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Häusliche Arbeitsteilung von erwerbstätigen Paaren

Title: Häusliche Arbeitsteilung von erwerbstätigen Paaren

Essay , 2016 , 3 Pages , Grade: 1.0

Autor:in: Varthini Sivapatham (Author)

Sociology - Relationships and Family
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Erst seit 1977 dürfen Frauen ohne das Einverständnis des Mannes arbeiten. Heute leben wir in einer Gesellschaft, in der viele Frauen erwerbstätig oder sogar Familienernährerinnen sind. Die soziale Rolle der Frau hat sich über die letzten zwei Generationen enorm gewandelt. Die moderne Vorstellung einer Frau, in der sie unabhängig, selbstbewusst, ökonomisch selbstständig ist, prägt die heutige Zeit. Doch während Frauen vor paar Jahrzehnten um bestimmte Rechte kämpften, geht es den Frauen heute vor allem um die allgemeine Gleichbehandlung, beziehungsweise um die Schaffung von Rahmenbedingungen zur Gleichstellung beider Geschlechter. Für die Gleichberechtigung waren vor allem in der Vergangenheit politische Reformen und Maßnahmen notwendig. Jedoch ist die Gleichberechtigung nicht allein, eine von der Politik voranzubringende Maßnahme. In vielen Bereichen geht es vielmehr um die Einstellung einzelner Menschen. Ein Beispiel hierfür ist die häusliche Arbeitsteilung in Paarbeziehungen.

Excerpt


Arbeitsteilung von erwerbstätigen Paaren

Erst seit 1977 dürfen Frauen ohne das Einverständnis des Mannes arbeiten. Heute leben wir in einer Gesellschaft, in der viele Frauen erwerbstätig oder sogar Familienernährerinnen sind. Die soziale Rolle der Frau hat sich über die letzten zwei Generationen enorm gewandelt. Die moderne Vorstellung einer Frau, in der sie unabhängig, selbstbewusst, ökonomisch selbstständig ist, prägt die heutige Zeit. Doch während Frauen vor paar Jahrzehnten um bestimmte Rechte kämpften, geht es den Frauen heute vor allem um die allgemeine Gleichbehandlung, beziehungsweise um die Schaffung von Rahmenbedingungen zur Gleichstellung beider Geschlechter. Für die Gleichberechtigung waren vor allem in der Vergangenheit politische Reformen und Maßnahmen notwendig. Jedoch ist die Gleichberechtigung nicht allein, eine von der Politik voranzubringende Maßnahme. In vielen Bereichen geht es vielmehr um die Einstellung einzelner Menschen. Ein Beispiel hierfür ist die häusliche Arbeitsteilung in Paarbeziehungen.

Bisherige Befunde zeigen, dass erwerbstätige Frauen im Vergleich zu ihren Männern immer noch viel mehr Zeit für den Haushalt aufbringen. Dies lässt sich auch bei Frauen beobachten, die Familienernährerinnen sind und somit den Hauptteil des Einkommens verdienen. Diese sind stärker von der beruflichen Arbeit belastet und machen zwar weniger Hausarbeit als andere Frauen, jedoch nicht weniger als der Partner. Im Durchschnitt arbeitet eine vollerwerbstätige Frau täglich eine Stunde länger im Haushalt, als ihr Mann (Vgl. Klenner et al. 2012: 96 zit. n. Anger & Kottwitz 2009). Zudem lassen sich geschlechtsspezifische Aufgabenverteilungen beobachten. Meist übernehmen Frauen die täglich anfallenden Aufgaben, während die Männer sich mit gelegentlich anfallenden Tätigkeiten befassen (Vgl. Klenner et al. 2012: 96). Kochen und Waschen wird vermehrt von Frauen übernommen, Reparaturen und Einkauf eher von Männern (Vgl. Klenner et al. 2012: 96). Abgesehen von der Erwerbstätigkeit der Frauen, scheinen die Aufteilungen doch eher den traditionellen Mustern zu entsprechen. Im schlimmsten Fall wäre die Erwerbstätigkeit für die Frau etwas Hinzukommendes. Hierbei bekommt die Frau zwar gewisse Rechte und erlangt auch eine gewisse ökonomische Unabhängigkeit, jedoch scheint sie von der „Gleichberechtigung“ entfernt zu sein. Ein Erklärungsansatz für die ungleiche Ausgabenteilung im Haushalt könnte die gesellschaftlich geprägte geschlechtsspezifische Rollenerwartung sein. Rollenerwartungen richten sich an gesellschaftliche Werte und Normen. Die älteren Generationen wuchsen noch mit gesellschaftlichen Wertevorstellungen auf, die mit der heutigen Zeit nicht mehr konform sind. Diese Wertevorstellungen lebten die Eltern den Kindern vor. Die heute arbeitende Generation ist zum Teil mit solchen Werten aufgewachsen. Die Gesellschaft befindet sich jedoch im Wandel und die geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen werden mehr und mehr aufgehoben. Beispielweise wachsen die heutigen Kinder überwiegend mit berufstätigen Müttern, als Vorbilder auf. Die Veränderung der Rollenerwartungen wird wahrscheinlich noch seine Zeit beanspruchen. Nichtsdestotrotz, eine Gesellschaft die Gleichberechtigung anstrebt, sollte sich von solchen geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen trennen.

Die veränderte Wertvorstellung zeigt sich jedoch auch in der häuslichen Arbeitsteilung von Paaren. Zwar arbeiten erwerbstätige Frauen im Durchschnitt mehr im Haushalt als die Männer, jedoch ist zunehmend zu beobachten, dass der zeitliche Unterschied sich mehr und mehr aufhebt. Eine Analyse des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) zeigt, dass Partner von Familienernährerinnen mehr Zeit für den Haushalt und für die Kinderbetreuung aufwenden, als Partner die selbst Familienernährer sind und das höhere Haushaltseinkommen aufweisen (Vgl. Klenner et al. 2012: 104). Zugegeben, die Arbeitsbeteiligung im Haushalt seitens der Männer steigt an, aber dennoch verrichten Familienernährerinnen den größeren Anteil. Neben der egalitären Geschlechterrollenorientierung nennen die Autoren zusätzlich noch die Bildung der Frau und die zeitliche Verfügbarkeit des Mannes, als Faktoren die die häusliche Arbeitsteilung beeinflussen (Vgl. Klenner et al. 2012: 119). Desweiterem streben nicht alle Familienernährerinnen im Haushalt große strukturelle Veränderungen an. Ein möglicher Grund hierfür könnte die eigene Auffassung von der Rolle der Frau sein. Viele Familienernährerinnen identifizieren sich durch den Haushalt und durch die Kindererziehung als Frau und Mutter (Vgl. Klenner et al. 2012: 119).

Generell lässt sich sagen, dass Frauen die Hauptverantwortung für den Haushalt tragen. Die Männer übernehmen meistens nur unterstützende Tätigkeit. Oftmals werden die Tätigkeiten von den Frauen übertragen. Diese ungleiche Verteilung stellt für viele Frauen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie, Haushalt und Beruf eine große Herausforderung dar. Trotz der Verbesserung der Hausarbeitsbeteiligung seitens der Männer ist noch ein hoher entwicklungsbedarf notwendig. Gesundheitliche Folgen, ist das Resultat einer solchen Doppelbelastung. Nicht zu vergessen ist, die Tatsache, dass es nicht annährend Gleichberechtigung ist, wenn erwerbstätige Paare unterschiedlich viel im Haushalt übernehmen. Aber letztendlich kann Gleichberechtigung nur erzielt werden, wenn die Frauen diese auch einfordern. Hier ergibt sich die Frage, ob Frauen tatsächlich die völlige Gleichberechtigung anstreben oder lediglich nur eine neue gesellschaftliche Rollenerwartung erfüllen. Eine moderne Rollenerwartung der Gesellschaft, in der Frauen, sowohl erwerbstätig sind als auch auf einer gewissen Weise „Hausfrauen“ bleiben oder auch anders gesagt die, „flexible“ Familienernährerin sind.

Quelle:

Häufig gestellte Fragen

Worum geht es in dem Text "Arbeitsteilung von erwerbstätigen Paaren"?

Der Text behandelt die Arbeitsteilung im Haushalt zwischen erwerbstätigen Paaren, wobei der Fokus auf der ungleichen Verteilung und der Rolle der Frau liegt. Es wird untersucht, wie sich die Erwerbstätigkeit von Frauen auf die Hausarbeit auswirkt und welche Faktoren die Aufgabenverteilung beeinflussen.

Welche Rolle spielt die Erwerbstätigkeit der Frau bei der Arbeitsteilung im Haushalt?

Obwohl viele Frauen erwerbstätig sind und sogar als Familienernährerinnen fungieren, leisten sie im Vergleich zu ihren Partnern immer noch mehr Hausarbeit. Dies gilt selbst für Frauen, die den Hauptteil des Einkommens verdienen. Die Erwerbstätigkeit der Frau führt nicht automatisch zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Aufgaben.

Welche traditionellen Rollenbilder werden in Bezug auf die Arbeitsteilung im Haushalt angesprochen?

Der Text weist darauf hin, dass trotz der Erwerbstätigkeit der Frauen oft traditionelle Muster in der Aufgabenverteilung bestehen bleiben. Frauen übernehmen häufiger täglich anfallende Aufgaben wie Kochen und Waschen, während Männer sich eher um gelegentliche Tätigkeiten wie Reparaturen und Einkäufe kümmern. Diese Rollenbilder können auf gesellschaftlich geprägte geschlechtsspezifische Rollenerwartungen zurückzuführen sein.

Wie verändern sich die Rollenerwartungen in der Gesellschaft?

Die Gesellschaft befindet sich im Wandel, und die geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen werden zunehmend aufgehoben. Beispielsweise wachsen Kinder heutzutage oft mit berufstätigen Müttern auf, was als Vorbild dient. Dieser Wandel braucht jedoch Zeit, und eine Gesellschaft, die Gleichberechtigung anstrebt, sollte sich von solchen Rollenerwartungen lösen.

Welche Faktoren beeinflussen die häusliche Arbeitsteilung neben der Erwerbstätigkeit?

Neben der egalitären Geschlechterrollenorientierung werden auch die Bildung der Frau und die zeitliche Verfügbarkeit des Mannes als Faktoren genannt, die die häusliche Arbeitsteilung beeinflussen. Allerdings streben nicht alle Familienernährerinnen große Veränderungen im Haushalt an, möglicherweise aufgrund ihrer eigenen Auffassung von der Rolle der Frau.

Welche Herausforderungen ergeben sich aus der ungleichen Arbeitsteilung im Haushalt für Frauen?

Die ungleiche Verteilung der Hausarbeit stellt für viele Frauen eine große Herausforderung im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie, Haushalt und Beruf dar. Diese Doppelbelastung kann gesundheitliche Folgen haben. Es wird betont, dass Gleichberechtigung erst erreicht werden kann, wenn Frauen diese auch einfordern.

Was ist die Hauptaussage des Textes?

Der Text betont, dass trotz Fortschritten bei der Beteiligung von Männern an der Hausarbeit noch erheblicher Entwicklungsbedarf besteht, um eine gerechtere Arbeitsteilung zwischen erwerbstätigen Paaren zu erreichen. Es wird angeregt, zu hinterfragen, ob Frauen tatsächlich völlige Gleichberechtigung anstreben oder lediglich eine neue gesellschaftliche Rollenerwartung erfüllen.

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Details

Title
Häusliche Arbeitsteilung von erwerbstätigen Paaren
College
University of Duisburg-Essen
Course
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Grade
1.0
Author
Varthini Sivapatham (Author)
Publication Year
2016
Pages
3
Catalog Number
V462320
ISBN (eBook)
9783668919228
Language
German
Tags
Gleichberechtigung Gender Geschlechterrollen Geschlechterrollenerwartung Frauen Weltfrauentag Rollenerwartung Genderpaygab geschlechtsspezifische Arbeitsteilung Vereinbarkeit von Familien und Beruf Häusliche Arbeitsteilung erwerbstätige Paar Familienernährerin
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Varthini Sivapatham (Author), 2016, Häusliche Arbeitsteilung von erwerbstätigen Paaren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462320
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