Mit der Einführung von Spitzenkandidaten bei den Wahlen zum Europäischen Parlament (EP) wurde 2014 erstmals der Versuch unternommen, den europäischen Parteienfamilien ein Gesicht zu geben und so den Wählenden ein Gefühl von Sichtbarkeit sowie ein stärkere Mitbestimmung bei der Besetzung des Postens des Kommissionspräsidenten zu verschaffen. Die Einführung europäischer Spitzenkandidaten als Gegenmaßnahme zur Second-Order Election bei den EP-Wahlen 2014 hatte verschiedene Auswirkungen auf die Berichterstattung in den unterschiedlichen EU-Staaten.
Um dem Abwärtstrend der Wahlbeteiligung bei der EP-Wahl und dem Desinteresse der Bürgerinnen und Bürger entgegenzuwirken, wurde mit der Einführung europäischer Spitzenkandidaten eine Form geschaffen, welche den Parteien nicht nur ein Gesicht geben, sondern auch den Wahlkampf auf eine europäische Ebene heben sollte. Dies sollte das Interesse der Bürgerinnen und Bürger und Medien gegenüber der Wahl wieder steigern.
Dass die Berichterstattung zu den Spitzenkandidaten in ihren Herkunftsländern höher ist im Vergleich zu den anderen untersuchten Ländern, konnte in diesem Zusammenhang bestätigt werden. Zudem konnte festgestellt werden, das vorwiegend über die Personen und deren Wahlkampf berichtet wurde und keine große Berichterstattung auf dem inhaltlichen Wahlkampf stattgefunden hat.
Es kann festgestellt werden, dass die Frage, wie die Unterschiede in der Berichterstattung über die europäischen Spitzenkandidaten in den untersuchten Ländern ausfällt, klar beantwortet werden kann. Einerseits gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Herkunftsländern und den Nicht-Herkunftsländern der Spitzenkandidaten in Bezug auf die Berichterstattung. Andererseits beeinflussten auch andere Faktoren wie die Wahlkampf-Besuche der Spitzenkandidaten in den untersuchten Ländern eine stärkere bzw. geringere Berichterstattung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung in das Thema
- Forschungsstand
- Vorgehen
- Theoretische Grundlagen
- Second-Order National Election
- Europäische Parlamentswahlen eine Second-Order National Election
- Spitzenkandidaten als Gegenmaßnahme
- Spitzenkandidaten
- Einführung europäischer Spitzenkandidaten
- Erwartungen an die europäischen Spitzenkandidaten
- Personalisierung
- Europäischer Wahlkampf
- Aufmerksamkeit in den Medien
- Stärkung der Wählerentscheidung
- Wahlkampf der Spitzenkandidaten
- Medien
- Medien als Medium
- Methodik
- Methodik I
- Methodik II
- Medienanalyse
- Themenverteilung Staaten
- Themenverteilung Deutschland
- Themenverteilung Luxemburg
- Themenverteilung Irland
- Themenverteilung Österreich
- Themenverteilung Allgemeiner Vergleich
- Berichterstattung mit nationalen Bezug
- Inhaltliche Berichterstattung über die Spitzenkandidaten
- Inhaltliche Berichterstattung Deutschland
- Inhaltliche Berichterstattung Luxemburg
- Inhaltliche Berichterstattung Irland
- Inhaltliche Berichterstattung Österreich
- Inhaltliche Berichterstattung Allgemeiner Vergleich
- Berichterstattung zu den einzelnen Spitzenkandidaten
- Deutschland
- Luxemburg
- Irland
- Österreich
- Spitzenkandidaten in allen Ländern
- Ergebnisse
- Vergleich: Themen
- Vergleich: Berichterstattung mit nationalen Bezug
- Vergleich: Inhaltliche Berichterstattung über die Spitzenkandidaten
- Vergleich: Spitzenkandidaten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Berichterstattung über die europäischen Spitzenkandidaten in der Europawahl 2014. Ziel ist es, Unterschiede in der medialen Aufmerksamkeit in verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten zu analysieren. Insbesondere soll die Frage geklärt werden, inwieweit die Einführung der Spitzenkandidaten die Medienlandschaft und die Wahlkampfdynamik beeinflusst hat.
- Die Rolle von Spitzenkandidaten bei der europäischen Parlamentswahl 2014
- Die mediale Berichterstattung über Spitzenkandidaten in verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten
- Der Einfluss der Spitzenkandidaten auf den europäischen Wahlkampf
- Die Wahrnehmung der Spitzenkandidaten durch die Wähler
- Die Bedeutung der Medien für die Legitimität der Europäischen Union
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der europäischen Spitzenkandidaten ein und erläutert den Forschungsstand sowie das Vorgehen der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen und widmet sich dem Konzept der Second-Order National Election sowie der Bedeutung der Spitzenkandidaten als Gegenmaßnahme gegen das wachsende Desinteresse an der Europäischen Union. Kapitel 3 fokussiert auf die Spitzenkandidaten selbst und beleuchtet deren Einführung, Erwartungen an sie und deren Wahlkampfstrategien. Kapitel 4 beleuchtet die Rolle der Medien als Medium und untersucht die verschiedenen Aspekte der medialen Berichterstattung. Kapitel 5 beschreibt die Methodik der Arbeit, inklusive der verwendeten Methoden zur Datenanalyse. Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der Medienanalyse, wobei die Themenverteilung, die Berichterstattung mit nationalem Bezug und die inhaltliche Berichterstattung über die Spitzenkandidaten in den einzelnen Ländern untersucht werden. Kapitel 7 vergleicht die Ergebnisse der einzelnen Länder und analysiert die Unterschiede in der medialen Aufmerksamkeit. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und reflektiert die Bedeutung der Ergebnisse für zukünftige Forschung und politische Praxis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der europäischen Parlamentswahlen, den Spitzenkandidaten, der medialen Berichterstattung, dem europäischen Wahlkampf, der Legitimität der Europäischen Union, der Second-Order National Election sowie der medialen Aufmerksamkeit in verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten. Die Analyse konzentriert sich auf die Analyse von Daten aus Deutschland, Luxemburg, Irland und Österreich.
- Arbeit zitieren
- Samuel Hartenberg (Autor:in), 2015, Die Spitzenkandidaten im Fokus der Europawahl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/460821