luk. 1,76 Und du nun, mein Kind: Prophet des Höchsten wirst du genannt werden. Denn du wirst vor dem Ewigen gehen, ihm die Wege zu räumen,

Luk. 1,77 seinem Volk Erkenntnis der Rettung zu geben durch Vergebung ihrer Sünden

Luk. 1,78 Gott vergibt uns, weil seine Barmherzigkeit so groß ist. Aus der Höhe kommt sein Licht [in Jesus Christus] zu uns,

Luk. 1,79 um denen zu leuchten, die in Finsternis und Todeschatten sitzen, und unsre Füße auszurichten auf den Weg des Friedens.“

Dieser Lobgesang Zacharias war eine Prophezeiung.

Luk. 1,80 Und das Kind wuchs und erstarkte an Geistkraft; und es war in einsamen Gegenden bis zum Tag seines Erscheinens vor Israel.

Jesu Geburt

2,1 Es geschah in jener Zeit, dass ein Erlass vom Kaiser Augustus ausging, die gesamte Bewohnerschaft des Reiches habe sich in Steuerlisten einzutragen.

Luk. 2,2 Diese Steuereintragung geschah erstmals, als Quirinius Statthalter in Syrien war.

Luk. 2,3 Da gingen alle, um sich eintragen zu lassen, jeder und jede in die eigene Stadt.

Luk. 2,4 Auch Josef aus der Stadt Nazareth stieg von Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt, weil er aus dem Haus und Geschlecht Davids stammte,

Luk. 2,5 um sich eintragen zu lassen mit Mirjam, seiner Frau; die war schwanger.

Hat der Evangelist Lukas hier einige Fakten durcheinandergebracht, oder stimmt unsere Zeitrechnung nicht, denn die erste Steuereintragung bzw. Zählung fand im Jahre 6-7 nach Christus statt?

Luk. 2,6 Da geschah es, während sie dort waren, dass für sie die Zeit der Geburt kam;

Luk. 2,7 und sie gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn und legte ihn in eine Futterkrippe, weil es für sie keinen Platz in der Unterkunft gab.

Wenn Maria ihr erstes Kind zur Welt brachte, so muss sie ja noch weitere Kinder zur Welt gebracht haben, was auch die Bibel bestätigt. Doch Maria wird als die ewig sündlose Jungfrau dargestellt, was nach der Lehre der Kirche die weitere Geburt eines Kindes ausschließt.

Luk. 2,8 In derselben Gegend waren Hirten auf freiem Feld und wachten nachts bei ihrer Herde.

Luk. 2,9 Da trat der Bote des Ewigen an sie heran und der Glanz des Ewigen umstrahlte sie. Sie aber ergriff große Furcht.

Luk. 2,10 Da sprach der Bote zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Seht doch: Ich verkünde euch große Freude, die das ganze Volk haben wird.

Luk. 2,11 Denn für euch wurde heute in der Stadt Davids ein Retter geboren: der Gesalbte des Ewigen.

(BigS) … der Gesalbte des Lebendigen.

Auch in diesem Vers ist von Christus, dem Gesalbten Gottes, die Rede und nicht von dem zweiten Gott. Der Gesalbte wurde Jesus erst nach seiner Taufe durch die Geistsalbung Gottes. Und zum erhöhten „Herrn“ wurde Jesus erst nach der Ausführung seines Auftrages bzw. nach seiner Auferweckung.

Luk. 2,12 Und das soll euch zum Zeichen sein: Ihr werdet ein Neugeborenes finden, gewickelt und in einer Futterkrippe liegend.“

Luk. 2,13 Und auf einmal war da bei dem Boten das gesamte himmlische Heer; die lobten Gott und sangen:

Luk. 2,14 „Ehre, Glanz und Herrlichkeit für Gott in der höchsten Höhe und auf der Erde Frieden unter den Menschen, die Gott gefallen.“

Auffallend ist es, dass die Engel Gott im Himmel loben und ehren, aber nicht Jesus in der Krippe, wie es besonders in der Weihnachtszeit überall der Fall ist, wenn Jesus trinitarisch als der Mensch gewordene Gott dargestellt wird.

Luk. 2,15 Und es geschah, als die Engel sich von ihnen entfernt hatten und zum Himmel zurückgekehrt waren, dass die Hirten zueinander redeten: „Ja, lasst uns doch hin nach Betlehem gehen und diese Sache sehen, die da geschehen ist, die uns der Ewige kundgetan hat!“

Luk. 2,16 Und sie machten sich eilig auf, fanden Mirjam und Josef samt dem Neugeborenen, das in der Futterkrippe lag.

Luk. 2,17 Als sie das gesehen hatten, machten sie die Sache bekannt, die ihnen über dieses Kind gesagt worden war.

Luk. 2,18 Und alle, die es hörten, staunten darüber, was von den Hirten zu ihnen gesagt wurde.

Luk. 2,19 Mirjam jedoch behielt alle diese Worte in ihrem Gedächtnis, nachdem sie diese in ihrem Herzen bedacht hatte.

Warum merkte sich Maria jedes Wort und warum dachte sie über dieses Geschehen nach?

Woher kam ihr diese Überraschung? Wusste sie nicht mehr, was der Engel zu ihr gesagt hatte?

Luk. 2,20 Da wandten die Hirten sich wieder zurück, priesen und lobten Gott um all dessen willen, was sie gehört und gesehen hatten, weil es sich so verhielt, wie es zu ihnen gesagt worden war.

Auch die Hirten lobten und dankten Gott, aber nicht Jesus in der Krippe, wie es überall gern dargestellt wird.

Luk. 2,21 Und als nach acht Tagen die Zeit kam, ihn zu beschneiden, da wurde er Jesus genannt – [„Adonaj rettet“]; der Name, der von dem Boten genannt worden war, bevor er im Mutterleib empfangen wurde.

Jesu Darstellung im Tempel

Luk. 2,22 Als die Tage ihrer Reinigung gemäß der Thora des Mose abgelaufen waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Ewigen darzubieten,

Beachten wir: Sie haben das Baby Jesus dem alleinigen Gott, dem Ewigen, an den sie glaubten, zum Weihen gebracht. Nach der Trinität hätten sie sonst Gott dem Gott geweiht. Doch beim Vergleich der beiden Evangelien von Matthäus und Lukas stellen wir fest, dass gerade mit der Geburt Jesu Unstimmigkeiten gibt.. Wir erleben hier die Beschneidung Jesu und später seine Darstellung im Tempel von Jerusalem sowie die Reinigung seiner Mutter, vierzig Tage nach seiner Geburt. Dies mag alles so zugetroffen haben, doch wie verhält sich dies mit der Flucht von Joseph und Maria gleich am Tag von Jesu Geburt nach Ägypten, weil durch Herodes ein Mordanschlag auf ihn geplant worden war?

Luk. 2,23 wie es in der Thora des Ewigen geschrieben steht (2. Mose 13,2.12–15; 4. Mose 18,15): Alles Männliche, das den Mutterschoß durchbricht, soll als heilig für den Ewigen gelten.

Luk. 2,24 So stiegen auch sie hinauf, um ein Opfer zu geben gemäß dem in der Thora des Ewigen Gesagten (3. Mose 12,8): ein Paar Turteltauben oder zwei Taubenjunge.

Luk. 2,25 In Jerusalem wohnte ein Mann namens Simeon. Er lebte nach Gottes Willen, hatte Ehrfurcht vor ihm und wartete voller Sehnsucht auf den Retter Israels. Simeon war von heiliger Geistkraft erfüllt. (BigS)

Gott hatte ihm Herz und Geist für sein Geheimnis geöffnet (Zink).

Ganz Israel kannte nur einen Gott und wartete auf den verheißenen Retter, aber nicht auf einen zweiten Gott.

Luk. 2,26 Von der heiligen Geistkraft war er darin gestärkt worden, dass er nicht sterben werde, bevor er den Messias, den Gesalbten des Lebendigen, gesehen hätte. (BigS.)

… so hatte ihn Gott zu verstehen gegeben. (Zink)

Christus wird hier als der Gesalbte Gottes bezeichnet, was ausschließt, dass der Messias als Gott erwartet wurde. Ein von Gott Gesalbter kann selbst nicht Gott sein.

Luk. 2,27 Voller Geistkraft ging er ins Heiligtum. Als die Eltern das Kindchen Jesus hineinbrachten, dass sie betreffs seiner nach dem Brauch der Thora handelten,

Luk. 2,28 da nahm er es in seine Arme, lobte Gott und sagte:

Luk. 2,29 „Jetzt, Gebieter, lässt Du Deinen Knecht in Frieden sterben, wie Du gesagt hast.

Luk. 2,30 Haben doch meine Augen gesehen, womit Du retten willst.

Luk. 2,31 Du hast es bereitet vor allen Völkern:

Beachten wir, Simeon spricht nicht zu dem Baby; er spricht zu Gott dem Gebieter im Himmel, der seinen dafür vorgesehenen Gesalbten, unseren Messias, hat gebären lassen.

Luk. 2,32 ein Licht zur Offenbarung für die Völker und zum Glanz für Dein Volk Israel.“

Simeon lobte und dankte Gott für den Erlöser, den er hat gebären lassen. Er dankte Gott für sein Licht, das er durch den Erlöser zu den Völkern bringen will.

Luk. 2,33 Sein Vater und seine Mutter jedoch staunten darüber, was über ihn gesagt wurde.

Ist es nicht sonderbar, dass sich die Eltern Maria und Josef auch über diese Aussage wunderten? Hatte es ihnen denn der Engel nicht deutlich genug gesagt, was es für ein Kind werden wird?

Luk. 2,34 Simeon segnete sie und sagte dann zu Maria: „Gott hat dieses Kind dazu auserwählt, die Israeliten vor die Entscheidung zu stellen: An ihm wird sich entscheiden, ob man zu Fall kommt oder gerettet wird. Viele werden sich ihm widersetzen

Wenn Gott ein Kind als den Erlöser auserwählt, dann kann es nicht biologisch der Sohn Gottes und auch nicht als Gott präexistent gewesen sein. Die Bibelschreiber weisen an vielen Stellen auf Prophezeiungen des A.T. auf Jesus hin, aber sie alle sprechen nur von dem Menschen Jesus, vom leidenden Gottesknecht, vom kommenden Messias, dem Gesalbten Gottes, aber kein Wort vom präexistenten Sohn Gottes, der bereits vor seiner Geburt bei Gott war.

Luk. 2,35 aber auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit die Gedanken aus vielen Herzen offengelegt werden.“

Luk. 2,36 Es gab da auch eine Prophetin Hanna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser. Sie war schon hochbetagt. Nachdem sie seit ihrer Jungfrauschaft sieben Jahre mit einem Mann gelebt hatte,

Luk. 2,37 war sie nun eine Witwe bis zu 84 Jahren. Sie ging nicht weg vom Heiligtum und diente Tag und Nacht mit Fasten und Beten.

Luk. 2,38 Die trat zu eben dieser Stunde heran, pries Gott und redete über den Messias zu allen, die auf die Befreiung Jerusalems warteten.

Auch Hanna sah in diesem Kind den zukünftigen Erlöser, aber keinen inkarnierten Gott-Menschen, denn sie dankte ebenfalls nur Gott und nicht Jesus.

Luk. 2,39 Als sie alles erledigt hatten, was der Thora des Ewigen gemäß war, kehrten sie zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth.

Luk. 2,40 Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und die Gnade Gottes lag auf ihm. (BigS)

Nach dieser Aussage war Jesus ein ganz gewöhnliches Kind, das gewachsen ist, aber auch an Weisheit zunahm, weil es unter dem Segen Gottes stand, siehe auch Vers 52. Konnte Jesus an Weisheit zunehmen und unter dem Segen Gottes stehen, wenn er selbst ein Gott-Mensch gewesen war? Dieser Vers sagt uns, dass Jesus nicht von Geburt an der göttlich gesalbte Sohn war.

Der zwölfjährige Jesus im Tempel

Luk. 2,41 Seine Eltern gingen jährlich nach Jerusalem zum Pessachfest.

Luk. 2,42 Als er zwölf Jahre alt war, stiegen sie dem Festbrauch gemäß hinauf.

Luk. 2,43 Als sie die Zeit dort zu Ende gebracht hatten, blieb das Kind Jesus, während sie zurückkehrten, in Jerusalem. Aber seine Eltern wussten das nicht.

Luk. 2,44 In der Meinung, er sei in der Reisegesellschaft, gingen sie eine Tagesreise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten.

Luk. 2,45 Als sie ihn jedoch nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.

Luk. 2,46 Und es geschah, dass sie ihn nach drei Tagen im Heiligtum fanden, wie er mitten unter den Lehrern saß, ihnen zuhörte und sie befragte.

Luk. 2,47 Alle, die ihn hörten, waren sehr erstaunt über seine verständigen Äußerungen.

Wenn Jesus unter dem Segen und der Führung Gottes stand, dann war er für das Wort Gottes immer offen.

Luk. 2,48 Als seine Eltern ihn erblickten, waren sie wie vor den Kopf geschlagen; und seine Mutter sagte zu ihm: „Mein Kind, warum hast du uns das angetan? Sieh doch, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.“

Jesus hat natürlich gewusst wer sein leiblicher Vater und seine Mutter ist, aber hat er von seiner zukünftigen Berufung zum Messias schon etwas gewusst?

Luk. 2,49 „Warum habt ihr mich gesucht?“, erwiderte Jesus. „Wusstet ihr nicht, dass ich unter denen sein muss, die zu meinem Vater [Gott] gehören?“ (BigS)

Die Bezeichnung Gott als „unser Vater“ war auch im Alten Bund bekannt. Jeder männliche Israelit konnte sich als ein Gottessohn bezeichnen, d.h. sich zu Gott als Vater bekennen. Doch dass schon ein Zwölfjähriger unter denen sein muss, die zu Gott gehören und diesen als ihrenVater bezeichnen, ist doch ein starker Beweis, dass sich der Knabe zu Gott zugehörig fühlte. Er bekehrte sich zu ihm oder wusste anscheinend bereits etwas von seiner zukünftigen Berufung. Seine Eltern verstanden ihn nicht und sie wussten - ihrem Verhalten nach zu urteilen - auch nichts von seiner Bestimmung als der von Gott vorhergesehene Messias.

Luk. 2,50 Sie jedoch verstanden diese Aussage nicht, die er ihnen gegenüber gemacht hatte.

Luk. 2,51 Da stieg er mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alle diese Dinge in ihrem Herzen.

Auch hier, bei dieser Aussage ihres Sohnes wurde Maria wieder nachdenklich. Es ist fast so, als wenn sie von dem Auftrag ihres Sohnes als der vorgesehener Messias und der Gesalbte Gottes nichts gewusst hat.

Luk. 2,52 Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und den Menschen.

Hier sehen wir, dass Jesus ein ganz natürlicher Mensch, aber kein inkarnierter Gott-Mensch gewesen war, denn sonst hätte er an Wissen und Verständnis nicht wachsen brauchen. Jesus ist erst nach seiner Salbung und Adoption von Gott als der göttliche Sohn bestätigt worden.

Johannes der Täufer

3,1 Es war das fünfzehnte Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter in Judäa, Herodes Landesfürst in Galiläa, sein Bruder Philippus Landesfürst in Ituräa und im trachonitischen Gebiet und Lysanias Landesfürst in Abilene,

Luk. 3,2 zur Zeit des Hohepriesters Hannas und Kajafas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias.

Luk. 3,3 Überall forderte er die Menschen öffentlich auf, sich als Ausdruck ihrer Umkehr untertauchen zu lassen und gab ihnen die Möglichkeit, die Vergebung ihrer Schuld zu erlangen. (Werner)

Eine Taufe bewirkt keine Vergebung der Sünden, sondern ist nur ein Zeichen für einen neuen Anfang, für eine neus Leben unter der Führung Gottes und damit für eine Herzenserneuerung.

Luk. 3,4 Wie im Buch der Reden des Propheten Jesaja geschrieben steht (Jesaja 40,3–5): Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bahnt dem Ewigen den Weg! Macht eben seine Pfade!

Luk. 3,5 Alle Täler sollen aufgefüllt, alle Berge, alle Hügel abgetragen werden, sodass das Krumme zu geraden Wegen und die unebenen Wege zu ebenen werden.

Luk. 3,6 Und alle Welt wird die Hilfe Gottes sehen.

Luk. 3,7Da sagte Johannes zu den Menschen, die in großer Menge gekommen waren, um sich von ihm taufen zu lassen: „Ihr Otternbrut! Wer hat euch belehrt, ihr könntet dem kommenden Zorngericht entrinnen?

Luk. 3,8 Bringt doch Früchte hervor, die der Umkehr entsprechen! Und hört auf damit, bei euch selbst zu sagen: ‚Wir haben Abraham zum Vater.‘ Ich sage euch nämlich: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken.

Luk. 3,9 Schon ist die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“

Luk. 3,10 Da fragten ihn die vielen Leute: „Was sollen wir denn tun?“

Luk. 3,11 Er antwortete ihnen: „Wer doppelt Kleidung hat, teile davon denen mit, die keine haben; und wer zu essen hat, handle ebenso!“

Luk. 3,12 Auch die Zöllner kamen, um sich taufen zu lassen, und sagten zu ihm: „Lehrer, was sollen wir tun?“

Luk. 3,13 Er sagte zu ihnen: „Nicht mehr als das Festgesetzte fordert für euch ein!“

Luk. 3,14 Auch die Soldaten fragten ihn: „Und wir, was sollen wir tun?“ Er sagte ihnen: „Niemanden sollt ihr erpressen und drangsalieren; begnügt euch mit eurem Sold!“

Luk. 3,15 Weil das Volk die Erwartung hegte und alle in ihrem Herzen über Johannes erwogen, ob er wohl der Gesalbte wäre,

Luk. 3,16 gab Johannes allen zur Antwort: „Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der stärker ist als ich. Ihm gegenüber bin ich nicht gut genug, dass ich den Riemen seiner Sandalen aufbinden dürfte. Er wird euch mit heiliger Geistkraft und Feuer taufen.

Der wird euch mit heiligem Geist taufen und mit Feuer. (Zink)

Die Taufe mit dem Geist bzw. Geistkraft Gottes bewirkt das neue, geistgeführte Leben im Neuen Bund, das Jesus möglich gemacht hat. Die Taufe mit dem Feuer symbolisiert das Gericht, das für die Ablehnung des Gnadengeschenkes Gottes steht.

Luk. 3,17 Seine Worfschaufel hat er in der Hand, um auf seinem Dreschplatz die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune einzubringen; die Spreu jedoch wird er mit Feuer verbrennen, das nicht verlischt.“

(BigS) Die Spreu wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.

(Werner) … , sodass nichts davon übrigbleibt.

Luk. 3,18 Er brachte noch mit vielem anderen dem Volk gute Botschaft zur Ermutigung und Ermahnung.

Luk. 3,19 Der Landesfürst Herodes aber, von ihm wegen der Herodias, der Frau seines Bruders, zurechtgewiesen und überhaupt wegen aller schlimmen Dinge, die Herodes getan hatte,

Luk. 3,20 fügte dem allen auch noch dies hinzu, dass er ihn ins Gefängnis einsperrte.

Jesu Taufe

Luk. 3,21 Es geschah, während das ganze Volk sich von ihm taufen ließ und nachdem auch Jesus getauft worden war und betete, dass sich der Himmel öffnete

Luk. 3,22 und die heilige Geistkraft leibhaftig wie eine Taube auf ihn herabschwebte und eine Stimme vom Himmel erging (Psalm 2,7; Jesaja 42,1): „Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Gefallen gefunden.“

(Zink) Gottes Geist senkte sich auf ihn hinab, wie eine Taube herabfährt. Gleichzeitig sprach eine Stimme vom Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn, dich habe ich erwählt.“

(Elbf) … an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

(Mt 12,18) „Dies ist mein Knecht, den ich erwählt habe. Ich liebe ihn und freue mich über ihn. Ich werde ihm meinen Geist geben, und er wird die Völker vor die Entscheidung stellen.“ (Hfa)

Die Worte „gesalbt, berufen, erwählt, erweckt, gezeugt, geistlich geboren oder Wohlgefallen gefunden“ deuten auf die besondere Geistübertragung Gottes auf Christus hin. Damit wurde Christus für seinen Dienst als Messias ausgerüstet bzw. zum göttlichen, sündlosen Sohn und bekam eine direkte geistliche Beziehung bzw. Verbindung zu Gott hin, wie noch nie ein anderer Mensch vor ihm. Nur die Frage, die sich jetzt stellt, ist: Warum wurde Jesus erwählt und warum kam die Geistkraft Gottes auf ihn? Wenn er ein inkarnierter Gott-Mensch gewesen wäre, dann wäre dies ja nicht nötig gewesen. Jesus hat seine Salbung und die damit verbundene Göttlichkeit in Luk. 4,18 bestätigt. Siehe auch Apg. 10,38: „Denn Gott selbst hatte ihm seine Macht durch seine Geistkraft (BigS) gegeben. Gott stand ihm bei.“ 5. Mose 18,15: „Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen.“ Jesaja 42,1: „Siehe, das ist mein Knecht – ich halte ihn – und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen.“ Nach dem Gesamtbild der Bibel war nicht Josef, sondern Gott der Adoptivvater von Jesus.

Jesu Stammbaum

Luk. 3,23 Und er selbst, Jesus, war bei seinem Auftreten ungefähr dreißig Jahre alt. Die Leute kannten ihn als den Sohn Josefs., des Eli, 24des Mattat, des Levi, des Melchi, des Jannai, des Josef, 25des Mattatja, des Amos, des Nahum, des Hesli, des Naggai, 26des Mahat, des Mattatja, des Schimi, des Josech, des Joda, 27des Johanan, des Resa, des Serubbabel, des Schealtiel, des Neri, 28des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmadam, des Er, 29des Joschua, des Elieser, des Jorim, des Mattat, des Levi, 30des Simeon, des Juda, des Josef, des Jonam, des Eljakim, 31des Melea, des Menna, des Mattata, des Natan, des David, 32des Isai, des Obed, des Boas, des Schelach, des Nachschon, 33des Aminadab, des Admin, des Arni, des Hezron, des Perez, des Juda, 34des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Terach, des Nahor, 35des Serug, des Regu, des Peleg, des Eber, des Schelach, 36des Kenan, des Archpachschad, des Sem, des Noah, des Lamech, 37des Metuschelach, des Henoch, des Jered, des Mahalalel, des Kenan, 38des Enosch, des Set, des Adam, Gottes.

Nur Gott ist ohne Abstammung, aber Christus hat eine Abstammungslinie gehabt. Gott sein zu können, bedeutet keinen Anfang und keinen Ursprung zu haben. In dieser Einführung des Stammbaumes heißt es, „und die Leute kannten ihn als den Sohn Josefs.“ Warum heißt es nicht „und Josef war der Vater von Jesus?“ Wurde hier der Stammbaum Jesu im Nachhinein verändert, um die Gottheit Christi sowie die Jungfrauengeburt Marias zu installieren? Aber selbst dies würde nichts nützen, weil nach dem Stammbaum von Lukas Jesus auch nicht der Erbe des Königsthrones Davids sein konnte, denn Davids Nachfolger war nicht Nathan, einer von den Söhnen Davids, aus dessen Linie Maria kam, sondern sein Sohn Salomo (Lk. 3,31), dem das Königtum übertragen wurde. Nur die Nachfahren der königlichen Linie erben das Thronrecht.

Wenn Jesus jedoch auch Gott gewesen sein soll, der eine menschliche Natur angenommen hat, welche Rolle würde dann seine Nachkommenschaft von David spielen? Warum ist der Stammbaum dann überhaupt erwähnt, wenn Josef nicht der Vater von Jesus sein darf?

Jesu Versuchung

4,1 Von heiliger Geistkraft erfüllt, kehrte Jesus vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste

Vor seiner Ausrüstung mit der Geistkraft Gottes stand Jesus als ein gewöhnlicher Mensch unter der Führung Gottes. Doch nach seiner Geistsalbung wurde er von Gott als sein geistlicher, göttlicher, sündloser Sohn für seinen Auftrag als Messias adoptiert und für seinen Dienst ausgerüstet.

Luk. 4,2 vierzig Tage und vierzig Nächte geführt und dabei vom Teufel herausgefordert. Er aß nichts in jenen Tagen; und als sie zu Ende gegangen waren, bekam er Hunger.

Wäre Jesus Gott wie sein Vater gewesen, so hätte ihn der Teufel nicht versucht, denn er wusste ja, dass Gott nicht versucht werden kann. War Jesus vielleicht doch nur ein von Gott gesalbter, sündloser Mensch, der auch hätte fallen können?

Luk. 4,3 Der Teufel sagte ihm: „Wenn du Sohn Gottes bist, sprich zu diesem Stein, dass er Brot werde!“

Es sieht so aus, als wenn der Teufel erst nach der Salbung Jesus zum Messias mit seiner Versuchung begonnen hätte. Vorher ist uns von Jesu Leben fast nichts bekannt. Dies bedeutet aber auch, dass Jesus durch die Salbung Gottes ein neues göttliches, sündloses Wesen erhalten hat, das jetzt der Teufel wie beim ersten Adam zerstören wollte. Der Verführer hat Jesus als den zweiten Gott auch nicht gekannt, sonst hätte er ihn nicht die Frage gestellt: »Wenn Du Sohn Gottes bist ?«.

Luk. 4,4 Jesus gab ihm zur Antwort: „Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): Nicht vom Brot allein lebt der Mensch.“

Luk. 4,5 Da führte er ihn hinauf auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Königreiche des Erdkreises in einem Augenblick;

Luk. 4,6 und der Teufel sagte ihm: „Dir will ich alle Macht über sie und all ihren Glanz geben; denn mir ist sie übergeben und wem immer ich will, gebe ich sie.

Luk. 4,7 Wenn du also mir huldigst, wird sie dir ganz gehören.“

Der erste Adam hat nach der Herrlichkeit Gottes greifen wollen und ist gescheitert, aber der zweite Adam (Jesus) hat alle Macht und Herrlichkeit des Teufels abgelehnt und sich demütig unter die Führung seines Gottes gestellt, und damit konnte er unsere Erlösung erwirken.

Luk. 4,8 Wieder wehrte Jesus ab: „Nein! Denn es steht in der Heiligen Schrift: ›Bete allein den Lebendigen, deinen Gott (BigS) an, und diene nur ihm!‹“

Jesus war Monotheist und kannte nur einen Gott, nämlich den Allmächtigen, den Lebendigen. Aber zu wem alles betet heute die Christenheit, wo doch nur dem allmächtigen Gott alle Ehre und Anbetung im Namen Jesu zusteht?

Luk. 4,9 Da führte er ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Heiligtums und sagte ihm: „Wenn du Sohn Gottes bist, stürze dich von hier hinab!

Luk. 4,10 Steht doch geschrieben (Psalm 91,11–12): Für dich wird er seinen Engeln gebieten, dich zu bewahren.

Luk. 4,11 Und: Auf Händen werden sie dich tragen, damit du an keinem Stein mit deinem Fuß anstößt.“

Luk. 4,12 Jesus antwortete ihm: „Es ist gesagt (5. Mose 6,16): Du sollst den Ewigen, deinen Gott, nicht herausfordern.“

Jesus spricht immer von Gott, dem Lebendigen, den Ewigen, in der Einzahl. Er kannte keine Trinität wie die heutigen Christen. Wie Jesu Worte immer wieder bestätigen, konnte Jesus ohne seinen Vater nichts tun. Doch angestachelt vom Bösen hätte er Gott für einen negativen Wunsch – wie es auch Adam tat – herausfordern können.

Luk. 4,13 Als er alle Herausforderungen zu Ende gebracht hatte, ließ der Teufel von ihm ab bis zu gelegener Zeit

Der Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa

Luk. 4,14 Da kehrte Jesus, von der Geistkraft gestärkt, nach Galiläa zurück. Die Kunde über ihn verbreitete sich durch die gesamte Umgebung.

Erst als Jesus mit der Geistkraft Gottes für seinen Dienst ausgerüstet wurde, begann er mit seinem Auftrag als Messias. Vorher war er nicht als ein von Gott gesandter Mensch aufgefallen, siehe Vers 32. Wenn Jesus der Gott-Sohn gewesen wäre, so hätte er die Stärkung durch den Geist Gottes nicht bedurft.

Luk. 4,15 Er lehrte in ihren Synagogen und wurde dabei von allen gerühmt.

Jesu Predigt in Nazareth

Luk. 4,16 Da kam er nach Nazareth, wo er aufgewachsen war. Wie bei ihm üblich, ging er am Sabbattag in die Synagoge und stand auf um vorzulesen.

Luk. 4,17 Da wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gegeben. Nachdem er die Buchrolle aufgerollt hatte, fand er die Stelle, an der geschrieben steht (Jesaja 61,1–2; 58,6):

Luk. 4,18 Die Geistkraft des Ewigen ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Ärmsten gute Botschaft zu bringen; er hat mich gesandt, um Befreiung für Gefangene auszurufen und Sehkraft für Blinde, um Ruinierte frei gehen zu lassen, (K. Wengst)

(BigS) „Die Geistkraft des Lebendigen ist auf mir, denn sie hat mich gesalbt.

(Zink) Gott wirkt durch mich. Er hat mich berufen.

(Hfa) Der Geist des HERRN ruht auf mir, weil er mich berufen hat. (Jes. 61,1.)

(Werner) Der starke Gottesgeist liegt auf mir. Er hat mich gesalbt und beauftragt…

(H. Stern) Der Geist Adonais ist auf mir; deshalb hat er mich gesalbt…

Jesus bestätigte mit diesem Vers seine eigene Zurüstung und seinen Auftrag von Gott und damit die Erfüllung der Prophezeiungen. Hätte die Geistkraft Gottes auf den Sohn Gottes kommen müssen, wenn er auch Gott gewesen wäre? Jesus war kein Gott-Mensch, sondern ein richtiger Mensch, der von GOTT für seinen Dienst erwählt und zum göttlichen, sündlosen Sohn eingesetzt worden ist. Hier liest man nichts von einem Sohn Gottes, der schon vor seiner Erschaffung der Welt existierte. Nichts steht in diesem Vers von einem Gott, der Mensch wurde. Hier geht es um einen Menschen, der von Gott auserwählt und mit Gottes Geist gesalbt wurde.

Luk 4,19 um ein Jahr auszurufen, das dem Ewigen willkommen ist.

Luk 4,20 Nachdem er die Buchrolle zugerollt und sie dem Synagogendiener zurückgegeben hatte, setzte er sich. Die Augen aller in der Synagoge blickten ihn unverwandt an.

Luk. 4,21 Da begann er zu ihnen zu sprechen: „Heute ist diese Schriftstelle vor euren Ohren zur Geltung gebracht.“

Als Jesus sagte, dass sich diese Vorhersage von Jesaja 61,1.2 erfüllt habe, bezog er sich ganz deutlich auf sich selbst als der von Gott erwählte und zu seinem Dienst gesalbte Messias.

Luk. 4,22 Und alle pflichteten ihm bei und staunten über die gefälligen Worte aus seinem Mund und sagten: „Ist das nicht Josefs Sohn?“

Als ein durch die Geistkraft Gottes Erfüllter erkannte ihn die Gemeinde jetzt nicht mehr und fragte, ob das tatsächlich der Sohn des Zimmermanns Josef sei. Dies zeigt aber auch, dass niemand etwas von seiner übernatürlichen Zeugung und der Jungfrauengeburt seiner Mutter sowie seiner Göttlichkeit und seinem zukünftigen Auftrag von Gott gewusst hat. Wäre Jesus wie behauptet ein Gott-Mensch gewesen, dann wäre Jesus in Nazareth schon vor seiner Salbung zum Messias als dieser aufgefallen.

Luk. 4,23 Da sprach er zu ihnen: „Ganz sicher werdet ihr mir dieses Sprichwort sagen: ‚Arzt, heile dich selbst! Alles, wovon wir gehört haben, dass es in Kafarnaum geschehen sei, das tu auch hier in deinem Heimatort!‘“

Luk. 4,24 Er sagte weiter: „Amen, ich sage euch: Kein Prophet ist in seinem Heimatort willkommen.

Luk. 4,25 Wahrhaftig, ich sage euch: In der Zeit Elijas gab es viele Witwen in Israel, als der Himmel über drei Jahre und sechs Monate hin verschlossen war und wie da eine große Hungersnot über das ganze Land hin entstand.

Luk. 4,26 Aber zu keiner von ihnen wurde Elija geschickt, nur zu einer Frau nach dem sidonischen Sarepta, einer Witwe.

Luk. 4,27 Und es gab in Israel viele Aussätzige zu der Zeit des Propheten Elischa. Aber niemand von ihnen wurde gereinigt, nur Naaman, der Syrer.“

Luk. 4,28 Als sie das hörten, wurden sie alle in der Synagoge von Wut erfüllt.

Luk. 4,29 Sie standen auf, warfen ihn aus der Stadt hinaus und trieben ihn bis an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn hinabzustürzen.

Luk. 4,30 Er aber ging weg und schritt mitten durch sie hindurch.

Jesus in Kapernaum

Luk. 4,31 Dann ging er hinab nach Kafarnaum, einer Stadt in Galiläa. Am Sabbat pflegte er sie zu lehren.

Luk. 4,32 Die Zuhörer waren sehr beeindruckt von dem, was er lehrte; denn Jesus redete mit einer Vollmacht, die Gott ihm verliehen hatte. (Hfa)

(GN) … denn er redete wie einer, den Gott dazu ermächtigt hat.

(Zink) Denn e redete wie einer, der Macht von Gott hat.

Jesus redete in einer Vollmacht, die ihm Gott verliehen hatte. Warum verlieh Gott seinem zum Messias gesalbten Sohn seine Vollmacht, wenn er selbst ein Gott-Mensch gewesen sein sollte?

Luk. 4,33 In der Synagoge war da ein Mensch mit einem unheimlichen und unreinen Geist; der rief mit lauter Stimme:

Luk. 4,34 „Hör auf! Was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Du bist doch nur gekommen, um uns zu vernichten. Ich weiß, dass du der bist, den Gott gesandt hat!“ (GN)

Der Dämon erkannte Jesus als den von Gott zu seinem Auftrag Gesandten, aber nicht als den inkarnierten Gott-Menschen.

Luk. 4,35 Jesus herrschte ihn an: „Schweig still! Komm aus ihm heraus!“ Da warf ihn der Dämon mitten hin und kam aus ihm heraus, ohne ihm Schaden zugefügt zu haben.

Luk. 4,36 Darüber erschraken alle in der Synagoge und sagten: „Wie redet denn dieser Mann? In der Kraft Gottes befiehlt er den bösen Geistern, und sie müssen gehorchen!“

Wieso wirkte Jesus in der Kraft Gottes, wenn er selbst ein Gott-Mensch gewesen sein soll? Siehe Joh. 3,35: „ Der Vater liebt den Sohn und hat ihm alle Macht gegeben.“ Luk.. 5,17: „Gott gab Jesus die Kraft, Kranke zu heilen.“

Luk. 4,37 Und die Kunde von ihm breitete sich zu jedem Ort in der Umgebung aus.

Luk. 4,38 Von der Synagoge aufgebrochen, ging er in das Haus Simons. Simons Schwiegermutter litt an schwerem Fieber und man ging ihn mit Bitten für sie an.

Luk. 4,39 Er stellte sich an ihre Kopfseite und herrschte das Fieber an. Da ließ es von ihr ab. Sogleich erhob sie sich und sorgte für sie.

Luk. 4,40 Als die Sonne unterging, brachten alle, die von vielerlei Leiden Geschwächte bei sich hatten, diese zu ihm. Er legte jedem und jeder einzelnen von ihnen die Hände auf und heilte sie.

Luk. 4,41 Aus vielen kamen auch Dämonen heraus; die riefen: „Du bist der Sohn Gottes.“ Er herrschte sie an und hinderte sie am Reden, weil sie wussten, dass er der Gesalbte war.

Die Dämonen wussten, wer Jesus war. Er war der von Gott geistlich gezeugte Sohn Gottes, der für seinen Dienst der Gesalbte, der Messias war. Der Sohn Gottes zu sein bedeutet aber nicht, auch Gott zu sein, sondern in einem besonders nahen Verhältnis zu Gott zu stehen.

Luk. 4,42 Nachdem es Tag geworden war, ging er weg und begab sich an einen einsamen Ort. Aber in großer Menge suchten die Menschen nach ihm und kamen zu ihm. Sie wollten ihn zurückhalten, dass er nicht von ihnen wegginge.

Luk. 4,43 Er aber sagte zu ihnen: „Auch anderen Städten muss ich die gute Botschaft von Gottes Herrschaft bringen; denn dazu bin ich gesandt.“

Christus ist – wie auch alle Propheten – als Botschafter, als Vertreter zu den Menschen gesandt worden, um Gottes Auftrag auszuführen. Damit ist aber nicht der Berufene, sondern Gottes Berufung präexistent.

Luk. 4,44 Und er verkündigte in den Synagogen Galiläas.

Der Fischzug des Petrus

5,1 Es geschah, als die vielen Leute sehr an ihn herandrängten, während sie das Wort Gottes hörten und er selbst am See Genezareth stand,

Luk. 5,2 dass er zwei Boote erblickte, die am See lagen. Die Fischer waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen die Netze aus.

Luk. 5,3 In eins der Boote, das dem Simon gehörte, stieg er ein und bat ihn, ein wenig vom Land hinauszufahren. Er setzte sich und lehrte die vielen Leute vom Boot aus.

Luk. 5,4 Als er zu reden aufgehört hatte, sagte er zu Simon: „Fahre hinaus auf tiefes Wasser und lasst eure Netze zum Fang hinunter!“

Luk. 5,5 Simon antwortete: „Meister! Die ganze Nacht haben wir uns abgemüht, aber nichts bekommen. Auf dein Wort hin jedoch will ich die Netze hinunterlassen.“

Luk. 5,6 Als sie das getan hatten, fingen sie eine große Menge von Fischen und ihre Netze waren zum Bersten voll.

Luk. 5,7 Da winkten sie ihren Teilhabern in dem anderen Boot zu, dass sie kommen und ihnen helfen sollten. Sie kamen und man füllte beide Boote, sodass sie zu sinken drohten.

Luk. 5,8 Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: „Geh weg von mir, Herr! Bin ich doch ein Sünder.“

Luk. 5,9 Schrecken und Staunen nämlich hatte ihn erfasst und alle mit ihm wegen der Fische, die sie gefangen hatten,

Luk. 5,10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Genossen waren. Aber Jesus sprach zu Simon: „Fürchte dich nicht! Von jetzt an sollst du Menschen fischen.“

Luk. 5,11 Nachdem sie die Boote an Land gezogen hatten, ließen sie alles stehen und liegen und folgten ihm nach.

Die Heilung eines Aussätzigen

Luk. 5,12 Und es geschah, während er sich in einer der Städte aufhielt, dass da – passt auf! – ein Mann voll von Aussatz war. Als der Jesus erblickte, fiel er nieder auf sein Gesicht und bat ihn: „Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.“

Luk. 5,13 Er streckte seine Hand aus, berührte ihn und sagte: „Ich will es. Werde rein!“ Sogleich ging der Aussatz von ihm weg.

Luk. 5,14 Jesus befahl ihm, nicht über seine Heilung zu reden. „Geh sofort zum Priester, und lass dich von ihm untersuchen“, forderte er ihn auf. „Bring ein Opfer dar für deine Heilung, wie Mose es vorgeschrieben hat. So werden die Priester sehen, dass ich im Auftrag Gottes handle.“ (Hfa)

Gerne wird Jesus als der magische Wunder bewirkende Gott dargestellt, doch Jesus bestätigte es immer wieder, dass die Heilungen in der Kraft und im Auftrag Gottes geschahen.

Luk. 5,15 Das Reden über ihn drang jedoch umso mehr durch und in großer Zahl kamen die Leute zusammen, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.

Luk. 5,16 Er aber hielt sich zurückgezogen in einsamen Gebieten auf und betete.

Die Heilung eines Gelähmten (»Der Gichtbrüchige«)

Luk. 5,17 Und es geschah, als er an einem der Tage beim Lehren war, dass da Pharisäer und Thoralehrer saßen, die aus jedem galiläischen und judäischen Dorf gekommen waren; und die Kraft des Ewigen war da, so dass er heilen konnte.

Gott gab Jesus die Kraft, Kranke zu heilen. Immer wieder können wir feststellen, dass Jesus nicht Gott war, der selbst Wunder bewirken konnte, sondern hierzu von Gott abhängig war. Wäre Jesus der inkarnierte Gott-Mensch gewesen, dann hätte er keine Kraft von Gott gebraucht.

Luk. 5,18 Passt auf! Da trugen Männer einen Menschen auf einer Bahre, der gelähmt war, und sie versuchten, ihn hineinzubringen und vor ihm niederzulegen.

Luk. 5,19 Als sie wegen der Menschenmenge nicht fanden, auf welchem Weg sie ihn hineinbrächten, stiegen sie hinauf auf das Dach und ließen ihn mitsamt der Bahre durch das Ziegeldach hinunter mitten vor Jesus.

Luk. 5,20 Als Jesus ihren festen Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: „Was du böses getan hast, soll dich nicht mehr von Gott trennen!“ (Zink)

Luk. 5,21 Da begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer bei sich zu erwägen: „Wer ist das denn, dass er Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben außer allein Gott?“

Von ihrer Sicht aus hatten die Pharisäer und Schriftgelehrten recht: Nur Gott kann Sünden vergeben. Jesus war jedoch kein Gott, sondern der von Gott zu seinem Auftrag gesalbte Messias.

Luk. 5,22 Da Jesus bemerkte, was sie erwogen, sagte er ihnen: „Was stellt ihr bei euch selbst für Erwägungen an?

Luk. 5,23 Was ist leichter? Zu sagen: ‚Deine Sünden sind dir vergeben‘, oder zu sagen: ‚Steh auf und geh!‘?

Luk. 5,24 Aber ich will euch zeigen, dass der Menschensohn von Gott (GN) die Macht hat, schon hier auf der Erde Sünden zu vergeben. „Und er forderte den Gelähmten auf: Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause!“

Jesus widerspricht der Priesterklasse nicht, denn er selbst bezeichnet sich nicht als Gott, sondern als der Menschensohn, prophetisch vorausschauend auf Dan. 7, 13.14. Doch Jesus verweist auch darauf, dass er bei einer Sündenvergebung und Heilung die Vollmacht von Gott hat. Dazu als Beispiel 2. Mose 23, 20-21: „Ich werde einen Engel vor euch hersenden, der euch auf dem Weg bewahrt und in das versprochene Land bringt. Hört zu und achtet auf seine Worte! Widersetzt euch ihm nicht! Er wird euch nicht vergeben, wenn ihr euch gegen ihn auflehnt, denn ich selbst bin in ihm gegenwärtig.“

Luk. 5,25 Augenblicklich stand er vor ihnen auf, nahm, worauf er gelegen hatte, ging weg nach Hause und lobte Gott.

Luk. 5,26 Erstaunen ergriff sie alle und sie lobten Gott, wurden von Ehrfurcht erfüllt und sagten: „Wunderbares haben wir heute gesehen.“

Die Leute waren über dieses Wunder fassungslos und fingen an Gott (nicht Jesus) zu loben. Auf den Gedanken zu kommen, dass der Menschensohn auch Gott gewesen sein könnte, wären sie bei ihrer biblisch monotheistischen Einstellung nie gekommen.

Die Berufung des Levi und das Mahl mit den Zöllnern

Luk. 5,27 Danach ging er hinaus und sah einem Zöllner namens Levi zu, wie er an der Zollstelle saß. Er sagte ihm: „Folge mir nach!“

Luk. 5,28 Da ließ er alles zurück, stand auf und folgte ihm nach.

Luk. 5,29 Levi gab ihm ein großes Gastmahl in seinem Haus; und es war da eine große Menge von Zöllnern und anderen, die mit ihnen am Mahl teilnahmen.

Luk. 5,30 Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voller Missbilligung zu seinen Schülern: „Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern?“

Luk. 5,31 Jesus antwortete ihnen: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, wohl aber diejenigen, denen es schlecht geht.

Luk. 5,32 Ich bin gekommen, um Menschen in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, die ohne ihn leben und nicht die Gerechten.“ (Luth)

Die Schriftgelehrten meinten, sie könnten den Ruf des Herrn schädigen, weil er sich mit solchen Sündern eingelassen hat. Aber Jesus erinnerte sie daran, dass die Gesunden keinen Arzt brauchen – nur die Kranken. Diese Aussage betraf aber auch die Schriftgelehrten, denn sie meinten, in ihrer Selbstgerechtigkeit gesund zu sein, d.h. mit Gottes Willen in Einklang zu stehen und alles an Wissen zu haben.

Die Frage nach dem Fasten

Luk. 5,33 Sie aber sagten zu ihm: „Die Schüler des Johannes fasten häufig und beten, ebenso auch die der Pharisäer; deine jedoch essen und trinken.“

Luk. 5,34 Jesus sagte zu ihnen: „Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, während der Bräutigam bei ihnen ist?

Luk. 5,35 Es wird jedoch eine Zeit kommen, wann ihnen der Bräutigam entrissen ist, dann werden sie in jener Zeit fasten.“

Luk. 5,36 Er sagte ihnen auch ein Gleichnis: „Niemand reißt einen Flicken von einem neuen Mantel und flickt ihn auf einen alten. Andernfalls würde er ja auch den neuen zerreißen und zum alten würde der Flicken vom neuen nicht passen.

Jesus wusste, dass er durch seine Erlösungstat den Neuen Bund einführen wird. Dort wird der Gläubige durch die Gnade Gottes ein neues Herz und einen neuen Geist erhalten und kann in der Erwiderung der Liebe Gottes leben, was dann im Glauben etwas völlig Neues hervorbringt. Die Trauer, die sich im Fasten ausdrückte, musste somit der Freude über die neue Gnadenzeit weichen.

Luk. 5,37 Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche. Andernfalls würde der neue Wein die Schläuche zerreißen und selbst vergossen werden und die Schläuche wären dahin.

Luk. 5,38 Nein, neuen Wein füllt man in neue Schläuche.

Die alten Schläuche sind ein Bild für den Alten Bund, den Gott durch seinen Erlösungsplan erneuert hat. Somit steht der neue Wein für Freude und Dankbarkeit, für die stellvertretend bewirkte Gnade durch Jesus Christus.

Luk. 5,39 Und niemand, der alten Wein trinkt, will neuen. Er sagt nämlich: ‚Der alte ist gut.‘“

Das Ährenraufen am Sabbat

6,1 Es geschah, während er am Sabbat durch Getreidefelder ging, dass seine Schüler Ähren ausrissen und sie aßen, nachdem sie diese mit den Händen zerrieben hatten.

Luk. 6,2 Einige aber von den Pharisäern sagten: „Was tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist?!“

Nach den haarspalterischen gesetzlichen Überlieferungen der Ältesten hatten die Jünger den Sabbat gebrochen. Dies ist ein typisches Beispiel für die zu nichts führenden Gesetzlichkeiten. Gott möchte unser ihn liebendes Herz haben. Er möchte, dass dieses von ihm kommende neue liebesfähige Herz in der für uns erworbenen Gnade und Freiheit in Jesus Christus lebt.

Luk. 6,3 Jesus antwortete ihnen: „Habt ihr denn das nicht gelesen, was David getan hat, als er Hunger bekam, er selbst und die bei ihm?

Luk. 6,4 Wie er in das Haus Gottes hineinging, die Schaubrote nahm und sie aß und sie auch denen bei ihm gab, die doch nur die Priester essen dürfen?“

Luk. 6,5 Dazu noch sagte er ihnen: „Herr über den Sabbat ist der Menschensohn.“

Da Gott den Sabbat als Segen für die Menschen eingesetzt hat und Jesus im Auftrag Gottes handelt, so hat er auch das Recht von Gott erhalten zu entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist und was nicht.

Die Heilung eines Mannes am Sabbat

Luk. 6,6 Es geschah, als er an einem anderen Sabbat in die Synagoge ging und lehrte, dass dort ein Mensch war, dessen rechte Hand verkrüppelt war.

Luk. 6,7 Die Schriftgelehrten und Pharisäer belauerten ihn, ob er wohl am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, um ihn anklagen zu können.

Es ist nicht zu fassen, mit welcher Heuchelei und Unehrlichkeit die Gegner Jesu darauf warteten, ihn verurteilen zu können.

Luk. 6,8 Er jedoch erkannte, was sie erwogen, und sagte zu dem Mann mit der verkrüppelten Hand: „Steh auf und stell dich in die Mitte!“ Er stand auf und stellte sich hin.

Luk. 6,9 Jesus sagte zu ihnen: „Ich frage euch, ob es am Sabbat erlaubt ist, Gutes zu tun oder Böses zu tun, Leben zu retten oder verloren gehen zu lassen?“

Jesu Frage enthüllte die boshafte Gesetzlichkeit der Pharisäer. Sie meinten, dass es falsch sei, ein Heilungswunder am Sabbat zu vollbringen, jedoch nicht, dass es falsch sei, an einem Sabbat den Mord an ihm zu planen!

Luk. 6,10 Da blickte er sie rundherum alle an und sagte zu ihm: „Strecke deine Hand aus!“ Er tat es und seine Hand wurde wieder hergestellt.

Luk. 6,11 Sie aber waren völlig unverständig und beredeten sich miteinander, was sie mit Jesus machen sollten.

Die Sabbathaltung als Maßstab für die Zugehörigkeit Gottes, war den Pharisäer wichtiger als das wichtigste Gebot im Gesetz, nämlich die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen. Daher berieten sie etwas, was in ihren verblendeten, bösen Herzen richtig erschien, nämlich einen Mord an Jesus auszuführen.

Die Berufung der Zwölf

Luk. 6,12 Es geschah zu dieser Zeit, nachdem er auf den Berg weggegangen war um zu beten, dass er die ganze Nacht im Gebet zu Gott verbrachte.

Jesus konnte nicht als Gott zu Gott beten, sondern nur als Mensch. Nirgendwo in der Bibel steht, dass Christus Gott und Mensch gleichzeitig war.

Luk. 6,13 Als es Tag geworden war, rief er seine Schüler herbei und wählte aus ihnen zwölf aus, die er auch als „Gesandte“ bezeichnete:

Luk. 6,14 Simon, den er „Fels“ (petros) nannte, und Andreas, seinen Bruder, und Jakobus und Johannes und Philippus und Bartholomäus

Luk. 6,15 und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon den Eiferer

Luk. 6,16 und Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der sein Verräter wurde.

Luk. 6,17 Nachdem er mit ihnen herabgestiegen war, stellte er sich auf einen ebenen Platz – und dazu eine große Menge seiner Schüler und eine große Anzahl aus dem Volk von ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstenstrich von Tyrus und Sidon.

Luk. 6,18 Die kamen, um ihn zu hören und von ihren Leiden geheilt zu werden.

Luk. 6,19 Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt; und all die vielen Leute versuchten ihn zu berühren, weil Kraft von ihm ausging; und er heilte sie alle.

Später ging auch von den Jüngern eine Kraft aus, die von Gott kam und zur Missionierung für Gottes neues Reich dienen sollte.

Die Seligpreisungen

Luk. 6,20 Er erhob seine Augen auf seine Schüler und sagte: „Glücklich ihr [geistlich] Armen! Euch gehört das Reich Gottes.

Luk. 6,21 Glücklich, die ihr jetzt [nach Gottes Gerechtigkeit] hungert! Ihr sollt satt werden. Glücklich, die ihr jetzt [um des Glaubens willen] weint! Ihr sollt lachen.

Luk. 6,22 Glücklich seid ihr, wenn euch die Leute hassen, euch schneiden und beschimpfen und euren Namen als böse schmähen um des Menschensohnes willen.

Luk. 6,23 Hüpft vor Freude an jenem Tag! Seht doch: Euer Lohn im Himmel ist groß. Ebenso haben ja ihre Vorfahren an den Propheten gehandelt.

Diese vier Seligpreisungen sind nicht unbedingt die Dinge, die der Mensch von Natur aus für begehrlich hält. Kein Mensch möchte arm sein, hungern müssen, einen Grund zum Weinen haben und auch niemand möchte aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und gehasst werden. Diese Aussagen Christi sind ernüchternd, weil Christen all das wegen ihres Glaubens zustoßen kann. Dabei haben sie noch allen Grund, sich glücklich schätzen zu dürfen, weil auch diese Dinge ein Zeichen ihrer Zugehörigkeit zu Gott sein können.

Die Weherufe

Luk. 6,24 Jedoch: Wehe euch Reichen! Ihr habt euren Trost weg.

Luk. 6,25 Wehe euch, die ihr jetzt voll gesättigt seid! Ihr sollt hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht! Ihr sollt trauern und heulen.

Luk. 6,26 Wehe, wenn euch alle Leute schönreden. Ebenso haben es ja ihre Vorfahren gegenüber den Lügenpropheten getan.

Luk. 6,27 Aber euch, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut denen wohl, die euch hassen! (RÜ) Erbarmt euch derer, die euch anfeinden!

Luk. 6,28 Segnet, die euch fluchen! Betet für diejenigen, die euch bedrohen!

Luk. 6,29 Dem, der dich auf die Backe haut, halte auch die andere hin! Und dem, der deinen Mantel wegnimmt, verweigere auch den Hemdrock nicht!

Luk. 6,30 Jedem, der dich bittet, gib! Und von dem, der das Deine wegnimmt, fordere es nicht zurück!

Luk. 6,31 Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun, tut ihnen ebenso!

Luk. 6,32 Wenn ihr liebt, die euch lieben, was für eine Sorte von Freundlichkeit habt ihr da? Lieben doch auch die Sünder diejenigen, die sie lieben.

Luk. 6,33 Wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für eine Sorte von Freundlichkeit habt ihr da? Handeln doch die Sünder ebenso.

Luk. 6,34 Wenn ihr denen borgt, von denen ihr hofft, es wieder zu bekommen, was für eine Sorte von Freundlichkeit habt ihr da? Auch Sünder borgen Sündern, damit sie das Gleiche wieder bekommen.

Luk. 6,35 Vielmehr: Liebt eure Feinde, tut Gutes und borgt, ohne etwas zurück zu erhoffen! Euer Lohn wird groß sein und ihr werdet Kinder des Höchsten sein. Denn er ist gütig über die Undankbaren und Bösen.

Diese Aussagen bzw. Forderungen Jesu sind etwas so völlig Neues, weil sie niemand von sich aus verstehen und auch nicht ausführen kann. Kein Mensch kann z.B. von seiner Natur aus seine Feinde lieben. Doch die Voraussetzung zu dieser Aussage Christi ist das neue von Gott kommende Herz bzw. Wesen. Ohne diese von Gott kommende Liebe, die dann den ganzen Menschen in seinem Wesen umwandelt, ist dies alles unmöglich. Aber dieses neue Herz und die neue Gesinnung hat uns Gott durch Jesus Christus im Neuen Bund verheißen, auf dass wir die Dinge, die täglich auf uns zukommen, mit der Liebe von Gott beantworten können. So wie Gott zu den undankbaren und bösen Menschen gütig ist, so sollen auch Gläubige ohne eine Gegenleistung anderen Menschen Gutes tun.

Von der Stellung zum Nächsten

Luk. 6,36 Werdet barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist!

Unser himmlischer Vater ist zu uns so barmherzig, weil er uns nicht behandelt, wie wir es verdient hätten. Unser Leben steht unter seiner Gnade und wenn wir dies wissen, so dürfen wir den anderen gegenüber nicht ungnädig sein. Diese Erkenntnis von der Gnade Gottes ist somit ein neuer Beweggrund zu einem neuen Leben unter der Führung Gottes.

Luk. 6,37 Richtet nicht! Und ihr werdet nicht gerichtet. Verurteilt nicht! Und ihr werdet nicht verurteilt. Befreit! Und ihr werdet befreit werden.

Das Beurteilen muss nicht immer eine Verurteilung sein. Doch wenn wir ungerecht einen Menschen verurteilen, so wird dies auf uns selber zurückfallen. An dem Maßstab, nach dem wir urteilen, werden auch wir gemessen. Das Vergeben anderen gegenüber ist eine Voraussetzung dafür, selbst Vergebung zu erhalten.

Luk. 6,38 Gebt! Und es wird euch gegeben werden. Ein gutes Maß, festgedrückt, gerüttelt, nach allen Seiten überfließend, wird man in euren Schoß schütten. Mit welchem Maß ihr messt, wird euch wieder gemessen werden.“

Auch hier zeigt sich wieder das neue von Gott umgewandelte Herz. Der natürliche Mensch möchte immer nur haben und kriegt nie genug, doch die Liebe von Gott zeigt sich im Geben.

Luk. 6,39 Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: „Kann denn ein Blinder einen Blinden den Weg führen? Werden sie nicht beide in die Grube fallen?

Luk. 6,40 Ein Schüler steht nicht über dem Lehrer. Jeder, der hinreichend unterrichtet ist, wird wie sein Lehrer sein.

Luk. 6,41 Was siehst du den Splitter im Auge deiner Schwester oder deines Bruders, den Balken im eigenen Auge jedoch bemerkst du nicht?

Luk. 6,42 Wie kannst du zu deinem Bruder oder deiner Schwester sagen: ‚Liebe Schwester‘ oder ‚lieber Bruder, lass mich den Splitter, der in deinem Auge ist, herausziehen!‘, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge heraus! Dann siehst du klar und magst den Splitter, der im Auge deiner Schwester oder deines Bruders ist, herausziehen.

Jesus will uns damit sagen, dass jemand, der selbst einen Balken im Auge hat und Anstoß an dem Splitter im Auge eines anderen nimmt, ein Heuchler ist, weil er seine eigene Situation nicht erkennt. Wir selbst können nämlich einen noch größeren Fehler haben. Erst müssen wir unsere eigenen Fehler erkennen und beseitigen lassen, ehe wir anderen in Liebe helfen wollen.

Vom Baum und seinen Früchten

Luk. 6,43 Es gibt doch keinen guten Baum, der faule Frucht bringt, und andererseits keinen morschen Baum, der gute Frucht bringt.

Luk. 6,44 Ein jeder Baum wird ja an seiner Frucht erkannt. Denn man erntet keine Feigen von Disteln und liest keine Trauben vom Dornstrauch.

Luk. 6,45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der Böse bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, redet sein Mund.

Im Neuen Bund zählt nur noch die Herzenserneuerung durch die Geistkraft Gottes. Erst dadurch ist der Mensch überhaupt in der Lage, etwas Gutes zu tun. Denn wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so handelt er auch.

Luk. 6,46 Was nennt ihr mich: ‚Herr, Herr‘ und tut nicht, was ich sage?

Jesus Christus als unseren Herrn in unseren Leben zu nennen und ihm nicht zu gehorchen, ist ein Widerspruch. Echte Liebe und echter Glaube beinhalten, auch das zu tun, was er von uns als seine Nachfolger erwartet.

Vom Hausbau

Luk. 6,47 Alle, jede und jeder, die zu mir kommen und meine Worte hören und sie tun – ich will euch zeigen, wem er oder sie gleich ist:

Luk. 6,48 einem Menschen nämlich, der ein Haus bauen will und dafür tief gegraben und ein Fundament auf den Felsen gelegt hat. Wenn es Hochwasser gibt und der Fluss sich an jenem Haus bricht, kann er es nicht erschüttern, weil es gut gebaut ist.

Luk. 6,49 Wer aber hört und nicht entsprechend handelt, ist einem Menschen gleich, der ohne Fundament ein Haus auf die Erde baut, an dem der Fluss sich bricht – und sofort fällt es zusammen und der Einsturz jenes Hauses ist heftig.“

Wenn ein Mensch durch die Herzenserneuerung Gottes nach dem Geist der Bergpredigt lebt, wird er als kluger Mann bezeichnet, denn er setzt all sein Vertrauen auf den Felsen, Jesus Christus. Der törichte Mann will sich nicht bekehren und lehnt Jesus, die einzige Hoffnung auf Errettung, ab.

Der Hauptmann von Kapernaum

7,1 Nachdem Jesus all sein Reden vor den Ohren des Volkes ausgeführt hatte, ging er nach Kafarnaum hinein.

Luk. 7,2 Dem Sklaven eines Centurio ging es so schlecht, dass er zu sterben drohte; der war ihm viel wert.

Luk. 7,3 Als er von Jesus hörte, schickte er die jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, dass er käme und seinen Sklaven durchbrächte.

Luk. 7,4 Sie gelangten zu Jesus und baten ihn eindringlich: „Er verdient es, für den du das tun sollst. Luk. 7,5 Liebt er doch unser Volk. Sogar die Synagoge hat er für uns bauen lassen.“

Luk. 7,6 Jesus ging mit ihnen. Schon war er nicht mehr fern von dessen Haus, da schickte der Centurio Freunde zu ihm und ließ sagen: „Herr, bemühe dich nicht! Es steht mir ja nicht zu, dass du unter mein Dach kommst.

Dieser aus dem Heidentum kommende Hauptmann hat wohl erkannt, dass Jesus der von Gott versprochene Messias ist, sonst wäre er Jesus gegenüber nicht so demütig gewesen.

Luk. 7,7 Deswegen meinte ich, es nicht verdient zu haben, selbst zu dir zu kommen. Sprich doch nur ein Wort und mein Knecht wird geheilt.

Diese Aussage drückt einen sehr großen Glauben aus, denn der römische Hauptmann traute Jesus sogar eine Heilung aus der Ferne zu.

Luk. 7,8 Auch ich bin ja ein Mensch, der ich einer Autorität unterstellt bin und meinerseits Soldaten unter mir habe. Ich sage zu diesem: ‚Geh!‘ und er geht, zu jenem: ‚Komm!‘ und er kommt, zu meinem Sklaven: ‚Mach das!‘ und er macht es.“

Luk. 7,9 Als Jesus das hörte, staunte er über ihn. Er wandte sich an die Menge, die ihm folgte, und sagte: „Ich sage euch: Solches Vertrauen habe ich selbst in Israel nicht gefunden.“

Luk. 7,10 Die ausgeschickt worden waren, kehrten in das Haus zurück und trafen den Sklaven gesund an.

Jesus war über den großen Glauben dieses römischen Hauptmanns sehr verwundert, denn bei seinem Volk, bzw. seiner geistlichen Führung erfuhr er fast nur Ablehnung und Feindschaft. Dieser aus dem Heidentum kommende Hauptmann ist für alle Zeiten allen Gläubigen ein Vorbild geworden. Einen solch großen Glauben konnte Jesus nicht unbelohnt lassen. Als die Abgesandten zum Haus des Hauptmanns zurückkehrten, fanden sie den kranken Knecht gesund.

Der Jüngling zu Nain

Luk. 7,11 Es geschah, dass er im Anschluss daran in eine Stadt ging, die Naïn hieß; seine Schüler gingen mit ihm, auch sehr viele Leute.

Luk. 7,12 Während er sich dem Stadttor näherte – passt auf! –, wurde da ein Verstorbener hinausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter; und die war eine Witwe. Viele Leute waren bei ihr.

Luk. 7,13 Als der Herr sie erblickte, bekam er Mitleid mit ihr und sagte ihr: „Weine nicht!“

Luk. 7,14 Er trat heran und berührte die Bahre; die Träger blieben stehen. Er sagte: „Junger Mann, ich sage dir: [immer nach dem Wunsch Gottes Apg. 10,38] Steh auf!“

Luk. 7,15 Und der Tote setzte sich auf und begann zu reden. Da gab er ihn seiner Mutter (1. Könige 17,23).

Luk. 7,16 Alle wurden von Ehrfurcht ergriffen und lobten Gott: „Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden.“ Und: „Gott hat sich seines Volkes angenommen.“

Nach diesem Wunder lobten alle Gott für den Propheten, den er zu ihnen geschickt hat und durch den er sogar Tote auferstehen lässt. Auf diesen von Gott verheißenen Propheten und Sohn Davids hatte man lange gewartet, doch niemand wäre damals auf die Idee gekommen, dass dieser von Gott für seinen Auftrag berufene Prophet ein inkarnierter Gott-Mensch gewesen sei, wie es heute gesehen wird. Siehe Apg. 2,22: „Hört her, ihr Männer Israels! Wie ihr alle wisst, hat Jesus von Nazareth in Gottes Auftrag mitten unter euch mächtige Taten, Zeichen und Wunder gewirkt. Ja, Gott selbst hat durch ihn gehandelt und so seinen Auftrag bestätigt.“

Luk. 7,17 Und diese Kunde über ihn verbreitete sich in ganz Judäa und überall im Umland.

Die Anfrage des Täufers

Luk. 7,18 Die Schüler des Johannes berichteten ihm über alle diese Dinge. Da rief Johannes zwei von seinen Schülern herbei

Luk. 7,19 und schickte sie zum Herrn mit der Frage: „Bist du, der da kommt, oder sollen wir auf einen anderen warten?“

Luk. 7,20 Als diese Männer zu ihm kamen, sagten sie: „Johannes der Täufer hat uns zu dir mit der Frage geschickt: Bist du, der da kommt, oder sollen wir auf einen anderen warten?“

Luk. 7,21 In jener Stunde heilte er viele von Leiden, Plagen und bösen Geistern und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht.

Luk. 7,22 Da antwortete er ihnen: „Geht! Meldet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt! Blinde sehen wieder, Gelähmte gehen umher, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden aufgeweckt und Armen wird gute Botschaft verkündet.

Luk. 7,23 Und glücklich ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.“

Jesus antwortete Johannes und bestätigte seinen Auftrag als der erwartete Messias, indem er die Wunder aufzählte, die auch der vorhergesagte Messias tun sollte (siehe Jesaja 35).

Jesu Zeugnis über den Täufer

Luk. 7,24 Als die Boten des Johannes weggegangen waren, begann er über Johannes zu den Leuten zu sprechen: „Was wolltet ihr sehen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind hin und her schwankt?

Luk. 7,25 Nein, was wolltet ihr sehen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Menschen, bekleidet mit feinen, weichen Gewändern? Seht doch, die prunkvolle Kleidung haben und im Luxus leben, sind in den Palästen.

Luk. 7,26 Nein, was wolltet ihr sehen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Sogar mehr als einen Propheten!

Luk. 7,27 Der ist‘s, über den geschrieben steht (Maleachi 3,1): Sieh doch! Ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.

Luk. 7,28 Ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist niemand größer als Johannes. Der Kleinste im Gottesreich jedoch ist größer als er.

Diese Aussage ist sehr schwer zu verstehen, denn es stellt sich z.B. die Frage, ob es in Gottes neuer Welt verschiedene Klassen von Gläubigen, wie Geringe und Angesehene, gibt? Auch wenn Johannes im Alten Bund gelebt hat, so hat auch er durch seinen Glauben rückwirkend die von Jesus erwirkte Gnade Gottes erhalten.

Luk. 7,29 Das ganze Volk hörte auf ihn und die Zöllner gaben Gott Recht und ließen sich mit der Taufe des Johannes taufen.

Luk. 7,30 Aber die Pharisäer und die Thoralehrer erkannten das nicht als für sie gültigen Willen Gottes und ließen sich nicht von ihm taufen.

Die Taufe des Johannes setzte ja die Selbsterkenntnis sowie einen Neuanfang mit Gott voraus. Doch dies hatten die selbstgerechten Menschen nicht nötig, denn sie glaubten von sich selbst, keine Sünder zu sein.

Luk. 7,31 Mit wem also soll ich die Menschen dieser Generation vergleichen? Wem sind sie gleich?

Luk. 7,32 Sie sind Kindern gleich, die auf dem Marktplatz sitzen und einander zurufen: ‚Wir haben für euch auf der Flöte gespielt, aber ihr habt nicht getanzt. Wir haben einen Klagegesang angestimmt, aber ihr habt nicht geweint.‘

Luk. 7,33 Denn Johannes der Täufer kam, aß kein Brot und trank keinen Wein, und ihr sagt: ‚Er ist besessen.‘

Luk. 7,34 Der Menschensohn kam, aß und trank, und ihr sagt: ‚Seht nur, ein Prasser und Säufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern!‘

Was auch immer Jesus unternommen bzw. wie er sich verhalten hätte – von der ganz frommen Seite her wäre ständig etwas gefunden worden, um ihn zu verunglimpfen und zu verurteilen.

Luk. 7,35 Aber der Weisheit wurde von allen ihren Kindern Recht gegeben.“

Jesu Salbung durch die Sünderin

Luk. 7,36 Einer von den Pharisäern bat ihn, bei ihm zu essen. Nachdem er in das Haus dieses Pharisäers hineingegangen war, legte er sich zu Tisch nieder.

Luk. 7,37 Passt auf! Da gab es in der Stadt eine Frau; die war eine Sünderin. Als sie erfuhr, dass er im Haus des Pharisäers zu Tische lag, brachte sie ein Alabastergefäß mit Salböl herbei,

Luk. 7,38 trat von hinten an seine Füße heran, weinte und begann, mit ihren Tränen seine Füße zu benetzen, trocknete sie mit ihren Haaren ab, küsste seine Füße und salbte sie mit dem Öl.

Was muss doch diese Frau von den Worten und Taten Jesu betroffen gewesen sein, dass sie solch eine Verehrung und Liebe Jesus entgegenbrachte.

Luk. 7,39 Als das der Pharisäer sah, der ihn eingeladen hatte, sagte er bei sich selbst: „Der da, wenn er ein Prophet wäre, wüsste er, wer und was für eine die Frau ist, die ihn berührt, dass sie eine Sünderin ist.“

Der Pharisäer erkannte diese Frau als die stadtbekannte Hure und beanstandete, dass sich Jesus von ihr berühren ließ. Aber Jesus gab ihm, aber auch uns, eine Lektion, die wir zu lernen haben.

Luk. 7,40 Da sagte Jesus zu ihm: „Simon, ich habe dir etwas zu sagen.“ „Lehrer“, sagte der, „sprich!“

Luk. 7,41 „Ein Geldverleiher hatte zwei Schuldner. Der eine schuldete ihm fünfhundert Denare, der andere fünfzig.

Luk. 7,42 Da sie nicht in der Lage waren zurückzuzahlen, erließ er beiden ihre Schulden. Wer nun von ihnen wird ihn mehr lieben?“

Luk. 7,43 Simon antwortete: „Ich nehme an, derjenige, dem er die größere Schuld erlassen hat.“ Er sagte ihm: „Du hast richtig geurteilt.“

Luk. 7,44 Im Blick auf die Frau sagte er zu Simon: „Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen: Du hast mir kein Wasser über die Füße gegossen; sie aber hat meine Füße mit Tränen genetzt und mit ihren Haaren abgetrocknet.

Luk. 7,45 Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat nicht aufgehört, mir die Füße zu küssen, seit ich hereingekommen bin.

Luk. 7,46 Du hast mir nicht den Kopf gesalbt; sie aber hat mir mit Salböl die Füße gesalbt.

Luk. 7,47 Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind ihr vergeben, weil sie viel geliebt hat. Wem wenig vergeben ist, liebt wenig.“

Diese stadtbekannte Sünderin hat viel Liebe für Jesus übrig gehabt, weil sie viele Sünden zu vergeben gehabt hat. Doch die selbstgerechten Menschen brauchen keine Vergebung und daher haben sie für den Erlöser auch keine Liebe übrig.

Luk. 7,48 Zu der Frau sagte Jesus: „Deine Sünden sollen dich nicht mehr von Gott trennen.“ (Zink)

Luk. 7,49 Da fingen die mit zu Tische Liegenden an, bei sich zu sagen: „Wer ist das, der sogar die Sünden vergibt?“

Die Frage der Gäste war berechtigt. Aus ihrer Sicht kann nur Gott Sünden vergeben, und Jesus war ja kein Gott, sondern der von Gott zu seinem Auftrag gesalbte Messias. Aber Jesus handelte immer im Auftrag Gottes und nur durch ihn konnte er vorausschauend auf sein Erlösungswerk Sünden vergeben. Somit hat Gott selber durch Jesus Christus der Frau die Sünden vergeben.

Luk. 7,50 Er sagte zu der Frau: „Dein Vertrauen hat dir geholfen. Geh in Frieden!“

Jüngerinnen Jesu

8,1 Es geschah, dass er im Anschluss daran Stadt um Stadt durchzog und Dorf um Dorf und dabei die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündete und verbreitete – und die Zwölf mit ihm.

Luk. 8,2 Es gab auch einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt waren, Mirjam aus Magdala, aus der sieben Dämonen herausgegangen waren,

Luk. 8,3 Johanna, die Frau des Chuza, eines Verwalters des Herodes, Susanna und viele andere: Die unterstützten sie, Jesus und die Zwölf, aus ihrem Besitz.

Das Verhalten Jesu zu den Frauen der damaligen Zeit ist auch für unsere Zeit einfach vorbildlich. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Frauen aus allen Kreisen Jesus unterstützten.

Vom Sämann

Luk. 8,4 Als sehr viele Leute zusammenkamen und sie aus jeder Stadt zu ihm strömten, sprach er zu ihnen durch ein Gleichnis:

Luk. 8,5 „Der Sämann ging hinaus, um seinen Samen zu säen. Beim Säen fiel etwas davon an den Weg und wurde zertreten und die Vögel des Himmels kamen und fraßen es auf.

Luk. 8,6 Ein anderer Teil fiel auf den Felsen, ging auf und vertrocknete, weil es keine Feuchtigkeit hatte.

Luk. 8,7 Ein weiterer Teil fiel mitten unter Disteln; die Disteln gingen mit auf und erstickten es.

Luk. 8,8 Und noch ein Teil fiel auf das gute Land, ging auf und brachte hundertfach Frucht.“ Als er das gesagt hatte, rief er aus: „Wer Ohren hat zu hören, soll hören!“

Vom Sinn der Gleichnisse

Luk. 8,9 Da fragten ihn seine Schüler, was dieses Gleichnis bedeute.

Luk. 8,10 Er sagte: „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse der Herrschaft Gottes zu erkennen, den Übrigen aber in Gleichnissen, damit sie, obwohl sie sehen, doch nicht sehen, und obwohl sie hören, doch nicht verstehen (Jesaja 6,9).

Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann

Luk. 8,11 Folgendes bedeutet dieses Gleichnis: Der Samen ist das Wort Gottes.

Luk. 8,12 Die am Weg sind diejenigen, die es gehört haben; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen weg, damit sie nicht zum Vertrauen gelangen und gerettet werden.

Luk. 8,13 Die auf dem Felsen sind folgende: Wenn sie gehört haben, nehmen sie das Wort mit Freude auf. Aber sie haben keine Wurzel, diese Augenblicksgläubigen, und wenn es darauf ankommt, fallen sie ab.

Luk. 8,14 Was in die Disteln fällt: Das sind diejenigen, die gehört haben, aber Schritt für Schritt von Sorgen, Reichtum und Freuden des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen.

Luk. 8,15 Was in dem guten Land ist: Das sind diejenigen, die mit feinem und gutem Herzen das Wort gehört haben, es festhalten und geduldig Frucht bringen.

Vom Licht und vom rechten Hören

Luk. 8,16 Niemand zündet eine Lampe an und bedeckt sie dann mit einem Gefäß oder stellt sie unter ein Bett, sondern stellt sie auf einen Leuchter, damit die Eintretenden das Licht sehen.

Luk. 8,17 Nichts nämlich ist versteckt, das nicht offenbar wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt wird und ans Licht kommt.

Luk. 8,18 Achtet also darauf, wie ihr hört! Denn wer hat, dem wird gegeben. Wer aber nicht hat, dem wird auch weggenommen, was er zu haben meint.“

Hier in diesen Versen handelt es sich um den geistgewirkten Glauben, der nicht verborgen bleiben kann. Ein Mensch, der sich ein von der Liebe und Gnade Gottes erfülltes Herz hat schenken lassen, der kann nicht mehr anders als diesen Glauben auszuleben und weiterzugeben.

Jesu wahre Verwandte

Luk. 8,19 Seine Mutter hatte sich zu ihm aufgemacht, auch seine Geschwister. Wegen der vielen Leute konnten sie jedoch nicht zusammenkommen.

Luk. 8,20 Da wurde ihm gemeldet: „Deine Mutter und deine Geschwister stehen draußen und wollen dich sehen.“

Luk. 8,21 Er aber antwortete ihnen: „Meine Mutter und meine Geschwister – das sind diejenigen, die das Wort Gottes hören und tun.“

Maria hat es scheinbar nicht gewusst – oder vergessen – und auch ihren Kindern nicht mitgeteilt, dass Jesus einmal durch Gott einen Auftrag ausführen wird. Andernfalls hätte sie über sein Wirken Bescheid gewusst und ihn nicht für verwirrt angesehen.

Die Stillung des Sturms

Luk. 8,22 Es geschah eines Tages, dass er in ein Boot stieg, er selbst und seine Schüler, und er zu ihnen sagte: „Fahren wir hinüber ans andere Ufer des Sees!“ Und sie legten ab.

Luk. 8,23 Während sie dahinfuhren, schlief er ein. Da brach ein Sturmwind auf den See herunter, sodass sie vollliefen und in Gefahr gerieten.

Luk. 8,24 Sie gingen ihn an, weckten ihn auf und sagten: „Meister, Meister, wir gehen unter!“ Er jedoch, nachdem er aufgewacht war, herrschte den Wind und den Wellengang an. Da hörten sie auf und Wind und Meer waren still.

Luk. 8,25 Er sagte ihnen: „Wo ist euer Vertrauen?“ Sie aber erschraken und wunderten sich und sagten: „Wer ist das denn, dass er sogar den Winden und dem Wasser befiehlt und sie ihm gehorchen?“

Ja, was ist Jesus für ein Mensch, fragten sich die Jünger, nachdem er sogar den Wind zum Stillstand gebracht hat? Bei all den Wundern die sie mit ihm erlebt haben, sind sie aber noch nicht auf den Gedanken gekommen, dass Jesus als der von Gott gesalbte Messias in der Kraft und im Auftrag Gottes diese Wunder wirken konnte.

Die Heilung des besessenen Geraseners

Luk. 8,26 Da fuhren sie hin zum Land der Gerasener, das Galiläa gegenüber liegt.

Luk. 8,27 Nachdem er aufs Land ausgestiegen war, ging ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der Dämonen hatte, schon geraume Zeit kein Gewand mehr anzog und sich nicht im Haus aufhielt, sondern in den Grabhöhlen.

Luk. 8,28 Als er Jesus erblickte, schrie er auf, fiel vor ihm nieder und sagte mit lauter Stimme: „Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, dass du mich nicht quälst.“

Dieser Dämon erkannte Jesus als den geistlich gezeugten Sohn Gottes und er wusste, was er für eine Aufgabe von Gott angenommen hat. Daher bat er ihn um Milde.

Luk. 8,29 Er hatte nämlich dem unreinen Geist geboten, aus dem Menschen herauszukommen. Hatte er ihn doch viele Jahre lang gepackt, sodass er mit Ketten und Fußeisen gebunden und bewacht wurde. Aber er hatte die Fesseln zerrissen und wurde von dem Dämon zu einsamen Orten gejagt.

Luk. 8,30 Jesus fragte ihn: „Was ist dein Name?“ Er sagte: „Legion.“ Viele Dämonen waren nämlich in ihn hineingegangen.

Luk. 8,31 Da baten sie ihn, dass er ihnen nicht befehle, in die Unterwelt hinabzugehen.

Die Unterwelt oder der Abgrund ist auch eine Bezeichnung für Hades-Hölle, die in der griechischen Mythologie den Totengott und Herrscher über die Unterwelt die ebenfalls Hades-Hölle genannt wurde. Diese Unterwelt oder was auch noch für eine andere Bezeichnung dafür gab, ist nicht biblisch.

Luk. 8,32 Nun weidete dort am Berg eine große Schweineherde. Sie baten ihn, dass er ihnen gestatte, in die Schweine hineinzugehen. Er gestattete es ihnen.

Luk. 8,33 Nachdem die Dämonen aus dem Menschen herausgekommen waren, gingen sie in die Schweine hinein. Da stürzte die Herde los auf den Abhang zu in den See und ersoff.

Luk. 8,34 Als die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie und berichteten es in der Stadt und auf dem flachen Land.

Luk. 8,35 Man brach auf, um nachzusehen, was geschehen war. Sie kamen zu Jesus und trafen den Menschen an, aus dem die Dämonen herausgekommen waren: bekleidet und mit klarem Verstand, wie er da zu Jesu Füßen saß – und erschraken.

Luk. 8,36 Ihnen berichteten diejenigen, die gesehen hatten, wie dem Besessenen geholfen worden war.

Luk. 8,37 Da bat ihn die gesamte Menge der Leute aus dem Umland von Gerasener, von ihnen wegzugehen, weil sie von großer Furcht bedrängt wurden. Er stieg ins Boot und kehrte zurück.

Luk. 8,38 Der Mann, aus dem die Dämonen herausgekommen waren, hatte gebeten, bei ihm sein zu dürfen. Er hatte ihn jedoch mit den Worten entlassen:

Luk. 8,39 „Geh zurück in dein Haus und erzähle, was Gott an dir getan hat!“ Er aber ging weg und verkündete über die ganze Stadt hin, was [Gott durch] Jesus an ihm getan hatte.

Da sich Jesus nie mit Gott gleichgestellt hat und auch sonst nirgendwo als Gott bezeichnet wird, so hat Gott selber durch Jesus Christus dieses Wunder ausgeführt. Siehe Joh. 5,30: „Dabei kann ich nicht eigenmächtig handeln, sondern ich entscheide so, wie Gott es mir sagt.“

Die Heilung einer blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jaïrus

Luk. 8,40 Bei der Rückkehr hießen viele Leute Jesus willkommen; hatten doch alle auf ihn gewartet.

Luk. 8,41 Passt auf! Da kam ein Mann namens Jairus; der war Synagogenvorsteher. Er fiel vor Jesus nieder und bat ihn, in sein Haus zu kommen,

Luk. 8,42 weil er eine einzige Tochter von ungefähr zwölf Jahren hatte und sie zu sterben drohte. Beim Hingehen umdrängten ihn die vielen Leute.

Für den Vorsteher einer jüdischen Gemeinde zeugte es von großem Glauben, zu Jesus zu gehen und ihn um die Heilung seiner Tochter zu bitten.

Luk. 8,43 Da war eine Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen litt; sie hatte ihren gesamten Lebensunterhalt für Ärzte aufgewandt und hatte doch von keinem geheilt werden können.

Luk. 8,44 Die kam von hinten heran und berührte die Zizit an seiner Kleidung und augenblicklich kam das Fließen des Blutes zum Stillstand.

Luk. 8,45 Da sagte Jesus: „Wer hat mich berührt?“ Als alle es leugneten, sagte Petrus: „Meister, die vielen Leute keilen dich ein und umdrängen dich.“

Luk. 8,46 Jesus aber sagte: „Irgendjemand hat mich berührt. Ich habe doch gespürt, wie eine Kraft aus mir herausgegangen ist.“

Durch die Salbung zum Messias ist eine Kraft auf Jesus übergegangen, die er nun spürbar an andere weitergeben konnte.

Luk. 8,47 Als die Frau erkannte, dass sie nicht verborgen bliebe, kam sie mit Scheu und fiel vor ihm nieder und berichtete vor dem ganzen Volk, aus welchem Grund sie ihn berührt hatte und wie sie augenblicklich geheilt worden war.

Luk. 8,48 Er sagte ihr: „Tochter, dein Vertrauen hat dir geholfen. Geh in Frieden!“

Durch die Anrede „meine Tochter“ erkennen wir wieder den sehr freundlichen Umgang Jesu mit den Frauen.

Luk. 8,49 Während er noch redete, kam jemand von dem Synagogenvorsteher und sagte: „Deine Tochter ist gestorben. Behellige den Lehrer nicht länger!“

Luk. 8,50 Als Jesus das hörte, sagte er ihm: „Fürchte dich nicht! Hab nur Vertrauen! Ihr wird geholfen werden.“

Luk. 8,51 Nachdem er zum Haus gekommen war, ließ er es nicht zu, dass irgendjemand mit ihm hineinginge außer Petrus, Johannes und Jakobus sowie der Vater und die Mutter des Kindes.

Luk. 8,52 Alle aber beweinten und betrauerten sie heftig. Er jedoch sagte: „Weint nicht! Sie ist nicht gestorben. Sie schläft vielmehr.“

Luk. 8,53 Sie lachten ihn aus, weil sie wussten, dass sie gestorben war.

Das Kind war wirklich tot und Jesus wusste dies auch, doch Jesus beschreibt den Tod als ein Schlaf, wie auch bei der Auferweckung des Lazarus.

Luk. 8,54 Er jedoch ergriff sie bei der Hand und sagte nachdrücklich: „Kind, steh auf!“

Luk. 8,55 Da kehrte ihr Lebensgeist zurück und alsbald stand sie auf. Er ordnete an, dass ihr zu essen gegeben werde.

Nach der Lehre der griechischen Philosophie bzw. der Lehre von der unsterblichen Seele, die von der christlichen Theologie übernommen worden ist, war das Kind bereits bei Gott. Doch warum sollte das Kind nach Jesu Worten dann auf(er)stehen?

Luk. 8,56 Ihre Eltern konnten es nicht fassen. Er gebot ihnen, niemandem zu sagen, was geschehen war.

Die Aussendung der Zwölf

9 ,1 Er rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Macht über alle Dämonen und das Vermögen, Leiden zu heilen,

So wie Jesus mit der Geistkraft Gottes für seinen Dienst als Messias gesalbt worden ist und in Gottes Auftrag die Wunder gewirkt hat, so hat Jesus ihnen die Kraft von Gott weitergegeben, auf dass auch sie für Gott wirken konnten.

Luk. 9,2 und sandte sie aus, die Herrschaft Gottes zu verkünden und die Kranken zu heilen.

Luk. 9,3 Er sagte ihnen: „Nehmt nichts mit auf den Weg: keinen Stock, keinen Reisesack, kein Brot, kein Geld! Ihr sollt auch nicht je zwei Hemdröcke haben.

Luk. 9,4 Und wenn ihr in ein Haus hineingekommen seid, bleibt dort wohnen und geht wieder von dort weg!

Luk. 9,5 Und welche auch immer euch nicht aufnehmen, geht aus jener Stadt heraus und schüttelt den Staub von euren Füßen ab – zum Zeugnis gegen sie!“

Luk. 9,6 Sie gingen weg und durchzogen die einzelnen Orte, verkündigten die gute Botschaft und heilten überall.

Auch die Jünger wirkten in der Geistkraft Gottes, doch damit sind sie nicht wie Gott geworden. Diese Unterscheidung sollte man auch bei dem Wunderwirken Jesu beachten.

Herodes und Jesus

Luk. 9,7 Der Landesfürst Herodes erfuhr alles, was geschah und war unsicher, weil von einigen gesagt wurde: „Johannes ist von den Toten aufgeweckt worden“,

Luk. 9,8 von anderen: „Elija ist erschienen“, von wieder anderen: „Einer von den alten Propheten ist aufgestanden“.

Luk. 9,9 Herodes sagte: „Den Johannes habe ich köpfen lassen. Wer aber ist der da, über den ich solches erfahre?“ Und er war darauf aus ihn zu sehen.

Die Speisung der Fünftausend

Luk. 9,10 Nachdem die Gesandten zurückgekehrt waren, berichteten sie ihm alles, was sie getan hatten; und er nahm sie mit und zog sich allein mit ihnen zurück auf eine Stadt zu namens Betsaida.

Luk. 9,11 Die Leute merkten das und folgten ihm. Er hieß sie willkommen und redete zu ihnen über die Herrschaft Gottes. Diejenigen, die Heilung nötig hatten, heilte er.

Luk. 9,12 Da begann sich der Tag zu neigen. Die Zwölf traten an ihn heran und sagten: „Schicke die Leute weg, dass sie in die umliegenden Dörfer und Höfe gehen und einkehren und Verpflegung auftreiben. Denn hier sind wir an einem öden Ort.“

Luk. 9,13 Er sagte ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Sie sagten: „Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische – es sei denn, wir machten uns auf und kauften für dieses ganze Volk Speise.“

Luk. 9,14 Es waren ungefähr fünftausend Mann. Da sagte er zu seinen Schülern: „Lasst sie sich in Gruppen etwa zu je fünfzig lagern!“

Luk. 9,15 Das taten sie und ließen alle sich lagern.

Luk. 9,16 Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Segensspruch darüber, brach das Brot und gab es seinen Schülern, damit sie es den Leuten vorlegten.

Jesus sah zum Himmel empor, bat Gott um Hilfe und dankte.

Luk. 9,17 Sie aßen und wurden alle satt; und was ihnen an Brocken übrig geblieben war, wurde aufgehoben: zwölf Körbe.

Das Bekenntnis des Petrus

Luk. 9,18 Es geschah, als er für sich allein betete und seine Schüler bei ihm waren, dass er sie fragte: „Was sagen die Leute, wer ich sei?“

Luk. 9,19 Sie antworteten: „‚Johannes der Täufer‘, andere: ‚Elija‘, wieder andere: ‚Einer von den alten Propheten ist aufgestanden.‘“

Luk. 9,20 Er sagte ihnen: „Ihr nun, was sagt ihr, wer ich sei?“ Petrus antwortete: „Der Gesalbte Gottes.“

(BigS) Für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: „Für Christus, den Gesalbten Gottes“.

Somit ist Christus nicht Gott, sondern der von Gott gesalbte Messias. Auffallend ist, dass Simon schon vor diesem Bekenntnis beim griechischen Namen Petrus genannt wurde, obgleich Jesus Aramäisch sprach und die Belohnung wie in Mt. 16,18 mit der

Aussage: „Du bist Petrus, auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen" hier fehlt. Siehe dazu die Kommentierung von Matt. 16,18; 17,5.

Die erste Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung

Luk. 9,21 Er aber redete eindringlich auf sie ein und gebot ihnen, das niemandem zu sagen, Luk. 9,22 und sagte dann: „Der Menschensohn muss viel erleiden und verworfen werden von den Ältesten, Oberpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tag aufgeweckt werden.“

Da Jesus ganz Mensch war und die Zweinaturenlehre von ihm unbekannt war, hat er nie behauptet – wie es manchmal nach der Trinität so dargestellt wird –, dass er sich selbst vom Tode auferweckt, sondern dass der alleinige Gott ihn auferwecken wird.

Luk. 9,23 Da sagte er zu allen: „Wenn jemand hinter mir hergehen will, soll er von sich selbst ganz absehen und täglich sein Kreuz tragen und mir nachfolgen.

Von der Nachfolge

Luk. 9,24 Wer nämlich sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es retten.

Luk. 9,25 Was für einen Nutzen hätte denn ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewönne, sich selbst aber verlöre oder einbüßte?

Luk. 9,26 Wer immer nämlich sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er in der Herrlichkeit des Vaters und der heiligen Engel kommen wird.

Wenn Jesus wiederkommt, dann kommt er als Menschensohn mit der Herrlichkeit Gottes und der Engel. Aus dieser Aussage Christi kann man erkennen, dass er nach seiner Himmelfahrt und Erhöhung immer noch kein Gott geworden ist.

Luk. 9,27 Ich sage euch: Wirklich, es gibt welche unter denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen.“

Diese neue geistliche Welt Gottes beginnt mit der Annahme der Liebe und Gnade Gottes und damit mit seiner Geistführung im neuen Leben, wo sich der Gläubige gerne ein neues Herz und einen neuen Geist schenken lässt. Aber diese neue geistliche Welt bzw. das Reich Gottes bewirkte Jesus für uns am Kreuz von Golgatha, und dieses neue Leben unter der Gnade und Geistführung Gottes haben einige von den Anwesenden noch erlebt.

Die Verklärung Jesu

Luk. 9,28 Es geschah ungefähr acht Tage nach diesen Reden, dass er Petrus, Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg um zu beten.

Luk. 9,29 Da wurde, während er betete, das Aussehen seines Gesichtes ein anderes und seine Kleidung glänzte weiß auf.

Luk. 9,30 Passt auf! Zwei Männer redeten mit ihm. Das waren Mose und Elija.

Luk. 9,31 Die erschienen im Glanz und sagten ihm seinen Ausgang an, den er in Jerusalem ausführen sollte.

So wie Jesus waren auch Mose und Elia vom hellen Licht umgeben.

Luk. 9,32 Petrus und seine Begleiter waren vom Schlaf überwältigt; aufgewacht jedoch, sahen sie seinen Glanz und die zwei Männer bei ihm stehen.

Luk. 9,33 Und es geschah, als diese dabei waren, sich von ihm zu trennen, dass Petrus zu Jesus sagte: „Meister, wie gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“ Er wusste nicht, was er sagte.

Luk. 9,34 Während er das sagte, kam eine Wolke auf und überschattete sie. Sie fürchteten sich, als sie in die Wolke gerieten.

Luk. 9,35 Und eine Stimme kam aus der Wolke hervor und sagte (Psalm 2,7; Jesaja 42,1; 5. Mose 18,15): „Das ist mein Sohn, der Auserwählte. Auf ihn hört!“

(Zink) Das ist mein Sohn, den ich mir erwählt habe.

(Werner) Dieser ist mein von mir auserwählter Sohn.

Wieder hat sich Gott zu seinem geistlichen Sohn, den er für seinen Dienst als den von ihm gesalbten, göttlichen und sündlosen Sohn auserwählt hat, bekannt. Kann aber der von Gott zu seinem Dienst als Messias auserwählte Sohn selbst auch Gott sein? Siehe Apg. 10,38: „… denn Gott selbst hatte ihm seine Macht durch seine Geistkraft (BigS) gegeben. Gott stand ihm bei.“

Luk. 9,36 Und während die Stimme erging, fand sich Jesus dort allein. Sie aber verschwiegen, was sie gesehen hatten, und berichteten in jener Zeit niemandem etwas davon.

Die Heilung eines besessenen Knaben

Luk. 9,37 Es geschah, nachdem sie am nächsten Tag vom Berg herabgestiegen waren, dass ihm viele Leute entgegenkamen.

Luk. 9,38 Passt auf! Da rief ein Mann aus der Menge laut um Hilfe: „Lehrer, ich bitte dich: Nimm dich meines Sohnes an! Ich habe ja nur ihn.

Luk. 9,39 Sieh doch! Ein Geist ergreift ihn und plötzlich schreit er und er zerrt an ihm unter Schäumen und kaum einmal lässt er von ihm ab; er zermürbt ihn.

Luk. 9,40 Ich hatte deine Schüler gebeten, dass sie ihn austrieben, aber sie vermochten es nicht.“

Luk. 9,41 Jesus antwortete: „O du vertrauenslose und verdrehte Generation! Wie lange soll ich bei euch sein und euch ertragen?! Bring deinen Sohn hierher!“

Luk. 9,42 Noch während er herankam, riss ihn der Dämon zu Boden und zerrte ihn hin und her. Jesus aber herrschte den unreinen Geist an, heilte das Kind und gab es seinem Vater zurück.

Luk. 9,43 Und alle waren überwältigt von der Größe, die Gott durch Jesus tat.

Während alle über alles staunten, was er tat, sagte er zu seinen Schülern:

Alle waren erstaunt über die Macht und Herrlichkeit Gottes, die er durch Jesus ausgeführt hat.

Luk. 9,44 „Schreibt euch diese Worte hinter die Ohren! Der Menschensohn wird nämlich in die Hände von Menschen ausgeliefert werden.“

(Werner) Der von Gott beauftragte Menschensohn.

Luk. 9,45 Sie jedoch verstanden diese Sache nicht; sie war vor ihnen verborgen, sodass sie sie nicht begriffen. Und sie fürchteten sich, ihn über diese Sache zu befragen.

Der Rangstreit der Jünger

Luk. 9,46 Es kam jedoch unter ihnen die Erwägung darüber auf, wer von ihnen wohl der Größte sei.

Luk. 9,47 Jesus erkannte die Erwägung ihres Herzens, nahm ein Kind und stellte es neben sich

Luk. 9,48 und sagte ihnen: „Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer nämlich unter euch allen der Kleinste ist, das ist der Größte.“

Die Kinder können in der Rangordnung nicht die Größten sein, doch wer so ein Kind aufnimmt, um es zu schützen, weil es Christi Willen erfüllen will, der nimmt in Wirklichkeit Jesus selbst auf. Wer aber Jesus aufnimmt, der nimmt den Vater Jesu auf, der ihn für seinen Dienst als den Heiland der Welt beauftragt und ausgerüstet hat. Wer also im Ansehen groß sein will, der lehnt Christi demütiges Wesen und seine Botschaft ab und damit lehnt er auch Gott ab.

Der fremde Wundertäter

Luk. 9,49 Johannes nahm das Wort und sagte: „Meister, wir haben jemanden gesehen, wie er in deinem Namen Dämonen austrieb, und wollten ihn davon abhalten, weil er nicht mit uns nachfolgt.“

Luk. 9,50 Jesus sagte zu ihm: „Haltet nicht davon ab! Wer nämlich nicht gegen euch ist, ist für euch.“

Wenn es um die Bekanntmachung der Botschaft Gottes geht, so darf es keine Rivalitäten geben. Es gibt nämlich keine allein seligmachende und alle Erkenntnis besitzende Kirche, und Gottesgeist wirkt da, wo er es für gut und richtig hält.

Aufbruch nach Jerusalem. Ablehnung Jesu durch Samariter

Luk. 9,51 Dann kam die Zeit, in der das geschehen sollte, was Gott mit Jesus vorhatte, wandte er sich auf den Weg nach Jerusalem. (Zink)

Gott hatte seit Anbeginn der Welt mit uns Menschen das Ziel der Erlösung vor, und dazu beauftragte und rüstete er seinen geistlichen Sohn Jesus Christus aus.

Luk. 9,52 Er schickte Boten vor sich her. Die machten sich auf und kamen in ein samaritanisches Dorf, um für ihn Quartier zu machen.

Luk. 9,53 Aber sie wollten ihn nicht aufnehmen, weil er nach Jerusalem unterwegs war.

Luk. 9,54 Als das seine Schüler Jakobus und Johannes erfuhren, sagten sie: „Herr, willst du, dass wir sagen sollen: ‚Feuer komme vom Himmel und fresse sie!‘?“

Das neuen Wesen in der Liebe Gottes, die Jesus in der Bergpredigt bekannt gemacht hat, konnten die Jünger noch nicht ausleben, weil der Geist Gottes ihr Herz noch nicht erfasst hat.

Luk. 9,55 Er wandte sich um und herrschte sie an.

Luk 9,56 Da gingen sie in ein anderes Dorf.

Vom Ernst der Nachfolge

Luk. 9,57 Während sie unterwegs waren, sagte einer zu ihm: „Ich will dir nachfolgen, wo immer du auch hingehst.“

Luk. 9,58 Jesus sagte ihm: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, der Menschensohn jedoch hat keinen Platz, wo er den Kopf zum Schlafen niederlegen könnte.“

In den Evangelien wird Jesus über achtzigmal „Sohn des Menschen“ oder „Menschensohn“ genannt, was nichts anderes als „menschliches Wesen“ bedeutet. Doch Jesus bezieht sich auch prophetisch vorausschauend auf Dan. 7, 13-14, wo er sich selbst als dieser prophetisch vorhergesagte Menschensohn sieht. Wenn Jesus sich in der Ewigkeit als Menschensohn bezeichnet, dann kann er auch kein Gott sein.

Luk. 9,59 Er sagte zu einem anderen: „Folge mir nach!“ Der sagte: „Herr, gestatte mir, dass ich zuerst weggehe und meinen Vater begrabe.“

Luk. 9,60 Er jedoch sagte ihm: „Lass die Toten ihre Toten begraben! Du aber geh hin und verkünde die Herrschaft Gottes!“

Luk. 9,61 Noch ein anderer sagte: „Ich will dir nachfolgen, Herr. Zunächst aber gestatte mir, mich von denen in meinem Haus zu verabschieden.“

Luk. 9,62 Jesus jedoch sagte zu ihm: „Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und blickt zurück, taugt für die Herrschaft Gottes.“

Die Aussendung der zweiundsiebzig Jünger

10 ,1 Danach bestellte der Herr zweiundsiebzig andere und schickte sie zu je zweien vor sich her in jede Stadt und an jeden Ort, wo er selbst hingehen wollte.

Luk. 10,2 Er sagte zu ihnen: „Die Ernte zwar ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Bittet daher den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter für seine Ernte aufbringe.

Luk. 10,3 Geht! Passt auf! Ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfen.

Luk. 10,4 Tragt keinen Geldbeutel, keinen Ranzen, keine Sandalen; grüßt niemanden unterwegs!

Luk. 10,5 In welches Haus ihr auch immer kommt, sagt zuerst: ‚Friede diesem Haus!‘

Luk. 10,6 Und wenn dort ein Mensch des Friedens ist, wird euer Friede auf ihm ruhen. Andernfalls wird er zu euch zurückkehren.

Luk. 10,7 In eben diesem Haus bleibt! Esst und trinkt, was ihr von ihnen bekommt. Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Wechselt nicht von Haus zu Haus!

Luk. 10,8 Und in welche Stadt auch immer ihr kommt und man nimmt euch auf, esst das euch Vorgesetzte

Luk. 10,9 und heilt die Kranken in ihr und sagt: ‚Die Herrschaft Gottes ist an euch herangekommen.‘

Diese geistliche Welt beginnt mit der Übergabe Gottes und mit der Annahme seines Erlösungsplanes durch Jeus Christus.

Luk. 10,10 In welche Stadt auch immer ihr kommt und man nimmt euch nicht auf, geht hinaus auf ihre Straßen und sagt:

Luk. 10,11 ‚Selbst den Staub, der uns von eurer Stadt an den Füßen hängt, wischen wir ab und lassen ihn bei euch. Das jedoch sollt ihr wissen: Die Herrschaft Gottes ist herangekommen.‘

Luk. 10,12 Ich sage euch: Den Sodomiten wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als jener Stadt.

Jesu Weherufe über galiläische Städte

Luk. 10,13 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wären in Tyrus und Sidon die Machttaten geschehen, die in euch geschehen sind, schon lange hätten sie in Sack und Asche sitzend Umkehr geübt.

Luk. 10,14 Ja: Tyrus und Sidon wird es im Gericht erträglicher ergehen als euch.

Luk. 10,15 Und du, Kapernaum, wirst du etwa zum Himmel erhoben werden? Nein, in den Abgrund [Grab](Genfer Bibel) wirst du fahren!

Luk. 10,16 Wer euch hört, hört mich; wer euch aber verwirft, verwirft mich. Wer aber mich verwirft, verwirft auch Gott der mich gesandt hat.“

Gott war der Sendende und Jesus der Gesandte. Wer den Botschafter Gottes und seine Botschaft ablehnt, der lehnt automatisch auch Gott ab. Ein Gesandter ist ein Beauftragter mit einem bestimmten Auftrag.

Jesus hat von Gott einen Auftrag erhalten, um diesen zu verkünden bzw. auszuführen. Gesendet sein bedeutet somit nicht, vom Himmel zu kommen.

Jesu Jubelruf

Luk. 10,17 Die Zweiundsiebzig kehrten voll Freude zurück und sagten: „Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns in deinem Namen.“

Luk. 10,18 Er sagte ihnen: „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.

Luk. 10,19 Seht doch! Ich habe euch Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und Macht über die gesamte Streitkraft des Feindes, sodass er euch überhaupt nicht schädigen kann.

Jesus hatte seinen Jüngern die Macht über die bösen Mächte gegeben. Damit sind nicht wirklich die Schlangen und Skorpione gemeint, sondern die Feinde Gottes.

Luk. 10,20 Freut euch jedoch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen; freut euch vielmehr, dass eure Namen im Himmel eingeschrieben sind.“

Luk. 10,21 Zur selben Stunde jubelte er, von heiliger Geistkraft ergriffen, und sagte: „Ich preise Dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil Du das vor Weisen und Klugen verborgen und es Einfältigen enthüllt hast. Ja, Vater, so hat es Dir gefallen.

Erfüllt durch die Geistkraft Gottes bezeichnet Jesus seinen Vater als HERRN über Himmel und Erde und er betet wie immer zu ihm. Damit stellt sich wieder die Frage: Ist Christus wirklich ein Gott wie sein Vater?

Luk. 10,22 Alle Macht ist mir von meinem Vater übergeben worden. Niemand erkennt, wer der Sohn ist, nur der Vater, und wer der Vater ist, nur der Sohn – und wem immer der Sohn es enthüllen will.“

Gott, der geistliche Vater unseres Herrn Jesus, hat ihm alle Macht bzw. Vollmacht gegeben, um in seinem Auftrag den Erlösungsplan ausführen zu können. Als inkarnierter Gott-Mensch hätte Jesus doch auch alle Macht gehabt? Der Gedanke, dass Jesus Gott und Mensch gleichzeitig war, ist in der Bibel nicht zu finden.

Luk. 10,23 Und sich umwendend sagte er besonders zu seinen Schülern: „Glücklich die Augen, die sehen, was ihr seht!

Luk. 10,24 Ja, ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, aber sahen es nicht, und hören, was ihr hört, aber hörten es nicht.“

Die Propheten wussten über das Kommen Jesu Bescheid, doch sehen und hören konnten sie den kommenden Messias noch nicht. Das heißt, dass sie seine Existenz auch im Alten Bund nicht kannten.

Der barmherzige Samariter

Luk. 10,25 Passt auf! Ein Thoralehrer stand auf und wollte ihn auf die Probe stellen; er sagte: „Lehrer, was muss ich tun, damit mir ewiges Leben zuteil wird?

Man wollte Jesus nicht als das erkennen, was er war: der Gottgesandte. Stattdessen wollte man ihn vernichten.

Luk. 10,26 Er sagte zu ihm: „In der Thora – was steht da geschrieben? Wie liest du sie?“

Luk. 10,27 Er antwortete (5. Mose 6,5; 3. Mose 19,18): „Du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit all deiner Lebenskraft, mit all deinem Vermögen und mit all deiner Vernunft und deinen Nächsten wie dich selbst.“

Der Ewige, der Lebendige ist der alleinige Gott. Im Alten Bund gab es nur den einen Gott, der von ganzem Herzen geliebt werden möchte. Die Trinität mit ihren drei Gottheiten war damals unbekannt und auch aus heutiger Sicht nicht nachweisbar. Doch wieso hat man dann ein trinitarisches Gottesbild erschaffen? Geschah dies zur Abgrenzung zum Judentum?

Luk. 10,28 Er sagte ihm: „Du hast richtig geantwortet. Tu das! So wirst du leben.“

Die Liebe zu Gott und zu den Menschen ist auch heute noch das wichtigste Gebot.

Luk. 10,29 Der wollte seinerseits dem gerecht werden und sagte zu Jesus: „Und wer ist mein Nächster?“

Für die Juden waren nur die engsten Glaubensgenossen ihre Mitmenschen.

Luk. 10,30 Jesus nahm die Frage auf und sagte: „Ein Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel Straßenräubern in die Hände. Sie plünderten ihn aus, misshandelten ihn, machten sich davon und ließen ihn halbtot liegen.

Luk. 10,31 Zufällig ging ein Priester jenen Weg hinab; er sah ihn und ging auf der anderen Seite vorbei.

Luk. 10,32 Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; er sah ihn und ging auf der anderen Seite vorbei. Luk. 10,33 Ein Samariter, der auf der Reise war, kam dahin; er sah ihn und es ging ihm durch und durch.

Luk. 10,34 Er lief hin, verband seine Wunden, wobei er Öl und Wein darauf goss. Dann hob er ihn auf sein eigenes Tier, brachte ihn zu einem Gasthaus und kümmerte sich um ihn.

Luk. 10,35 Am nächsten Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: ‚Kümmere dich um ihn! Und wenn du mehr aufwendest, will ich es dir erstatten, wenn ich wiederkomme.‘

Luk. 10,36 Wer von diesen dreien, meinst du, ist dem zum Nächsten geworden, der den Räubern in die Hände gefallen war?“

Luk. 10,37 Er sagte: „Der barmherzig an ihm gehandelt hat.“ Jesus sagte ihm: „Geh und handle ebenso!“

Diese Aufforderung Jesu, nämlich seinen Nächsten zu lieben, ist einfach das Einmalige in dieser Welt. Wie würde die Erde aussehen, wenn dieses Gebot von der Liebe Gottes von allen Menschen ausgelebt werden würde?

Maria und Marta

Luk. 10,38 Während ihrer Wanderschaft kam er in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn auf.

Luk. 10,39 Sie hatte eine Schwester namens Mirjam; die setzte sich zu Füßen des Herrn nieder und hörte seiner Rede zu.

Luk. 10,40 Marta jedoch wurde ganz und gar in Anspruch genommen von vielfältigem Dienst. Sie trat hervor und sagte: „Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich ohne Hilfe gelassen hat, sodass ich nun allein aufwarten muss? Sag ihr doch, dass sie mir helfe!“

Luk. 10,41 Aber der Herr sagte ihr: „Marta, Marta, du machst dir Sorgen um vieles und lässt dich davon in Unruhe versetzen.

Luk. 10,42 Eins aber ist nötig. Ja, Mirjam hat den besseren Teil ausgewählt, der ihr nicht genommen werden soll.“

Bei all unserem Tun und Denken sollte das Wichtigste, nämlich Gott an erster Stelle in unserem Leben zu haben, nicht vergessen werden.

Das Vaterunser

11 ,1 Und es geschah, während er an irgendeinem Ort betete, dass einer seiner Schüler zu ihm sagte, nachdem er fertig war: „Herr, lehre uns beten, wie ja auch Johannes seine Schüler gelehrt hat.“

Luk. 11,2 Jesus antwortete ihnen: „So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name soll geehrt werden. Lass deine neue [geistliche] Welt beginnen.

Jesus hat seine Jünger nie angewiesen, dass sie zu ihm beten sollen, sondern nur zum Vater, zu IHM allein. Der Anfang dieses Gebetes erinnert uns an das erste Gebot: „Ich bin der HERR, dein Gott … du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Die Trinitätslehre macht es aber möglich, dass auch andere Namen angebetet und geehrt werden können.

Luk. 11,3 Gib uns auch heute wieder, was wir zum Leben brauchen.

Luk. 11,4 Vergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die uns Unrecht getan haben.

Lass uns nicht in Versuchung geraten, dir untreu zu werden.“

Ausgesprochen passend ist die Übersetzung wie: „Lass uns nicht in Versuchung geraten, dir untreu zu werden.“ Dazu die Übersetzung von Luther: „Und führe uns nicht in Versuchung.“

Der bittende Freund

Luk. 11,5 Er sagte ihnen weiter: „Wer von euch dürfte einen Freund haben und um Mitternacht zu ihm kommen und ihm sagen: ‚Lieber Freund, leih mir drei Brote,

Luk. 11,6 da mein Freund von der Reise zu mir gekommen ist und ich nichts habe, was ich ihm vorsetze‘?

Luk. 11,7 Jener wird von drinnen antworten: ‚Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder liegen mit mir im Bett. Ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.‘

Luk. 11,8 Ich sage euch: Wenn er auch nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er sich doch wegen seiner Unverschämtheit erheben und ihm geben, was immer er braucht.

Luk. 11,9 Ja, ich sage euch: Bittet und man wird euch geben. Sucht und ihr werdet finden. Klopft an und man wird euch öffnen.

Luk. 11,10 Wer immer nämlich bittet, bekommt; wer sucht, findet; wer anklopft, dem wird geöffnet.

In dieser Geschichte geht es nicht darum, dass die einzige Möglichkeit für die Erhörung unserer Gebete darin besteht, dass wir immer wieder dasselbe ganz aufdringlich erbitten. Gott erhört unsere Gebete nur, wenn sie für unsere Situation gut und richtig sind. Gott lässt sich von uns zu nichts nötigen.

Luk. 11,11 Wen von euch als Vater sein Kind um einen Fisch bittet, würde ihm statt eines Fisches eine Schlange geben,

Luk. 11,12 oder würde ihm, wenn es um ein Ei bittet, einen Skorpion geben?

Luk. 11,13 Wenn also ihr, obwohl ihr doch böse seid, es versteht, euren Kindern gute Gaben zu geben, um wie viel mehr wird der himmlische Vater denen heilige Geistkraft geben, die ihn darum bitten.“

Jesus verweist unsere Bitten immer auf seinen und unseren Vater im Himmel und dass der Vater seine Geistkraft denen geben wird, die ihn darum bitten. Ohne die Geistkraft von Gott gibt es kein neues geisterfülltes Leben.

Jesus und die bösen Geister

Luk. 11,14 Er war dabei, einen Dämon auszutreiben, der stumm machte. Als der Dämon herausgekommen war, redete der Stumme. Da staunten die Leute.

Luk. 11,15 Einige von ihnen jedoch sagten: „Mit Beëlzebul, dem Herrscher der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.“

Wenn man etwas nicht erkennen und glauben will, so gibt es immer neue Zweifel und Gegenargumente, um es anders sehen zu wollen.

Luk. 11,16 Andere forderten ihn heraus und verlangten von ihm ein Zeichen vom Himmel.

Selbst wenn Jesus für jeden einzelnen Mensch in der Kraft von Gott ein Wunder gewirkt hätte, so hätte das auch noch nicht genügt. Doch wenn die geistliche Führung Christus als den Messias anerkannt hätte, so hätte auch das Volk Jesus als Messias angenommen.

Luk. 11,17 Er jedoch erkannte ihre Gedanken und sagte ihnen: „Jedes Königreich, das mit sich selbst entzweit ist, wird entvölkert und Haus über Haus stürzt ein.

Luk. 11,18 Wenn aber auch der Satan gegen sich selbst entzweit ist – ihr sagt ja, ich triebe mit Beëlzebul die Dämonen aus –, wie kann dann seine Herrschaft Bestand haben?

Luk. 11,19 Wenn aber ich mit Beëlzebul die Dämonen austreibe, mit wem treiben sie dann eure Leute aus? Daher werden sie eure Richter sein.

Luk. 11,20 Wenn ich jedoch durch die Macht Gottes die Dämonen austreibe, dann ist das Reich Gottes schon bei euch angelangt.

Jesus trieb die Dämonen durch Gottes Macht aus, die er bei seiner Salbung für seinen Dienst als der Messias erhalten hat. Aber das Problem war, dass sie Christus als den geistlichen Messias gar nicht haben wollten. Sie wollten einen Befreier von der Besatzungsmacht Roms haben.

Luk. 11,21 Wenn der Starke in seinen Waffen seinen Hof bewacht, bleibt unversehrt, was ihm gehört.

Luk. 11,22 Wenn ihn aber jemand anfällt, der stärker ist als er, wird er ihn besiegen, ihm die Rüstung wegnehmen, auf die er sein Vertrauen gesetzt hatte, und die Beutestücke verteilen.

Luk. 11,23 Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.

An dem für uns von Gott gegebenen Erlöser entscheidet sich alles. Entweder wir nehmen ihn an, oder wir sind gegen ihn.

Von der Rückkehr des bösen Geistes

Luk. 11,24 Wenn der unreine Geist aus dem Menschen herausgekommen ist, durchstreift er wasserlose Gegenden, sucht Ruhe und findet sie nicht. Dann sagt er: ‚Ich will zurück in mein Haus, wo ich hergekommen bin.‘

Luk. 11,25 Und er kommt und findet es gefegt und aufgeräumt vor.

Luk. 11,26 Dann macht er sich auf den Weg und nimmt noch sieben andere Geister mit, schlimmer als er, und sie gehen hinein und wohnen dort. Und zuletzt steht es mit jenem Menschen ärger als zuerst.“

Diese Verse betreffen Gläubige, die sich für Gottes Gnade entschieden haben, aber anschließend ihr Herz und Leben nicht unter die Führung Gottes stellen haben lassen.

Eine Seligpreisung Jesu

Luk. 11,27 Es geschah, während Jesus das sagte, dass eine Frau aus der Menge ihre Stimme erhob und ihm sagte: „Glücklich der Schoß, der dich getragen hat, und die Brüste, die dich gesäugt haben!“

Luk. 11,28 Er jedoch sagte: „Vielmehr: Glücklich, die das Wort Gottes hören und halten!“

Diese Worte Christi sagen sehr viel aus und sollten so manchem Marienverehrer einiges zu denken geben. Jesus will hiermit sagen, dass die Botschaft Gottes zu hören und auch auszuleben wichtiger ist als Familienbeziehungen.

Ablehnung der Zeichenforderung

Luk. 11,29 Als die zahlreich gekommenen Leute noch mehr wurden, begann er zu sagen: „Diese Generation ist eine böse Generation. Sie verlangt ein Zeichen. Aber es wird ihr kein anderes Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Jona.

Luk. 11,30 Wie nämlich Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.

Das letzte Zeichen, das Gott an Jesus bewirkte, ist so ähnlich wie bei Jona. So wie Jona drei Tage im Bauche des Fisches war, so soll Jesus nach der Erfüllung des Erlösungsplanes drei Tage bis zu seiner Auferweckung im Grabe liegen.

Luk. 11,31 Die Königin des Südens wird im Gericht gegen die Menschen dieser Generation auftreten und sie verurteilen. Denn sie kam von den Enden der Erde, um Salomos Weisheit zu hören – und seht doch: Mehr als Salomo ist hier.

Luk. 11,32 Die Leute von Ninive werden im Gericht gegen diese Generation aufstehen und sie verurteilen. Denn sie sind auf Jonas Verkündigung hin umgekehrt – und seht doch: Mehr als Jona ist hier.

Bildworte vom Licht

Luk. 11,33 Niemand, der eine Lampe anzündet, stellt sie in einen verborgenen Winkel oder unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit die Eintretenden das Licht sehen.

Luk. 11,34 Die Lampe des Leibes ist dein Auge. Wenn dein Auge lauter ist, ist auch dein ganzer Leib voller Licht. Wenn es aber missgünstig ist, ist auch dein Leib finster.

Luk. 11,35 Gib also acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis sei!

Luk. 11,36 Wenn also dein ganzer Leib voll Licht ist und keinen finsteren Teil hat, wird er ganz voll Licht sein, wie wenn die Lampe mit ihrem Strahl dich erleuchtet.“

Jesus will hier sagen, dass es Gott ist, der die Lampe angezündet hat. Durch Jesus gab er uns das Wort von seiner Gnade als ein helles Licht. Wer aber wie die damaligen Zuhörer das Licht nicht sehen will, der bleibt im Dunkeln.

Weherufe gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten

Luk. 11,37 Während er redete, bat ihn ein Pharisäer, dass er bei ihm das Frühmahl einnähme. Er kehrte ein und ließ sich nieder.

Luk. 11,38 Als der Pharisäer bemerkte, dass er sich vor dem Mahl nicht zunächst rituell wusch, wunderte er sich.

Luk. 11,39 Der Herr sagte zu ihm: „Jetzt zu euch, ihr Pharisäer! Das Äußere des Bechers und des Tellers reinigt ihr, euer Inneres aber ist voll von Raub und Bosheit.

Luk. 11,40 Ihr Toren! Hat nicht, wer das Äußere gemacht hat, auch das Innere gemacht?

Luk. 11,41 Gebt indessen den Inhalt als Barmherzigkeitsgabe – und seht: Alles ist euch rein.

Luk. 11,42 Aber wehe euch Pharisäern! Ihr verzehntet Minze, Raute und allerlei Gemüse, aber übergeht das Recht und die Liebe zu Gott. Das muss man tun und jenes darf man nicht lassen.

Luk. 11,43 Wehe euch Pharisäern! Ihr liebt den Ehrenplatz in den Synagogen und die Grüße auf den Marktplätzen.

Luk. 11,44 Wehe euch! Ihr seid wie die unkenntlichen Gräber; und die Menschen, die darüber gehen, merken es nicht.“

Luk. 11,45 Da sagte ihm einer von den Thoralehrern: „Lehrer, wenn du das sagst, beschimpfst du auch uns.“

Luk. 11,46 Er sagte: „Auch euch, den Thoralehrern, wehe! Ihr bürdet den Menschen schwer tragbare Lasten auf, aber rührt selbst mit keinem einzigen Finger an die Lasten.

Luk. 11, 47 Wehe euch! Ihr errichtet die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie umgebracht.

Luk. 11,48 So bezeugt ihr, dass ihr den Taten eurer Väter zustimmt; denn sie haben sie umgebracht und ihr baut.

Luk. 11,49 Deswegen sagte auch die Weisheit Gottes: ‚Ich werde zu ihnen Propheten und Botschafter schicken und von ihnen werden sie welche umbringen und verfolgen,

In dem krampfhaften Bemühen, die Präexistenz Jesu zu beweisen, behauptet man, dass die Weisheit Gottes Jesus gewesen ist. Doch bei der Weisheit (Spr. 8) handelt es sich um eine hochpoetische Hymne auf die Weisheit des Schöpfers, die dem Geist Gottes gleichgesetzt wird.

Luk. 11,50 damit das Blut aller Propheten, das von Grundlegung der Welt an vergossen wurde, von dieser Generation eingefordert werde,

Luk. 11,51 vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der zwischen Altar und Tempelhaus umgebracht wurde. Ja, ich sage euch, es wird von dieser Generation eingefordert werden.

Luk. 11,52 Wie schlimm wird es euch, die ihr das Gesetz kennt, ergehen! Denn ihr versteckt den Schlüssel der Erkenntnis vor den Menschen. Ihr kommt selbst nicht ins Reich Gottes und hindert andere daran, hineinzukommen." (NL)

Luk. 11,53 Als er von dort hinausging, begannen die Schriftgelehrten und Pharisäer, ihm heftig zuzusetzen und ihn über vieles auszufragen,

Luk. 11,54 und sie lauerten darauf, etwas Verfängliches aus seinem Mund zu erhaschen.

Mahnung zum furchtlosen Bekennen

12 ,1 Nachdem sich unterdessen unzählig viele Leute versammelt hatten, sodass sie einander auf die Füße traten, begann er zunächst zu seinen Schülern zu sagen: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt der Heuchelei!

Luk. 12,2 Nichts ganz Verdecktes gibt es, was nicht enthüllt, oder Geheimes, was nicht bekannt wird. Luk. 12,3 Deshalb: Alles, was ihr im Dunkeln gesagt habt, wird im Hellen gehört werden. Und was ihr in den innersten Kammern ins Ohr geflüstert habt, wird auf den Dächern verkündet werden.

Luk. 12,4 Euch sage ich, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber darüber hinaus nichts zu tun vermögen.

Luk. 12,5 Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten müsst: Fürchtet den, der nach dem Töten Macht hat, in die Hölle zu werfen! Ja, sage ich euch, den fürchtet!

Die Hölle ist kein Bestrafungsort, sondern eine Bezeichnung für das Grab und den Tod und damit eine völlige Auflösung. Diese angeblich christliche Lehre von der Hölle ist nicht von Gott eingegeben, sonder steht sehr wohl in der Tradition anderer Mythologien. Das hebräische Wort Scheol und das entsprechende griechische Wort Hades werden in Bibelübersetzungen unter anderem mit „Tote“, „Totenreich“, „Hölle“, „Tod“, „Unterwelt“, „Grab“ und „Grube“ übersetzt. Hades bezeichnet in der griechischen Mythologie den Totengott und Herrscher über die Unterwelt, die ebenfalls Hades - Hölle genannt wurde. Solche und ähnliche Vorstellungen gibt es in vielen Religionen und die Hölle des Christentums wurde wohl davon inspiriert.

Diese Lehre von der ewig brennenden Hölle mit den ewigen Qualen entspringt nicht aus den Quellen Gottes. Für solch einen Aberglauben ist auf der neuen Erde und im Himmel kein Raum. Nach dem Gericht kommt der ewige Tod und nicht die ewige Qual. Die Bösen empfangen als ihre Strafe den Tod, denn das ist die Strafe für die Sünde. Daher werden sie, nachdem sie vor dem Richterstuhl Christi erscheinen werden, verurteilt und wiederum sterben, um für ewig tot bleiben. Das wird „der zweite Tod“. Ewig tot zu bleiben ist eine ewige Strafe.

Luk. 12,6 Verkauft man nicht fünf Spatzen für zwei As? Und doch ist keiner von ihnen bei Gott vergessen.

Luk. 12,7 Nein, sogar die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

Luk. 12,8 Das sage ich euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln bekennen. Mt. 12,32 … vor meinem Vater im Himmel bekennen.

Ohne Bekenntnis zum Glauben an die Versöhnungstat Jesus gibt es keine Versöhnung bei Gott. Kann man aber daran festhalten, dass Jesus ein Gott-Mensch war, wenn er einen Vater im Himmel gehabt hat, der auch sein Gott war?

Luk. 12,9 Wer aber vor den Menschen nicht zu mir steht, zu dem wird auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes nicht stehen. (Vor meinem Vater im Himmel nicht stehen. Mt. 10,33.)

Jesus spricht hier nicht als Gott, sondern als der von Gott beauftragte Messias, ohne den niemand zu Gott dem Vater kommen kann. Christus zu verleugnen bedeutet, das Versöhnungswerk Gottes abzulehnen.

Luk. 12,10 Wer den Menschensohn beschimpft, dem kann vergeben werden. Wer aber gegen die heilige Geistkraft lästert (BigS), der wird niemals Vergebung finden.

(Zink) Wer aber Gottes Geist als Werkzeug des Bösen bezeichnet ...

(Werner) Wer aber dem Wirken des heiligen Gottesgeistes widersteht …

Wer die heilige Geistkraft bzw. Gott lästert und ihn damit ablehnt, kann keine Gnade finden.

Luk. 12,11 Wenn man euch vor Synagogengerichte, Magistrate und Mandatsträger schleppt, macht euch keine Sorgen darum, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt.

Luk. 12,12 Denn die heilige Geistkraft [Gott selbst] wird euch in dieser Stunde lehren, was ihr sagen müsst. (BigS)

Warnung vor Habgier

Luk. 12,13 Da sagte ihm einer aus der Menschenmenge: „Lehrer, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teilen soll!“

Luk. 12,14 Er jedoch sagte ihm: „Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch bestellt?“

Luk. 12,15 Und zu ihnen sagte er: „Seht zu, das ihr euch vor jedweder Habgier hütet! Denn niemandem ist dadurch, dass er Überfluss hat, sein Leben aufgrund seines Vermögens garantiert.“

Der reiche Kornbauer

Luk. 12,16 Er sagte ihnen ein Gleichnis: „Eines reichen Menschen Land hatte gut getragen.

Luk. 12,17 Er erwog bei sich selbst: ‚Was soll ich tun? Denn ich habe nichts, wo ich meine Erträge einlagern kann.‘

Luk. 12,18 Da sagte er: ‚Das will ich tun! Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen lassen und meine Erträge einlagern.

Luk. 12,19 Und ich kann dann zu mir selbst sagen: Mein liebes Leben, du hast große Erträge auf Lager, für viele Jahre. Ruhe dich aus, iss und trink, sei heiter und fröhlich!‘

Luk. 12,20 Gott aber sagte ihm: ‚Du Tor! Diese Nacht noch verlangt man dein Leben von dir zurück. Was du dir bereit gestellt hast – wem wird es gehören?‘

Luk. 12,21 So verhält es sich mit denen, die für sich selbst Schätze anhäufen und nicht auf Gott hin reich sind.“

Gott und zugleich das Geld anbeten geht nicht. Das Streben nach Reichtum macht wenig Sinn, wenn dadurch das Leben aus Gottes Sicht vergebens ist.

Vom falschen und rechten Sorgen

Luk. 12,22 Er sagte zu seinen Schülern: „Deshalb sage ich euch: Macht euch keine [unnötigen] Sorgen um euer Leben, was ihr esst, noch um euren Leib, was ihr anzieht!

Luk. 12,23 Mehr nämlich als Nahrung und Kleidung seid ihr mit Leib und Leben.

Luk. 12,24 Seht doch auf die Raben, dass sie weder säen noch ernten, weder Vorratskammer noch Scheune haben! Und doch ernährt sie Gott. Viel mehr wert als die Vögel seid ihr.

Luk. 12,25 Wer von euch kann dadurch, dass er sich sorgt, seiner Lebenszeit auch nur eine Spanne hinzufügen?

Luk. 12,26 Wenn ihr also nicht einmal das Geringste vermögt, was macht ihr euch Sorgen um das Übrige?

Luk. 12,27 Seht doch auf die Lilien, wie sie wachsen! Sie plagen sich nicht ab und spinnen auch nicht. Ich sage euch: Nicht einmal Salomo in all seiner Pracht war umkleidet wie eine von diesen.

Luk. 12,28 Wenn aber Gott das Gras des Feldes – heute ist es da, wird jedoch morgen in den Ofen geworfen – so umkleidet, um wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!

Luk. 12,29 Seid doch auch ihr nicht darauf aus, was ihr esst und was ihr trinkt! Lasst euch davon nicht umtreiben!

Luk. 12,30 Hinter all dem sind die Menschen aus den Völkern der Welt her. Euer Vater weiß doch, dass ihr das braucht.

Bei all unserem Tun steht Gott an erster Stelle in unserem Leben. Und wenn wir verantwortungsvoll Gott gegenüber leben, so sollten wir uns keine unnötigen Sorgen um unser Leben machen.

Luk. 12,31 Ihr jedoch seid auf sein Reich aus! Dann wird euch das hinzugegeben werden.

Luk. 12,32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn eurem Vater hat es gefallen, euch die Herrschaft zu geben.

Luk. 12,33 Verkauft euer Vermögen und übt Barmherzigkeit mit Almosen! Schafft euch Geldbeutel, die nicht verschleißen, einen unerschöpflichen Schatz im Himmel, wo kein Dieb herankommt und keine Motte zerfrisst!

Luk. 12,34 Wo nämlich euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

Die Sorge eines Menschen sollte in erster Linie sein, dass er ein Kind Gottes ist und es auch bleibt. Dies ist die wichtigste Entscheidung, die wir in unserem Leben treffen können. Eine weitere Aufgabe ist es, auf einfache Weise für unsere gegenwärtigen Bedürfnisse zu sorgen und auch mit unseren Mitteln anderen zu helfen.

Vom Warten auf das Kommen Christi

Luk. 12,35 Lasst eure Hüften umgürtet (2. Mose 12,11) sein und eure Lampen brennen!

Luk. 12,36 Auch ihr gleicht Menschen, die ihren Herrn erwarten, wann er aufbrechen mag von der Hochzeitsfeier, damit sie ihm, wenn er kommt und anklopft, sogleich öffnen.

Luk. 12,37 Glücklich jene Sklaven, die der Herr, wenn er kommt, wachend antreffen wird. Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten und sie sich niederlegen lassen und herbeikommen und ihnen aufwarten.

Luk. 12,38 Auch wenn er in der zweiten Nachtwache kommt und selbst noch in der dritten und trifft sie so an: Glücklich sind sie!

Luk. 12,39 Das aber macht euch klar: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, würde er es nicht zulassen, dass in sein Haus eingebrochen wird.

Luk. 12,40 So gilt auch für euch: Seid bereit! Denn zu einer Stunde, da ihr es nicht meint, kommt der Menschensohn.“

Luk. 12,41 Petrus sagte: „Herr, sagst du dieses Gleichnis zu uns oder auch zu allen?“

Luk. 12,42 Da sagte der Herr: „Wer ist denn der zuverlässige und verständige Verwalter, den der Herr über seine Dienerschaft einsetzen wird, um die Tagesration zur rechten Zeit auszuteilen?

Luk. 12,43 Glücklich jener Sklave, den sein Herr, wenn er kommt, so handelnd antrifft!

Luk. 12,44 Wahrhaftig, ich sage euch: Er wird ihn über sein gesamtes Vermögen einsetzen.

Luk. 12,45 Wenn aber jener Sklave in seinem Herzen sagt: ‚Mein Herr lässt sich Zeit mit seinem Kommen‘ und anfängt, die Sklavinnen und Sklaven zu schlagen, zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,

Luk. 12,46 dann wird der Herr jenes Sklaven an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm seinen Platz bei den Treulosen geben.

Luk. 12,47 Jener Sklave, der den Willen seines Herrn kennt, aber sich nicht darauf einstellt und nicht gemäß dessen Willen handelt, wird viel Prügel bekommen.

Luk. 12,48 Wer dessen Willen nicht kennt und tut, was Schläge verdient, wird wenig Prügel bekommen. Jedem, dem viel gegeben worden ist, von dem wird man viel verlangen, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr fordern.

Entzweiungen um Jesu willen

Luk. 12,49 Feuer auf die Erde zu schleudern, bin ich gekommen. Und wie wollte ich, wenn es schon entfacht wäre!

Das Feuer des Glaubens, das Jesus hier auf Erden entfachen wollte, ist der Neue Bund, das neue geistgeleitete Leben unter der Gnade Gottes, das er durch seine für uns stellvertretend bewirkte Erlösung in Kraft setzte.

Luk. 12,50 Zutiefst untergetaucht muss ich jedoch werden. Und was wird mir zugesetzt, bis es vollzogen ist!

Luk. 12,51 Meint ihr, ich sei gekommen, auf der Erde alles beim Alten zu lassen? O nein! Ich kam, Streit zu erregen um Gottes heiligen Willen! (Zink)

Luk. 12,52 Denn es werden von jetzt an fünf in einem Haus entzweit sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei.

Luk. 12,53 Entzweit sein werden Vater gegen Sohn und Sohn gegen Vater, Mutter gegen Tochter und Tochter gegen Mutter, Schwiegermutter gegen Schwiegertochter und Schwiegertochter gegen Schwiegermutter (Micha 7,6).“

Jesus will uns hier sagen, dass die Friedensbotschaft von Gott wegen der Ablehnung der Menschen auch Unfrieden bringen kann. Nicht alle lieben die Frohe Botschaft Gottes. Die einen werden sie annehmen und sich von der Geistkraft Gottes ihr Leben neu gestalten lassen. Die Anderen werden sie deswegen als nicht mehr zu ihnen zugehörig betrachten und dafür meiden. Doch die verschiedene Lebensansichten sollten nicht zu einer Trennung und Feindschaft führen.

Beurteilung der Zeit

Luk. 12,54 Er sagte auch noch zu den Leuten: „Wenn ihr eine Wolke im Westen heraufkommen seht, sagt ihr sogleich: ‚Es gibt Regen.‘ Und es geschieht so.

Luk. 12,55 Und wenn ihr merkt, dass Südwind weht, sagt ihr: ‚Es wird heiß werden.‘ Und es geschieht.

Luk. 12,56 Ihr Heuchler! Wie es auf der Erde und am Himmel aussieht, versteht ihr einzuschätzen. Diese Stunde aber – wieso versteht ihr die nicht einzuschätzen?

Obwohl die damaligen Theologen vom Kommen des Messias gewusst haben, erkannten sie nicht, was für eine Zeit für sie angebrochen war. Gottes Erlösungsplan ist durch seinen zum Messias gesalbten Sohn nun Wirklichkeit geworden, und der Messias stand vor ihnen. Aber sie erkannten die Zeit ihrer Erlösung nicht (Joh. 1,14).

Luk. 12,57 Warum entscheidet ihr denn nicht von euch selbst aus, was recht und gerecht ist?!

Luk. 12,58 Solange du nämlich noch mit deinem Prozessgegner unterwegs zur Behörde bist, gib dir Mühe, von ihm loszukommen, damit er dich nicht vor den Richter schleife. Sonst wird der Richter dich dem Gerichtsdiener übergeben und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfen.

Luk. 12,59 Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.“

Jesus will hier den Zuhörern sagen: Wenn sie sich weigerten, ihren von Gott erwählten Messias anzuerkennen, würden sie vor Gott als ihrem Richter stehen müssen. Sie würden dann weiter für schuldig befunden und für ihren Unglauben verurteilt werden.

Der Untergang der Galiläer

Der Turm von Siloah

13 ,1 Zur selben Zeit waren einige zugegen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere gemischt hatte.

Luk. 13,2 Er antwortete ihnen: „Meint ihr, diese Galiläer wären größere Sünder gewesen als alle anderen Galiläer, weil sie dies erlitten haben?

Luk. 13,3 Nein, sage ich euch; wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr vielmehr alle ebenso umkommen.

Die Juden versuchten in allen Dingen, immer die Hand Gottes für die schlimmen Sünden als Ursache zu sehen. Doch der Herr Jesus korrigierte ihre Ansichten, weil kein Mensch vor Gott gerecht ist. Alle würden umkommen, wenn sie sich nicht mit Gott versöhnen lassen.

Luk. 13,4 Oder jene Achtzehn, auf die der Turm am Schiloach fiel und sie tötete, meint ihr, sie seien schuldiger gewesen als alle anderen Menschen, die in Jerusalem wohnen?

Luk 13,5 Nein, sage ich euch; wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr vielmehr alle ebenso umkommen.“

Das Gleichnis vom Feigenbaum

Luk. 13,6 Und er sagte ihnen dieses Gleichnis: „Einen Feigenbaum besaß jemand, angepflanzt in seinem Weinberg. Und er kam, weil er Frucht an ihm suchte, fand aber keine vor.

Luk. 13,7 Er sagte zu dem Weingärtner: ‚Pass auf! Drei Jahre sind es, seit ich komme, weil ich Frucht an diesem Feigenbaum suche; aber ich finde keine vor. Hau‘ ihn also ab! Warum soll er noch das Land aussaugen?‘

Luk. 13,8 Er erwiderte ihm: ‚Herr, lass ihn noch dieses Jahr – bis ich rings um ihn umgegraben und Dünger ausgestreut habe!

Luk. 13,9 Und wenn er dann künftig Frucht bringt! Wenn aber nicht, magst du ihn abhauen.‘“

Dieses Gleichnis von dem unfruchtbaren Feigenbaum könnte auf alle Gläubige gedeutet werden.

Die Heilung einer verkrümmten Frau am Sabbat

Luk. 13,10 Er war dabei, in einer der Synagogen am Sabbat zu lehren.

Luk. 13,11 Passt auf! Eine Frau hatte schon achtzehn Jahre lang einen Geist, der sie krank machte; sie war in sich zusammengekrümmt und vermochte sich überhaupt nicht aufzurichten.

Luk. 13,12 Als Jesus sie erblickte, rief er sie herbei und sagte ihr: „Frau, du bist von deiner Krankheit losgebunden.“

Luk. 13,13 Er legte ihr die Hände auf und augenblicklich richtete sie sich wieder auf und lobte Gott.

Luk. 13,14 Der Synagogenvorsteher jedoch ergriff das Wort; er war ungehalten, weil Jesus am Sabbat geheilt hatte, und sagte den Leuten: „Sechs Tage gibt es, an denen gearbeitet werden soll. An ihnen mögt ihr also kommen und euch heilen lassen. Aber doch nicht am Sabbattag!“

Luk. 13,15 Der Herr antwortete ihm: „Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat sein Rind oder seinen Esel von der Futterkrippe los, um sie zum Tränken zu führen?

Luk. 13,16 Sollte diese Frau jedoch, eine Tochter Abrahams!, die der Satan – passt auf! – achtzehn Jahre lang gebunden hielt, am Sabbattag nicht von dieser Fessel losgebunden werden?“

Das Sabbatgebot war den Israeliten so heilig, dass sie auch eine von Gott gewollte Heilung am Sabbat als Gesetzesübertretung betrachteten. Das Gesetz stand somit über der Liebe und Barmherzigkeit Gottes.

Luk. 13,17 Als er das gesagt hatte, waren alle seine Widersacher beschämt und die gesamte Menge von Leuten freute sich über all die glänzenden Taten, die durch ihn geschahen.

Vom Senfkorn und vom Sauerteig

Luk. 13,18 Dann sagte Jesus: „Wie geht es zu, wenn Gott seine Herrschaft aufrichtet? Womit kann ich das vergleichen? (NL)

Luk. 13,19 Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch in seinem Garten ausstreute. Es wuchs auf und wurde zum Baum und die Vögel unter dem Himmel nisten in seinen Zweigen.“ (Ezechiel 17,23)

Das Reich Gottes fängt durch das Wirken der Geistkraft Gottes ganz klein an und kann dann zu einer gewaltigen geistlichen Bewegung werden. Dieser Vergleich kann auch auf den einzelnen Menschen bezogen werden.

Luk. 13,20 Jesus fragte noch einmal: „Womit kann ich das vergleichen, wenn Gott seine Herrschaft aufrichtet? (NL)

Luk. 13,21 Es gleicht einem Sauerteig, den eine Frau in drei Sea Weizenmehl hineinknetete, bis es ganz durchsäuert war.“

Von der engen Pforte und der verschlossenen Tür

Luk. 13,22 Er wanderte durch Städte und Dörfer und lehrte dabei auf seiner Reise nach Jerusalem.

Luk. 13,23 Jemand sagte ihm: „Herr, sind es wenige, die gerettet werden?“ Er sagte zu ihnen:

Luk. 13,24 „Müht euch darum, durch das schmale Tor einzutreten! Denn viele, sage ich euch, sind darauf aus hineinzukommen, vermögen es aber nicht.

Das Tor zu Gott ist die Annahme seines Heilsplanes durch Jesus Christus und damit ein Gnadengeschenk. Jesus meinte mit der engen Pforte und mit dem Ringen, um da hineinzukommen, nicht, dass die Errettung von unseren eigenen Leistungen abhängig ist. Zu Gott zu kommen geht nur über den Glauben. Wer aber das Gnadengeschenk Gottes und die damit verbundenen weltlichen Schwierigkeiten nicht annimmt, der wird das Reich Gottes nicht ererben.

Luk. 13,25 Von da an, wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr dann noch draußen steht und anfangt, an die Tür zu klopfen, und sagt: ‚Herr, öffne uns!‘, wird er euch antworten: ‚Ich kenne euch nicht. Von wo kommt ihr?‘

Luk. 13,26 Dann werdet ihr sagen: ‚Wir haben doch vor deinen Augen gegessen und getrunken und auf unseren Straßen hast du gelehrt.‘

Luk. 13,27 Aber er wird euch sagen: ‚Ich weiß nicht, von wo ihr kommt. Weg von mir allesamt, die ihr Unrecht tut!“ (Psalm 6,9)

Auch hier spricht Jesus nicht nur das Volk Israel an, wie es an der Tür klopfen und glauben wird, ein Recht auf Eintritt zu haben. Alle, die den Weg Gottes über Jesus nicht erwählen, werden keinen Zugang zum ewigen Leben bekommen.

Luk. 13,28 Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, wie Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr aber hinausgeworfen seid.

Den Ort mit dem Heulen und Zähneklappern wie der Hades – die Hölle der griechischen Mythologie, sowie die unsterbliche Seele die aus der griechischen Philosophie stammt und nach dem Tode und Gericht weiterlebt, – gibt es nicht. Römer 6,23: „Denn die Sünde wird mit dem Tod bezahlt.“

Luk. 13,29 Von Osten und Westen, von Norden und Süden werden sie kommen und sich zu Tisch niederlassen im Reich Gottes.

Luk. 13,30 Passt auf! Es gibt Letzte, die Erste werden, und es gibt Erste, die Letzte werden.“

Nur Menschen, die sich von ganzem Herzen zu Gott bekehrt, das Gnadengeschenk durch die Verdienste Jesu angenommen haben und sich von der Geistkraft Gottes haben führen lassen – Juden wie Heiden –, werden die Herrlichkeit Gottes erleben.

Die Feindschaft des Herodes

Luk. 13,31 Zur selben Zeit kamen einige Pharisäer herbei und sagten ihm: „Geh weg! Brich auf von hier! Denn Herodes will dich töten.“

Luk. 13,32 Er sagte ihnen: „Macht euch auf und sagt diesem Fuchs: ‚Pass auf! Ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen – heute und morgen; und am dritten Tag werde ich ans Ziel gebracht.

Luk. 13,33 Doch heute, morgen und am nächsten Tag muss ich weiterziehen. Denn es geht nicht an, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme.

Jesu Klage über Jerusalem

Luk. 13,34 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet, die prophetisch reden, und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft wollte ich deine Kinder versammeln wie eine Henne ihre Küken unter ihren Fittichen. Aber ihr habt nicht gewollt.

Luk. 13,35 Passt auf! Wüst und verloren wird euer Haus sein. Ich sage euch: Mich seht ihr gewiss nicht mehr, bis die Zeit kommt, da ihr sprecht: Gesegnet, der da kommt im Namen des Ewigen!“ (Psalm 118,26)

Auch bei seiner Wiederkunft wird der Herr im Namen des lebendigen Gottes kommen, was doch zeigt, dass Jesus nicht – wie die Trinität darstellt – selbst Gott ist, sondern weiter im Namen Gottes handelt.

Die Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat

14 ,1 Und es geschah, nachdem er am Sabbat in das Haus eines der führenden Pharisäer zum Essen gekommen war, dass man ihn belauerte.

Luk. 14,2 Passt auf! Da war ein wassersüchtiger Mensch vor ihm.

Luk. 14,3 Jesus ergriff das Wort und sagte zu den Thoralehrern und Pharisäern: „Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht?“

Das Sabbatgebot war der geistlichen Führung so heilig, dass sie seine Beachtung zum Maßstab ihrer eigenen Heiligkeit machten. Dies war wohl mit ein Grund, warum ihnen Jesus mit den Wundern am Sabbat eine Lektion über ihre falsche Einstellung geben wollte.

Luk. 14,4 Sie blieben jedoch stumm. Er aber nahm sich seiner an, heilte ihn und ließ ihn gehen.

Luk. 14,5 Und zu ihnen sagte er: „Wer von euch würde nicht seinen Sohn oder sein Rind, wenn sie in einen Brunnenschacht fallen, sofort heraufziehen – auch an einem Sabbattag?“

Luk. 14,6 Darauf konnten sie ihm nichts entgegensetzen.

Von Rangordnung und Auswahl der Gäste

Luk. 14,7 Zu den Eingeladenen sagte er ein Gleichnis, weil er beobachtet hatte, wie sie sich die ersten Plätze aussuchten. Er sagte zu ihnen:

Luk. 14,8 „Wenn du von jemandem zur Hochzeitsfeier eingeladen worden bist, lass dich nicht auf dem ersten Platz nieder, damit nicht, falls ein Vornehmerer als du von ihm geladen ist,

Luk. 14,9 bei seinem Eintreffen dein und sein Gastgeber dir sage: ‚Mache diesen Platz frei!‘ und du dann beschämt den letzten Platz einnimmst.

Luk. 14,10 Vielmehr: Wenn du eingeladen worden bist, wohlan, lass dich auf dem letzten Platz nieder, damit dein Gastgeber, wenn er kommt, zu dir sage: ‚Freund, rücke weiter nach oben!‘ Dann wirst du Ehre haben bei allen, die mit dir eingeladen sind.

Luk. 14,11 Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden. Aber jeder, der sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“

Jesus warnte die Gäste und auch uns vor Selbstsucht. Vor Gott haben wir keine gute Stellung und Ansehen, wenn wir nicht unsere niedrige Stellung vor ihm erkannt haben und uns mit einem demütigen Herzen um Erbarmen zu ihm hin wenden. Daher sagt Jesus, jeder, der sich selbst erhöht, wird von Gott erniedrigt werden.

Luk. 14,12 Er sagte auch zu seinem Gastgeber: „Wenn du zu Mittag oder Abend ein Essen gibst, lade nicht deine Freunde ein, noch deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn, damit nicht auch sie wiederum dich einladen und dir vergolten werde.

Luk. 14,13 Vielmehr: Wenn du ein Gastmahl gibst, lade Bettelarme,

Freunde einzuladen und ihnen Ehre zu erweisen ist nichts Besonderes, weil dies zu einer Erwiderung führt. Doch niedrigstehenden Menschen, die sich nicht erkenntlich erweisen können, in selbstloser Liebe zu helfen, ist eine echte Liebestat, die Gott gefällt.

Das große Abendmahl

Luk. 14,14 dann wirst du Glück haben. Denn sie sind nicht imstande, es dir zu vergelten. Vergolten wird dir nämlich bei der Auferstehung der Gerechten.“

Luk. 14,15 Als das jemand von denen hörte, die mit zu Tisch waren, sagte er ihm: „Glücklich, wer am Mahl im Reich Gottes teilnehmen wird!“

Luk. 14,16 Er sagte ihm: „Ein Mensch gab ein großes Gastmahl und lud viele dazu ein.

Luk. 14,17 Zur Stunde des Gastmahls schickte er seinen Sklaven los, um den Geladenen sagen zu lassen: ‚Kommt! Denn es ist schon angerichtet.‘

Luk. 14,18 Aber auf einmal fingen alle an sich zu entschuldigen. Der erste ließ ihm sagen: ‚Ein Feld habe ich gekauft. Ich muss unbedingt hingehen und es mir ansehen. Ich bitte dich: Halte mich für entschuldigt!‘

Luk. 14,19 Ein anderer sagte: ‚Fünf Gespanne Ochsen habe ich gekauft. Ich mache mich gerade auf, sie zu erproben. Ich bitte dich: Halte mich für entschuldigt!‘

Luk. 14,20 Noch ein anderer sagte: ‚Geheiratet habe ich gerade erst. Deshalb kann ich nicht kommen.‘

Luk. 14,21 Zurückgekommen meldete das der Sklave seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sagte seinem Sklaven: ‚Geh schnell hinaus auf die Straßen und in die Gassen der Stadt und führe die Bettelarmen, Verkrüppelten, Erblindeten und Gelähmten hier herein!‘

Luk. 14,22 Und der Sklave sagte: ‚Herr, es ist geschehen, was du angeordnet hast. Aber es ist noch Platz da.‘

Luk. 14,23 Der Herr sagte zu dem Sklaven: ‚Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und fordere mit Nachdruck dazu auf hereinzukommen, damit mein Haus sich fülle!

Luk. 14,24 Ich sage euch nämlich: Keiner von jenen Männern, die eingeladen waren, wird von meinem Gastmahl schmecken.‘“

Die ursprünglich Eingeladenen haben dem Werben Gottes für das ewige Leben abgesagt. Doch Gott hat ihre für sie vorgesehenen Plätze mit anderen Menschen gefüllt, die seine Einladung gerne annahmen.

Von Nachfolge und Selbstverleugnung

Luk. 14,25 Viele Leute waren mit ihm unterwegs. Er wandte sich ihnen zu und sagte:

Luk. 14,26 „Wer von euch zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern hintansetzt, ja auch das eigene Leben, kann nicht mein Jünger sein. (BigS)

Wie verkehrt Übersetzungen sein können, zeigt uns z.B. der gleiche Vers aus der Luther-Übersetzung: „Wenn jemand zu mir kommt, und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.“ Soll Jesus der die Liebe von Gott gepredigt und ausgelebt hat, so ein Wort von hassen auch noch zu den nächsten Verwandten gegenüber ausgesprochen haben? Dies wäre ein Satz, dem man eine gewisse Gefühllosigkeit und Grausamkeit nicht absprechen kann.

Luk. 14,27 Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht, kann nicht mein Schüler sein.

Das Kreuz Christi auf sich zu nehmen bedeutet nicht, sich selbst irgendwie das Leben schwer zu machen um bei Gott etwas zu verdienen. Wer im Glauben an das Erlösungswerk Christi ein Leben unter der Geistführung Gottes lebt, der ist dann ein Herausgerufener aus dieser doch gottfeindlichen Welt und wird wegen seiner Nachfolge so manche Schwierigkeit tragen müssen.

Luk. 14,28 Denn wer von euch, wenn er einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst hin und berechnet die Kosten,

Luk. 14,29 damit nicht etwa, nachdem er das Fundament gelegt hat und es dann nicht zu Ende bringen kann, alle, die es sehen, anfangen über ihn zu spotten:

Luk. 14,30 ‚Dieser Mensch hat zu bauen begonnen, kann es aber nicht zu Ende bringen.‘

Luk. 14,31 Oder welcher König, wenn er sich aufmachen will, um mit einem anderen König zum Krieg zusammenzutreffen, setzt sich nicht zuerst hin und berät sich, ob er imstande sei, mit Zehntausend dem entgegenzutreten, der mit Zwanzigtausend gegen ihn anrückt?

Luk. 14,32 Wenn aber nicht, schickt er, während der andere noch fern ist, eine Gesandtschaft und fragt nach den Bedingungen für Frieden.

Luk. 14,33 Ebenso kann aber auch niemand von euch mein Schüler sein, der sich nicht von allem abkehrt, was ihm gehört.

(Luther) So auch jeder unter euch: Wer sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.

So manches Leid, bittere Enttäuschung und Armut sind entstanden, weil man diesen Vers wörtlich genommen hat. „Alles aufzugeben“ und Jesus zu folgen, hat etwas mit unserer Entscheidung zu tun. Diese setzt voraus, einen klaren Abstand zu allem zu nehmen, was uns bindet. Diese Gebundenheit kann verschiedene Gesichter haben und wenn diese über Gott und Jesus Christus stehen, so kann man kein Nachfolger Christi sein.

Luk. 14,34 Ja, das Salz ist gut. Aber wenn sogar das Salz fade wird, womit kann gewürzt werden?

Luk. 14,35 Weder für das Land noch für den Misthaufen ist es zu gebrauchen; man wirft es weg. Wer Ohren hat zu hören, soll hören!“

Jesus erwartet eine konsequente Entscheidung in der Nachfolge, denn man kann nicht die Sache Gottes und die Welt lieben.

Vom verlorenen Schaf

15 ,1 Alle Zöllner und Sünder suchten seine Nähe, um ihn zu hören.

Luk. 15,2 Aber die Pharisäer und die Schriftgelehrten sagten voller Missbilligung: „Der da nimmt die Sünder auf und isst zusammen mit ihnen.“

Luk. 15,3 Da sagte ihnen Jesus dieses Gleichnis:

Luk. 15,4 „Welcher Mensch unter euch, wenn er hundert Schafe hat und von ihnen eins verloren geht, würde nicht die neunundneunzig in der Einöde zurücklassen und sich auf den Weg zu dem verloren gegangenen machen?

Luk. 15,5 Und wenn er es gefunden hat, legt er es sich voll Freude auf seine Schultern,

Luk. 15,6 geht nach Hause und ruft die Freunde und die Nachbarn zusammen und sagt ihnen: ‚Freut euch mit mir! Denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren gegangen war.‘

Luk. 15,7 Ich sage euch: So wird man sich im Himmel über einen einzigen Sünder freuen, der umkehrt – mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben.

Dazu den gleichen Vers aus der Zink-Übersetzung: „Ich sage euch: So freut man sich im Himmel über jeden einzelnen Gottlosen, der zu Gott umkehrt, mehr als über neunundneunzig Fromme und Gerechte, die eine Umkehr, eine Änderung ihrer Gedanken und ihre Lebensführung scheinbar nicht nötig haben.“

Vom verlorenen Groschen

Luk. 15,8 Oder welche Frau, wenn sie zehn Drachmen hat und eine Drachme verliert, würde nicht eine Lampe anzünden, das Haus fegen und sorgfältig suchen, bis sie gefunden hat?

Luk. 15,9 Und wenn sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und die Nachbarinnen zusammen und sagt: ‚Freut euch mit mir! Denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte.‘

Luk. 15,10 So, sage ich euch, freuen sich Gottes Engel über einen einzigen Sünder, der umkehrt.“

Gott hat keine Freude an Menschen, die sich als selbstgerecht geben und der Notwendigkeit einer Bekehrung und Übergabe unter die Gnade Gottes nicht bedürfen.

Vom verlorenen Sohn

Luk. 15,11 Weiter sagte er: „Ein Mensch hatte zwei Söhne.

Luk. 15,12 Da sagte der jüngere von ihnen zum Vater: ‚Vater, gib mir den mir zukommenden Anteil am Vermögen!‘ Der teilte ihnen die Habe zu.

Luk. 15,13 Nach keineswegs langer Zeit legte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste ab in ein fernes Land. Dort verschleuderte er seine Habe damit, dass er ausschweifend lebte.

Luk. 15,14 Nachdem er alles aufgebraucht hatte, kam es in jenem Land zu einer schweren Hungersnot und er fing an, Mangel zu leiden.

Luk. 15,15 Er machte sich auf und verdingte sich bei einem der Bürger jenes Landes. Der schickte ihn auf seine Felder, um Schweine zu hüten.

Luk. 15,16 Es verlangte ihn danach, sich von den Schoten zu sättigen, die die Schweine fraßen. Aber niemand gab ihm davon.

So kann es einem Menschen ergehen, wenn er sich von seinem himmlischen Vater abwendet und seine Führung nicht mehr haben möchte. Als er die Schweine beim Fressen sah, beneidete er sie, denn er durfte nichts davon für sich nehmen. Auch seine Freunde, die er vorher hatte, waren in der Not dann auch nicht mehr für ihn da. Tiefer konnte er wohl nicht mehr fallen.

Luk. 15,17 Er ging in sich und sagte: ‚Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss?! Ich aber gehe hier vor Hunger zugrunde.

Diese elende Lebenssituation, in der er jetzt steckte, ließ ihn an die guten Zeiten bei seinem Vater denken.

Luk. 15,18 Auf! Ich will mich auf den Weg zu meinem Vater machen und ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.

Luk. 15,19 Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden. Behandle mich wie einen deiner Tagelöhner!‘

Diese Erkenntnis des ehemals reichen Jünglings war schon ein gewaltiger Schritt zu seinem Vater, was sich auf Gott übertragen lässt. Er entschied sich, zu seinem Vater zu gehen, seine Sünden zu bekennen und um Vergebung zu bitten. Er erkannte, dass er nicht mehr berechtigt war, als Sohn bezeichnet zu werden. Er wollte daher nur um eine Stelle als Arbeiter bitten.

Luk. 15,20 Da brach er auf und ging zu seinem Vater. Als er noch weit entfernt war, erblickte ihn sein Vater. Erbarmen ergriff ihn; er lief los, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Was für eine bewegende Geschichte. Noch bevor der Sohn das Haus seines Vaters erreichte, erkannte ihn der Vater und lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und alles war vergeben.

Luk. 15,21 Sein Sohn jedoch sagte ihm: ‚Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden.‘

Der Vater ist erst gar nicht auf die Entschuldigungen des Sohnes eingegangen und hat etwas getan, was menschlich fast unmöglich ist.

Luk. 15,22 Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: ‚Schnell! Bringt das Festgewand herbei und zieht es ihm an! Gebt ihm einen Ring an die Hand und Sandalen an die Füße!

Luk. 15,23 Bringt das Mastkalb und schlachtet es! Lasst uns essen und fröhlich sein!

Luk. 15,24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder aufgelebt. Er war verloren gegangen und ist gefunden worden.‘ Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

Diese Ehre, die dem Sohn erwiesen wurde, stellt die unverdiente Gnade Gottes dar. Der Sohn war geistlich tot, doch jetzt, nachdem er sich besonnen hat und zu seinem Vater umgekehrt ist, wurde er wieder lebendig und der Vater hatte nun allen Grund, die Heimkehr seines verlorenen Sohnes zu feiern.

Luk. 15,25 Sein älterer Sohn war auf dem Feld. Als er sich bei seinem Kommen dem Haus näherte, hörte er Musik und Reigentanz.

Luk. 15,26 Nachdem er einen der Knechte herbeigerufen hatte, erkundigte er sich, was das denn sei.

Luk. 15,27 Der sagte ihm: ‚Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederbekommen hat.‘

Luk. 15,28 Er aber wurde zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater jedoch kam heraus und redete ihm gut zu.

Menschlich gesehen kann man den Ärger und das Unverständnis des älteren Bruders verstehen. Doch bei Gott zählt nur die Gnade und nicht die eigenen Leistungen. Auch in dieser Geschichte wird die Liebe und Gnade Gottes zu uns gefallenen Menschen deutlich. Gott freut sich über jeden einzelnen Sünder, der zu ihm umkehrt.

Luk. 15,29 Er aber entgegnete seinem Vater: ‚Sieh doch! So viele Jahre diene ich dir und noch nie habe ich eine Anordnung von dir übertreten. Aber mir hast du noch nie einen Bock gegeben, um mit meinen Freunden fröhlich zu sein.

Luk. 15,30 Als aber dieser dein Sohn kam, der deine Habe mit Huren durchgebracht hat, hast du ihm das Mastkalb schlachten lassen.‘

Luk. 15,31 Er jedoch sagte ihm: ‚Mein Kind, du bist stets bei mir; und all das Meine ist dein.

Luk. 15,32 Man musste doch fröhlich sein und sich freuen, weil dieser dein Bruder tot war und lebendig geworden, verloren gegangen und gefunden worden ist.‘“

Der ältere Sohn war auf Leistung und Belohnung bedacht. Er hatte wirklich allen Grund, von seinem Vater dafür eine Anerkennung zu erhalten. Doch er wusste nichts von der unverdienten Gnade Gottes und konnte seinen Vater und dessen Freude über seinen zurückgekehrten Bruder nicht verstehen, denn dieser hatte wirklich nichts Gutes geleistet und wurde doch so hoch belohnt. Diese Liebeseinstellung Gottes ist auch heute noch schwer zu verstehen, weil der selbstgerechte Mensch durch seine eigene Leistung und Befolgung aller Gesetzlichkeiten diese als Verdienst gegenüber Gott ansieht.

Vom unehrlichen Verwalter

16 ,1 Er sagte auch zu den Schülern: „Ein reicher Mensch hatte einen Verwalter. Der wurde bei ihm beschuldigt, dass er sein Vermögen verschleudere.

Luk. 16,2 Er ließ ihn rufen und ihm sagen: ‚Was höre ich da über dich?! Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du darfst nämlich nicht mehr Verwalter sein.‘

Luk. 16,3 Der Verwalter sagte bei sich selbst: ‚Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir ja die Verwaltung ab. Zu graben fehlt mir die Kraft; zu betteln schäme ich mich.

Luk. 16,4 Ich weiß, was ich tue, damit sie mich, wenn ich von der Verwaltung abgesetzt bin, in ihre Häuser aufnehmen.‘

Luk. 16,5 Da rief er von den Schuldnern seines Herrn einen nach dem anderen herbei und sagte zu dem ersten: ‚Wie viel schuldest du meinem Herrn?‘

Luk. 16,6 Der sagte: ‚Hundert Bat Öl.‘ Er sagte ihm: ‚Hier hast du deinen Vertrag, setz dich schnell hin und schreibe: Fünfzig.‘

Luk. 16,7 Danach sagte er zu einem anderen: ‚Und du, wie viel schuldest du?‘ Der sagte: ‚Hundert Kor Weizen.‘ Er sagte ihm: ‚Hier hast du deinen Vertrag und schreibe: Achtzig.‘

Luk. 16,8 Als der Besitzer davon erfuhr, lobte er den Verwalter trotz aller Betrügereien, denn er war klug. [Er hat seine letzte Chance genützt.] Der Herr will uns mit dem Gleichnis sagen: Das die Kinder dieser Welt klüger handeln gegen Ihresgleichen als die Kinder des Lichts. (Zink)

Luk. 16,9 Ich sage euch: Nutzt euren [geistlichen] und weltlichen Besitz zum Wohl anderer und macht euch damit Freunde [bei Gott]. Auf dieser Weise sammelt ihr euch mit eurer Großzügigkeit [mit eurer göttlichen Herzenseinstellung] Anerkennung im Himmel. (NL)

Wie widersprüchlich und verkehrt eine Übersetzung sein kann, sehen wir in der Luther-Übersetzung: „Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.“ Der Herr will uns in diesem Gleichnis sagen, dass die Kinder dieser Welt (Ungläubige) mehr Weisheit hinsichtlich der Vorsorge für ihre Zukunft in dieser Welt besitzen als wahre Gläubige, die auch Verwalter der geistigen wie materiellen Güter Gottes sind.

Von der Treue

Luk. 16,10 Wer zuverlässig bei sehr Wenigem ist, ist auch zuverlässig bei Vielem, und wer bei sehr Wenigem betrügerisch ist, ist auch bei Vielem betrügerisch.

Luk. 16,11 Wenn ihr nun bei dem trügerischen Mammon nicht zuverlässig wart, wer wird euch das Wahre anvertrauen?

Luk. 16,12 Und wenn ihr bei Fremdem nicht treu wart, wer wird euch das Eure geben?

Luk. 16,13 Kein Sklave kann zwei Herren dienen. Entweder nämlich wird er den einen hassen und den anderen lieben oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“

Die Selbstgerechtigkeit der Pharisäer

Das Gesetz

Luk. 16,14 Das alles hörten die Pharisäer, die geldgierig sind, und rümpften die Nase über ihn.

Als Jesus die Trennung zwischen dem Dienst für Gott und dem Dienst für Geld forderte, gefiel dies den Pharisäern nicht, denn sie richteten ihren Dienst darauf aus, sich selbst zu bereichern.

Luk. 16,15 Er aber sagte ihnen: „Ihr seid es, die sich vor den Leuten als gerecht hinstellen, Gott aber kennt eure Herzen. Denn was bei Menschen als erhaben gilt, ist ein Gräuel vor Gott.

Luk. 16,16 Das Buch des Gesetzes und die Bücher der Propheten beschreiben die Zeit bis zum Auftreten Johannes. Doch von da an wird die gute Nachricht von Gottes neuer Wirklichkeit überall den Menschen nahegebracht und jeder versucht mit aller Gewalt, da hineinzukommen [oder: aber jedermann drängt mit Gewalt dagegen an]. (Werner)

Luk. 16,17 Und dennoch gilt: Es ist wahrscheinlicher, dass der Himmel und die Erde sich auflösen, als dass ein einziger Stich des Gottesgesetzes ungültig wird. (Werner)

Gerade die Pharisäer glaubten, dass sie sorgfältig dem Gesetz gehorchen würden und doch sind sie als Heuchler entlarvt worden. Das ging ja gar nicht anders, denn der Geist des Gesetzes stand im scharfen Kontrast zum Buchstabenglauben der Pharisäer.

Luk. 16,18 Jeder, der seine Frau entlässt und eine andere heiratet, bricht die Ehe, und wer eine von einem Mann Entlassene heiratet, bricht die Ehe.

Die Pharisäer haben durch ihren Buchstabenglauben geistlichen Ehebruch betrieben, indem sie sich zwar an das Gesetz Gottes hielten, dieses aber ohne Liebe und ohne den Geist Gottes und damit als kalte, berechnende Gesetzeslehrer ungültig gemacht haben.

Vom reichen Mann und armen Lazarus

Luk. 16,19 Es gab da einen reichen Menschen; der kleidete sich mit Purpur und Byssus und vergnügte sich tagaus tagein.

Luk. 16,20 Ein Bettelarmer namens Lazarus war vor sein Tor gelegt, mit Geschwüren bedeckt.

Luk. 16,21 Es verlangte ihn danach, sich davon zu sättigen, was vom Tisch des Reichen abfiel. Aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre.

Luk. 16,22 Es geschah, dass der Bettelarme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Auch der Reiche starb und wurde begraben.

Im Gesamtbild der Bibel ist die Aussage vom Ehrenplatz an Abrahams Seite nach dem Tod nicht einzuordnen. In diesem Gleichnis kann man den Einfluss der griechischen Philosophie erkennen, nämlich die Lehre von dem Hades – Hölle und der unsterblichen Seele.

Luk. 16,23 In der Unterwelt, unter Qualen, erhob er seine Augen, sah von ferne Abraham und Lazarus in seinem Schoß.

Das Totenreich, wie es hier dargestellt wird, gleicht der griechischen Hades – Höllen – Mythologie. Da auch die Lehre von der unsterblichen Seele, die nach dem Tode weiterlebt,- aus der griechischen Philosophie stammt, so gibt es auch keine Verbindungen zum Ehrenplatz an Abrahams rechter Seite.

Luk. 16,24 Da rief er: ‚Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schicke Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers in Wasser tauche und meine Zunge abkühle! Denn ich leide Schmerzen in dieser Feuerflamme.‘

Luk. 16,25 Abraham sagte: ‚Mein Kind, erinnere dich, dass du dein Gutes in deinem Leben abbekommen hast, und Lazarus ebenso das Schlimme. Jetzt aber wird er hier getröstet und du leidest Schmerzen.

Nach Heb. 11, 39-40 hat Abraham seine Belohnung noch nicht erhalten, wie sollte er jetzt in diesem Gleichnis auch noch die Rolle von Gott und Jesus Christus einnehmen?

Luk. 16,26 Und bei all dem ist zwischen uns und euch eine große Kluft fest angebracht, damit diejenigen, die von hier zu euch gehen wollen, es nicht vermögen, noch kann man von dort zu uns durchkommen.‘

Luk. 16,27 Er sagte: ‚So bitte ich dich, Vater, dass du ihn in mein Vaterhaus schickst.

Luk. 16,28 Ich habe nämlich fünf Brüder. Denen soll er eindringlich zureden, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.‘

Auch die Vermittlerfunktion von Abraham ist biblisch einfach unmöglich.

Die griechische Mythologie besagt, dass jeder Tote in den Hades - Hölle kommt, der den Charon den Fährmann, dafür bezahlen kann, dass er einen über den Styx bringt. Styx ist der Fluss, der nach der Sage die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Totenreich Hades - Hölle darstellt. Es kommen aber nicht alle in die gleiche Unterwelt, denn Frevler wurden vom Totengericht dazu verurteilt, in den Tartaros gestoßen zu werden, wo sie ewige Qualen leiden sollten. Solche und ähnliche Vorstellungen gibt es in vielen Religionen.

Das Gleichnis vom reichen Mann und den armen Lazarus und der sogenannten Hölle wurde wohl von den Bibelschreiber davon inspiriert.

Luk. 16,29 Abraham sagte: ‚Sie haben Mose und die Propheten. Auf die sollen sie hören.‘

Luk. 16,30 Er sagte: ‚Nein, Vater Abraham! Aber wenn jemand sich von den Toten zu ihnen aufmacht, werden sie umkehren.‘

Luk. 16,31 Er sagte ihm: ‚Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufsteht.‘“

Im Gleichnis von dem reichen Mann und dem armen Lazarus geht es nicht um den Zustand der Toten, sondern vielmehr darum, dass dieses Leben die einzige Gelegenheit ist für die Vorbereitung auf das ewige Leben. Dieses Gleichnis (unter dem Einfluss der griechischen Philosophie) im Gesamtbild der Bibel einzuordnen, dürfte wohl unmöglich sein.

Dazu Heb. 11,39-40: „Diese alle (auch Abraham) haben durch den Glauben Gottes Zeugnis empfangen und doch nicht erlangt, was verheißen war, weil Gott etwas Besseres für uns vorgesehen hat; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden.“

Joh 6,39: „Und das ist Gottes Wille: Kein Einziger von denen, die er mir anvertraut hat, soll verloren gehen. Ich werde sie alle am letzten Tag zum Leben erwecken.“

Joh 6,40: „Denn nach dem Willen meines Vaters wird jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, für immer leben. Ich werde ihn am letzten Tag vom Tod auferwecken.“

Matt. 16,27: „Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun.“

Röm. 2,5: „Ihr aber weigert euch hartnäckig, zu Gott zu kommen und euer Leben zu ändern. Es ist allein eure Schuld, wenn euch Gottes Zorn am Tag des Gerichts mit ganzer Härte trifft. Erst wenn Gott sich als der Richter zeigt, (Röm. 2,6) wird jeder bekommen, was er verdient hat.“

Von Verführung zum Abfall

Von der Vergebung

17 ,1 Er sagte zu seinen Schülern: „Es ist unmöglich, dass es nicht zu Verführungen zum Abfall kommt. Doch wehe dem, durch wen sie kommen!

Im ganzen Leben findet ein geistlicher Kampf statt, wie z.B. bei den Pharisäern, die Gott, aber auch ihr Ansehen sowie das Geld liebten.

Luk. 17,2 Es wäre vorteilhafter für ihn, wenn ihm ein Mühlstein um den Hals gelegt und er ins Meer geworfen wäre, als dass er einen dieser Geringsten zum Abfall verführte.

Hat Jesus hier zu einer Todesstrafe und Selbstjustiz aufgerufen oder ist dieser Vers falsch übersetzt? Siehe R.Ü. von G. Schwarz: „… er hat einen Mühlstein an seinem Hals.“

Luk. 17,3 Seht euch vor! Wenn sich dein Bruder oder deine Schwester verfehlt, rede eindringlich mit ihnen! Und wenn sie bereuen und umkehren, vergib ihnen!

Luk. 17,4 Auch wenn sie oder er sich siebenmal am Tag gegen dich verfehlt und siebenmal sich an dich wendet und sagt: ‚Ich bereue; ich will umkehren‘, sollst du ihnen vergeben.“

Von der Kraft des Glaubens

Luk. 17,5 Die Jünger baten den Herrn: „Stärke unser Vertrauen zu Gott! (GN)

Luk. 17,6 Der Herr sagte: „Wenn ihr Vertrauen hättet wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: ‚Sei entwurzelt und im Meer eingepflanzt!‘ – und er würde auf euch hören.

Unseren Nächsten siebenmal am Tag zu vergeben, ist nach unserer menschlichen Natur fast unmöglich. Daher baten die Jünger um einen stärkeren Glauben, auf dass auch sie ihn so ausleben könnten. Jesus aber erklärte ihnen, dass schon der kleinste Wille im Glauben Großes bewirken kann.

Vom Knechtslohn

Luk. 17,7 Wer von euch, wenn er einen Knecht zum Pflügen oder Viehweiden hätte, würde ihm denn sagen, wenn der vom Feld hereinkommt: ‚Komm doch gleich her und lass dich zu Tisch nieder!‘?

Luk. 17,8 Würde er ihm nicht vielmehr sagen: ‚Bereite zu, was ich zu Abend essen will! Binde dir die Schürze um und bediene mich, bis ich gegessen und getrunken habe! Danach magst auch du essen und trinken.‘?

Luk. 17,9 Dankt er etwa dem Knecht dafür, dass der getan hat, was ihm befohlen worden war?

Luk. 17,10 Das gilt auch für euch. Wenn ihr alles getan habt, was von Gott euch befohlen wurde, (GN) dann sollt ihr sagen: ‚Wir sind einfache Knechte und haben nur unseren Auftrag ausgeführt!‘“

Ein Gläubiger ist immer im Dienst Gottes als Erwiderung für das, was er durch Jesus Christus für ihn getan hat.

Die zehn Aussätzigen

Luk. 17,11 Und es geschah, als er auf dem Weg nach Jerusalem war, dass er das Grenzgebiet von Samaria und Galiläa durchwanderte.

Luk. 17,12 Als er auf irgendein Dorf zuging, kamen ihm zehn aussätzige Männer entgegen. Die blieben weit entfernt stehen,

Luk. 17,13 erhoben ihre Stimmen und sagten: „Meister Jesus! Erbarme dich unser!“

Luk. 17,14 Als er sie erblickte, sagte er ihnen: „Macht euch auf den Weg und zeigt euch den Priestern!“ Und es geschah, während sie gingen, dass sie rein wurden.

Luk. 17,15 Einer von ihnen, nachdem er bemerkt hatte, dass er geheilt war, kehrte zurück, lobte Gott mit lauter Stimme,

Luk. 17,16 fiel ihm zu Füßen auf das Angesicht nieder und dankte ihm. Und der war ein Samariter.

Alle zehn Aussätzigen hatten einen großen Glauben, um von Jesus geheilt zu werden. Doch nur einer der zehn kam zurück, um dem Herrn zu danken, und dieser eine war ausgerechnet ein Samariter, den die Juden verachtet haben.

Luk. 17,17 Jesus sagte: „Sind nicht die zehn rein geworden? Die anderen neun – wo sind sie?

Luk. 17,18 Hat sich denn niemand gefunden, der zurückgekehrt wäre, um Gott die Ehre zu geben – außer diesem Fremden?“

Die Aussätzigen wussten, dass Jesus sie in der Kraft Gottes heilen konnte, doch dankbar für die Heilung hat sich nur einer gezeigt.

Luk. 17,19 Und ihm sagte er: „Steh auf! Mache dich auf den Weg! Dein Vertrauen hat dir geholfen.“

Vom Kommen des Gottesreiches

Luk. 17,20 Als er von den Pharisäern gefragt wurde: „Wann kommt das Reich Gottes?“, antwortete er ihnen: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachtend konstatieren könnte,

Die Pharisäer erwarteten, dass das Reich Gottes mit großer Macht und Herrlichkeit, die mit der Befreiung von der römischen Macht beginnen würde. Das die Gottesherrschaft als eine geistliche Herrschaft mit einer bewussten Annahme des Gnadengeschenkes Gottes beginnen würde, haben sie als selbstgerechte Menschen nicht in Betracht gezogen.

Luk. 17,21 noch kann man sagen: ‚Pass auf, hier oder da ist es!‘ Seht doch: Das Reich Gottes ist in eurer Hand.“

Da Jesus mit dem Reich Gottes den Beginn des Neuen Bundes als ein geistliches Reich unter der Geistführung Gottes verstand, so konnte er nicht der Messias sein, den die Pharisäer sich wünschten.

Luk. 17,22 Zu seinen Schülern sagte er: „Es wird die Zeit kommen, da ihr danach verlangt, auch nur einen der Tage des Menschensohnes zu sehen; aber ihr werdet ihn nicht sehen.

Luk. 17,23 Man wird euch sagen: ‚Seht doch! Dort ist er!‘ oder: ‚Seht doch! Hier ist er!‘ Geht ja nicht hin! Lauft da nicht hinterher!

Luk. 17,24 Denn wie der Blitz, wenn er aufblitzt, von einem Ende unter dem Himmel bis zum anderen leuchtet, so wird es sich mit dem Menschensohn an seinem Tag verhalten.

Luk. 17,25 Zuvor jedoch muss er von dieser Generation viel erleiden und verworfen werden.

Wenn Jesus wiederkommt, dann kommt er nicht als Gott, sondern als der erhöhte Menschensohn in der Herrlichkeit seines Vaters, wie er auch prophetisch in Dan. 7,13-14 beschrieben worden ist. Dies sind alles Bibelverse, die der Trinität widersprechen.

Luk. 17,26 Und wie es in der Zeit Noahs geschah, so wird es auch in der Zeit des Menschensohnes sein:

Die Zeit Noahs wird als eine gottlose Zeit angesehen. Es war eine Zeit, wo die Menschen alles taten, um Gott aus ihrem Leben auszuklammern, was dementsprechend selbstzerstörerische Folgen in ihrem Leben mit sich brachte und letztendlich die Verurteilung Gottes beim Kommen Christi bewirken wird.

Luk. 17,27 Man aß und trank, heiratete und wurde verheiratet bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Flut kam und alle zugrunde richtete.

Luk. 17,28 Ebenso geschah es in der Zeit Lots: Man aß und trank, kaufte und verkaufte, pflanzte an und baute auf.

Luk. 17,29 An dem Tag jedoch, als Lot aus Sodom fortging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel (1. Mose 19,24) und richtete alle zugrunde.

Luk. 17,30 Dementsprechend wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn offenbart wird.

Luk. 17,31 Wer an jenem Tag auf dem Dach ist, seine Sachen aber im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen. Und ebenso, wer auf dem Feld ist, soll sich nicht umwenden und zurückgehen.

Luk. 17,32 Denkt an die Frau Lots!

Luk. 17,33 Wer immer darauf aus ist, sich das Leben abzusichern, wird es verlieren. Aber wer immer es verliert, wird es sich erhalten.

Luk. 17,34 Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bett sein; der eine wird mitgenommen, der andere aber zurückgelassen.

Luk. 17,35 Zwei werden zusammen mahlen; die eine wird mitgenommen, die andere aber zurückgelassen.“ [36]

Luk. 17,37 Da sagten sie ihm: „Wo, Herr?“ Er sagte ihnen: „Wo das Aas ist, da versammeln sich die Geier.“

Von der bittenden Witwe

18 ,1 Er sagte ihnen ein Gleichnis, das man stets beten müsse und darin nicht nachlassen dürfe: Luk. 18,2 „In einer Stadt gab es einen Richter, der keine Ehrfurcht vor Gott hatte und sich an keinen Menschen kehrte.

Luk. 18,3 In jener Stadt gab es auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: ‚Verschaffe mir Recht gegen meinen Gegner!‘

Luk. 18,4 Er aber wollte es eine Zeit lang nicht tun. Danach jedoch sagte er sich: ‚Wenn ich auch vor Gott keine Ehrfurcht habe noch mich an irgendeinen Menschen kehre,

Luk. 18,5 will ich dieser Witwe, da sie mir Scherereien macht, Recht verschaffen, damit sie nicht gar am Ende komme und mich ohrfeige.‘“

Luk. 18,6 Der Herr sagte: „Hört, was der ungerechte Richter sagt!

Luk. 18,7 Gott jedoch, wird er nicht ganz gewiss seinen Auserwählten Recht verschaffen, wenn sie Tag und Nacht zu ihm schreien? Sollte er es lang hinziehen mit ihnen?

Luk. 18,8 Ich sage euch: Er wird ihnen alsbald Recht verschaffen. Jedoch, wenn der Menschensohn kommt, wird er dann auf der Erde das Vertrauen finden?“

Jesus verweist immer wieder darauf, dass die Menschen sich im Gebet an Gott den Vater richten sollen. Doch wer wendet sich in seinen Gebeten noch an ihn? Wie viele Gottheiten und Heilige hat man neben ihn oder vor ihn gestellt?

Kann Jesus selbst Gott sein, wenn er als Menschensohn im Auftrag Gottes wiederkommen wird? Wird so ein Glaube wie bei der bittenden Witwe noch vorhanden sein, wenn der Herr wiederkommt?

Vom Pharisäer und Zöllner

Luk. 18,9 Er sagte auch zu einigen, die selbstgewiss waren, gerecht zu sein, und die anderen verachteten, dieses Gleichnis:

Luk. 18,10 „Zwei Menschen stiegen hinauf zum Heiligtum, um zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zöllner.

Luk. 18,11 Der Pharisäer stellte sich hin und betete so für sich: ‚Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie die anderen Leute: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher – oder auch wie dieser Zöllner.

Luk. 18,12 Ich faste zweimal die Woche; ich verzehnte alles, was ich erwerbe.‘

Luk. 18,13 Der Zöllner jedoch hatte sich weit weg hingestellt, wollte auch seine Augen nicht zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und sagte: ‚Gott, sei mir Sünder gnädig!‘

Luk. 18,14 Ich sage euch: Dieser stieg gerechtfertigt hinab in sein Haus im Unterschied zu jenem. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden. Wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“

Das Urteil Jesu, dass der Zöllner im Gegensatz zum Pharisäer gerechtfertigt und von Gott angenommen nach Hause gegangen ist, zeigt uns, dass nur die von Gott geschenkte Gnade und niemals eine Leistung bzw. die eigene Selbstgerechtigkeit zu erretten vermag. Das Problem des Pharisäers war, dass er meinte, der Gnade Gottes nicht zu bedürfen, weil er sich keiner Schuld bewusst war.

Die Segnung der Kinder

Luk. 18,15 Da brachte man kleine Kinder zu ihm, dass er sie berühre. Als das jedoch die Schüler bemerkten, fuhren sie die Leute an.

Luk. 18,16 Jesus aber ließ die Kleinen zu sich herbeirufen und sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht! Denn solchen gehört das Reich Gottes.

Luk. 18,17 Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnimmt [sich nicht schenken lässt] wie ein Kind, kommt nicht hinein.“

Genau an dieser Aussage Christi scheitern die meisten Menschen, auch Christen. Sie können das Geschenk der Gnade Gottes durch Jesus Christus nicht wie ein Kind annehmen und sich schlecht beschenken lassen.

Die Gefahr des Reichtums (»Der reiche Jüngling«)

Luk. 18,18 Da fragte ihn ein Ratsherr: „Guter Lehrer, was muss ich tun, sodass mir ewiges Leben zuteilwird?“

Luk. 18,19 Jesus entgegnete: „Weshalb nennst du mich gut? Es gibt nur einen, der gut ist, und das ist Gott. (Hfa)

(Zink) Niemand ist „gut“ außer Gott allein.

(Werner) Nur einer ist wirklich gut, und das ist Gott.

Jesus setzt sich mit dieser Aussage nicht Gott gleich. Es gibt nur einen, der gut ist, und dies ist der alleinige Gott. Die trinitarische Sicht über Gott wird durch diese Aussage Jesus ausgeschlossen.

Luk. 18,20 Die Gebote kennst du: Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht morden! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis geben! Halte deinen Vater und deine Mutter in Ehren!“ (2. Mose 20,12–16; 5. Mose 5,16–20)

Luk. 18,21 Er sagte: „Das alles habe ich von Jugend an gehalten.“

Auch hier erkennt man den pharisäischen Gedanken der Perfektion. Dieses Motiv und diesen Lohngedanken hatte auch der reiche Jüngling.

Luk. 18,22 Nachdem Jesus es gehört hatte, sagte er ihm: „Eins geht dir noch ab. Verkaufe alles, was du hast, und verteile es an Arme! Und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Dann komm her und folge mir nach!“

Luk. 18,23 Als der aber das hörte, machte es ihn sehr bedrückt. Denn er war außerordentlich reich.

Niemand kann in das Reich Gottes durch seine eigenen Leistungen kommen, weil es den sündlosen Menschen ohne die für uns erworbene Gerechtigkeit Christi nicht geben kann. Der reiche Jüngling wusste dies nicht und er erkannte nicht, dass er das Geld mehr liebte als Gott.

Luk. 18,24 Da Jesus bemerkte, wie bedrückt ihn das gemacht hatte, sagte er: „Wie schwer werden die Besitzenden in das Reich Gottes hineinkommen!

Luk. 18,25 Es ist nämlich leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgeht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.“

Der Reichtum hat bei Gott kein Ansehen und mit Geld oder sonstige Güter kann man sich das ewige Leben nicht erkaufen.

So wie es unmöglich ist, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgeht, so ist es unmöglich mit Reichtum ohne die angenommene Gnade Gottes in das Reich Gottes hineinzukommen.

Luk. 18,26 Da sagten, die das gehört hatten: „Und wer kann gerettet werden?“

Luk. 18,27 Er sagte: „Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.“

Solange der Reichtum des Menschen sein Gott ist, kann er sein Herz nicht bekehren lassen.

Der Lohn der Nachfolge

Luk. 18,28 Da sagte Petrus: „Sieh doch, wir haben, was uns zu eigen war, verlassen und sind dir nachgefolgt.“

Auch Petrus lebte noch im Alten Bund und hatte noch ein Lohndenken an sich, nach dem Motto: Ich tue etwas für dich, was bekomme ich dafür? Doch bei Gott können wir uns nichts verdienen, höchstens geschenkt bekommen.

Lk 18,29 Jesus antwortete: »Das sollt ihr wissen: Jeder, der sein Haus, seine Eltern, seine Geschwister, seine Frau oder seine Kinder zurücklässt, um sich für Gottes neue Welt einzusetzen,

Lk 18,30 der wird dafür reich belohnt werden: hier schon, in dieser Welt, und erst recht in der zukünftigen Welt mit dem ewigen Leben.« (Hfa)

Die Belohnung wird geistlicher Natur sein, mit dem Ziel für das ewige Leben in der zukünftigen Welt. Diese Belohnung ist aber keine Folge des Verdienstes, sondern eine Folge des Auslebens und Erwiderung der Gnade Gottes, denn bei Gott kann man sich sein Heil nicht verdienen.

Die dritte Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung

Luk. 18,31 Er nahm die Zwölf zur Seite und sagte zu ihnen: „Passt auf! Wir gehen hinauf nach Jerusalem. Da wird alles vollzogen werden, was durch die Propheten für den Menschensohn geschrieben steht.

Da die Propheten Jesus zukünftige Existenz als der von Gott gesalbte Menschensohn vorausgesagt haben, war Jesus nur im Erlösungsplan Gottes präexistent.

Luk. 18,32 Er wird nämlich den Völkern ausgeliefert, verspottet, misshandelt und bespuckt werden.

Luk. 18,33 Man wird ihn auspeitschen und dann umbringen. Aber am dritten Tag wird er aufstehen. [von seinen Vater auferweckt werden].“

Luk. 18,34 Aber sie verstanden nichts davon; diese Sache war vor ihnen verborgen; sie begriffen nicht, was damit gesagt war.

Auch die Jünger konnten Jesus nicht verstehen, weil auch sie einen irdischen Erlöser erwartet haben.

Die Heilung eines Blinden bei Jericho

Luk. 18,35 Es geschah, als er sich Jericho näherte, dass ein Blinder am Weg saß, der bettelte. Luk. 18,36 Weil er hörte, dass viele Leute vorüberzogen, erkundigte er sich, was da los sei.

Luk. 18,37 Man berichtete ihm: „Jesus aus Nazareth geht vorbei.“

Luk. 18,38 Da schrie er heraus: „Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!“

Überall wurde Jesus als der Sohn Davids angesprochen. Seine übernatürliche Zeugung, die Jungfrauengeburt und seine damit verbundene Gottheit waren nicht bekannt. Aber man wusste, dass er aus dem Stamm Davids als Mensch geboren werden würde.

Luk. 18,39 Die Jesus Vorausgehenden herrschten ihn an, dass er stille sein solle. Er jedoch rief nur umso mehr: „Sohn Davids, erbarme dich meiner!“

Luk. 18,40 Da blieb Jesus stehen und befahl, dass er zu ihm geführt werde. Nachdem der herangekommen war, fragte er ihn:

Luk. 18,41 „Was willst du? Was soll ich für dich tun?“ Der sagte ihm: „Herr, dass ich wieder sehen kann.“

Luk. 18,42 Jesus sagte ihm: „Du sollst wieder sehen! Dein Vertrauen hat dir geholfen.“

Luk. 18,43 Und augenblicklich konnte er wieder sehen und er folgte ihm auf dem Weg und lobte Gott. Auch das ganze Volk, nachdem es das wahrgenommen hatte, pries Gott.

Der Blinde und alle anderen, die seine Heilung miterlebten, lobten Gott, der dieses Wunder durch den Sohn Davids bewirkte.

Zachäus

19 ,1 Nachdem er in Jericho angekommen war, ging er hindurch.

Luk. 19,2 Passt auf! Da gab es einen Mann, der mit dem Namen Zachäus benannt war. Der war ein Oberzöllner; der war reich.

Luk. 19,3 Er bemühte sich, Jesus zu sehen, was für einer das sei. Aber weil er kleinwüchsig war, vermochte er es nicht wegen der Menge an Menschen.

Luk. 19,4 So lief er nach vorne voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, damit er ihn sähe, weil er dort vorbeikommen würde.

Luk. 19,5 Als Jesus an die Stelle kam, blickte er auf und sagte zu ihm: „Zachäus, beeile dich herabzusteigen! Denn heute muss ich mich in deinem Haus aufhalten.“

Luk. 19,6 Da beeilte er sich herabzusteigen und nahm ihn voller Freude bei sich auf.

Luk. 19,7 Aber alle, die das sahen, sagten voller Missbilligung: „Bei einem Sünder ist er eingekehrt, um Rast zu machen!“

Diese selbstgerechten frommen Menschen erkannten noch nicht, dass der Heiland der Welt für die Sünder kommen sollte.

Luk. 19,8 Zachäus trat vor den Herrn und sagte zu ihm: „Sieh doch! Die Hälfte von meinem Besitz, Herr, gebe ich den Armen. Und wenn ich jemandem etwas abgepresst habe, erstatte ich es vierfach.“ Luk. 19,9 Da sagte Jesus zu ihm: »Heute hat Gott dir und allen, die in deinem Haus leben, Rettung gebracht. Denn auch du bist ein Nachkomme Abrahams. (Hfa)

Jesus hat sich mit einem Betrüger eingelassen, was zur Folge hatte, dass dieser seine Schuld eingesehen und sich zu Gott hin bekehrt hat.

Luk. 19,10 Denn der Menschensohn ist [in Gottes Auftrag zu den Menschen] gekommen, das zu suchen und zu retten, was verloren ist.“

Immer wieder bezeichnet sich Jesus als den Menschensohn. Nie beansprucht er ein Teil der Gottheit zu sein.

Von den anvertrauten Pfunden

Luk. 19,11 Weil sie das gehört hatten, fügte er ein Gleichnis hinzu, da er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, dass alsbald das Reich Gottes in Erscheinung trete.

Die Leute erwarteten, dass durch Jesus das Reich Gottes sichtbar kommen würde. Aber durch dieses Gleichnis wollte er ihnen zeigen, dass sich das Reich, das sie erwarteten, erst bei seinem zweiten Kommen vollenden würde und in der Zwischenzeit die Jünger für die Erfüllung wirken sollten.

Luk. 19,12 Er sagte also: „Ein adliger Mensch reiste in ein fernes Land, um eine Königsherrschaft für sich zu bekommen und dann zurückzukehren.

Hier in diesem Gleichnis ist es der Herr Jesus selbst, der als ein Fürst eine weite Reise antritt, um von Gott zum König gekrönt zu werden und als solcher zu seinem Volk zurückzukehren. Allen seinen Jüngern gab er Fähigkeiten, um damit zu arbeiten, bis er wiederkäme.

Luk. 19,13 Nachdem er zehn seiner Sklaven herbeigerufen hatte, gab er ihnen zehn Minen und sagte ihnen: ‚Wirtschaftet damit, während ich unterwegs bin!‘

Luk. 19,14 Seine Bürger jedoch hassten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her, die sagen sollte: ‚Wir wollen nicht, dass der als König über uns herrsche.‘

Luk. 19,15 Und es geschah bei seiner Rückkehr, nachdem er die Königsherrschaft bekommen hatte, dass er befahl, diese Sklaven sollten zu ihm gerufen werden, denen er das Geld gegeben hatte, damit er erführe, was sie herausgewirtschaftet hätten.

Luk. 19,16 Der erste kam herbei und sagte: ‚Herr, deine Mine hat zehn Minen dazu erworben.‘

Luk. 19,17 Da sagte er ihm: ‚Sehr schön! Du tüchtiger Sklave! Weil du dich bei ganz Wenigem als zuverlässig erwiesen hast, sollst du ein Mandat über zehn Städte bekommen.‘

Luk. 19,18 Da kam der zweite und sagte: ‚Deine Mine, Herr, hat fünf Minen erbracht.‘

Luk. 19,19 Auch zu diesem sagte er: ‚Und du sei über fünf Städte eingesetzt!‘

Luk. 19,20 Da kam ein weiterer und sagte: ‚Herr, sieh her: deine Mine! Die hatte ich im Schweißtuch aufbewahrt.

Luk. 19,21 Ich fürchtete mich nämlich vor dir, weil du ein harter Mensch bist. Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.‘

Luk. 19,22 Er sagte ihm: ‚Deinem Reden entsprechend richte ich dich, du schlechter Sklave. Du wusstest, dass ich ein harter Mensch bin, abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe?

Luk. 19,23 Und warum hast du mein Geld dann nicht auf eine Bank gebracht? Dann hätte ich es bei meinem Kommen mit Zins einfordern können.‘

Luk. 19,24 Und den Umstehenden sagte er: ‚Nehmt ihm die Mine ab und gebt sie dem, der die zehn Minen hat!‘

Luk. 19,25 Die aber sagten ihm: ‚Herr, er hat schon zehn Minen.‘

Luk. 19,26 ‚Ich sage euch: Jedem, der hat, wird gegeben. Wer aber nicht hat, dem wird auch weggenommen, was er hat.

Luk. 19,27 Diese meine Feinde jedoch, die nicht wollten, dass ich als König über sie herrsche, führt hierher und sie sollen vor meinen Augen hingerichtet werden!‘“

Leider wurde dieses Gleichnis zur Verfolgung der Juden bis in unsere Zeit missbraucht. Die Juden wurden als Feinde Gottes hingestellt, die bei der Rückkehr des Königs [Christus] vor seine Augen hingerichtet werden.

Jesu Einzug in Jerusalem

Luk. 19,28 Nachdem er das gesagt hatte, ging er voran und stieg hinauf nach Jerusalem.

Luk. 19,29 Als er sich Betfage und Betanien am Ölberg näherte, schickte er zwei seiner Schüler los

Luk. 19,30 und sagte ihnen: „Geht in das Dorf gegenüber! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch niemals jemand gesessen hat. Das bindet los und führt es her!

Luk. 19,31 Und wenn euch jemand fragt: ‚Warum bindet ihr es los?‘, so sagt: ‚Weil sein Herr es braucht.‘“

Luk. 19,32 Die Abgesandten gingen weg und fanden alles so vor, wie er es ihnen gesagt hatte.

Luk. 19,33 Als sie das Fohlen losbanden, sagten seine Herren zu ihnen: „Was bindet ihr das Fohlen los?!“

Luk. 19,34 Sie sagten: „Weil sein Herr es braucht.“

Luk. 19,35 Da brachten sie es zu Jesus, warfen ihre Obergewänder auf es und ließen Jesus aufsitzen.

Luk. 19,36 Während er dahinzog, breiteten sie ihre Obergewänder auf dem Weg aus.

Luk. 19,37 Als er schon an den Abhang des Ölbergs herangekommen war, fing die gesamte Schülerschar an, vor Freude mit lauter Stimme Gott zu loben für alle Wundertaten, die sie gesehen hatten.

Die Einwohner von Jerusalem dankten Gott für die vielen Wunder, die er durch Jesus Christus getan hat. Sie wussten, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Die Trinität wäre für sie eine Gotteslästerung gewesen.

Luk. 19,38 Sie sagten: „Gesegnet, der da kommt, der König, im Namen des Ewigen! (Psalm 118,26) Im Himmel Friede und Glanz in der höchsten Höhe!“

Laut sangen sie: „Gelobt sei der König, der im Auftrag des Lebendigen (BigS) kommt! Gott hat Frieden mit uns geschlossen. Lob und Ehre dem Allerhöchsten! (Hfa)

Auch hier lobte und dankte das Volk dem Lebendigen, dem Allerhöchsten für den versprochenen Messias, der in Gottes Auftrag Frieden mit den Menschen geschlossen hat.

Luk. 19,39 Und einige von den Pharisäern aus der Volksmenge sagten zu ihm: „Lehrer, weise deine Schüler zurecht!“

Luk. 19,40 Er antwortete: „Ich sage euch: Wenn diese schwiegen, würden die Steine schreien.“

Jesus weint über Jerusalem

Luk. 19,41 Als er sich der Stadt näherte und sie sah, weinte er über sie

Luk. 19,42 und sagte: „Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dem Frieden dient! Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen.

Jesus weinte über sein Volk, weil sie ihn als ihren geistlichen Erlöser nicht erkennen wollten und er damit ihr Schicksal im Voraus sah.

Luk. 19,43 Ja, eine Zeit wird über dich kommen, dass deine Feinde einen Wall gegen dich aufwerfen, dich ringsum einschließen, dich von allen Seiten bedrängen,

Luk. 19,44 dich dem Erdboden gleichmachen, deine Kinder in dir hinstrecken und keinen Stein in dir auf dem anderen lassen. Und das alles, weil du nicht die Zeit erkannt hast, da Gott sich dir zuwandte.“

Gott hat durch Jesus Christus sein Versprechen des Neuen Bundes erfüllt. Doch Israel hat diesen Gnadenbund Gottes nicht angenommen und dies erfüllte unseren Herrn voller Trauer. Weiter hat Jesus eine Vorhersage auf Jerusalem gemacht, die einfach gewaltig ist, weil sie sich auch so erfüllte.

Die Tempelreinigung

Luk. 19,45 Nachdem er in das Heiligtum hineingegangen war, begann er, die Verkäufer hinauszutreiben,

Luk. 19,46 indem er ihnen sagte: „Es steht geschrieben (Jesaja 56,7; Jeremia 7,11): Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.“

Durch die Händler und den Wechselkurs des Tempelgeldes verdienten die Hohenpriester und Schriftgelehrten sehr viel Geld. Doch bei Geld hört die Freundschaft gewöhnlich auf, und daher beschlossen sie, Jesus nun endgültig umzubringen.

Luk. 19,47 Und er lehrte täglich im Heiligtum. Die Oberpriester jedoch und die Schriftgelehrten waren darauf aus, ihn aus dem Weg zu räumen, die Spitzen des Volkes nämlich.

Luk. 19,48 Aber sie fanden nicht heraus, wie sie es anstellen sollten. Denn das gesamte Volk hing ihm an den Lippen.

Die Frage nach Jesu Vollmacht

20 ,1 Es geschah an einem der Tage, als er das Volk im Heiligtum lehrte und die gute Botschaft verkündigte, dass die Oberpriester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten an ihn herantraten

Luk. 20,2 und sagten: „Sage uns, aufgrund welcher Vollmacht du das tust? Oder wer ist es, der dir diese Vollmacht gegeben hat?“

Luk. 20,3 Er antwortete ihnen: „Ich will euch auch eine Frage stellen. Sagt mir:

Luk. 20,4 Die Taufe des Johannes – war sie vom Himmel oder von Menschen?“

Luk. 20,5 Sie überlegten bei sich: „Wenn wir sagen: ‚Vom Himmel‘, wird er sagen: ‚Warum habt ihr ihm nicht vertraut?‘

Luk. 20,6 Wenn wir aber sagen: ‚Von Menschen‘, wird das gesamte Volk uns steinigen; ist es doch davon überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.“

Luk. 20,7 So antworteten sie, nicht zu wissen, woher.

Luk. 20,8 Da sagte ihnen Jesus: „Dann sage auch ich euch nicht, aufgrund welcher Vollmacht ich das tue.“

Jesus hatte die Vollmacht nicht von sich, sondern von Gott aus gehabt. Dies zeigt uns, dass er zu seinem Auftrag als Messias von Gott dazu berufen bzw. gesalbt wurde und damit nicht der inkarnierte Gott sein konnte, wie er heute der Trinitätslehre nach dargestellt wird. Siehe Luk. 9,35: „Dann hörten sie eine Stimme: ‚Das ist mein auserwählter Sohn; den sollt ihr hören! ‘“

Von den bösen Weingärtnern

Luk. 20,9 Da fing er an, zum Volk mit diesem Gleichnis zu sprechen: „Ein Mensch bepflanzte einen Weinberg (Jesaja 5,2), verpachtete ihn an Weinbauern und ging für geraume Zeit ins Ausland.

Luk. 20,10 Zur rechten Zeit schickte er einen Sklaven, damit sie ihm seinen Anteil von den Früchten des Weinbergs gäben. Die Weinbauern jedoch schickten ihn, nachdem sie ihn geschlagen hatten, mit leeren Händen weg.

Luk. 20,11 Da schickte er noch einmal einen anderen Sklaven. Aber auch den schickten sie, nachdem sie ihn geschlagen und geschmäht hatten, mit leeren Händen weg.

Luk. 20,12 Und noch einmal schickte er einen dritten. Aber auch diesen trieben sie weg, nachdem sie ihn blutig geschlagen hatten.

Gott ist der Mann, der einen Weinberg verpachtete. Das Volk Israel symbolisiert den Weinberg und die Weingärtner die geistlichen Führer dieses Volkes. Gott sandte Knechte zu den geistlichen Führern, um nach geistlicher Frucht Ausschau zu halten. Diese Knechte waren die Propheten Gottes, die Israel zur Buße und zum Glauben rufen wollten. Doch Israels Führer verfolgten all diese Propheten.

Luk. 20,13 Der Herr des Weinbergs sagte: ‚Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn schicken. Den werden sie doch wohl achten.‘

Luk. 20,14 Als die Weinbauern ihn erblickten, überlegten sie miteinander und sagten: ‚Das ist der Erbe. Lasst uns ihn töten, damit das Erbe uns zufalle!‘

Luk. 20,15 Und nachdem sie ihn aus dem Weinberg hinausgetrieben hatten, töteten sie ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen machen?

Ja, was wird Gott mit den Weinbauern, d.h. mit den geistlichen Führern, machen, nachdem sie seinen Sohn auch verworfen haben?

Luk. 20,16 Wird er kommen und diese Weinbauern umbringen und den Weinberg anderen geben?“ Als sie das gehört hatten, sagten sie: „Das geschehe nicht!“

Luk. 20,17 Er blickte sie an und sagte: „Was bedeutet nun diese Schriftstelle? Der Stein, den die Bauleute verwarfen, der ist zum Eckstein geworden (Psalm 118,22).

Luk. 20,18 Jeder, der auf jenen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen er fällt, den wird er zermalmen.“

Den Stein, den die geistlichen Führern Israels verworfen hat, nämlich ihren Messias Jesus Christus, ist zu einem Grundstein für den Neuen Bund, für die unter der Gnade Gottes stehende geistliche Gemeinde Gottes geworden. Wer aber an diesem Stein Anstoß nimmt oder ihn gar ablehnt, der wird das Ziel Gottes mit uns Menschen nicht erreichen.

Luk. 20,19 Die Schriftgelehrten und die Oberpriester waren darauf aus, in eben dieser Stunde Hand an ihn zu legen. Aber sie fürchteten das Volk. Sie hatten nämlich erkannt, dass er das Gleichnis gegen sie geredet hatte.

Die Frage nach der Steuer (»Der Zinsgroschen«)

Luk. 20,20 Sie belauerten ihn und schickten Spitzel, die taten, als wären sie aufrichtige Leute, damit sie ihn bei einem Wort packten, sodass sie ihn der Amtsgewalt des Statthalters ausliefern könnten.

Den damaligen geistlichen Führern war jedes noch so verwerfliches Mittel recht, um Jesus vernichten zu können.

Luk. 20,21 So fragten sie ihn: „Lehrer, wir wissen, dass du geradeaus redest und nicht auf die Person siehst, sondern wahrhaftig den Weg Gottes lehrst.

Luk. 20,22 Ist es erlaubt, dass wir dem Kaiser Steuer zahlen oder nicht?“

Luk. 20,23 Er durchschaute jedoch ihre Hinterlist und sagte ihnen:

Luk. 20,24 „Zeigt mir einen Denar! Wessen Bild und Aufschrift hat er?“ Sie sagten: „Des Kaisers.“

Luk. 20,25 Er sagte ihnen: „Also gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, aber Gott, was Gottes ist!“

Luk. 20,26 So vermochten sie es nicht, ihn bei einem Wort zu packen in Gegenwart des Volkes; sie staunten über seine Antwort und sagten nichts mehr.

Die Frage nach der Auferstehung

Luk. 20,27 Nachdem einige von den Sadduzäern herzugekommen waren, die dem widersprechen, dass es eine Auferstehung gebe, fragten sie ihn:

Luk. 20,28 „Lehrer, Mose hat uns geschrieben (5. Mose 25,5–6; 1. Mose 38,8): Wenn jemandes Bruder stirbt, der eine Frau hatte und kinderlos blieb, dass dann sein Bruder die Frau nehme und seinem Bruder Nachkommenschaft erstehen lasse.

Luk. 20,29 Nun gab es sieben Brüder. Nachdem der erste eine Frau genommen hatte, starb er kinderlos.

Luk. 20,30 Sowohl der zweite

Luk. 20,31 als auch der dritte nahm sie. In gleicher Weise hinterließen auch alle sieben keine Kinder und starben.

Luk. 20,32 Zuallerletzt starb auch die Frau.

Luk. 20,33 Die Frau nun, bei der Auferstehung, wem von ihnen wird sie zur Frau sein? Alle sieben haben sie ja zur Frau gehabt.“

Luk. 20,34 Da sagte ihnen Jesus: „Die Kinder dieser Weltzeit heiraten und werden verheiratet.

Luk. 20,35 Diejenigen jedoch, die gewürdigt werden, an jener Zeit und Welt und der Auferstehung der Toten teilzuhaben, heiraten nicht noch werden sie verheiratet.

Luk. 20,36 Sie können ja auch nicht mehr sterben; denn engelgleich sind sie und als Kinder der Auferstehung Kinder Gottes.

Luk. 20,37 Dass die Toten aufgeweckt werden, hat auch Mose beim Dornbusch angezeigt (2. Mose 3,6), wenn er den Ewigen den Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs nennt.

Luk. 20,38 Gott ist er nicht von Toten, sondern von Lebenden. Ihm nämlich leben sie alle.“

Für Gott sind alle Menschen lebendig, d.h. im Bewusstsein, und werden am jüngsten Tag bei der Auferstehung wieder leben. Diese Aussage wird dazu benutzt, um die Unsterblichkeit der menschlichen Seele zu beweisen. Doch wird der Mensch nach seinem Tod direkt weiter leben oder erst nach seiner Auferstehung?

Luk. 20,39 Da antworteten ihm einige von den Schriftgelehrten: „Lehrer, das hast du gut gesagt.“

Luk. 20,40 Man wagte es nämlich nicht mehr, ihn zu irgendetwas zu befragen.

Die Frage nach dem Davidssohn

Luk. 20,41 Er jedoch sagte zu ihnen: „Wieso sagt man, der Gesalbte sei Davids Sohn?

Luk. 20,42 David selbst nämlich sagt im Buch der Psalmen (Psalm 110,1): Es sprach der Ewige zu meinem Herrn, (oder nach BigS.: „Spruch Adonajs an meinen Herrscher“) : Setze dich zu meiner Rechten,

Luk. 20,43 bis dass ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.

Dieser Psalm ist eine messianische Vorhersage auf Christus, denn Christus wurde ja nach der Ausführung des Erlösungsplanes mit dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite belohnt. Gerne wird Psalm 110,1 zweimal mit „Herr“ übersetzt, um nach trinitarischer Ansicht zwei Gottheiten aufzuzeigen Aber wie kann der eine Gott den anderen Gott mit dem Ehrenplatz an seiner rechten Seite belohnen?

Luk. 20,44 David bezeichnet ihn also als ‚Herrn [Gebieter, Herrscher]‘. Wieso ist er dann sein Sohn?“

Jesus war von seiner Abstammung her Davids Sohn, der als der von Gott erwählte Messias nach seiner Erlösungstat als Herrscher oder auch Gebieter von Gott erhöht wurde.

Warnung vor den Schriftgelehrten

Luk. 20,45 Während das ganze Volk zuhörte, sagte er seinen Schülern:

Luk. 20,46 „Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Ihnen gefällt es, in langen Gewändern umherzugehen; sie lieben die Begrüßungen auf den Marktplätzen, die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern;

Luk. 20,47 sie verschlingen die Häuser der Witwen und machen zum Schein ihre Gebete lang. Die werden ein umso schärferes Urteil bekommen.“

Der Glaube muss ein Herz veränderndes Wesen hervorbringen und da gehören Scheinheiligkeit und Gewinnsucht nicht dazu.

Das Scherflein der Witwe

21 ,1 Als er aufblickte, sah er, wie Reiche ihre Gaben in die Schatzkammer einwarfen.

Luk. 21,2 Dann sah er, wie eine bedürftige Witwe zwei der kleinsten Münzen einwarf,

Luk. 21,3 und sagte: „Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingeworfen als sie alle.

Luk. 21,4 Denn all diese haben aus ihrem Überfluss zu den Gaben eingeworfen; sie aber hat in ihrer Armut den gesamten Lebensunterhalt, den sie hatte, eingeworfen.“

Die Reichen gaben, was ihnen nicht allzu schwer fiel, doch die Witwe gab den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte.

Jesu Rede über die Endzeit

Das Ende des Tempels

Luk. 21,5 Als einige über das Heiligtum sagten, dass es mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sprach er:

Luk. 21,6 „Was ihr da seht: Es wird eine Zeit kommen, in der kein Stein auf dem anderen bleibt, der nicht abgebrochen wird.“

Jesus hat von Gott auch die Zukunft des Tempels gezeigt bekommen. Dies war eine Vorhersage, die sich zu damaliger Zeit niemand vorstellen konnte und die sich siebzig nach Christus erfüllte.

Die Vorzeichen

Luk. 21,7 Sie fragten ihn: „Lehrer, wann denn wird das sein? Und was ist das Zeichen, wann das geschehen wird?“

Luk. 21,8 Er sprach: „Seht zu, dass ihr euch nicht in die Irre führen lasst! Denn viele werden kommen und in meinem Namen sagen: ‚Ich bin’s.‘ Und: ‚Der Zeitpunkt ist da!‘ Macht euch nicht auf, ihnen hinterher!

Luk. 21,9 Wenn ihr von Kriegen und Aufständen hört, ängstigt euch nicht! Denn das muss zuerst geschehen, aber es ist nicht sogleich schon das Ende.“

Luk. 21,10 Dann sagte er: „Volk wird sich gegen Volk erheben und Königreich gegen Königreich.

Luk. 21,11 Gewaltige Erdbeben wird es geben, Seuchen hier und da sowie Hungersnöte; schreckliche Dinge werden sich ereignen und vom Himmel her gewaltige Zeichen erscheinen.

Die Verfolgung der Gemeinde

Luk. 21,12 Vor all dem wird man Hand an euch legen und euch verfolgen, euch an Synagogen und in Gefängnisse ausliefern; ihr werdet abgeführt vor Statthalter und Könige um meines Namens willen.

Luk. 21,13 Es wird auf euch zukommen, Zeugnis abzulegen.

Luk. 21,14 Nehmt euch nun nicht im Herzen vor, eure Verteidigung vorzubereiten!

Luk. 21,15 Denn ich will euch Rede und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht widerstehen oder widersprechen können.

Luk. 21,16 Von Eltern und Geschwistern, Verwandten und Freunden werdet ihr ausgeliefert werden und manche von euch wird man töten.

Luk. 21,17 Bei allen werdet ihr verhasst sein um meines Namens willen.

Luk. 21,18 Aber ganz gewiss geht kein Haar von eurem Kopf verloren.

Luk. 21,19 Gewinnt euch das Leben durch eure Standhaftigkeit!

Der Glaube an den wahren Gott wurde schon immer verfolgt, und die Ablehnung und der Hass scheinen immer größer zu werden.

Das Ende Jerusalems

Luk. 21,20 Wenn ihr die Stadt Jerusalem von Heeren umringt seht, dann wisst ihr, dass ihre Verwüstung bevorsteht.

Luk. 21,21 Dann sollen die in Judäa in die Berge fliehen und die in ihrer Mitte aus ihr entweichen und die im Umland nicht in sie hineingehen;

Luk. 21,22 denn eine Zeit der Vergeltung ist das (Hosea 9,7), sodass alles vollzogen wird, was geschrieben steht.

Luk. 21,23 Wehe den Frauen, die in jener Zeit schwanger sind oder stillen! Denn es wird große Not über das Land kommen und ein Zorngericht [Strafe] für dieses Volk.

Luk. 21,24 Sie werden durch die Schneide des Schwertes fallen und als Gefangene unter alle Völker zerstreut werden. Jerusalem wird von Völkern zertreten sein, bis die Zeitläufte für die Völker abgelaufen sind.

Hier sagt der Herr eindeutig die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 voraus. Dies alles ist genau eingetroffen und hat bis heute seine sichtbaren Folgen.

Das Kommen des Menschensohns

Luk. 21,25 Es wird Zeichen geben an Sonne, Mond und Sternen und auf der Erde Angst der Völker in Verwirrung über das Tosen und Toben des Meeres.

Luk. 21,26 Da geht Menschen der Atem aus in furchtsamer Erwartung dessen, was über den Erdkreis kommt. Denn die Kräfte des Himmels geraten ins Wanken (Jesaja 34,4).

Luk. 21,27 Dann wird man sehen, wie der Menschensohn auf einer Wolke kommt mit großer Macht und mit Glanz (Daniel 7,13).

Dies ist eine Voraussage auf die Wiederkunft Christi. Doch auffallend ist, dass Jesus auch bei seiner Wiederkunft immer noch der Menschensohn und kein zweiter Gott ist. Mt. 16,27: „Denn der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und jeden nach seinen Taten richten.“

Luk. 21,28 Wenn das zu geschehen anfängt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Befreiung steht bevor.“

Vom Feigenbaum

Luk. 21,29 Er sagte ihnen ein Gleichnis: „Blickt auf den Feigenbaum und alle Bäume!

Luk. 21,30 Sobald sie ausschlagen und ihr es seht, erkennt ihr daran von selbst, dass der Sommer schon nahe ist.

Luk. 21,31 So auch ihr: Wenn ihr seht, dass das geschieht, wisst ihr, dass das Reich Gottes nahe ist.

Auch wenn die Zeit und die Stunde der Wiederkunft Christi nicht bekannt ist, so kann man aber erkennen, dass es eine Zeit der größten Katastrophen, eine Zeit der Gottfeindlichkeit, der Selbstzerstörung und des Chaos sein wird, wie sie noch nie da gewesen ist.

Ermahnung zur Wachsamkeit

Luk. 21,32 Amen, ich sage euch: Diese Generation vergeht nicht, bis alles geschehen ist.

Mit „diese Generation“ ist entweder das Volk Israel oder allgemein die Menschheit gemeint, die noch bei der Wiederkunft Christi existieren wird.

Luk. 21,33 Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.

Luk. 21,34 Hütet euch davor, durch Rausch und Trunkenheit und durch alltägliche Sorgen matt zu werden, damit nicht jener Tag plötzlich über euch komme

Luk. 21,35 wie ein Fallstrick. Er wird nämlich unversehens auf alle einstürzen, die auf der gesamten Erdfläche wohnen.

Luk. 21,36 Bleibt jeden Augenblick wachsam und bittet, dass ihr stark genug sein mögt, all dem, was da kommen wird, zu entfliehen und vor dem Menschensohn zu bestehen.“

Immer wieder bezeichnet sich der Herr als der Menschensohn. Damit drückt er aus, dass er ein normaler Mensch ist. Dies ist aber auch gleichzeitig ein prophetischer Hinweis auf den kommenden Menschensohn aus Daniel 7, 13-14.

Luk. 21,37 Tagsüber lehrte er im Heiligtum; zu den Nächten ging er hinaus und übernachtete an dem Berg, der Ölberg genannt wird.

Luk. 21,38 Und das ganze Volk machte sich früh zu ihm im Tempel auf, um ihn zu hören.

Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu Der Verrat des Judas

22 ,1 Das Mazzenfest stand bevor, das Pessach genannt wird,

Luk. 22,2 und die Oberpriester und die Schriftgelehrten suchten danach, wie sie ihn beseitigen könnten. Sie fürchteten nämlich das Volk.

Luk. 22,3 Auf Judas, genannt Iskariot, drang Satan ein, obwohl er zur Zwölfzahl gehörte.

Luk. 22,4 Da ging er weg und beredete sich mit den Oberpriestern und den Hauptleuten der Tempelwache darüber, wie er ihn an sie ausliefern könnte.

Luk. 22,5 Sie freuten sich und vereinbarten mit ihm, ihm Geld zu geben.

Luk. 22,6 Er sagte zu und suchte nach einer günstigen Gelegenheit, um ihn auszuliefern, ohne dass ihnen eine Menschenmenge im Wege wäre.

Das Abendmahl

Luk. 22,7 Es kam der Tag des Mazzenfestes, an dem das Pessachlamm geschlachtet werden muss.

Luk. 22,8 Da schickte er Petrus und Johannes los und sagte: „Macht euch auf den Weg und trefft für uns die Vorbereitungen dafür, dass wir das Pessachlamm essen können.“

Luk. 22,9 Sie sagten ihm: „Wo willst du, sollen wir es vorbereiten?“

Das Passahfest war ein Erinnerungsfest an die Befreiung Israels aus Ägypten. Vor dem Auszug sollten Vorkehrungen getroffen werden, wie z.B. das Schlachten des unschuldigen Lammes, dessen Blut zur eigenen Sicherheit vor dem vorhergesagten Gericht als ein Erkennungszeichen an die Türpfosten des Hauses gestrichen werden sollte (2. Mose 12, 22-23). Alle diese Handlungen waren symbolisch ein Hinweis auf Jesus Christus.

Luk. 22,10 Er sagte ihnen: „Passt auf! Sobald ihr in die Stadt kommt, wird euch jemand begegnen, der einen Krug mit Wasser trägt. Folgt ihm ins Haus, in das er hineingeht,

Luk. 22,11 und sagt dem Hausbesitzer: ‚Der Lehrer sagt dir: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Schülern das Pessachlamm essen kann?‘

Luk. 22,12 Jener wird euch ein großes Zimmer im Obergeschoss mit ausgebreiteten Liegepolstern zeigen. Dort trefft die Vorbereitungen!“

Luk. 22,13 Nachdem sie weggegangen waren, trafen sie es an, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Pessachmahl vor.

Luk. 22,14 Und als die Stunde gekommen war, ließ er sich zu Tisch nieder und die Gesandten mit ihm.

Luk. 22,15 Da sprach er zu ihnen: „Wie sehr hat es mich danach verlangt, dieses Pessachmahl mit euch zu essen, bevor ich leiden muss.

Luk. 22,16 „Ihr sollt wissen: Ich werde das Pessachmahl erst wieder in der neuen Welt Gottes mit euch feiern. Dann hat sich erfüllt, wofür das Fest jetzt nur ein Zeichen ist.“ (Hfa)

Mit dem Satz „dann hat sich erfüllt, wofür das Fest jetzt nur ein Zeichen ist“ hat sich Jesus als das wahre Passahlamm zu erkennen gegeben.

Luk. 22,17 Und nachdem er einen Becher genommen und den Segensspruch gesprochen hatte, sagte er: „Nehmt diesen Becher und teilt ihn unter euch aus!

Luk. 22,18 Ich sage euch nämlich: Ich trinke von jetzt an gewiss nicht mehr von der Frucht des Weinstocks, bis dass das Reich Gottes gekommen ist.“ …wenn Gott sein Werk vollendet hat.“ (GN)

Luk. 22,19 Und er nahm Brot, sagte den Segensspruch, brach es und gab es ihnen mit den Worten: „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zur Erinnerung an mich!“

Luk. 22,20 Ebenso gab er ihnen auch den Becher, nachdem sie das Mahl gehalten hatten, mit den Worten: „Dieser Becher ist der neue Bund durch mein Blut, das für euch vergossen wird.

So verwandelte unser Herr Jesus das Passahmahl in ein Gedächtnismahl zur Erinnerung an das Gnadengeschenk Gottes für uns alle. Das Brot, das der Herr den Jüngern gab, ist ein Symbol für seinen Leib, der für unsere Schuld stellvertretend als das Opferlamm Gottes gegeben wurde. Der Wein symbolisiert das für uns stellvertretend vergossene Blut Christi, das er am Kreuz von Golgatha vergossen hat. Gleichzeitig wurden mit der Erlösungstat Christi der Neue Bund, die Zeit der Gnade und das neue Leben als Begnadete unter der Geistführung Gottes eingesetzt. Alle Opfer im Alten Bund haben durch Jesus ihre Erfüllung gefunden und jeder, der dieses Gnadengeschenk Gottes im Glauben an das stellvertretende Opfer in Jesus Christus annimmt, erhält die Versöhnung Gottes. Somit hat sich nicht Gott am Kreuz für uns geopfert, wie es die Trinität lehrt, sondern Christus der Gesalbte Gottes, der zum Lamm Gottes wurde und damit einen Neuen Bund für uns Menschen mit Gott schloss.

Luk. 22,21 Doch seht! Die Hand dessen, der mich ausliefert, ist mit mir am Tisch.

Luk. 22,22 Denn der Menschensohn geht den ihm bestimmten Weg. Aber wehe jenem Menschen, durch den er ausgeliefert wird!“

Luk. 22,23 Da fingen sie an, miteinander zu disputieren, wer denn von ihnen es sein könnte, der das tun würde.

Gespräche mit den Jüngern

Luk. 22,24 Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, nämlich der, wer von ihnen als größer gelte.

Luk. 22,25 Er aber sagte ihnen: „Die Könige der Völker herrschen über sie und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen.

Luk. 22,26 Ihr aber sollt nicht so sein, sondern wer unter euch größer ist, soll wie der Jüngste werden und der Führende wie der Diener.

Luk. 22,27 Wer ist denn größer? Wer zu Tisch liegt oder wer bedient? Nicht derjenige, der zu Tisch liegt? Ich aber bin unter euch wie derjenige, der bedient.

Luk. 22,28 Ihr seid es, die bei mir ausgeharrt haben, während ich herausgefordert wurde.

Luk. 22,29 Deshalb verspreche ich euch: Ihr werdet mit mir zusammen in meinem Reich herrschen, das mein Vater mir übergeben hat,

Wenn Gott seinem Sohn sein endgültig zukünftiges Reich übergeben wird, dann wird Jesus etwas übergeben bekommen, das er vorher nicht gehabt hat. So kann er selber auch nicht der inkarnierte Gott sein, wie es die Trinität behauptet.

Luk. 22,30 sodass ihr in meinem Reich an meinem Tisch esst und trinkt und auf Thronen sitzt und über die zwölf Stämme Israels Recht sprecht.

Luk. 22,31 Simon, Simon, pass auf! Der Satan hat es sich ausbedungen, euch wie den Weizen im Sieb zu schütteln.

Luk. 22,32 Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Vertrauen, deine Glaubenstreue nicht aufhöre. Du jedoch, wenn du dann umgekehrt sein wirst: Gib deinen Geschwistern feste Zuversicht!“

Luk. 22,33 Er sprach zu ihm: „Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“

Luk. 22,34 Er sprach: „Ich sage dir, Petrus, heute wird kein Hahn krähen, bevor du dreimal abgeleugnet hast, mich zu kennen.“

Luk. 22,35 Und er sagte ihnen: „Als ich euch aussandte ohne Geldbeutel, Reisesack und Sandalen, habt ihr da etwa irgendeinen Mangel erlitten?“ Sie sagten: „Überhaupt keinen.“

Luk. 22,36 Er sagte ihnen: „Aber jetzt gilt: Wer einen Geldbeutel hat, soll ihn mit sich nehmen, ebenso auch den Reisesack. Und wer nichts hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich ein Schwert kaufen.

Luk. 22,37 Denn ich sage euch: Diese Schriftstelle muss an mir vollzogen werden (Jesaja 53,12): Und unter die Verbrecher wurde er gerechnet. Meine Sache geht nämlich zu Ende.“

Ein Schwert sollten die Jünger sich anschaffen, auf dass sich die prophetische Vorhersage bei der Verhaftung Jesu erfüllen sollte.

Luk. 22,38 Sie sagten: „Herr, sieh doch, Schwerter gibt es hier zwei.“ Er sagte ihnen: „Es reicht.“

Zur Erfüllung der Prophetie genügte schon ein Schwert. Jesus hat somit seinen Anhängern nicht empfohlen, sich mit Schwertern zu bewaffnen, denn dies ist nicht das Wesen Jesu, der die Friedensstifter seligpreist. Aber mit Hilfe dieses falsch ausgelegten „Schwert-Appells“ wurden so manche Kriege gerechtfertigt.

Jesus in Gethsemane

Luk. 22,39 Nachdem er hinausgegangen war, machte er sich wie üblich auf den Weg zum Ölberg und die Schüler folgten ihm.

Luk. 22,40 An der Stelle angekommen, sagte er ihnen: „Betet, dass ihr nicht in Anfechtung geratet!“

Luk. 22,41 Er selbst entfernte sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, beugte die Knie und betete:

Luk. 22,42 „Vater, wenn du willst, lass diesen Becher an mir vorübergehen! Jedoch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“

Wenn Jesus Gott gewesen wäre, dann wäre sein Wille immer gleich dem Willen seines Vaters gewesen. Doch Jesus war ein Mensch und für diesen Dienst als Messias gesalbt worden. Wie ein natürlicher Mensch bekam auch Jesus Angst, als er seine Leiden jetzt auf sich zukommen sah, und hätte diese gern abgewehrt. Jesus wollte aber auch, dass nicht sein Wille, sondern Gottes Wille geschehe.

Lk 22,43 Da erschien ein Engel vom Himmel und gab ihm neue Kraft.

Lk 22,44 Jesus litt Todesängste und betete so eindringlich, dass sein Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte.

Hätte Jesus als inkarnierter Gott-Mensch diese Leiden und Todesängste gehabt und hätte er gestärkt werden müssen, wenn er kein gewöhnlicher Mensch gewesen wäre? Christus war kein Halbgott, sondern ein Mensch, der um sein Leben zittert und sein Leben in die Hände Gottes legt.

Andere, seine Angst und sein Flehen zu seinem GOTT und Vater in der Nacht vor seiner Gefangennahme, wäre dann nur reine Schauspielerei gewesen.

Luk. 22,45 Nachdem er vom Gebet aufgestanden und zu seinen Schülern gekommen war, traf er sie schlafend an, von Traurigkeit ermüdet,

Luk. 22,46 und sagte ihnen: „Warum schlaft ihr? Steht auf, betet, auf dass ihr nicht in Anfechtung geratet!“

Jesu Gefangennahme

Luk. 22,47 Noch während Jesus sprach, kam eine große Gruppe Männer auf sie zu. Sie wurden von Judas, einem der zwölf Jünger, angeführt. Judas ging zu Jesus, um ihn mit einem Kuss zu begrüßen.

Luk. 22,48 Jesus sagte ihm: „Judas, mit einem Kuss lieferst du den Menschensohn aus?“

Luk. 22,49 Als die um ihn aber bemerkten, was geschehen sollte, sagten sie: „Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?“

Luk. 22,50 Und einer von ihnen schlug auf den Knecht des Hohepriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab.

Luk. 22,51 Jesus jedoch entgegnete: „Bis hierhin und nicht weiter!“ Und er ergriff das Ohr und heilte ihn.

Luk. 22,52 Da sagte Jesus zu den Oberpriestern, Hauptleuten der Tempelwache und Ältesten, die gegen ihn ausgerückt waren: „Wie gegen einen Räuber seid ihr gegen mich mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen.

Luk. 22,53 Obwohl ich täglich bei euch im Heiligtum war, habt ihr nicht die Hände gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.“

Die Verleugnung des Petrus

Luk. 22,54 Nachdem sie ihn festgenommen hatten, führten sie ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohepriesters. Petrus folgte von ferne.

Luk. 22,55 Mitten auf dem Hof zündeten sie ein Feuer an und setzten sich miteinander hin und Petrus setzte sich mitten unter sie.

Luk. 22,56 Als ihn eine Dienerin erblickte, wie er da beim Schein des Feuers saß, und ihn unverwandt anschaute, sagte sie: „Auch der da war bei ihm.“

Luk. 22,57 Er jedoch leugnete es und sagte: „Frau, ich kenne ihn nicht.“

Luk. 22,58 Als ihn kurz danach ein anderer erblickte, sagte er: „Auch du bist einer von ihnen.“ Petrus aber sagte: „Mensch, ich bin’s nicht.“

Luk. 22,59 Im Abstand von etwa einer Stunde bekräftigte ein weiterer: „Wahrhaftig, auch der da war bei ihnen. Er ist nämlich auch ein Galiläer.“

Luk. 22,60 Petrus jedoch sagte: „Mensch, ich weiß nicht, was du sagst.“ Und augenblicklich, während er noch redete, krähte ein Hahn.

Luk. 22,61 Da wandte der Herr sich um und blickte Petrus an und Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er ihm gesagt hatte: „Bevor heute ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben.“

Luk. 22,62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Petrus wurde menschlich gesehen ganz schön auf die Probe gestellt. Hätte er Jesus nicht verleugnet, so wäre er auch wie Jesus angeklagt worden. Doch Petrus hatte wie ein normaler Mensch in seiner eigenen Kraft gehandelt, denn er wurde noch nicht mit der Geistkraft Gottes ausgerüstet.

Jesus vor dem Hohen Rat

Luk. 22,63 Die Männer, die ihn gefangen hielten, trieben ihr Spiel mit ihm, indem sie ihn misshandelten.

Luk. 22,64 Dabei hatten sie ihn zugedeckt und fragten ihn: „Rede prophetisch! Wer ist es, der dich geschlagen hat?“

Luk. 22,65 Und noch vieles mehr redeten sie höhnisch gegen ihn.

Luk. 22,66 Sobald es Tag geworden war, traten der Ältestenrat des Volkes sowie Oberpriester und Schriftgelehrte zusammen und ließen ihn vor ihr Synhedrium führen

Luk. 22,67 mit der Frage: „Wenn du der Gesalbte bist, sage es uns!“ Er sprach zu ihnen: „Wenn ich es euch sage, glaubt ihr es doch nicht.

Die Mitglieder des Hohen Rates wollten von Jesus nicht wissen, ob er Gott der Sohn wäre, wie es so gerne hingestellt wird, sondern ob er der Gesalbte, der Messias, wäre.

Luk. 22,68 Von jetzt an wird der Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen, zur Rechten Gottes (Daniel 7,13).“

Diese Aussage Jesu wurde als Gotteslästerung betrachtet, obwohl der Menschensohn von Gott schon prophetisch vorhergesagt wurde. Auch die Mitglieder des Hohen Rates kannten diese Prophetie, doch sie wollten oder konnten diese nicht auf Jesus Christus beziehen. Gerne wird Jesus auch als Gott bezeichnet, weil er zur Rechten Gottes sitzt. Da aber Gott nicht neben dem einzigen Gott sitzen kann, sitzt Jesus auch als der von Gott erhöhte Menschensohn neben ihm auf seinem eigenen Thron, an Gottes rechter Seite.

Siehe Off. 3,21: „Wer durchhält (überwindet) und den Sieg erringt, wird mit mir auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich den Sieg errungen habe und mit meinem Vater herrsche.“ (Zink)

Luk. 22,70 Da sagten sie alle: „Du bist also der Sohn [der Gesalbte] Gottes?“ Er sprach zu ihnen: „Ihr sagt es: Ich bin es.“

Jesus bestätigte ihnen nicht, dass er „Gott der Sohn“ sei, sondern Gottes Sohn, der Gesalbte. Und der von Gott geistlich Gesalbte ist nun mal kein Gott, sondern sein geistlicher Sohn. Das Wort „Sohn Gottes“ beschreibt kein verwandtschaftliches Verhältnis, sondern ein Beziehungsverhältnis. Aber als geistlichen Messias wollte man ihn nicht anerkennen, weil sie einen weltlichen Messias erwartet haben, der sie von den Römern befreien sollte.

Luk. 22,71 Sie sprachen: „Wozu brauchen wir noch eine Zeugenaussage? Wir haben es ja selbst aus seinem Mund gehört.“

Jesus war kein Gotteslästerer, denn er hat nur bestätigt, was von ihm in Daniel 7, 13-14 geschrieben ist: „Doch ich sah noch mehr in meiner Vision: Mit den Wolken am Himmel kam einer, der aussah wie ein Mensch. Man führte ihn zu dem alten Mann, der ihm Macht, Ehre und königliche Würde verlieh. Die Menschen aller Länder, Völker und Sprachen dienten ihm. Für immer und ewig wird er herrschen, sein Reich wird niemals zerstört!“

Jesus vor Pilatus

23 ,1 Und nachdem ihre gesamte Versammlung aufgestanden war, ließ man ihn zu Pilatus abführen.

Luk. 23,2 Sie fingen an, folgende Anklage gegen ihn zu erheben: „Den haben wir dabei angetroffen, wie er unser Volk abwendig macht, es hindert, dem Kaiser Steuern zu entrichten, und behauptet, selbst der Gesalbte zu sein, ein König.“

Mit was für einer Falschheit die Mitglieder des Hohen Rates Jesus bei Pilatus beschuldigten, ist schon für angeblich fromme Menschen eine Ungeheuerlichkeit. Hier in diesem Vers wird aber bestätigt, dass Jesus nicht wegen der Behauptung, er sei der Gott-Sohn, angeklagt wurde, sondern weil er bestätigt hat, dass er der Gesalbte, der von Gott versprochene Messias sei.

Luk. 23,3 Pilatus fragte ihn: „Du da, bist du der König des jüdischen Volkes?“ Er antwortete ihm: „Du sagst es.“

Auch hier kann man nicht erkennen, dass Jesus sich als Gott bezeichnet hätte. Er bestätigte nur, dass er der prophetisch vorausgesagte Königssohn und Messias aus dem Stamm Davids war.

Luk. 23,4 Pilatus sprach zu den Oberpriestern und den vielen Leuten: „Ich finde keinerlei Schuld an diesem Menschen.“

Luk. 23,5 Sie jedoch verstärkten ihre Aussage: „Er wiegelt mit seinem Lehren das Volk auf über ganz Judäa hin, angefangen von Galiläa bis hierher.“

Jesus vor Herodes

Luk. 23,6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei,

Luk. 23,7 und nachdem er erfahren hatte, dass er aus dem Machtbereich des Herodes komme, schickte er ihn zu Herodes, der in dieser Zeit ebenfalls in Jerusalem war.

Luk. 23,8 Als Herodes Jesus erblickte, freute er sich sehr; denn schon seit geraumer Zeit hatte er ihn sehen wollen, weil er von ihm gehört hatte und er zu sehen hoffte, wie irgendein Zeichen von ihm vollbracht würde.

Luk. 23,9 Er befragte ihn wortreich; er aber antwortete ihm überhaupt nichts.

Luk. 23,10 Die Oberpriester und die Schriftgelehrten standen dabei und brachten heftige Anschuldigungen gegen ihn vor.

Luk. 23,11 Aber auch Herodes samt seinen Soldaten behandelte ihn verächtlich und verspottete ihn, indem er ihn mit glanzvollem Gewand bekleidet zu Pilatus zurückschickte.

Luk. 23,12 An eben diesem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde miteinander; vorher nämlich lebten sie in Feindschaft gegeneinander.

Jesu Verurteilung

Luk. 23,13 Nachdem Pilatus die Oberpriester, die Ratsherren und das Volk hatte zusammenrufen lassen,

Luk. 23,14 sprach er zu ihnen: „Ihr habt mir diesen Menschen herbeigeschleppt als einen, der das Volk zum Abfall bringe. Seht doch nun! Ich habe die Sache in eurem Beisein untersucht und keinerlei Schuld an diesem Menschen darin gefunden, worin ihr Klage gegen ihn führt.

Luk. 23,15 Aber auch Herodes nicht; denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Seht doch nun! Nichts, was den Tod verdiente, ist von ihm getan.

Luk. 23,16 Ich will ihn also prügeln lassen und dann freigeben.“

Luk. 23, 17 - 18 Da riefen sie allesamt lauthals: „ Hinweg mit diesem! Gib uns Barabbas frei!“

Luk. 23,19 Der war wegen eines in der Stadt erfolgten Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen.

Hier kann man ganz deutlich erkennen, dass sich die Menschen auch von ihren geistlichen Führer sehr leicht zum Negativen manipulieren lassen. Jesus, den das ganze Land als den Prediger und Wundertäter gekannt hatte, den sie noch bei seinem Einzug in Jerusalem feierlich als den Sohn Davids begrüßten, war auf einmal ihr Feind, der sterben musste. Sie haben sogar einen Mörder Jesus vorgezogen.

Luk. 23,20 Nochmals rief Pilatus ihnen zu, dass er Jesus freigeben wolle.

Luk. 23,21 Sie jedoch riefen zurück: „Kreuzige, kreuzige ihn!“

Luk. 23,22 Zum dritten Mal sprach er zu ihnen: „Was hat der denn Böses getan? Ich habe keinerlei Schuld an ihm gefunden, die den Tod verdiente. Ich will ihn also auspeitschen und dann freigeben.“

Luk. 23,23 Sie aber bedrängten ihn mit lautem Geschrei und forderten, dass er gekreuzigt würde. Und ihre Stimmen drangen durch.

Luk. 23,24 Da entschied Pilatus, dass ihrem Verlangen stattgegeben werde.

Luk. 23,25 Er gab den wegen Aufruhr und Mord gefangen Gesetzten frei, den sie verlangt hatten, Jesus aber lieferte er ihrem Willen aus.

Jesu damalige Situation zeigt uns das natürliche, gottfeindliche Wesen der Menschen bis heute. Jesus, der das Wesen Gottes der Welt gezeigt und vorgelebt hat, der allen Menschen geholfen hat, haben sie verurteilt, aber für einen bösen Menschen, einen Mörder den Freispruch gefordert. Diese Verurteilung hätte aber nicht stattfinden können, wenn es die Priesterklasse nicht gefordert hätte. Die Bevölkerung von Jerusalem war von den Priester beeinflusst und abhängig, und damit taten sie alles, was von ihnen gefordert wurde.

Jesu Weg nach Golgatha

Luk. 23,26 Während sie ihn abführten, ergriffen sie einen gewissen Simon, einen Kyrener, der vom Feld kam, und legten ihm das Kreuz auf, dass er es hinter Jesus her trüge.

Luk. 23,27 Es folgte ihm auch eine sehr große Menschenmenge aus dem Volk und von Frauen, die ihn betrauerten und beklagten.

Wenn es den Frauen nach gegangen wäre, wäre Jesus wohl nicht verurteilt worden. Somit kann man auch nicht das ganze Volk Israel wegen des Todes Jesu beschuldigen. Hinzu kommt, dass nur ein kleiner Teil des Volkes in den Vorhof des Pilatus hineingepasst hat und diese vielleicht auch noch ausgesucht waren, um die Interessen der Priesterklasse lautstark zu vertreten. Von einer Kollektivschuld des Volkes kann also keine Rede sein.

Luk. 23,28 Jesus wandte sich ihnen zu und sprach: „Töchter Jerusalems, weint nicht über mich! Weint vielmehr über euch selbst und über eure Kinder!

Luk. 23,29 Denn – passt auf! – es kommt eine Zeit, in der man sagen wird: Glücklich die Unfruchtbaren und der Schoß, der nicht geboren hat, und die Brüste, die nicht genährt haben!

Jesus lenkte die Aufmerksamkeit der Frauen von seiner eigenen Not ab und hin zu der ihnen noch bevorstehenden, die während der Belagerung und der schrecklichen Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 kommen sollte. Die Leiden, der Tod und der Hunger in dieser Belagerungszeit würden so furchtbar werden, dass es besser wäre, keine Kinder zu haben.

Luk. 23,30 Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns! Und zu den Hügeln: Bedeckt uns! (Hosea 10,8)

Luk. 23,31 Denn wenn man das mit dem grünen Holz macht, was mag dann mit dem dürren geschehen?!“

Jesu Kreuzigung und Tod

Luk. 23,32 Es wurden noch andere mit ihm abgeführt, zwei Verbrecher, dass sie hingerichtet würden.

Luk. 23,33 Als sie zu der Stelle kamen, die „Schädel“ genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Verbrecher, den einen links von ihm, den anderen rechts.

Luk. 23,34 Jesus betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Unter dem Kreuz verlosten die Soldaten seine Kleider untereinander. 34b Beim Verteilen seine Kleider warfen sie Lose (Psalm 22,19).

Jesus als Gott-Mensch hätte ja auch zu den Menschen sagen können: Ich vergebe euch, denn ihr wisst nicht, was ihr tut. Aber nirgendwo hat sich Jesus als inkarnierter Gott-Mensch gezeigt. Er bat in seiner Liebe zu den Menschen, die ihm das alles angetan haben, noch um Vergebung bei Gott, seinem geistlichen Vater.

Luk. 23,35 Das Volk stand da und schaute zu. Die Ratsherren aber höhnten: „Anderen hat er geholfen; soll er doch sich selbst helfen, wenn er der Gesalbte Gottes, der Erwählte, ist!“

Anscheinend waren sich die führenden Männer des Volkes über den von Gott erwählten Messias nicht ganz sicher, sonst hätten sie nicht seine eigene Befreiung vom Kreuz als eine Bestätigung seines Auftrages von Gott gesehen. Aber gleichzeitig haben sie auch ihr Gewissen damit beruhigen können und sich bestätigt gesehen. Doch sie haben die Prophetie von dem leidenden Erlöser verdrängt und erwarteten erst einmal einen Befreier von der römischen Besatzungsmacht.

Luk. 23,36 Auch die Soldaten spielten ihm übel mit, dass sie ihm Essig zu trinken brachten

Luk. 23,37 und sagten: „Wenn du der König des jüdischen Volkes bist, hilf dir selbst!“

Luk. 23,38 Es stand ja als Aufschrift über ihm: Der König des jüdischen Volkes ist das.

Luk. 23,39 Einer der aufgehängten Verbrecher verhöhnte ihn: „Bist nicht du der Gesalbte? Hilf dir selbst und uns!“

Luk. 23,40 Da ergriff der andere das Wort und wies ihn zurecht: „Hast du nicht einmal Ehrfurcht vor Gott, wo du doch demselben Urteil unterliegst?

Bei dieser Aussage könnte man wieder bestätigt sehen, dass selbst der Verbrecher am Kreuz Jesus als Gott erkannt hat. Doch diese Aussage betraf nicht Jesus, sondern sie betraf Gott, der Jesus als seinen Gesalbten ans Kreuz gehen ließ. Dazu ist noch zu bemerken, dass in dem nächsten Vers Jesus als ein Mann und nicht als Gott bezeichnet wird.

Luk. 23,41 Bei uns geschieht das zu Recht; denn wir bekommen entsprechend dem ab, was wir getan haben. Aber dieser hier hat nichts Verkehrtes getan.“

Der eine Verbrecher hat seine Schuld eingesehen, aber auch gewusst, dass Jesus unschuldig war. Wenn schon ein Verbrecher von der Unschuld Jesu überzeugt war, wie auch die weinenden Frauen, dann kann man wohl nicht von einer Kollektivschuld des Volkes Israel sprechen.

Luk. 23,42 Weiter sagte er: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!“

Diese Aussage zeigt uns, dass der Verurteilte die Botschaft Jesu von dem Reich Gottes kannte und hiermit kurz vor seinem Tod seine letzte Chance nutzte.

Luk. 23,43 Da antwortete ihm Jesus: „Ich versichere dir heute: Mit mir wirst du im Paradies sein (Simon).“

Selbst als Jesus am Sterben war, hat er dem reumütigen, an ihn glaubenden Verbrecher versichert, dass er mit ihm im Reich Gottes sein wird. Nach der Lehre der unsterblichen Seele, die auch wieder aus den Quellen der griechischen Philosophie entstammt, wird dieser Vers durch ein falsch platziertes Komma so dargestellt, dass Jesus und der reumütige Verbrecher am gleichen Tag im Reich Gottes gewesen sind. Damit wird der Tod Christi und seine Auferstehung als ein trinitarisches Schauspiel dargestellt, was wiederum den Worten Jesu widerspricht: Joh. 20,17 „Berühre mich nicht", sagte Jesus, „denn ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren. Aber geh zu meinen Brüdern und sage ihnen, dass ich zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott auffahre.“ (NL)

Luk. 23,44 Es war schon um die sechste Stunde, als sich eine Finsternis über das ganze Land ausbreitete bis zur neunten Stunde,

Luk. 23,45 weil die Sonne erlosch. Der Vorhang des Tempels zerteilte sich in der Mitte.

Dieser Vorhang, der als Trennung zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten im Tempel war, hat in Bezug auf die Erlösungstat Christi eine symbolische Bedeutung. Das Heilige war symbolisch die Gemeinde Gottes, die durch den Vorhang in den Tempel von dem Allerheiligsten, von Gott im Himmel, getrennt war. Nur einmal im Jahr durfte der Hohenpriester am großen Versöhnungstag durch den Vorhang in das Allerheiligste zur Versöhnung des Volkes zu Gott treten. Nach dem Tod Christi hat sich aber dieser Vorhang vor dem Allerheiligsten wie von selbst geöffnet, was so viel bedeutet, dass der Versöhnungsdienst im Tempel durch die Priester sein Ende gefunden hat und an Stelle des Vorhanges ein direkter Weg zu Gott durch das endgültige Versöhnungsopfer Christi geschaffen wurde, wodurch Jesus selbst der Weg zum Vater geworden ist.

Luk. 23,46 Da rief Jesus mit lauter Stimme: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Lebensatem“ (Psalm 31,6). Als er das gesagt hatte, hauchte er sein Leben aus.

Dieser grausame Tod Jesu wäre ein betrügerisches Schauspiel gewesen, wenn er ein Gott-Mensch gewesen wäre, denn Gott kann nicht sterben. Die Aussage „Vater, in deine Hände lege ich meinen Lebensatem“ bestätigt weiter die Abhängigkeit Jesu von seinem Vater, was wieder zeigt, dass er nicht Gott mit zwei Naturen gewesen sein kann. Die Zweinaturenlehre über Jesus kennt die Bibel nicht, auch wenn sie nach dem Konzil im 4. Jahrhundert mit der Trinitätslehre festgesetzt wurde.

Luk. 23,47 Der Centurio, der das Geschehene wahrgenommen hatte, lobte Gott und sagte: „Wahrhaftig, dieser Mensch war ein Gerechter.“

Dieser Hauptmann erkannte in Jesus einen Menschen, der unschuldig war.

Luk. 23,48 Und all die vielen Leute, die zu diesem Spektakel zusammengekommen waren, schlugen sich an die Brust, als sie wahrgenommen hatten, was geschehen war, und kehrten zurück.

Luk. 23,49 Alle seine Bekannten standen von ferne dabei, während auch Frauen, die ihm von Galiläa mitgefolgt waren, das sahen.

Jesu Grablegung

Luk. 23,50 Passt auf! Da war ein Mann namens Josef, ein Ratsherr, ein tüchtiger und rechtschaffener Mann;

Luk. 23,51 der hatte ihrem Beschluss und Verfahren nicht zugestimmt. Er stammte aus Arimatäa, einer judäischen Stadt, und erwartete das Reich Gottes.

Luk. 23,52 Der ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu.

Luk. 23,53 Er nahm ihn vom Kreuz ab, wickelte ihn in ein Leinentuch und setzte ihn in einem Felsengrab bei, in dem noch niemand gelegen hatte.

Auch Josef aus Arimathäa gehörte zu den Menschen, die Jesus nicht verurteilten. Wenn man jetzt die Gesamtbevölkerung mit den wenigen, die vor Pilatus standen und angestachelt seinen Tod forderten, hochrechnen würde, so scheint es vermessen zu sein, von der Gesamtschuld des jüdischen Volkes zu sprechen.

Luk. 23,54 Es war Rüsttag und der Sabbat brach an.

Luk. 23,55 Weil die Frauen, mit ihm zusammen aus Galiläa gekommen, hinterher gegangen waren, hatten sie das Grab gesehen und wie sein Leib beigesetzt worden war.

Luk. 23,56 Zurückgekehrt bereiteten sie Spezereien und Salböle vor. Jedoch den Sabbat über hielten sie zwar Ruhe gemäß dem Gebot.

Jesu Auferstehung

24,1 Am ersten Wochentag aber gingen sie beim frühesten Morgengrauen mit den Spezereien, die sie vorbereitet hatten, zum Grab.

Luk. 24,2 Sie fanden es so vor, dass der Stein vom Grab weggerollt war.

Auch wenn die Sonntagsfeier mit dem Auferstehungstag Christi begründet wird, so hat dieses Argument keinen Halt, denn Jesus war bereits am Sonntagmorgen nicht mehr im Grab. (siehe Mt. 28,1). Die Sonntagsfeier war wohl zur Abgrenzung vom Judentum eingeführt worden, wie auch die Trinitätslehre. Niemals hätten die Juden einen dreifachen Gott oder die Änderung der zehn Gebote angenommen.

Luk. 24,3 Nachdem sie hineingegangen waren, fanden sie jedoch nicht den Leichnam Jesu, des Herrn.

Luk. 24,4 Und es geschah, während sie darüber noch ratlos waren – passt auf! –, dass zwei Männer in strahlender Kleidung an sie herantraten.

Luk. 24,5 Davon in Schrecken versetzt und mit zum Boden gerichteten Blick wurden sie von jenen angesprochen: „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?!

Luk. 24,6 „Er ist nicht hier; Gott hat ihn vom Tod erweckt (GN)! Denkt doch daran, was er euch in Galiläa gesagt hat:

Gott hat Jesus von den Toten auferweckt und damit die Erfüllung seines Auftrages als der Heiland der Welt bestätigt. Um die Trinität zu untermauern wird dieser Vers so dargestellt, dass Jesus sich selbst von den Toten auferweckt hat, weil seine zweite göttliche Natur nicht sterben konnte. Nach so einer Lehre würde Gott keine besondere Rolle spielen, denn dann hätte sich ja Jesus als der zweite Gott selbst auferwecken können. Dann aber wäre Christi Tod und seine Auferstehung wirklich nur ein Schauspiel gewesen. Doch unser Herr Jesus und sein Vater sind keine Schauspieler.

Luk. 24,7 Der Menschensohn muss den gottlosen Menschen ausgeliefert werden. Sie werden ihn kreuzigen, aber am dritten Tag wiederauferweckt werden!‘“ (D. Stern).

Luk. 24,8 Da erinnerten sie sich an seine Worte.

Luk. 24,9 Nachdem sie vom Grab zurückgekehrt waren, berichteten sie das alles den Elf samt allen Übrigen.

Luk. 24,10 Es handelte sich um Mirjam aus Magdala, Johanna, die Mirjam des Jakobus und die Übrigen mit ihnen. Das sagten sie also den Gesandten,

Luk. 24,11 aber denen erschienen diese Worte wie dummes Zeug und sie glaubten ihnen nicht.

Frauen als Zeugen zählten zur damaligen Zeit nicht viel.

Luk. 24,12 Petrus jedoch stand auf, lief zum Grab, blickte hinein und sah nur die Leintücher. Da ging er zu sich zurück und wunderte sich über das, was geschehen war.

Die Emmausjünger

Luk. 24,13 Passt auf! Zwei von ihnen waren an diesem Tag unterwegs zu einem Dorf, sechzig Stadien von Jerusalem entfernt; das hieß Emmaus.

Luk. 24,14 Sie unterhielten sich miteinander über alle diese Dinge, die geschehen waren.

Luk. 24,15 Und es geschah, während sie sich so unterhielten und disputierten, dass Jesus selbst herankam und mit ihnen ging.

Luk. 24,16 Ihre Augen wurden jedoch davon abgehalten, ihn zu erkennen.

Luk. 24,17 Er sagte zu ihnen: „Was sind das für Reden, die ihr unterwegs miteinander austauscht?“ Da blieben sie traurig stehen.

Luk. 24,18 Einer, er hieß Kleopas, antwortete ihm: „Bist du denn der einzige Fremde, der in Jerusalem war und nichts bemerkt hat von dem, was dort in diesen Tagen geschehen ist?“

Luk. 24,19 Er sagte zu ihnen: „Was?“ Sie sagten ihm: „Das mit Jesus aus Nazareth – der war ein Prophet, machtvoll in Tat und Wort vor Gott und dem gesamten Volk –

Jesus war ein Prophet, den Gott geschickt hat. Dies war ein weiterer Titel, der auf Jesus vorhergesagt wurde.

Niemand hätte an die Möglichkeit gedacht, dass Jesus ein präexistenter Gott-Sohn war, wie es heute fast überall nach der Trinitätslehre gesehen wird.

Luk. 24,20 und wie ihn unsere Oberpriester und Ratsherren zum Todesurteil ausgeliefert haben und ihn kreuzigen ließen.

Luk. 24,21 Wir aber hatten gehofft, dass er es sei, der Israel befreien würde. Aber über all dem ist es nun schon der dritte Tag, seitdem das geschehen ist.

Der Wunsch der Jünger, aber auch der des Volkes war, dass Jesus, der von Gott versprochene Retter, sie von der Gefangenschaft der Römer befreien würde. Aber als er dann gestorben war, da war die Enttäuschung bei den Jüngern sehr groß.

Luk. 24,22 Allerdings haben uns einige Frauen von uns aus der Fassung gebracht, die frühmorgens am Grab waren,

Wurde der von Gott eingesetzte Gedenktag seiner Schöpfung, der Sabbat, wegen der Auferstehung Christi auf den Sonntag verlegt, wo doch Christus am Sonntag gar nicht mehr im Grab gelegen hat? Oder wurde die Sonntagsfeier eingeführt, um sich weiter vom Judentum abzusondern?

Luk. 24,23 seinen Leichnam nicht vorfanden, zurückkamen und sagten, auch eine Erscheinung von Engeln gehabt zu haben, die sagten, er lebe.

Luk. 24,24 Einige der Unsrigen gingen hin zum Grab und fanden es so vor, wie die Frauen es gesagt hatten. Aber ihn haben sie nicht gesehen.“

Luk. 24,25 Da sprach er zu ihnen: „Seid ihr denn so unverständig und zu träge im Herzen, um all dem zu vertrauen, was die Propheten geredet haben?!

Luk. 24,26 Musste Christus [der Gesalbte] nicht all dies erleiden, bevor Gott ihn zum Herrn über alles einsetzt?“ (Hfa)

Erst nach seinem Tod, wurde Jesus von Gott zum Herrn über alles eingesetzt. Kann Jesus auch ein Gott wie sein Vater gewesen sein, wenn er erst nach der Ausführung seines Auftrages zum Herrn eingesetzt wird?

Luk. 24,27 Und von Mose und allen Prophetenbüchern an begann er, ihnen in allen Schriften das zu erklären, was ihn betrifft.

Luk. 24,28 Da näherten sie sich dem Dorf, zu dem sie gehen wollten; er aber gab sich den Anschein, als wollte er noch weitergehen.

Luk. 24,29 Sie jedoch drängten ihn und sagten: „Bleibe bei uns! Denn es geht auf den Abend zu und der Tag hat sich schon geneigt.“ Da ging er hinein, um bei ihnen zu bleiben.

Luk. 24,30 Und es geschah, nachdem er sich mit ihnen niedergelassen hatte, dass er das Brot nahm, den Segensspruch sagte, es brach und es ihnen gab.

Luk. 24,31 Da wurden ihnen die Augen geöffnet, sodass sie ihn erkannten. Er jedoch wurde vor ihnen unsichtbar.

Luk. 24,32 Da sagten sie zueinander: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs zu uns redete, als er uns die Schriften öffnete?“

Luk. 24,33 Im selben Augenblick standen sie auf und kehrten zurück nach Jerusalem. Und sie trafen die Elf samt denjenigen bei ihnen versammelt an;

Luk. 24,34 die sagten: „Wirklich, der Herr ist aufgeweckt worden und dem Simon erschienen!“

Luk. 24,35 Auch sie erzählten, was unterwegs geschehen und wie er ihnen beim Brotbrechen kenntlich geworden war.

Jesu Erscheinung vor den Jüngern

Luk. 24,36 Während sie noch davon redeten, trat er selbst mitten unter sie und sagte ihnen: „Friede sei mit euch!“

Luk. 24,37 Sie aber erschraken und fürchteten sich und meinten, sie sähen ein Gespenst.

Luk. 24,38 Aber er sagte ihnen: „Was seid ihr so bestürzt und warum steigen Bedenken in eurem Herzen auf?

Luk. 24,39 Seht meine Hände und meine Füße! Ich selbst bin’s. Fasst mich an und seht! Ein Gespenst hat weder Fleisch noch Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe.“

„Denn Gott ist Geist. Und wer Gott anbeten will, muss von seinem Geist erfüllt sein und in seiner Wahrheit leben.“ (Joh. 4,24) Wenn Jesus nach seiner Auferstehung kein Geist wie Gott ist und einen menschlichen Körper besitzt, dann ist er auch nicht wie Gott und daher bezeichnete sich Jesus auch selbst immer als Menschensohn (nach Dan. 7, 13-14).

Luk. 24,40 Nachdem er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und Füße.

Luk. 24,41 Als sie aber vor Freude immer noch ungläubig waren und staunten, sagte er ihnen: „Habt ihr etwas zu essen hier?“

Luk. 24,42 Da gaben sie ihm ein Stück gebratenen Fisch.

Luk. 24,43 Und er nahm es und aß vor ihnen.

Luk. 24,44 Er sagte ihnen: „Das sind meine Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles ausgeführt werden, was in der Thora des Mose, den prophetischen Büchern und Psalmen über mich geschrieben steht.“

Kann Jesus präexistent gewesen sein, wenn er prophetisch vorhergesagt wurde?

Luk. 24,45 Dann erschloss er ihnen die Einsicht für das Verstehen der Schriften

Luk. 24,46 und sagte ihnen: „So steht es geschrieben, dass der Gesalbte leidet und am dritten Tag von den Toten aufsteht [auferweckt wird].

Luk. 24,47 Und den Menschen aller Völker muss verkündet werden, dass ihnen um seinetwillen Umkehr zu Gott und Vergebung der Schuld angeboten wird. In Jerusalem muss der Anfang gemacht werden

Die Frohe Botschaft von Gott lautet, dass jeder, der das Gnadengeschenk der Versöhnung durch Jesus Christus annimmt, die Schuld vergeben und damit ein Kind Gottes wird.

Luk. 24,48 und seid dafür Zeuginnen und Zeugen.

Luk. 24,49 Passt auf! Ich sende auf euch, was von meinem Vater verheißen ist. Haltet euch in dieser Stadt auf, bis ihr mit Kraft aus der Höhe bekleidet werdet.“

Ohne die Führung und Erneuerung durch die Geistkraft Gottes gibt es kein Leben im Neuen Bund. Kein durch die Liebe Gottes erneuertes Herz, keinen Sinn und somit auch kein geistgeführtes Leben in der Gnade Gottes. Auch im Lukasevangelium erwähnt Jesus den Heiligen Geist nicht als Person bzw. als die dritte Gottheit, sondern als den Geist seines Vaters, die Kraft aus der Höhe, oder die Geistkraft Gottes. Wenn schon unser Herr keine dritte Gottheit gekannt hat, warum sollen wir das dann heute so sehen? Vertreten wir heute ein anderes Evangelium als unser Herr?

Jesu Himmelfahrt

Luk. 24,50 Da führte er sie hinaus nach Betanien, erhob seine Hände und segnete sie.

Luk. 24,51 Und es geschah, während er sie segnete, dass er sich von ihnen entfernte und in den Himmel hinaufgehoben wurde.

Auffallend ist, dass der trinitarische Segenswunsch des dreieinigen Gottes aus Mat. 28,19 bei Lukas genauso wenig erwähnt wird wie bei Markus oder Johannes. Kann man daraus schließen, dass auch Lukas diesen nicht gekannt hat?

Luk. 24,52 Sie jedoch, nachdem sie vor ihm niedergefallen waren, kehrten mit großer Freude nach Jerusalem zurück,

In den meisten Bibelübersetzungen wird dieser Vers mit der Anbetung Jesu übersetzt. Doch eine Anbetung Jesu war damals nicht bekannt, weil man nur einen Gott gekannt und damit auch allein einen Gott angebetet hat.

Luk. 24,53 waren dort ständig im Heiligtum und priesen Gott.

Auch nach Jesu Himmelfahrt lobten und dankten die Jünger immer noch dem alleinigen Gott, der sie so reich durch Jesus Christus, seinen gesalbten Messias, beschenkte. Die Frage, die sich auch hier wie bei Matthäus und Markus gestellt hat, ist: Kann man irgendwo im Lukasevangelium die Trinitätslehre erkennen?

Nur die in [ ] geschriebenen Anmerkungen zum Bibeltext sind vom Autor eingesetzt.

Fin de l'extrait de 101 pages

Résumé des informations

Titre
Das Lukasevangelium aus jüdisch-christlich und nichttrinitarischer Sicht
Auteur
Année
2019
Pages
101
N° de catalogue
V458011
ISBN (ebook)
9783668880313
ISBN (Livre)
9783668880320
Langue
allemand
Mots clés
lukasevangelium, Monotheismus, Veränderung durch die Trinitätslehre, Die Bibel ist jüdisch-christlich, Trinität-nicht biblisch, Antisemitismus in der Bibel?
Citation du texte
Andreas Schittspan (Auteur), 2019, Das Lukasevangelium aus jüdisch-christlich und nichttrinitarischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458011

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