Nach der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 07. Oktober 1949 versuchte die Politik mit allen Mitteln, die DDR als eigenständigen, akzeptierten Staat zu beweisen. Wie hängt das allerdings mit Sport zusammen? Kann Sport wirklich zur innenpolitischen Stabilität und außenpolitischen Anerkennung beitragen? Die Absicht aus Sport Profit für die Akzeptanz des Staates zu gewinnen, verlangt zwangsweise eine gut strukturierte Planung. In meiner Arbeit gilt es zu analysieren, ob die Sportpolitik der DDR wirklich so gut geplant und inszeniert war, dass sich die Bevölkerung und die Außenwelt von ihr in Hinblick auf das politische System positiv beeinflussen ließen.
Am Anfang ist es wichtig, sich mit den ideologischen Grundlagen der DDR-Politik auseinanderzusetzen, damit deutlich wird, was für ein politisches System die Politik mit der Inszenierung des Sports legitimieren wollte. Schon in der Gründungsphase der demokratischen Republik legte Walter Ulbricht, der wohl mächtigste Politiker der Anfangsjahre in der DDR, großen Wert auf die Sportpolitik.
Um explizit in das Thema einzusteigen, beschäftige ich mich im dritten Kapitel mit der konkreten Umsetzung der Sportpolitik in der DDR. Dabei gilt es, zuerst einen Blick auf die Vorstellungen und Erwartungen des Regimes bezüglich des Sports zu werfen, um sich danach speziell mit der Umsetzung zu beschäftigen. Hierbei lege ich den Fokus auf die Beeinflussung der damaligen Medien und die Erziehung der international bekannten Sportler der DDR.
Das vierte Kapitel soll einen resümierenden Charakter besitzen. Haben sich die Erwartungen der DDR-Politik in Bezug auf die Sportpolitik wirklich erfüllt? Anhand der Akzeptanz der DDR-Bürger für den Sport und die Wahrnehmung anderer Länder auf die DDR soll diese Frage beantwortet werden. Meine Arbeit wird schließlich eingerahmt durch den Vergleich der Sportpolitik der DDR zu den Olympischen Spielen 1936 in Deutschland. Dabei sollen besonders die Gemeinsamkeiten der Inszenierung des Sports herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Sportpolitik der DDR
- Die ideologischen Grundlagen des politischen Systems der DDR
- Walter Ulbricht und die Anfänge der Sportpolitik
- Sport als Mittel zum Zweck
- Funktionen von Sport für das DDR-Regime
- Imagesteigerung durch Sporterfolge in den Medien
- Sportler als politisches Aushängeschild
- Die Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit
- Sportler als „Diplomaten im Trainingsanzug“
- Die Wirkung von Sporterfolgen bei internationalen Wettkämpfen
- Innenpolitische Stabilisierung
- Außenpolitische Anerkennung
- Gemeinsamkeiten zwischen der Sportpolitik in der DDR und den Absichten der Olympischen Spiele von 1936 des NS-Regimes
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Sportpolitik der DDR in der Ära Honecker und analysiert, inwiefern der Sport zu politischen Zwecken instrumentalisiert wurde. Dabei wird die Frage geklärt, ob die Sportpolitik der DDR erfolgreich war, die Bevölkerung und die Außenwelt positiv in Bezug auf das politische System zu beeinflussen.
- Die ideologischen Grundlagen des DDR-Regimes und ihre Bedeutung für die Sportpolitik
- Die Rolle von Sport in der DDR-Propaganda und zur Steigerung des Images des Staates
- Die Nutzung von Sportlern als politisches Aushängeschild und die Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit
- Die Auswirkungen von Sporterfolgen auf die innenpolitische Stabilität und die außenpolitische Anerkennung der DDR
- Vergleich der Sportpolitik der DDR mit den Olympischen Spielen 1936 des NS-Regimes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Sports in der Politik anhand aktueller Beispiele und stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor. Kapitel 2 befasst sich mit den ideologischen Grundlagen des DDR-Systems und zeigt, wie diese die Sportpolitik prägten. In Kapitel 3 werden die konkreten Umsetzungen der Sportpolitik der DDR vorgestellt, wobei der Fokus auf die Nutzung von Medien und die Erziehung der Sportler liegt. Kapitel 4 analysiert die Wirkung von Sporterfolgen auf die innenpolitische und außenpolitische Situation der DDR.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sportpolitik, DDR, Ära Honecker, Instrumentalisierung, Propaganda, Imagesteigerung, politische Aushängeschild, sozialistische Persönlichkeit, innenpolitische Stabilisierung, außenpolitische Anerkennung, Olympische Spiele 1936, NS-Regime.
- Arbeit zitieren
- Lino Warnking (Autor:in), 2018, Die Instrumentalisierung des Sports zu politischen Zwecken am Beispiel der DDR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459409