Der Surrealismus steht wie keine andere Bewegung für die Sehnsucht nach Freiheit. Es ging darum, alte Fesseln abzulegen und zu neuen Ufern aufzubrechen - sowohl im gesellschaftlichen Sinne als auch in dem der Ästhetik und des Denkens. In der Literatur versuchte man, nie dagewesene Formen und Methoden zu finden, man wollte das Unterbewusstsein sprechen lassen und die Imagination wieder zum Leben erwecken. Der Vernunft und dem Verstand schwor man ab, ihnen stellte man Traum, Zufall und Wahnsinn entgegen. Nichts war den Surrealisten zu schade, um nur ein bisschen Überraschung und Unordnung in die Wirklichkeit zu bringen. Doch wie weit ist es überhaupt möglich, solche Motive in der Literatur umzusetzen? Wie weit ist es möglich, einem Text, der unter Aufgabe jeglicher Kontrolle des Verstandes verfasst wurde, eine Intention einzuverleiben?
Dieser Fragestellung soll sich die nachfolgende Arbeit widmen. Dazu werden erst einmal der Surrealismus und seine Motive anhand des ersten Manifestes und anderer Werke der Surrealisten selbst herausgearbeitet. Darauf aufbauend wird dann explizit auf die surrealistische Literatur und weiter auf die Umsetzung der Motive in der Literatur und die dabei auftretenden Schwierigkeiten eingegangen. Die schließlich folgende Analyse von Bretons Werk "Löslicher Fisch" orientiert sich an Marcel Angenots Dissertation "Rhétorique du surréalisme" und zeigt noch einmal im Speziellen, in welcher Form sich die Ziele der Surrealisten in ihrer Literatur wiederspiegeln. Das abschließende Fazit widmet sich dann der Beantwortung der Fragestellung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Surrealismus
- Historische Einordnung
- Die Surrealität und das Wunderbare
- Literatur des Surrealismus und ihre Ziele
- Wunderbare Bilder
- Ziele der surrealistischen Literatur
- Die automatische Niederschrift oder „écriture automatique“
- Entstehung
- Analyse
- „Löslicher Fisch“ („poisson suluble“)
- Desorientierung der Sprache
- Bilder
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Umsetzung surrealistischer Motive in der Literatur. Sie untersucht, wie die Surrealisten versuchten, das Unterbewusstsein in ihren Werken zum Ausdruck zu bringen und die Grenzen der Vernunft zu überschreiten.
- Der Surrealismus als literarische Bewegung und seine historische Einordnung
- Die Rolle des Wunderbaren und der „Überrealität“ in der surrealistischen Literatur
- Die Bedeutung der automatischen Niederschrift („écriture automatique“) als Schreibtechnik
- Die Schwierigkeiten der Umsetzung surrealistischer Motive in literarischen Texten
- Analyse von André Bretons Werk „Löslicher Fisch“ im Hinblick auf die Ziele des Surrealismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert den theoretischen Rahmen.
- Der Surrealismus: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und die wichtigsten Aspekte des Surrealismus. Es beschreibt die historische Einordnung der Bewegung sowie die zentralen Motive, darunter das Wunderbare, die Imagination und die Abkehr von der Vernunft.
- Literatur des Surrealismus und ihre Ziele: Dieses Kapitel befasst sich mit den Zielen und den charakteristischen Merkmalen der surrealistischen Literatur. Es beleuchtet die Rolle der „écriture automatique“ und die besonderen Herausforderungen, die mit der Umsetzung surrealistischer Ideen in literarischen Texten verbunden sind.
- Die automatische Niederschrift oder „écriture automatique“: Dieses Kapitel befasst sich genauer mit der Entstehung und der Analyse der „écriture automatique“ als Methode des surrealistischen Schreibens.
- „Löslicher Fisch“ („poisson suluble“): Dieses Kapitel analysiert Bretons Werk „Löslicher Fisch“ und untersucht, inwiefern es die zentralen Ziele des Surrealismus widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Surrealismus, „écriture automatique“, Unterbewusstsein, Imagination, Wunderbares, Überrealität, André Breton, „Löslicher Fisch“, Desorientierung der Sprache, Literaturanalyse, historische Einordnung.
- Citation du texte
- Teresa Pohl (Auteur), 2018, Surrealistische Motive und ihre Umsetzung in der Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/460775