Diese Arbeit untersucht die Bedeutung ALexander Schmorells in der Rezeptionsgeschichte der Widerstandsgruppe "Weiße Rose". Wenn über die "Weiße Rose" gesprochen wird, stehen vor allem Sophie Scholl und ihr Bruder Hans Scholl im Vordergrund. Über die anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe, wie Willi Graf, Christoph Probst, Kurt Huber oder eben Alexander Schmorell, die ebenfalls ihren Anteil an den Widerstandsaktionen leisteten und hingerichtet wurden, erfahren nur diejenigen etwas, die sich näher mit der Geschichte und der Rezeption dieser studentischen Widerstandsgruppe auseinandersetzen.
Obwohl Alexander Schmorell Mitbegründer der "Weißen Rose" war, die Widerstandsaktionen organisierte, leitete und die Flugblätter mitverfasste, rückten sein Name und sein Andenken zeitgleich mit seiner Hinrichtung für viele in den Hintergrund, während sich das Andenken der Geschwister Scholl über all die Jahrzehnte hinweg in dem kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft verfestigen konnte.
Von 1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges herrschte in Deutschland das nationalsozialistische Regime. Es war eine Zeit der Unterdrückung, der Verfolgung und des Krieges. Obwohl die Mehrheit der deutschen Bevölkerung die nationalsozialistische Herrschaft unterstützte oder zumindest tolerierte, gab es einige Wenige, die beispielsweise das System an sich - die Abschaffung der Demokratie und der Grundrechte, den Staatsterror und den Antisemitismus - ablehnten und in den verschiedensten Formen Widerstand leisteten.
Widerstand ist nicht die Bezeichnung für ein Verhalten, welches sich allein in einer kritischen Haltung gegenüber der nationalsozialistischen Herrschaft äußerte. Widerstand kam in dem Moment zum Tragen, wenn neben der Bereitschaft auch konkrete Handlungen entstanden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Leben des Alexander Schmorells
- Barbara Schülers Phasenmodell der Rezeption der „Weißen Rose“
- Diskussion der Hypothesen
- Erste Hypothese
- Zweite Hypothese
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rezeptionsgeschichte von Alexander Schmorell, einem Mitbegründer der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Sie untersucht, warum seine Bedeutung in der Rezeptionsgeschichte der Gruppe lange Zeit im Schatten der Geschwister Scholl stand und erst in den letzten Jahren stärker in den Fokus gerückt ist.
- Die Rolle Alexander Schmorells in der „Weißen Rose“
- Die Rezeptionsgeschichte der „Weißen Rose“ und ihre Phasen
- Faktoren, die die Rezeption Alexander Schmorells beeinflusst haben
- Der Vergleich der Rezeption Alexander Schmorells mit der der Geschwister Scholl
- Die Rezeption Alexander Schmorells in den letzten Jahren
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und skizziert die Forschungsfrage. Sie beleuchtet den Widerstand gegen das NS-Regime und die Bedeutung der „Weißen Rose“. Die Einleitung führt außerdem die zentralen Fragen der Arbeit ein, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen.
- Das Leben des Alexander Schmorells: Dieses Kapitel widmet sich der Biografie Alexander Schmorells und beleuchtet seine politischen Überzeugungen, seine Motive für den Widerstand und seine Rolle in der „Weißen Rose“.
- Barbara Schülers Phasenmodell der Rezeption der „Weißen Rose“: Dieses Kapitel stellt das Phasenmodell von Barbara Schüler zur Rezeption der „Weißen Rose“ vor und untersucht, ob und wann die Rezeption Alexander Schmorells begann.
- Diskussion der Hypothesen: Dieses Kapitel entwickelt zwei Hypothesen, die die verzögerte Rezeption Alexander Schmorells erklären könnten, und diskutiert diese Hypothesen anhand der Ergebnisse der vorhergehenden Kapitel.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Widerstand, Rezeption, „Weiße Rose“, Alexander Schmorell, Geschwister Scholl, Phasenmodell, Barbara Schüler, Gestapo-Akten, Igor Chramow, Nachkriegszeit, öffentliches Gedächtnis.
- Citation du texte
- Saskia Mewes (Auteur), 2018, Im Schatten der Geschwister Scholl. Alexander Schmorells Bedeutung in der Rezeptionsgeschichte der Weißen Rose, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459041