"Wegschließen – und zwar für immer" ist eine bekannte Forderung aus der Bevölkerung wenn es um die Bestrafung von Sexualstraftätern geht, die sich an Minderjährigen vergreifen. Oft werden derart harte Sanktionen gefordert, weil die Annahme verbreitet ist, dass Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen, nicht therapierbar seien. Erst im Laufe der Jahre hat sich das Thema Pädophilie in der Forschung der Sexualwissenschaften etabliert, sodass mittlerweile auch Therapieangebote für pädophile Menschen vor allem im Strafvollzug entwickelt wurden. In dieser Arbeit wird ein Präventionsmodell für Pädophilie erarbeitet und vorgestellt.
Dazu werden zwei Therapieangebote für pädophile Personen miteinander verglichen. Dabei handelt es sich um die Konzepte des Präventionsnetzwerks "Kein Täter werden" und des Behandlungsprogramms für Sexualstraftäter. Im Anschluss erfolgt eine Diskussion über Stärken und Schwächen der beiden Konzepte, sowie ein Ausblick auf die zukünftigen Aufgaben der Sozialen Arbeit in diesem Handlungsfeld.
Auf dieser Basis wird ein Konzept für ein Präventionsmodell von sexuellem Kindesmissbrauch erarbeitet. Der Fokus dieses Präventionsmodells liegt dabei auf der Täterseite mit einer diagnostizierten sexuellen pädophilen Störung. Das Präventionsmodell soll für Pädophile primäre, sekundäre und tertiäre Therapiemöglichkeiten zur Prävention von Kindesmissbrauch bieten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen
- 2.1 Definition Prävention
- 2.2 Definition Pädophilie
- 2.2.1 Nichtmedizinische Definition Pädophilie
- 2.2.2 Medizinische Definition Pädophilie
- 2.2.3 Erklärungsmodell zur Entstehung von Pädophilie
- 2.3 Definition sexueller Kindesmissbrauch
- 3. Präventionsprojekt Dunkelfeld
- 3.1 Diagnostik im Präventionsprojekt Dunkelfeld
- 3.2 Therapie im Präventionsprojekt Dunkelfeld
- 3.3 Medikamentöse Therapie im Präventionsprojekt Dunkelfeld
- 4. Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter
- 4.1 Diagnostik im Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter
- 4.2 Therapie im Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter
- 4.3 Medikamentöse Therapie im Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter
- 5. Vergleich der Projekte
- 5.1 Vergleich der Diagnostik beider Projekte
- 5.2 Vergleich der Therapien beider Projekte
- 5.3 Vergleich der medikamentösen Therapie beider Projekte
- 6. Schlussfolgerung zur Erstellung eines Präventionsmodells sexuellen Kindesmissbrauchs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert und vergleicht zwei Therapieangebote für pädophile Personen, um daraus ein Präventionsmodell für sexuellen Kindesmissbrauch zu entwickeln. Dabei liegt der Fokus auf der Täterseite und der Behandlung von Menschen mit diagnostizierter sexueller (pädophiler) Störung. Die Arbeit soll ein tieferes Verständnis für Präventionsstrategien in diesem komplexen Bereich liefern.
- Definition und Abgrenzung von Pädophilie, Prävention und sexuellem Kindesmissbrauch
- Analyse von Diagnostik- und Therapieformen in zwei unterschiedlichen Präventionsprojekten
- Vergleich der Projekte hinsichtlich ihrer Ansätze, Methoden und Ergebnisse
- Entwicklung eines Präventionsmodells für sexuellen Kindesmissbrauch, welches primäre, sekundäre und tertiäre Therapiemöglichkeiten für Pädophile integriert
- Bewertung der Übertragbarkeit von Präventionskonzepten aus anderen Bereichen auf das Thema Pädophilie
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema Pädophilie ein und beschreibt die Problematik des sexuellen Kindesmissbrauchs. Sie beleuchtet die kontroversen Debatten um die Folgen und Strafen von Pädophilie und stellt die Relevanz von Therapieangeboten für pädophile Personen heraus. Die Arbeit soll mithilfe des Vergleichs zweier Therapieangebote ein Konzept für ein Präventionsmodell von sexuellem Kindesmissbrauch entwickeln. - Kapitel 2: Definitionen
Das Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Prävention, Pädophilie und sexueller Kindesmissbrauch aus unterschiedlichen Perspektiven und beleuchtet dabei verschiedene Definitionsansätze. Die Ausführungen zu Pädophilie beinhalten sowohl nichtmedizinische als auch medizinische Definitionen und ein Erklärungsmodell zur Entstehung der Störung. - Kapitel 3: Präventionsprojekt Dunkelfeld
Dieses Kapitel stellt das Präventionsprojekt Dunkelfeld vor und analysiert die Diagnostik, Therapie und medikamentöse Therapieansätze im Projekt. - Kapitel 4: Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter
Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Analyse eines Behandlungsprogramms für Sexualstraftäter, inklusive der Beschreibung der Diagnostik, Therapie und medikamentösen Therapie innerhalb des Programms. - Kapitel 5: Vergleich der Projekte
In diesem Kapitel erfolgt ein detaillierter Vergleich der beiden Projekte, der die Diagnostik, Therapien und medikamentösen Therapieansätze einander gegenüberstellt.
Schlüsselwörter
Pädophilie, sexueller Kindesmissbrauch, Prävention, Therapie, Diagnostik, Behandlungsprogramm, Präventionsmodell, Dunkelfeld, Sexualstraftäter, medikamentöse Therapie, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, primäre Prävention, sekundäre Prävention, tertiäre Prävention
- Citar trabajo
- Kai Liekefett (Autor), 2018, Pädophilie im therapeutischen Kontext. Erstellung eines Präventionsmodells für sexuellen Kindesmissbrauch, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/460856