Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich eingehend mit dem Bündnisvertrag zwischen Hannibal und Philipp V. Dazu wird zuerst die Überlieferung dieses Vertrages beleuchtet. Da sich die Überlieferung so außergewöhnlich umfangreich darstellt, können die Darstellungen der unterschiedlichen Autoren miteinander abgeglichen werden. Hierbei werden vor allem die Ausführungen von Polybios denen von Livius und der römischen Annalistik gegenübergestellt. Livius wird dabei gesondert behandelt, ist er doch kein klassischer Vertreter der römischen Annalistik. Sein Werk ist einerseits eine der Hauptquellen, auf denen die Annalisten direkt oder indirekt zurückgreifen, andererseits muss untersucht werden, woher er selbst seine Informationen bezieht und welche Rolle Coelius Antipater in diesem Zusammenhang zukommt.
Dabei untersucht diese Arbeit einen möglichen Zusammenhang der Darstellungen der Annalistik mit der Expansionspolitik der römischen Republik. Es stellt sich die Frage, inwieweit die Intentionen und Geschichtsbilder der Autoren von dieser Expansionspolitik geprägt wurden und welche Auswirkungen das auf deren Werke hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- Die Quellenlage des Vertrags
- Quellenkritik
- Überlieferung des Vertrags
- Darstellung bei Polybios
- Darstellung bei Livius
- Darstellung in annalistischen Quellen
- Die Abweichungen in der Überlieferung und ihre Hintergründe
- Motive der historischen Akteure für den Abschluss des Vertrags
- Motive Hannibals
- Motive Philipps
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Bündnisvertrag zwischen Hannibal und Philipp V. im Zweiten Punischen Krieg, mit dem Ziel, die Legitimation römischer Expansionspolitik durch die annalistische Historiographie zu untersuchen.
- Überlieferung des Bündnisvertrags und die Unterschiede in den Darstellungen von Polybios, Livius und römischen Annalisten
- Die Motive von Hannibal und Philipp für den Vertragsabschluss
- Die Rolle der annalistischen Historiographie bei der Legitimation römischer Expansionspolitik
- Die Auswirkungen des Bündnisvertrags auf die weitere Entwicklung des Zweiten Punischen Krieges und den Ersten Makedonischen Krieg
- Die Bedeutung des Bündnisvertrags als Testfall für die Analyse der Beziehungen zwischen Geschichte und Politik in der römischen Antike
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Bündnisvertrags dar und führt in die Thematik der Arbeit ein.
- Das Kapitel "Historischer Kontext" bietet eine kurze Übersicht über die Ereignisse, die zum Vertragsabschluss führten, und beschreibt die Situation im Zweiten Punischen Krieg vor und nach dem Bündnis.
- Das Kapitel "Die Quellenlage des Vertrags" widmet sich der Kritik der Quellen und stellt die unterschiedlichen Darstellungen von Polybios, Livius und römischen Annalisten gegenüber.
- Das Kapitel "Motive der historischen Akteure für den Abschluss des Vertrags" untersucht die Ziele und Erwartungen von Hannibal und Philipp V. im Hinblick auf das Bündnis.
Schlüsselwörter
Zweiter Punischer Krieg, Hannibal, Philipp V., Bündnisvertrag, römische Expansionspolitik, annalistische Historiographie, Quellenkritik, Polybios, Livius, Quellenlage, Motive, historische Akteure.
- Citar trabajo
- Richard Wissing (Autor), 2018, Der Bündnisvertrag zwischen Hannibal und Philipp V. Ein Testfall der Legitimation römischer Expansionspolitik durch die annalistische Historiographie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458056