Der Euergetismus war ein zentrales Phänomen innerhalb der griechischen und römischen Gesellschaft. Ziel war es auf eine Wohltat Dank folgen zu lassen, der an verschiedene Erwartungen geknüpft war.
Es gibt zum Teil große Unterschiede zwischen dem griechischen und dem römischen Euergetismus. Doch auch der römische Euergetismus selbst ist in verschiedene Entwicklungsstufen zu unterteilen.
Zu der Spätzeit der Römischen Republik hatten sich die Motive des euergetischen Handelns der herrschenden Schicht geändert. Oberflächlich gesehen waren sie Euergeten, indem sie für das Volk Spiele veranstalteten. Genau genommen veranstalteten sie diese allerdings nur aus politischen Gründen oder aus Rücksicht auf Wahlkämpfe.
Da Caesars politische Karriere in diese Zeit fiel, war auch sein euergetisches Wirken der Veränderung unterworfen. Diesem soll in dieser Hausarbeit ebenso nachgegangen werden, wie auch der Frage nach dem Einsatz und der daraus resultierenden Wirkung seiner Euergesien. Zur Ausführung werden dabei hauptsächlich die Wohltaten zu Gunsten der Bevölkerung Roms herangezogen. Auf die Situation der Soldaten als auch auf die, der übrigen Städte wird hierbei nicht eingegangen. Außerdem soll zum Teil versucht werden, die Herkunft der finanziellen Mittel zu klären.
Zur Beantwortung der Fragestellung wurden sowohl Quellen lateinischer- als auch griechischsprachiger Schriftsteller verwendet. Dies führte teilweise zu verschiedenen Ansichtsweisen der Geschehnisse, je nach Intention des Schreibers. Sallust beispielsweise steht der Republik sehr kritisch gegenüber. Das Hauptproblem, das es bei ihm jedoch gibt, ist die umstrittene Echtheit seiner Briefe. Der Offizier Velleius Paterculus hingegen gibt eine ebenso kurze, wenig kritische Sicht auf Caesars Leben wie auch Sueton. Ansonsten erfahren wir von diesem jede noch so kleine Einzelheit, vor allem wenn er sie als skandalträchtig erachtet. Unter den griechischen Schriftstellern spielten besonders Plutarch und Cassius Dio eine Rolle. Ersterer verglich in seinen Doppelbiographien das Leben Caesars mit dem des Alexanders. Dabei erzählt er recht detailreich, geht jedoch weniger auf die historischen Beziehungen als auf das Image Caesars ein. Cassius Dio hingegen ist wie Sallust ein Kritiker, wobei seine Hauptquelle Livius gewesen zu sein scheint.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Caesars Euergetismus
- Euergetismus als Sprungbrett für die politische Karriere
- Politischer Euergetismus
- Euergetismus als Staatspolitik
- Die Triumphalfeiern
- Der Diktator
- Das Testament
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit Caesars Euergetismus und untersucht dessen Einsatz und Wirkung. Der Fokus liegt dabei auf den Wohltaten, die Caesar zugunsten der Bevölkerung Roms vollbrachte. Die Arbeit analysiert, wie Caesars Euergetismus im Kontext der römischen Republik, die sich in einer Phase des Wandels befand, einzuordnen ist und welche politischen Motive und strategischen Ziele dahintersteckten.
- Die Entwicklung des Euergetismus in der römischen Republik
- Caesars Euergetismus als Mittel der politischen Karriere
- Die Motive und Ziele Caesars beim Einsatz von Wohltaten
- Die Wirkung von Caesars Euergetismus auf die römische Gesellschaft
- Die Finanzierung von Caesars Euergesien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Euergetismus als ein zentrales Phänomen in der griechischen und römischen Gesellschaft vor und erläutert die Unterschiede zwischen dem griechischen und dem römischen Euergetismus. Sie beschreibt, wie sich die Motive des euergetischen Handelns der herrschenden Schicht in der Spätzeit der römischen Republik veränderten und wie Caesars euergetisches Wirken in diesen Kontext einzuordnen ist.
Caesars Euergetismus
Euergetismus als Sprungbrett für die politische Karriere
Dieses Kapitel beleuchtet Caesars frühe Bemühungen, sich durch Großzügigkeit die Gunst der Römer zu sichern. Es zeigt, wie Caesar seine Kuratorenstelle als Plattform nutzte, um sich durch geschickte Geschäftsführung und öffentliche Bauwerke Anerkennung zu verschaffen. Es wird auch auf Caesars hohe Schulden eingegangen, die er durch seine frühen philanthropischen Aktivitäten anhäufte.
Politischer Euergetismus
Dieses Kapitel untersucht Caesars euergetisches Handeln während seiner Zeit als kurulischer Ädil. Es beschreibt, wie Caesar durch die Organisation von Spielen und Festen, die weit über den üblichen Rahmen hinausgingen, die Aufmerksamkeit und Gunst der römischen Bevölkerung gewann. Es beleuchtet die politischen Motive hinter Caesars Euergesien und die Rolle, die sie für seine Karriere spielten.
Euergetismus als Staatspolitik
Dieses Kapitel analysiert Caesars Einsatz des Euergetismus als Staatspolitik. Es untersucht die Rolle der Triumphalfeiern, Caesars Diktatur und seines Testaments in Bezug auf seine euergetische Strategie und die Auswirkungen seiner Handlungen auf die römische Gesellschaft. Es werden die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Caesars Euergetismus beleuchtet.
Schlüsselwörter
Römische Republik, Euergetismus, Caesar, politische Karriere, Staatspolitik, Wohltaten, Spiele, Festzüge, Triumphalfeiern, Diktatur, Testament, öffentliche Meinung, politische Strategie, gesellschaftliche Auswirkungen
- Citar trabajo
- Ines Roman (Autor), 2005, Caesars Euergetismus - Einsatz und Wirkung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46023