Die Pädagogik wurde in ihrer Vergangenheit von vielen Strömungen beeinflusst. Bis zur realistischen Wendung der Erziehungswissenschaft Anfang der 1960er galt die Geisteswissenschaftliche, im weiteren Verlauf auch traditionelle Pädagogik genannt, als die wissenschaftliche Hauptströmung ihrer Disziplin.
Als wichtiger Begründer dieser Strömung ist hierbei Wilhelm Dilthey zu nennen, der im Sinne der Geisteswissenschaften normative Wissenschaften ablehnte und sich für ein Verstehen der Bedeutung und des Sinnes menschlichen Handelns, sowie gesellschaftlicher Prozesse aussprach. Zu diesem Zweck dient dabei die Hermeneutik als verstehendes Verfahren für die Erziehungswissenschaft und ihr Handeln.
Die geisteswissenschaftliche Pädagogik steht jedoch oft in der Kritik, da sie affirmativ sei und der Gesellschaft und Politik nicht kritisch genug gegenübertrete. Vor allem die empirische sowie die kritisch-konstruktive Erziehungswissenschaft grenzen sich deutlich von ihr ab. Im Anschluss werde ich nun auf diese zwei weiteren wichtigen Strömungen der Pädagogik eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Geisteswissenschaftliche Pädagogik
- Strömungen der Erziehungswissenschaft
- Brezinkas Verständnis der empirischen Erziehungswissenschaft
- Klafkis Verständnis der kritisch-konstruktiven Erziehungswissenschaft
- Brezinka und Klafki – ein Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit verschiedenen Strömungen der Erziehungswissenschaft und analysiert die Ansätze von Wolfgang Brezinka und Wolfgang Klafki im Kontext der empirischen und kritisch-konstruktiven Pädagogik.
- Die Entwicklung der Erziehungswissenschaft und ihre verschiedenen Strömungen
- Die Kritik an der traditionellen, geisteswissenschaftlichen Pädagogik
- Die Bedeutung der empirischen Forschung in der Erziehungswissenschaft
- Die gesellschaftskritische Position der kritisch-konstruktiven Erziehungswissenschaft
- Der Vergleich der Ansätze von Brezinka und Klafki und ihre jeweiligen Schwerpunkte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der geisteswissenschaftlichen Pädagogik und ihren Wurzeln. Es werden die wichtigsten Vertreter und ihre Grundgedanken vorgestellt, wobei auch Kritikpunkte angesprochen werden. Das zweite Kapitel stellt zwei wichtige Strömungen der Erziehungswissenschaft vor. In 2.1 wird Brezinkas Verständnis der empirischen Erziehungswissenschaft erläutert. Die zentrale These ist, dass diese auf nomologisches Wissen ausgerichtet ist und sich von philosophischen und ideologischen Aspekten abgrenzt. Im Gegensatz dazu beleuchtet 2.2 Klafkis kritisch-konstruktive Erziehungswissenschaft, die sich sowohl von der empirischen als auch von der traditionellen Pädagogik abgrenzt. Die kritisch-konstruktive Pädagogik setzt sich für individuelle Selbstbestimmung und Freiheit ein und analysiert die Abhängigkeiten der Erziehung von gesellschaftlichen Prozessen und Strukturen. Das dritte Kapitel vergleicht die Ansätze von Brezinka und Klafki und zeigt ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. Beide kritisieren die traditionellen Methoden der Pädagogik, jedoch unterscheiden sie sich in Bezug auf ihre empirischen Methoden und ihr Erkenntnisinteresse.
Schlüsselwörter
Der Text beleuchtet die Kernthemen der Erziehungswissenschaft, insbesondere die geisteswissenschaftliche Pädagogik, die empirische Erziehungswissenschaft und die kritisch-konstruktive Erziehungswissenschaft. Die wichtigsten Themen sind: Erziehungstheorien, empirische Forschung, Traditionelle Pädagogik, Selbstbestimmung, Gesellschaftliche Strukturen, Ideologiekritik, und die Ansätze von Wolfgang Brezinka und Wolfgang Klafki.
- Citation du texte
- Iris Binder (Auteur), 2019, Ein Vergleich von Brezinkas und Klafkis Verständnis der Erziehungswissenschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461109