In dieser Arbeit wird die Kinder- und Jugendarmut in Deutschland thematisiert. Laut der Shell Jugendstudie von 2015 hängt der Schulerfolg in Deutschland so stark wie in keinem anderen Land von der jeweiligen sozialen Herkunft der Jugendlichen ab. Die Einkommensarmut von Eltern kann also einen deutlich negativen Einfluss auf die schulische Leistung von Kindern haben. Könnte dieses Defizit durch Ganztagsschulen wieder ausgeglichen werden?
Um eine Basis für den Forschungsverlauf dieser Arbeit zu schaffen, wird zuerst in die Grundlagen von Kinder- und Jugendarmut in Deutschland eingeführt. Anschließend wird die Frage diskutiert, inwiefern die Armut von Kindern und Jugendlichen ihre Bildungsverläufe tatsächlich beeinflusst. Dazu werden die Folgen von Kinder- und Jugendarmut herausgearbeitet mit Fokus auf den schulischen Leistungen. Daneben werden Faktoren herausgearbeitet, die das Ausmaß der Armutsfolgen beeinflussen.
Schließlich wird die Ganztags- und Regelschule in den Mittelpunkt gerückt. Kann sie als Institution von Bildung, Betreuung und Pädagogik der Benachteiligung von Kindern entgegenwirken? Kann die Ganztagsschule also als Schlüssel zur Chancengleichheit gesehen werden? Zur Beantwortung dieser Frage werden die Grundlagen zu Ganztagsschulen dargelegt, die Wirkung von Ganztagsschulen empirisch untersucht, sowie ihre Möglichkeiten ermittelt und dazugehörige Voraussetzungen benannt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen zur Armut
- 2.1 Der Armutsbegriff
- 2.1.1 Armutskonzepte
- 2.1.2 Die Bedeutung von Armut im Kindes- und Jugendalter
- 2.2 Das Ausmaß der Armut
- 2.1 Der Armutsbegriff
- 3 Folgen von Kinder- und Jugendarmut
- 3.1 Die kulturelle Lebenslagedimension
- 3.1.1 Beeinflussung durch die Eltern
- 3.1.2 Sortierung nach Herkunft in der Schule
- 3.3 Einflüsse auf die Schwere der Folgen
- 3.1 Die kulturelle Lebenslagedimension
- 4 Kompensation ungleicher Bildungschancen durch Ganztagsschulen
- 4.1 Entstehung, Intention und Entwicklung von Ganztagsschulen
- 4.2 Empirische Ergebnisse über Wirkungen nach StEG
- 4.3 Möglichkeiten und Voraussetzungen der gebundenen Ganztagsschule
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Problematik ungleicher Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen, die durch Armut entstehen. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen von Kinder- und Jugendarmut auf Bildungsverläufe und analysiert, ob Ganztagsschulen als Instrument des Ausgleichs dienen können.
- Armutskonzepte und -definitionen im Kontext von Kinder- und Jugendarmut
- Die Auswirkungen von Kinder- und Jugendarmut auf Bildungschancen
- Die Rolle von Ganztagsschulen bei der Kompensation von Bildungsnachteilen
- Empirische Studien zu den Wirkungen von Ganztagsschulen
- Möglichkeiten und Voraussetzungen für eine effektive Gestaltung von Ganztagsschulen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und stellt die Relevanz von Kinder- und Jugendarmut in Deutschland dar. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen von Armut und insbesondere Kinder- und Jugendarmut definiert und erläutert. Das dritte Kapitel beleuchtet die Folgen von Kinder- und Jugendarmut auf die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen, insbesondere im schulischen Kontext. Im Fokus steht dabei der Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe I und die damit verbundenen Herausforderungen. Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die Rolle von Ganztagsschulen als Instrument der Bildungsgerechtigkeit. Es werden Entstehung, Intention und Entwicklung von Ganztagsschulen analysiert, empirische Befunde zur Wirkung von Ganztagsschulen betrachtet und Möglichkeiten zur Kompensation von Bildungsnachteilen durch Ganztagsschulen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Kinder- und Jugendarmut, Bildungschancen, Ganztagsschule, Kompensation, Bildungsungleichheit, empirische Forschung, Chancengleichheit, soziale Herkunft.
- Citation du texte
- Sandra Knierbein (Auteur), 2016, Können Ganztagsschulen ungleiche Bildungschancen ausgleichen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461156