Die Rolle des Unbewußten beim Erschaffen und Rezipieren von Kunst


Dossier / Travail de Séminaire, 2005

24 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Freuds Auffassung über die Wirkung von Kunst

III. Alfred Adlers und Carl Gustav Jungs Ansichten über die Kunst

IV. Kreativität und Kunst aus Sicht der Psychoanalyse seit
1. Anton Ehrenzweig (1967)
2. Hans Müller-Braunschweig (1977)
3. Hans & Shulamith Kreitler (1980)
4. Kunsttherapie

V. Fazit

VI. Literaturverzeichnis

I. Einleitung

In Sigmund Freuds psychoanalytischer Theorie nimmt das Unbewußte als seelische Instanz eine zentrale Stellung ein. Wie im Bewußtsein können dort Vorstellungen und Strebungen existieren, die Einfluß auf das Verhalten ausüben. Im Unbewußten ist das Verlangen nach direkter (meist sexueller) Triebbefriedigung vorhanden. (Schuster[1], 67) Später bezeichnet Freud das Unbewußte als Es: Es richtet sich nach dem Lustprinzip und bleibt unbewußt. Das Bewußtsein, von Freud später als Ich weiterentwickelt (das bewußt Erfahrene), entwickelt sich durch Interaktion mit sozialem Umfeld, Gesellschaft und Umwelt. Das Ich entscheidet über Aktivitäten und bildet den „gesunden Menschenverstand“ – durch Herrschaft über die Triebe des Es. (Fisseni[2], 31 ff.) Das Ich vermittelt zwischen dem Es (Triebansprüche) und der Außenwelt (Realität). Statt dem Lustprinzip will es das Realitätsprinzip festsetzen. (Kornbichler[3], 64 f.) Strebungen des Es, die dem Individuum gefährlich werden können, werden durch Abwehrmechanismen des Ich abgewiesen. Etwa durch Verdrängung, Phantasiebefriedigung oder Sublimierung. (Schuster, 67) Die dritte Ebene der menschlichen Psyche bildet das Über-Ich. Es verkörpert die gesellschaftlichen Normen und speichert elterliche Erziehung. Das Über-Ich bildet das Gewissen und kritisiert das Ich bzw. dessen Taten. (Fisseni, 31 ff.)

In der psychoanalytischen Theorie zur Kunst spielt das Unbewußte eine große Rolle und sie ist mehr am Inhalt als an der Form eines Kunstwerks interessiert (was bereits Freud bekannte). Freud sah das Erschaffen und Rezipieren von Kunst als Möglichkeit, unbewußte Wünsche abzuführen und zu befriedigen.

Für Wygotski[4] besteht das Wesen der Kunst darin, „daß sowohl ihre Produktions- als [auch] ihre Rezeptionsprozesse unbegreiflich, unerklärbar und dem Bewußtsein derer, die damit zu tun haben, verborgen zu sein scheinen“ (Wygotski, 78). Er meint, daß man kaum in der Lage ist, mit Worten ein Kunsterlebnis auszudrücken: Die Ursachen für die Wirkung von Kunst sind im Unbewußten verborgen. Da ein dynamischer Zusammenhang zwischen Bewußtsein und Unbewußtem besteht, liegt es für Wygotski nahe, daß sich die objektiven Tatsachen des Unbewußten durch Kunstwerke am klarsten äußern. (a.a.O., 79)

Wygotski, der seine „Psychologie der Kunst“ bereits 1925 fertigstellte, ist mit seinen Ansichten auf Höhe der heutigen Forschung, die Kunst, genauer: Symboldarstellungen, als Möglichkeit sieht, verdrängte Affekte freizulegen.

Die Entwicklung der psychoanalytischen Theorien zur Kunst, die von Freud, seinen Zeitgenossen Alfred Adler und Carl Gustav Jung sowie von gegenwärtigen Wissenschaftlern formuliert wurden, wird in dieser Arbeit nachgezeichnet. Darüber hinaus wird die mit ihr engverwandte Kunsttherapie beleuchtet.

II. Freuds Auffassung über die Wirkung von Kunst

Freud ordnet die Kunst in den Zusammenhang kultureller Tätigkeiten ein. Triebbefriedigung bedeutet Glück; – wenn die Außenwelt durch ihre Werte und Normen eine Befriedigung nicht zuläßt, ist dies „Ursache schweren Leidens“ (Freud 1930[5], 210). Um dieses Leid abzuwenden, bedient sich der seelische Apparat der Libidoverschiebung: „Die zu lösende Aufgabe ist, die Triebziele solcherart zu verlegen, daß sie von der Versagung der Außenwelt nicht getroffen werden können“ (a.a.O., 211). Freud bezeichnet diesen Vorgang als „Sublimierung der Triebe“ (ebd.). Als effektivsten sieht Freud dabei den Lustgewinn aus psychischer und intellektueller Arbeit an. (ebd.) Die drei wichtigsten Ablenkungsmethoden, die es dem Menschen ermöglichen, „den von der Kultur und den Notwendigkeiten des menschlichen Zusammenlebens geforderten Triebverzicht zu leisten“ (Schuster, 69) sind: Die Wissenschaften, die helfen, Beschränkungen aufzuheben; die Religion, die die Libido in Liebe zu allen Menschen umwandelt und daneben die Bedeutsamkeit des irdischen Lebens gering schätzt sowie die Kunst, welche den Menschen Triebbefriedigung im Phantasiebereich ermöglicht. (ebd.)

Allerdings, so Freud, ist die Intensität weniger stark, als bei direkter Befriedigung primärer Triebregungen. Ein Nachteil besteht außerdem darin, daß nicht allen Menschen diese Methoden zugänglich sind, da gewisse Anlagen und Begabungen Voraussetzung dafür sind. (Freud 1930, 211)

Das Phantasieleben entwickelte sich zusammen mit dem Realitätssinn, um schwer durchsetzbare Wünsche zu erfüllen. Der Kunstgenuß stellt dabei das beste Mittel dar; jedoch „vermag die milde Narkose, in die uns die Kunst versetzt, nicht mehr als eine flüchtige Entrückung aus den Nöten des Lebens herbeizuführen und ist nicht stark genug, um reales Elend vergessen zu machen“ (a.a.O, 212). Das Dargestellte wird hierbei vom Betrachter stellvertretend miterlebt. Freud bezieht sich dabei besonders auf Kunstwerke, die Triebrelevantes abbilden, wohingegen „ungegenständliche Kunstformen oder auch musikalische Werke [...] weniger Material zu einer interpretierenden Analyse bieten“ (ebd.)

Bei der Sublimierung bleibt dem Künstler das Triebziel erhalten (z.B. zerstörerische Impulse) – allerdings wechselt das Triebobjekt, sodaß die Triebbefriedigung auf eine gesellschaftlich akzeptierte Weise erfolgt. Aggressive Impulse können so etwa bei der Bearbeitung eines Marmorblocks abgeführt werden. Die Inhalte eines Kunstwerks interpretiert Freud mithilfe biologischer Dimensionen, der Sexualität und des Sexualverhaltens. Bedeutungsüberschneidungen lassen hierbei den versteckten, wirklichen Inhalt erkennen. Für Schuster ist es „nicht zu übersehen, daß die Triebobjekte und Triebziele der sexuellen und aggressiven Triebe besonders häufig [...] Gegenstand von künstlerischen Darstellungen sind“ (Schuster, 70).

Das Erschaffen von Kunst ist, laut Freud, eher ein Ergebnis vor[6] - oder unbewußter Prozesse (also Es-naher Vorgänge) als bewußter Anstrengungen. Das Zustandekommen ist im einzelnen nicht unbedingt rekonstruierbar. Weitergehend können auch Träume oder plötzliche Einfälle („Gedankenblitze“) Ideengeber von Kunst sein. (a.a.O., 71) Freud schreibt, daß man wahrscheinlich den bewußten Charakter intellektueller und künstlerischer Produktion überschätzt. Gerade der Traum fördert „wertvolle Einfälle ans Licht“ (Freud 1900[7], 618). Er verweist hier auf Goethe und Helmholtz, die mitteilten, daß ihnen „das Wesentliche und Neue ihrer Schöpfungen [...] einfallsartig gegeben wurde und fast fertig zu ihrer Wahrnehmung kam“ (ebd.).

Freud war sich bewußt, daß Künstler und Psychoanalytiker die Gemeinsamkeit besitzen, das unbewußte Seelenleben zu erforschen. Das Schaffen von Kunst spielt sich in der Phantasie ab und „gehorcht den allgemeinen Gesetzen des Seelenlebens, ist Wunscherfüllung und hat letztlich sexuelle Motivationen“ (Rattner[8], 22) Freud mußte also annehmen, daß Kunst etwas mit Tagträumerei zu tun hat und Kunstwerke bewußten und unbewußten Konflikten ihres Urhebers entspringen und dem Versuch der Konfliktlösung dienen. Kunst kann „gedeutet werden wie die Träume, in denen sich Charakter und Lebenssituation des Träumers manifestieren“ (ebd.). Dahingehend werden Kunstwerke von der Psychoanalyse genutzt, um sich die künstlerische Persönlichkeit und ihre Seelennöte verständlich zu machen.

In seinem Aufsatz „Der Dichter und das Phantasieren“ zeichnet Freud nach, daß in jedem Menschen seelische Vorgänge passieren, „die beim Künstler zur Produktion von Kunstwerken führen“ (ebd.). Das spielende Kind hebt er hierbei als „Urmodell des künstlerischen Menschen“ (ebd.) hervor: Das Kind schafft in seinem Spiel seine eigene Welt, der Dichter phantasiert (tagträumt) sich eine Welt und schreibt sie nieder.

Durch seine Studien der Neurosen weiß Freud um die Triebkräfte der Phantasien. Er kommt zu dem Schluß, daß glückliche Menschen nicht phantasieren, sondern nur Unbefriedigte: „Unbefriedigte Wünsche sind die Triebkräfte der Phantasien, und jede einzelne Phantasie ist eine Wunscherfüllung, eine Korrektur der unbefriedigenden Wirklichkeit“ (Freud 1908[9], 173 f.) Dabei gibt es zwei Hauptrichtungen: die ehrgeizigen Wünsche, die der Erhöhung der Persönlichkeit dienen, und die erotischen Wünsche.

Freud unterstellt dem modernen Dichter die Neigung, in seinen Romanen sein Ich „durch Selbstbeobachtung in Partial-Ichs zu zerspalten und demzufolge die Konfliktströmungen seines Seelenlebens in mehreren Helden zu personifizieren“ (a.a.O., 177). Allgemeiner weckt ein starkes aktuelles Erlebnis im Dichter die Erinnerung an ein meist in der Kindheit gelegenes Geschehen, aus dem ein unbefriedigter Wunsch ausgeht, „der sich in der Dichtung seine Erfüllung schafft“ (ebd.). Freud relativiert diese Aussage sogleich und vermutet, „daß sie sich in Wirklichkeit als ein zu dürftiges Schema erweisen wird“ (a.a.O., 178), weist jedoch darauf hin, daß sich die in der Dichtung manifestierten Kindheitserinnerungen dahingehend ableiten lassen, daß Dichtung und Tagtraum „Fortsetzung und Ersatz des einstigen kindlichen Spielens“ (ebd.) sind.

Wenn nun ein Mensch seine Phantasien, die er aus Gründen der Scham normalerweise verbirgt, öffentlich mitteilt, bereitet dies den Zuhörern keine Lust, läßt sie kalt oder stößt sie ab. Tut dies hingegen ein Künstler, empfindet das der dafür empfängliche Rezipient als ansprechend. Die Kunst wird zur Lustquelle. Wie der Künstler das zustande bringt, „das ist sein eigenstes Geheimnis“ (ebd.). Freud mutmaßt, daß die Darstellungen des Künstlers durch ihre besondere Ästhetik Lust bereiten und dadurch dazu beitragen, Spannungen der Seele zu lösen und „Phantasien nunmehr ohne jeden Vorwurf und ohne Schämen zu genießen“ (ebd.).

Drei Jahre später befaßt sich Freud in seiner Abhandlung „Formulierung über die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens“[10] noch einmal mit diesem Problem. Dort geht er auf das Lust- und Realitätsprinzip ein. Die unbewußten Prozesse unterstehen Instanzen des Lustprinzips (Lustgewinn, Unlustvermeidung). Im Realitätsprinzip arrangiert sich der psychische Apparat mit der Außenwelt – um Triebwünsche konform zu gestalten oder zu unterdrücken. Die Sexualtriebe, die das Lustprinzip ausmachen, sind der eigentliche Motor der Phantasietätigkeit. (Freud 1911, 231 ff.) Der Mensch phantasiert als Entschädigung dafür, daß er auf Lust verzichten muß. Auch das schafft Befriedigung. (Freud 1917[11], 362) Der Kunst gelingt es, Lust- und Realitätsprinzip zu vereinigen: Der Künstler wendet sich von der Realität ab, da er nicht auf Triebbefriedigung verzichten kann und erotische und ehrgeizige Wünsche in der Phantasie auslebt. Diese Phantasien läßt er Realität werden, indem er sie zu einer neuen Art von Wirklichkeit gestaltet, die von anderen Menschen „als wertvolle Abbilder der Realität zur Geltung zugelassen werden“ (Freud 1911, 237). So wird der Künstler auf gewisse Weise der Held oder Liebling, der er sein wollte, ohne mühsam die Außenwelt umgestalten zu müssen. Dies erreicht er aber nur, da andere Menschen dieselbe Unzufriedenheit mit dem real geforderten Verzicht in sich tragen. Durch diese Umgestaltung seiner Wunschphantasien gelingt es dem Künstler, seine unbewußten Konflikte anders zu bearbeiten, als dies etwa ein Neurotiker zu Wege bringt. Darüber hinaus kann der Psychoanalytiker in Kunstwerken Triebprobleme, Kindheitserinnerungen und Lebensschicksale erkennen. (Freud 1913[12], 417)

[...]


[1] Schuster, Martin. „Warum Kunstwerke wirken – Beiträge der Psychoanalyse“. In: Schuster; Beisl. „Kunst-Psychologie – ‚Wodurch Kunstwerke wirken’“. Köln: DuMont, 1978.

[2] Fisseni, Hermann-Josef. „Persönlichkeitspsychologie: Auf der Suche nach einer Wissenschaft; ein Theorienüberblick“. Göttingen: Hogrefe, 4. Aufl., 1998.

[3] Kornbichler, Thomas. „Die Entdeckung des siebten Kontinents: Der bürgerliche Revolutionär Sigmund Freud; Zu seinem 50. Todestag“. Frankfurt/Main: Fischer, 1989.

[4] Wygotski, Lew. S. „Psychologie der Kunst“. Dresden: Verlag der Kunst, 1976.

[5] Freud, Sigmund. „Das Unbehagen in der Kultur“. [1930] In: Sigmund Freud. „Fragen der Gesellschaft; Ursprünge der Religion“. Studienausgabe, Band IX. Frankfurt am Main: S. Fischer, 1974.

[6] Das Vorbewußte ist jenes Unbewußte, welches erst dann ins Bewußtsein tritt, wenn Aufmerksamkeit darauf gerichtet wird. Es umfaßt alles, was zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht gegenwärtig ist. So sind sämtliche Erinnerungen nicht immer präsent, sondern werden erst bei Konzentration darauf bewußt. (Kornbichler, 56 ff.)

[7] Freud, Sigmund. „Das Unbewußte und das Bewußtsein. Die Realität“. [1900] In: Sigmund Freud. „Die Traumdeutung; Über den Traum“. Gesammelte Werke, Bd. II & III. 6. Aufl. Frankfurt am Main: S. Fischer, 1976.

[8] Rattner, Josef. „Tiefenpsychologie, Psychotherapie und Kunst – Eine Synthese im Sinne der Lebenskunst“. Berlin: Verlag für Tiefenpsychologie, 2003.

[9] Freud, Sigmund. „Der Dichter und das Phantasieren“. [1908] In: Sigmund Freud. „Bildende Kunst und Literatur“. Studienausgabe, Bd. X. 4. korr. Aufl. Frankfurt am Main: S. Fischer, 1972.

[10] Freud, Sigmund. „Formulierungen über die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens“. [1911] In: Sigmund Freud. „Werke aus den Jahren 1909–1913“. Gesammelte Werke, Bd. VIII. 4. Aufl. Frankfurt/Main: S. Fischer, 1964.

[11] Freud, Sigmund. „Die Wege der Symptombildung“. [1917] In: Sigmund Freud. „ Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse Und Neue Folge“. Studienausgabe, Bd. I. 3. korr. Aufl. Frankfurt am Main: S. Fischer, 1969.

[12] Freud, Sigmund. „Das Interesse an der Psychoanalyse – Das kunstwissenschaftliche Interesse“. [1913] In: Freud, S. GW, Bd. VIII, 1964.

Fin de l'extrait de 24 pages

Résumé des informations

Titre
Die Rolle des Unbewußten beim Erschaffen und Rezipieren von Kunst
Université
Carl von Ossietzky University of Oldenburg
Note
1,0
Auteur
Année
2005
Pages
24
N° de catalogue
V46245
ISBN (ebook)
9783638434782
ISBN (Livre)
9783638719704
Taille d'un fichier
561 KB
Langue
allemand
Annotations
Inhalt der Arbeit ist die Sicht der Psychoanalyse/ verschiedener psychoanalytischer Theorien, auf die Kunst (v.a. Bildende Kunst, aber auch Literatur etc.). Was ist Kunst? Warum schafft ein Mensch Kunst? Was geschieht dabei in ihm? Was geht in Menschen vor, die sich Kunst ansehen?
Mots clés
Rolle, Unbewußten, Erschaffen, Rezipieren, Kunst, Unbewußtsein, Unbewußt, Psychoanalyse, Verdrängung, Betrachtung, Kunsttherapie, Freud, Jung, Adler, Ehrenzweig, Kreitler, Müller-Braunschweig, Kreativität
Citation du texte
Ricardo Westphal (Auteur), 2005, Die Rolle des Unbewußten beim Erschaffen und Rezipieren von Kunst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46245

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