Die Hausarbeit behandelt die prekäre Lage des nationalen Pflegeberufssektors aus Perspektive der Anthropologie Hanna Arendts.
Der Pflegeberufssektor in der Bundesrepublik Deutschland befindet sich seit etlichen Jahren in einer fundamentalen sozialökonomischen Krise. Doch welche Ursachen spielen hierbei eine Rolle und wie lässt sich das Problem aus einer philosophischen Perspektive betrachten?
In der folgenden Arbeit möchte ich das Problem des „schrumpfenden“ Pflegesektors nicht aus einer rein haushaltsökonomischen Perspektive erläutern, sondern auf ein theoretisches Ungleichgewicht zwischen dem öffentlichen und privaten Aspekt einer Pflegeberufstätigkeit hinweisen. Dabei möchte ich zunächst das allgegenwärtige Problem anhand moderner Ausführungen von Annika Kümmerling erläutern. Anschließend werde ich das Verhältnis und die Funktion von privaten und öffentlichen Sektoren anhand der Überlegungen von Hannah Arendt skizzieren. Abschließend werde ich einen sowohl theoretisch als auch praktisch fundierten Lösungsansatz dieser Problematik anschneiden – nämlich Pflegeberufstätigkeiten als öffentliche Tätigkeiten anzusehen. Dazu werde ich das schwedische Altenpflegemodell kurz erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pflegeberufe im Finanzkapitalismus
- Pflegeversicherungen - „Weniger Staat“
- Tayloristische Arbeitsteilung und Überlastung
- Fachkräftemangel als soziales Problem
- Begrenzter Einfluss der Gewerkschaften
- Zwischenfazit: Privates und Öffentliches
- Privates und Öffentliches nach Hannah Arendt
- Vermischung privater und öffentlicher Sektoren im Finanzkapitalismus
- Privatheit der Arbeit
- Arbeiten und Herstellen
- Produktivkräfte: Privat oder Öffentlich?
- Pflegeberufe bloße „Arbeit“?
- Produktive“ Pflege – Kein öffentliches Handeln
- Mentalität der modernen Massengesellschaft
- Fazit: Verstaatlichung des Pflegeberufssektors
- Fazit: Staatliches Pflegemodell in Schweden
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Ursachen des Fachkräftemangels in Pflegeberufen in Deutschland und beleuchtet diese aus einer philosophischen Perspektive. Sie analysiert das Verhältnis von Privatem und Öffentlichem im Kontext der Pflegeberufe und stellt die Frage, ob der Fachkräftemangel eher ein Problem des privaten oder des öffentlichen Sektors darstellt. Der Fokus liegt dabei auf der Philosophie von Hannah Arendt und ihrem Verständnis von Arbeit, Handeln und öffentlicher Sphäre.
- Der Fachkräftemangel in Pflegeberufen als Folge des Finanzkapitalismus
- Die Rolle von Pflegeversicherungen und deren Einfluss auf die Arbeitsbedingungen
- Die Problematik der Taylorisierung und Überlastung in der Pflege
- Die Grenzen des Einflusses von Gewerkschaften auf die Situation in der Pflege
- Die Verbindung von Privatheit und Öffentlichkeit im Kontext von Pflegeberufen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den aktuellen Zustand des Pflegeberufssektors in Deutschland beschreibt und das Problem des Fachkräftemangels einführt. Anschließend werden die Ursachen des Fachkräftemangels aus der Perspektive des Finanzkapitalismus betrachtet. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Pflegeversicherungen, die Taylorisierung in der Pflege und die Überlastung von Pflegepersonal. Darüber hinaus werden die Grenzen des Einflusses von Gewerkschaften auf die Situation in der Pflege beleuchtet. Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Privatem und Öffentlichem im Kontext von Pflegeberufen und beleuchtet die Überlegungen von Hannah Arendt zum Verhältnis von Arbeit, Handeln und öffentlicher Sphäre.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind Fachkräftemangel, Pflegeberufe, Finanzkapitalismus, Hannah Arendt, Privatheit, Öffentlichkeit, Arbeit, Handeln, Verstaatlichung, Pflegeversicherung, Taylorisierung, Überlastung, Gewerkschaften.
- Quote paper
- Florian Gartenschläger (Author), 2018, Fachkräftemangel in Pflegeberufen. Eine Betrachtungsweise anhand der Philosophie von Hannah Arendt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458824