Die Hausarbeit behandelt die Gestaltung und Charakterisierung der weiblichen Figuren in Wirnt von Grafenbergs "Wigalois". Hierbei wird genauer auf Florie, Larie, Ruel, Nereja, die Amazone und so weiter eingegangen.
Wie leben in einer Zeit, welche von #MeToo- Debatten, Gleichberechtigungs- beziehungsweise Frauenrechten und der Forderung nach Frauenquoten in Aufsichtsräten geprägt wird. Kaum eine Diskussion wird bereits so lang geführt wie die der Gleichberechtigung der Frauen, und in welchem Verhältnis sie zum Mann dargestellt werden. Wie lang diese Überlegungen jedoch bereits existieren ist unergründlich. Jedoch gibt die Literatur Hinweise auf die kontroverse Thematik und ihre facettenreiche Diskussion. So sind die Romane des Mittelalters, anders als auf den ersten Blick vorstellbar, nicht nur von Rittern, Monstern und höfischen, untergebenen und wunderschönen Damen geprägt. Bereits zu dieser Zeit waren Themen wie Andersartigkeit, ungewöhnliches körperliches Auftreten und die Interaktion zwischen Mann und Frau ein sehr vielseitiges Konstrukt. Ein Paradebeispiel für die unterschiedlichen Darstellungen, ob nun bezogen auf das optische Auftreten oder die Gründe für höfisches oder unhöfisches Verhalten, bildet Wirnt von Grafenbergs "Wigalois".
Es ist durchzogen von konventionellen wie unkonventionellen weiblichen Figuren. Diese sollen im Folgenden vorgestellt und näher erläutert werden. Die Gründe für ihr Handeln und die möglichen Hintergedanken, die Wirnt von Grafenberg dabei hegte, sollen dabei erarbeitet und genannt werden. So soll es eine Gegenüberstellung der guten Damen mit den schlechten geben. Ebenso soll eine innovative Darstellung, die durch das sehr ungewöhnliche Auftreten der Figur einen Sonderfall darstellt, Beachtung finden. Dies soll unter dem Gesichtspunkt der "triuwe" geschehen, da diese bei fast allen Situationen von großer Bedeutung ist. So gilt nach damaliger Ansicht eine Frau, die sich komplett unter den Willen ihres Mannes stellt, als das Ideal einer guten Dame. Sofern möglich oder angebracht soll der Einfluss der jeweiligen Damen auf den titelgebenden Helden, Wigalois, genannt und erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Weiblichkeit in positiver Darstellung
- Florie
- Larie
- Nereja
- Die Weiblichkeit in negativer Darstellung
- Ruel- Das Waldweib
- Japhite- Die Heidin
- Die Amazone Marine- Ein Sonderfall
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Darstellung von Weiblichkeit in Wirnt von Grafenbergs Wigalois. Sie analysiert die verschiedenen weiblichen Figuren des Romans und beleuchtet die Gründe für ihr Handeln und die möglichen Hintergedanken des Autors. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die idealisierten und negativen Darstellungen von Frauen in dieser mittelalterlichen Erzählung zu vergleichen und zu analysieren.
- Darstellung von Weiblichkeit im Mittelalter
- Positive und negative Charakterisierungen von Frauenfiguren
- Die Rolle der "triuwe" im Verhalten der weiblichen Figuren
- Der Einfluss der Frauen auf den Helden Wigalois
- Das Idealbild der höfischen Dame in Wirnt von Grafenbergs Wigalois
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der weiblichen Darstellung in Wirnt von Grafenbergs Wigalois ein. Sie skizziert die Relevanz des Themas und die Forschungslücken, die diese Arbeit schließen möchte.
Kapitel 2 analysiert die positiv konnotierten weiblichen Figuren in Wigalois. Die Figur der Florie wird als Beispiel für die idealisierte Darstellung einer höfischen Dame vorgestellt. Sie ist tugendhaft, schön und trägt maßgeblich zur Entwicklung des Helden Wigalois bei.
Kapitel 3 befasst sich mit der negativen Darstellung von Weiblichkeit in Wigalois. Die Figuren Ruel und Japhite werden als Beispiele für abweichendes, unhöfisches Verhalten vorgestellt.
Kapitel 4 widmet sich der Amazone Marine, die als Sonderfall der weiblichen Darstellung in Wigalois betrachtet wird. Die Figur zeigt besondere Eigenschaften und stellt einen Kontrast zu den anderen Frauen des Romans dar.
- Citar trabajo
- Michael Müller (Autor), 2018, Ein Bild von Weiblichkeit im Roman "Wigalois" von Wirnt von Grafenberg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462678