Atmung und Haltung


Hausarbeit, 2002

13 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Atmung (Friderike Lange)
2.1 Atemtypen
2.1.1 Bauchatmung (Abdominalatmung)
2.1.2 Bauch-Zwerchfell-Flankenatmung (kostoabdominale Atmung)
2.1.3 Brust- oder Rippenatmung (Thorakal- oder Kostalatmung)
2.1.4 Klavikularatmung (Schulter- oder Schlüsselbeinatmung)
2.2 Atmungsarten
2.2.1 Stumme Atmung – Respiratio muta
2.2.2 Stimmatmung – Respiratio phonatoria
2.3 Stützvorgang
2.4 Strömungsrate Fehler! Textmarke nicht definiert.

3. Die Haltung (Sophie Koch)
3.1 Die Wirbelsäule
3.2 Haltungsformen
3.3 Physiologische Haltung im Stehen und Sitzen
3.4 Haltungsschäden

4. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Wir befassen uns in dieser Arbeit mit den Themen Atmung und Haltung. In diesem Rahmen entschieden wir uns für eine schlichte und übersichtliche Darstellung, ohne auf mögliche Probleme und Widersprüche in der Fachliteratur einzugehen.

Im ersten Teil geht es um Atmung und verschiedene Formen von Atmung. Zusätzlich wird der Stützvorgang als ein speziell die Sprechatmung betreffendes Problem knapp erläutert.

Im Kapitel Haltung soll neben dem physiologischen Anteil und den Haltungsformen im Stehen und Sitzen besonders auf Haltungsschäden und deren Ursachen und Behandlung eingegangen werden.

In der Schlussbetrachtung soll noch einmal der Zusammenhang zwischen Haltung und Atmung betont werden.

2. Atmung (Friderike Lange)

Atmung ist „ [...] die Aufnahme von Sauerstoff aus der Umgebung zur Energiegewinnung für die Verbrennung von Nahrungs- oder Körperstoffen und die Abgabe des bei diesen Stoffwechseln entstehenden Kohlendioxids.“ (Brockhaus 1993, Bd1 166). Dieser Gasaustausch ist ein reflektorisch gesteuerter Vorgang und gleichzeitig die Primärfunktion der Atmung: die Lebenserhaltung. (vgl. Wirth 1991, 21)

Beim Menschen wird die innere Atmung (Zellatmung) von der äußeren Atmung (Lungenatmung) unterschieden.

In diesem Rahmen soll ausschließlich die äußere Atmung, d.h. der Gasaustausch zwischen den Lungen und der äußeren Umgebung betrachtet werden.

Der Atmungsablauf findet bei jedem Menschen abhängig von Situation und körperlicher Belastung anders statt. Im Folgenden sollen verschiedene Atemtypen sowie verschiedene Formen der Atmung vorgestellt werden.

2.1 Atemtypen

Wendler und Seidner unterscheiden grundsätzlich die Abdominal- (Bauch-) von der Thorakalatmung (Brust-). Wirth schlägt dafür die Bezeichnungen Hoch - und Tiefatmung vor. Er differenziert vier Atemtypen, von denen jeweils zwei in eine der beiden Untergruppen einzuordnen sind. Zur Tiefatmung gehören die beiden zuerst aufgeführten Atemtypen Bauch- und Zwerchfell-Flankenatmung; zur Hochatmung zählen Brust- und Schulteratmung. (vgl. Wirth 1991, 31)

2.1.1 Bauchatmung (Abdominalatmung)

Die Einatmung wird durch Kontraktion des Zwerchfells ausgelöst. D.h. der kuppelartig nach oben gewölbte Muskel wird abgeflacht. Das bewirkt ein Ausweichen der Baucheingeweide nach vorn (sichtbar durch das Hervortreten der Bauchdecke) und eine Erweiterung der unteren Lungenlappen. Die Ausatmung setzt mit der Beendigung der Zwerchfellkontraktion ein, wobei das Zwerchfell passiv wieder in seine Ausgangslage zurückbefördert wird. Dafür sind die elastischen Rückstellkräfte verantwortlich. Wirth versteht darunter die Oberflächenspannung der gedehnten Lunge sowie der Brustwand, die mit Aussetzen des Zwerchfellimpulses wieder abnimmt. (vgl. ebd., 29)

2.1.2 Bauch-Zwerchfell-Flankenatmung (kostoabdominale Atmung)

Die Erweiterung des Brustraums erfolgt bei dieser kombinierten Atmungsform sowohl durch Kontraktion des Zwerchfells als auch durch Hebung der Rippen. Dieser Atemtyp gilt nach Wirth als physiologisch. (vgl. ebd., 31)

Neben der ökonomischen Bereitstellung der benötigten Atemvolumina wird außerdem die Tiefstellung des Kehlkopfes begünstigt. Für das Sprechen und Singen gilt diese Form von Atmung deshalb als optimal und anstrebenswert. (vgl. Wendler/Seidner 1996, 46)

2.1.3 Brust- oder Rippenatmung (Thorakal- oder Kostalatmung)

Bei diesem Atemtyp erweitert sich während der Einatmung vor allem der Brustkorb. Durch die sich hebenden Rippen wird das Zwerchfell passiv mit nach oben gezogen, während sich die Bauchwand kaum oder sogar nach innen bewegt. Wirth spricht hierbei von einem „nicht physiologischen“ Atemtyp. (Wirth 1991, 30) Als Flankenatmung bezeichnet Wirth eine Form von Brustatmung, bei der die Ausdehnung vor allem im unteren Bereich der Rippen stattfinden. Auch hier bleibt das Zwerchfell passiv. Das Lungenvolumen wird weniger optimal genutzt. (vgl. ebd., 30f)

2.1.4 Klavikularatmung (Schulter- oder Schlüsselbeinatmung)

Bei dieser pathologische Atmungsform handelt es sich um eine extreme Form von kostaler Atmung. Beim Einatmen wird der gesamte Schultergürtel gehoben. Die Schulter- und Thoraxmuskulatur ist dabei stark angespannt. Auch hier bewegt sich das Zwerchfell passiv nach oben, es wird lediglich ein Drittel des Atemvolumens genutzt. Die Klavikularatmung tritt bei Fällen von Asthma auf und sie kann Ursache von Stimmstörungen sein. (vgl. ebd., 31)

2.2 Atmungsarten

Wirth unterscheidet neben dem Verhältnis von Bauch- und Brustanteil beim Atmungsvorgang auf anderer Ebene zwischen stummer Atmung (Respiratio muta) und Stimmatmung (Respiratio phonatoria). Zur stummen Atmung zählen Ruheatmung und Leistungsatmung; die Stimmatmung kommt beim Sprechen und Singen vor. (vgl. ebd., 29)

Anzumerken wäre hier, dass beim Sprechen und Singen fast ausschließlich Exspirationsluft verwendet wird. Inspiratorisches Sprechen tritt vereinzelt pathologisch auf und in wenigen Sprachen, die inspiratorische Laute verwenden. (vgl. Pétursson/Neppert 1996, 59)

2.2.1 Stumme Atmung – Respiratio muta

Der Atmungsvorgang erfolgt bei der Ruheatmung durch die Nase. Die Stimmlippen befinden sich in der Lateralstellung, d.h. sie bilden ein längliches Dreieck. Die Ausatmung erfolgt passiv durch die elastischen Rückstellkräfte. Als physiologisch richtig gilt nach Wirth eine „nach allen Seiten gleichmäßig gerichtete Vergrößerung oder Verkleinerung des Brustkorbs“ (Wirth 1991, 29), also die kosto-abdominale Atmung, welche die tiefste Einatmung ermöglicht. Das Verhältnis von Exspirationsdauer zu Inspirationsdauer beträgt bei der Ruheatmung etwa 1 : 1,5. (vgl. ebd., 39)

Die Leistungsatmung tritt bei körperlicher Belastung auf. Die Inspirationsmuskulatur wird stärker beansprucht und die Lungen dehnen sich weiter aus. Sie gehen bei der Ausatmung nicht in die gleiche Ausgangslage zurück wie bei der Ruheatmung, sondern bleiben unter Spannung. Durch diese Vorspannung wird der nächste Atemzug begünstigt. (vgl. ebd., 29)

[...]

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Details

Titel
Atmung und Haltung
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Institut für Sprechwissenschaft und Phonetik)
Veranstaltung
Probleme der physiologischen Phhonetik
Autor
Jahr
2002
Seiten
13
Katalognummer
V46120
ISBN (eBook)
9783638433846
Dateigröße
547 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Keine Benotung, aber sehr gute mündliche Beurteilung
Schlagworte
Atmung, Haltung, Probleme, Phhonetik
Arbeit zitieren
Sophie Koch (Autor:in), 2002, Atmung und Haltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46120

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