Dieser Essay soll darstellen, inwieweit es möglich ist, das Thema der Asylpolitik mit der Theorie des liberalen Intergouvernementalismus der internationalen Beziehungen zu analysieren.
Hierfür wird zunächst der theoretische Ansatz des liberalen Intergouvernementalismus zusammengefasst. Im Anschluss werden die Begriffe Asyl und Asylpolitik definiert. Dies soll dabei helfen, im letzten Teil des Essays zu verdeutlichen, weshalb und wie der Intergouvernementalismus das Thema der Asylpolitik analysieren kann.
Der zeitgeschichtliche Hintergrund für die Entstehung des Liberalismus ist die unzureichende Erklärungskraft des Neorealismus für das Ende des Ost-West Konflikts, da der Zusammenbruch der Sowjetunion nicht vorausgesagt werden konnte. Als Gegensatz zum Entwurf von Kenneth Waltz präsentierte Andrew Moravcsik mit dem Liberalismus eine Theorie, die nicht Staaten oder Institutionen, sondern rational handelnde Individuen als zentrale Akteure der Politik ausmachten.
Inwieweit passt der Gegenstand der Asylpolitik jedoch nun zum liberalen Intergouvernementalismus?
Inhaltsverzeichnis
- Intergouvernementalismus und Asylpolitik der EU
- Der liberale Intergouvernementalismus
- Präferenzen
- Kooperationserwartungen
- Asylpolitik
- Asyl und Asylpolitik
- Europäisches Verteilungssystem
- Interessengruppen und Präferenzen
- Kosten-Nutzen-Kalkulation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Schwierigkeiten, die mit einer Vergemeinschaftung der Asylpolitik der Europäischen Union verbunden sind. Der Fokus liegt auf der Anwendung des liberalen Intergouvernementalismus als theoretisches Konzept, um die Herausforderungen und Hindernisse zu analysieren, die einer einheitlichen Asylpolitik im Wege stehen.
- Die Rolle des liberalen Intergouvernementalismus in der Analyse der EU-Asylpolitik
- Die Bedeutung von nationalstaatlichen Interessen und Präferenzen in der Asylpolitik
- Die Herausforderungen der Kosten-Nutzen-Kalkulation in der Asylpolitik
- Der Einfluss von Interessengruppen und gesellschaftlichen Diskursen auf die Asylpolitik
- Die Bedeutung des Dubliner Abkommens und die Diskussion um ein europäisches Verteilungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die theoretische Grundlage des liberalen Intergouvernementalismus ein, wobei insbesondere die Bedeutung von nationalstaatlichen Interessen und Präferenzen im internationalen System erörtert wird. Die Analyse der Präferenzen und der Kosten-Nutzen-Kalkulation im Kontext der EU-Asylpolitik bildet den Schwerpunkt des Kapitels.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Asyl und Asylpolitik sowie dem aktuellen Problem der Flüchtlingsströme in Europa. Es werden die Herausforderungen für die EU im Zusammenhang mit der Integration von Flüchtlingen aufgezeigt und die bestehenden Ansätze für ein gerechtes europäisches Verteilungssystem beleuchtet.
- Im dritten Kapitel werden die relevanten Interessengruppen und ihre Präferenzen im Bereich der Asylpolitik untersucht. Die unterschiedlichen Interessen von westeuropäischen und osteuropäischen Staaten werden beleuchtet. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Kosten-Nutzen-Kalkulation im Hinblick auf die ideologische Dimension der Asylpolitik diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind der liberale Intergouvernementalismus, Asylpolitik, nationale Interessen, Präferenzen, Kosten-Nutzen-Kalkulation, Interessengruppen, Dubliner Abkommen, Flüchtlingskrise und Vergemeinschaftung.
- Citation du texte
- Tobias Duff (Auteur), 2017, Die Asylpolitik in Europa. Kann sie mithilfe des liberalen Intergouvernementalismus analysiert werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461282