Diese Proseminararbeit richtet ihren Fokus auf den Briefwechsel zwischen Mutter und Sohn, der im Zusammenhang mit dem „Toleranzpatent“ vom 13.10.1781, in dem der Kaiser die private Religionsausübung für Lutheraner, Calvinisten und Griechisch – Orthodoxe gewährte. Es gibt bereits im Vorfeld Briefkontakt zwischen den beiden Herrschern und zeigt die Diskrepanz zwischen beiden Persönlichkeiten. Für diese Unterschiedlichkeit der Ansichten wird es auch notwendig sein, das Leben und Wirken Kaiser Josephs zu beleuchten. Dazu gibt es ein umfassendes Werk von Derek Beales. Auch Francois Fejtö hat das Leben Josephs II. beleuchtet und ebenfalls interessante Aspekte davon hervorgehoben. Beales beschäftigt sich ausführlich in einem Aufsatz mit dem Thema Maria Theresia und ihrer Mitregentschaften. Auch dieser Aspekt ist wichtig für die Analyse der Briefquellen, weil es das persönliche und emotional-politische Umfeld hinter der Regentschaft beleuchtet. Die Briefkorrespondenz zwischen Maria Theresia, die ich ausgewählt habe, soll die emotionale Komponente zwischen Mutter und Sohn hervorheben zu einem Thema, das eigentlich jeglicher Emotionalität entbehrt, weil wir uns zu dieser Zeit bereits im europäischen Vernunftzeitalter befinden und Europa und andere Teile des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bereits wesentlich aufgeklärter als Österreich waren.
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung
- Joseph II.
- Geburt und Regentschaft
- Das Toleranzpatent von 1781
- Der Religionskonflikt – Maria Theresia und Joseph II.
- Die Briefwechsel 1775 und 1777
- Gegen Toleranz - Die Kaiserin bezieht Position
- Fazit, Ausblick, Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit analysiert den Briefwechsel zwischen Maria Theresia und Joseph II. im Zusammenhang mit dem „Toleranzpatent“ von 1781. Dabei werden die unterschiedlichen Ansichten von Mutter und Sohn zum Thema Religionsfreiheit untersucht. Der Fokus liegt insbesondere auf der emotionalen Komponente dieses Briefwechsels, die im Kontext des europäischen Vernunftzeitalters besonders interessant ist.
- Der Einfluss der Aufklärung auf Joseph II.s Politik
- Die unterschiedlichen Auffassungen von Maria Theresia und Joseph II. zum Thema Religionsfreiheit
- Die emotionale Dynamik im Briefwechsel zwischen Mutter und Sohn
- Die Bedeutung des Toleranzpatents für die österreichische Geschichte
- Die Rolle von Staatskanzler Kaunitz in der Politik des Kaiserhauses
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Joseph II. als einen umstrittenen Herrscher vor und beleuchtet seinen Reformanspruch im Kontext der Aufklärung. Sie führt den Briefwechsel zwischen Maria Theresia und Joseph II. als zentralen Fokus der Arbeit ein.
Das Kapitel über Joseph II. geht auf seine Geburt und Regentschaft ein, inklusive der politischen Situation in Österreich zu dieser Zeit. Der Brief an Erzherzog Ferdinand zum 36. Geburtstag Josephs wird als Beispiel für die Dynastie-bezogenen Sorgen Maria Theresias analysiert. Ein weiterer Brief an Staatskanzler Kaunitz befasst sich mit der Mitregentschaft Josephs und verdeutlicht die Rolle Kaunitz’ als Berater der Krone.
Das Kapitel über den Religionskonflikt zwischen Maria Theresia und Joseph II. konzentriert sich auf den Briefwechsel der beiden Herrscher. Dabei werden die unterschiedlichen Standpunkte zum Toleranzpatent von 1781 beleuchtet. Die Kaiserin setzt sich gegen die religiöse Toleranz ein, während Joseph II. das Toleranzpatent erlässt, das die Religionsfreiheit für Lutheraner, Calvinisten und griechisch-orthodoxe Christen gewährt.
Schlüsselwörter
Joseph II., Maria Theresia, Toleranzpatent, Religionsfreiheit, Aufklärung, Reformanspruch, Briefwechsel, Staatskanzler Kaunitz, Dynastie, Habsburger, emotionale Komponente, europäisches Vernunftzeitalter.
- Citar trabajo
- Katharina Fasch (Autor), 2016, Joseph II. und Maria Theresia. Das Verhältnis zweier Herrscherpersönlichkeiten und die Themen ihrer Zeit beleuchtet anhand brieflicher Quellen unter besonderer Berücksichtigung des Religionsthemas, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458849