Im Zuge der Globalisierung der Märkte hat sich die Wettbewerbssituation in den vergangenen Jahren in nahezu allen Branchen wesentlich verändert. Auch der internationale Wettbewerb um engagiertes und kompetentes Führungspersonal hat durch die neu gestellten Anforderungen stark zugenommen. Für ein Unternehmen ist vor allem auch die Attraktivität auf dem nationalen und internationalen Markt für Führungskräfte von ganz wesentlicher Bedeutung. Denn um strategische Unternehmensziele zu definieren und erfolgreich umzusetzen, bedarf es der Entscheidung hoch qualifizierter Führungskräfte.
Es muss die Aufgabe moderner personalpolitischer Instrumente sein, sich dem Wettbewerb auf dem Markt der Führungskräfte zu stellen und zugleich die gewonnenen Entscheidungsträger langfristig an die Unternehmensziele zu binden. Um einem zukünftigen Mangel an hoch motivierten und begabten Führungskräften vorzubeugen und im internationalen Wettbewerb um High Potentials konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sich deutsche Unternehmen hinsichtlich ihrer Vergütungsstrategie den internationalen Standards anpassen. Die Gewährung von Aktienoptionen bildet einen maßgeblichen Faktor im Wettbewerb um, auch aus dem Ausland kommende, Führungskräfte.
Die strategischen Unternehmensziele wurden in den letzten Jahren vermehrt auf die langfristige Entwicklung des Unternehmenswertes gerichtet. Dies forderte auch eine Wandlung der Unternehmensführung: von der einseitigen Wettbewerbsorientierung hin zur wertorientierten Unternehmensführung. Aus diesem Grund gehen Unternehmen zunehmend dazu über, Führungskräfte am langfristigen Unternehmenserfolg zu beteiligen. Mit dem Instrument eines Aktienoptionsplans unterstreichen sie die Bedeutung und die Anerkennung des überdurchschnittlichen Engagements ihrer Führungskräfte für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Durch ein Aktienoptionsprogramm soll insbesondere ein Anreiz gegeben werden, die Entscheidungen klar auf die Erreichung definierter und ambitionierter Performance-Kriterien auszurichten, um an der positiven Entwicklung des Unternehmenserfolgs zu partizipieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
- 2 GRUNDLAGEN UND ZIELSETZUNGEN VON OPTIONSPLÄNEN
- 2.1 Grundbegriffe
- 2.1.1 Die Mitarbeiterbeteiligung
- 2.1.2 Der Aktienoptionsplan
- 2.2 Ausgangssituation in Deutschland
- 2.3 Shareholder-Value-Konzept
- 2.4 Principal-Agent-Konflikt
- 2.5 Gründe für die Einführung eines Aktienoptionsplans
- 2.5.1 Mittel zur Umsetzung des Shareholder-Value-Gedanken und Reduzierung des Principal-Agent-Konflikts
- 2.5.2 Implementierbarkeit unabhängig von Unternehmensgröße und Rechtsform
- 2.5.3 Instrument zur Mitarbeiterrekrutierung und -bindung
- 2.6 Zwischenfazit
- 3 DER DEUTSCHE CORPORATE GOVERNANCE KODEX
- 3.1 Corporate Governance
- 3.2 Regierungskommission Corporate Governance
- 3.3 Der Deutsche Corporate Governance Kodex
- 3.3.1 Inhalt und Aufbau
- 3.3.2 Entsprechenserklärung nach § 161 AktG
- 3.3.3 Fortschreibung des Kodex
- 3.3.4 Akzeptanz des Kodex
- 3.4 Zwischenfazit
- 4 ENTSCHEIDUNGSPARAMETER ZUR GESTALTUNG VON AKTIENOPTIONSPLÄNEN
- 4.1 Kreis der Berechtigten
- 4.1.1 Führungskräfte als Bezugsberechtigte
- 4.1.2 Bezugsrecht für alle Mitarbeiter
- 4.1.3 Ausschluss der Bezugsrechte für Aufsichtsratsmitglieder
- 4.2 Laufzeit und Ausübungsbedingungen
- 4.3 Der Aktienkurs als Maßstab der Performance-Messung
- 4.3.1 Festlegung des Ausübungspreises
- 4.3.2 Bindung des Ausübungspreises an einen Index
- 4.4 Wirtschaftlichkeit
- 4.5 Zwischenfazit
- 5 GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN UND AUSGESTALTUNGSFORMEN
- 5.1 Überblick zu den Ausgestaltungsformen von Aktienoptionsplänen in Deutschland
- 5.2 Aktienoptionsplan auf Basis von Bezugsrechten nach § 192 Abs. 2 Nr. 3 AktG
- 5.2.1 Grundlegende Beschreibung
- 5.2.2 Kreis der Berechtigten
- 5.2.3 Anzahl und Aufteilung der Optionen
- 5.2.4 Ausübungspreis
- 5.2.5 Erfolgsziele
- 5.2.6 Erwerbs- und Ausübungszeiträume
- 5.2.7 Sonstige Regelungen
- 5.2.8 Vor- und Nachteile
- 5.2.9 Zusammenfassung
- 5.3 Aktienoptionsplan auf Basis von Bezugsrechten nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG
- 5.3.1 Grundlegende Beschreibung
- 5.3.2 Kreis der Berechtigten
- 5.3.3 Vor- und Nachteile
- 5.3.4 Zusammenfassung
- 5.4 Aktienoptionsplan i.V.m. Wandel- oder Optionsanleihen
- 5.4.1 Grundlegende Beschreibung
- 5.4.2 Kreis der Berechtigten
- 5.4.3 Anzahl und Aufteilung der Anleihen
- 5.4.4 Wandlungspreis
- 5.4.5 Erfolgskriterien
- 5.4.6 Erwerbs- und Ausübungszeiträume
- 5.4.7 Sonstige Wandlungsbedingungen
- 5.4.8 Vor- und Nachteile
- 5.4.9 Zusammenfassung
- 5.5 Zwischenfazit
- 6 GESELLSCHAFTSRECHTLICHE HANDLUNGSMAXIME
- 6.1 Überblick über die Organkompetenzen
- 6.1.1 Allgemeine Kompetenzenverteilung
- 6.1.2 Spezielle Kompetenznormen im Zusammenhang mit der Auflage eines Aktienoptionsplans
- 6.2 Allgemeiner Handlungsmaßstab nach § 76 Abs. 1 AktG
- 6.3 Begrenzung durch die Vergütungsgrundsätze des § 87 AktG
- 6.4 Grundsatz der beschränkten Amtszeit nach § 84 Abs. 1 AktG
- 6.5 Zwischenfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Aktienoptionsplänen für Führungskräfte in Deutschland. Ziel ist es, die gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen und die praktische Ausgestaltung dieser Pläne zu analysieren.
- Die Funktionsweise von Aktienoptionsplänen und ihre Bedeutung für Mitarbeiterbeteiligung und Shareholder Value.
- Die rechtlichen Grundlagen und Gestaltungsmöglichkeiten von Aktienoptionsplänen im deutschen Aktienrecht.
- Die Rolle des Deutschen Corporate Governance Kodex bei der Gestaltung von Aktienoptionsplänen.
- Die relevanten Entscheidungsparameter bei der Gestaltung von Aktienoptionsplänen.
- Die wichtigsten Ausgestaltungsformen von Aktienoptionsplänen in Deutschland.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Problemstellung der Arbeit und definiert Zielsetzung und Aufbau. Kapitel zwei erläutert die Grundlagen und Zielsetzungen von Aktienoptionsplänen, inklusive der wichtigsten Grundbegriffe, der Ausgangssituation in Deutschland, sowie dem Shareholder-Value-Konzept und dem Principal-Agent-Konflikt. Kapitel drei beleuchtet den Deutschen Corporate Governance Kodex und seine Relevanz für Aktienoptionsplänen. In Kapitel vier werden Entscheidungsparameter zur Gestaltung von Aktienoptionsplänen diskutiert, wie z.B. der Kreis der Berechtigten, Laufzeit, Ausübungsbedingungen und Wirtschaftlichkeit. Kapitel fünf untersucht die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Ausgestaltungsformen von Aktienoptionsplänen in Deutschland, wobei verschiedene Planmodelle wie Bezugsrechte nach § 192 Abs. 2 Nr. 3 AktG, Bezugsrechte nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG und Aktienoptionspläne i.V.m. Wandel- oder Optionsanleihen analysiert werden. Schließlich befasst sich Kapitel sechs mit den gesellschaftsrechtlichen Handlungsmaximen im Zusammenhang mit der Auflage von Aktienoptionsplänen, einschließlich der Organkompetenzen und relevanter Gesetzesgrundlagen.
Schlüsselwörter
Aktienoptionspläne, Mitarbeiterbeteiligung, Shareholder Value, Corporate Governance, Deutscher Corporate Governance Kodex, Aktienrecht, Gesellschaftsrecht, Gestaltungsformen, Entscheidungsparameter, Ausübungsbedingungen, Bezugsrechte, Wandel- oder Optionsanleihen, Organkompetenzen.
- Quote paper
- Wirtschaftsjuristin (FH) Anne Koschinsky (Author), 2005, Aktienoptionspläne für Führungskräfte in Deutschland - Gesellschaftsrechtliche Rahmenbedingungen und praktische Ausgestaltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46268