Die nachfolgende Arbeit befasst sich mit dem Gerechtigkeitskonzept von John Rawls, besonders in seinem Werk "Justice as fairness" und fragt, inwieweit seine Theorie der Moral einen universellen Anspruch erheben kann.
Der berühmte Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant unternimmt bekanntlich den Versuch die Philosophie durch vier Fragen zu definieren: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Doch ist eine allgemeingültige
Beantwortung dieser Fragen überhaupt möglich? Insbesondere die Beantwortung der zweiten Frage, also die nach der Moral, erscheint unter dem Aspekt einer pluralistischen Welt, in der viele Kulturen mit wiederstreitenden Normen und Werten
existieren, schwierig. Kann in einer solchen Welt eine transnationale Moral aufgestellt, eingefordert und möglicherweise auch durchgesetzt werden? Sind die Gesellschaften in ihren Strukturen nicht in einem so unterschiedlichen Maße konzipiert, dass eine Übereinkunft über eine derartige Anforderung utopisch und unmöglich erscheint?
Jener Problematik steht auch die Gerechtigkeitskonzeption von John Rawls gegenüber, über die bis heute in der Sozialwissenschaft debattiert wird, und seine Anhänger in partikulare und universale Rawlsianer spaltet.
Zunächst sollen im Rahmen der Fragestellung seine Thesen, noch einmal grundsätzlich betrachtet und erörtert, sowie auf prominente Einwände eingegangen werden. Anschließend wird, durch Vertiefung der Theorie unter Berücksichtigung
zwei seiner weiteren Werke, herausgearbeitet werden, wie sich Rawls selber zu dieser Frage verhält. Daraufhin sollen, durch intensive Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur, sowohl Argumente die für, als auch gegen eine universale
Anwendung der Moral sprechen, diskutiert werden. Letztendlich soll ein Fazit gezogen, und die Meinung des Autors dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. RAWLS GERECHTIGKEIT ALS FAIRNESS: DESKRIPTION, ANALYSE UND KRITIK
- 3. DER UNIVERSALE ANSPRUCH VON RAWLS GERECHTIGKEITSTHEORIE
- 3.1 Gerechtigkeit als Fairness: Politisch und nicht metaphysisch
- 3.2 Law of Peoples: Globale Anwendung der Moraltheorie
- 3.3 Patikularismus vs. Universalismus
- 4. FAZIT UND EIGENE MEINUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit einen universellen Anspruch erheben kann. Die Arbeit analysiert Rawls' Gerechtigkeitskonzeption, insbesondere die Prinzipien von Freiheit und dem Differenzprinzip, und untersucht die Debatte um ihre universale Anwendbarkeit.
- Rawls' Gerechtigkeitskonzeption als Grundlage für einen demokratischen Rechtsstaat
- Das "Schleier des Nichtwissens" und die Konstruktion eines fiktiven Ur-Zustands
- Das Prinzip der egalitären Freiheit und das Differenzprinzip als Kernbestandteile von Rawls' Theorie
- Debatten um die universale Anwendbarkeit von Rawls' Gerechtigkeitskonzeption
- Kritik an Rawls' Theorie und alternative Ansätze zur Gerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor und erläutert den Kontext der Debatte um Rawls' Gerechtigkeitskonzeption. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Beschreibung und Analyse von Rawls' Theorie der Gerechtigkeit, einschließlich der Kritik an dieser. Kapitel 3 untersucht den universellen Anspruch von Rawls' Theorie und behandelt die Debatte um die globale Anwendbarkeit der Moraltheorie.
Schlüsselwörter
Gerechtigkeit, Fairness, John Rawls, Ur-Zustand, Schleier des Nichtwissens, egalitäre Freiheit, Differenzprinzip, Universalismus, Patikularismus, Moraltheorie, politische Philosophie.
- Quote paper
- Julius Bonaventura (Author), 2018, John Rawls "Justice as Fairness". Begrenzte Lehre oder universelle Moraltheorie der Gerechtigkeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462457