In dieser Arbeit soll der vielfach verwendete vegetabile Dekor in Form von Palmetten, Lotos, sowie Efeu- und Akanthusblättern nachgegangen werden. Der Schwerpunkt wird hierbei auf der Frühlatène-Ornamentik liegen, wobei jedoch mit der Flasche aus Basel-Gasfabrik auch ein Objekt der späten Latènezeit untersucht werden wird.
Caesars Kommentare zum gallischen Krieg beginnen bekanntlich mit den Worten: „Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur.“. Die Kelten entsprechen hierbei insgesamt der Kulturgruppe deren materielle Hinterlassenschaften aus mehreren Jahrhunderten im schweizerischen Ort La Tène umfassend erhalten geblieben sind, weshalb auch von Latènekultur bzw. Latènekulturen gesprochen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1.1 Einleitung
- 1.2 Quellenlage
- 1.3 Forschungsstand
- 2.1 Der vegetabile Dekor in der Latène-Ornamentik und seine Vorbilder
- 2.2 Die Palmette
- 2.3 Der Lotos
- 2.4 Der Efeu
- 2.5 Der Akanthus
- 3.1 Der vegetabile Dekor ausgewählter Funde der Früh- und Spätlatènezeit
- 3.2 Die frühlatènezeitliche Schale von Schwarzenbach
- 3.3 Der Helm von Canosa
- 3.4 Das spätlatènezeitliche Keramikgefäß aus Basel-Gasfabrik
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem vegetabilen Dekor in der Frühlatène-Ornamentik und dessen Vorbildern. Sie untersucht die Entstehung und Verbreitung pflanzlicher Motive in der keltischen Kunst, insbesondere unter dem Einfluss der Kulturen des Mittelmeerraums.
- Die Bedeutung des vegetabilen Dekors für die keltische Ornamentik
- Die Vorbilder des vegetabilen Dekors in der Latène-Ornamentik, insbesondere die Palmette, der Lotos, der Efeu und der Akanthus
- Die Adaption und Transformation der Vorbilder durch die Kelten
- Die Entwicklung einer eigenständigen, stark abstrahierenden, pflanzlichen Ornamentik in der Latène-Kultur
- Die Rolle von Handel und kulturellem Austausch zwischen den mediterranen Völkern und den Kelten in der Entstehung des vegetabilen Dekors
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung diskutiert Caesars Kommentare zum gallischen Krieg, die die Kelten als Kulturgruppe einführen, deren materielle Hinterlassenschaften im schweizerischen La Tène erhalten geblieben sind. Die Einleitung stellt die Quellenlage dar, die hauptsächlich auf archäologischen Quellen und griechischen und römischen Ethnographen basiert. Der Forschungsstand wird ebenfalls beleuchtet, wobei die Bedeutung des Werkes „Early Celtic Art“ von Paul Jacobsthal hervorgehoben wird. Die Einleitung betont auch die Wichtigkeit des Handels und des kulturellen Austauschs zwischen den mediterranen Völkern und den Kelten, die zur Mediterranisierung der Latènekulturen und zur Übernahme neuer Ideen führten, darunter auch der vegetabile Dekor.
Kapitel 2 widmet sich den südlichen Vorbildern des vegetabilen Dekors in der Latènekultur. Es untersucht die Palmette, den Lotos, den Efeu und den Akanthus, die von den Kelten direkt oder indirekt rezipiert wurden. Jedes Kapitel analysiert die Entstehung und Verbreitung dieser Motive im Mittelmeerraum und zeigt ihre spezifischen Merkmale und Symbolbedeutungen auf.
Kapitel 3 untersucht den vegetabilen Dekor ausgewählter Funde der Früh- und Spätlatènezeit. Es analysiert die frühlatènezeitliche Schale von Schwarzenbach, den Helm von Canosa und das spätlatènezeitliche Keramikgefäß aus Basel-Gasfabrik. Jedes Kapitel beleuchtet die Besonderheiten der jeweiligen Fundstücke, die Ausformung des vegetabilen Dekors und die Adaption der südlichen Vorbilder durch die Kelten.
Schlüsselwörter
Latènekultur, vegetabiler Dekor, Palmette, Lotos, Efeu, Akanthus, Früh- und Spätlatènezeit, Ornamentik, Handel, kultureller Austausch, Mediterranisierung, Kelten, archäologische Quellen, Ethnographie, Kunstgeschichte.
- Quote paper
- Kevin Grossart (Author), 2015, Über den vegetabilen Dekor in der Frühlatène-Ornamentik und seine Vorbilder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458988