Vor der Veröffentlichung Kants Kritik der reinen Vernunft, war die Rolle der Metaphysik als wissenschaftliches Themenfeld allgemein akzeptiert. Die vorherrschende Meinung war dabei ein geradezu dogmatischer Rationalismus, der keinen Platz für Skepsis lies, und Verfechter dieser vehement widersprach oder gar mit Argwohn und Spott bedachte. So resümiert Kant bereits in der Vorrede seiner Prolegomena über seine bereits veröffentlichte Kritik der reinen Vernunft: "Man wird sie unrichtig beurteilen, weil man sie nicht versteht; man wird sie nicht verstehen, weil man das Buch zwar durchzublättern, aber nicht durchzudenken Lust hat […]". Die Prolegomena soll dem Abhilfe schaffen und die wichtigsten Punkte der Kritik der reinen Vernunft verdeutlichen. Die Entstehung der beiden Werke geht allerdings auf einen skeptischen Einwurf Humes zurück, der das bestehende System der Metaphysik anzweifelte.
Inhaltsverzeichnis
- Die Möglichkeit einer Metaphysik
- Humes 'Angriff'
- Kants Erwachen
- Kants Erweiterung
- Die Aufhebung des Humeschen Zweifels
- Die Grenzen der Erfahrung
- Bedeutung der Prolegomena
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Prolegomena zielen darauf ab, die Voraussetzungen einer Metaphysik zu ergründen und dabei auf die Kritik der reinen Vernunft zurückzugreifen. Dieses Werk setzt sich mit der Möglichkeit von Erkenntnis a priori auseinander, die durch David Humes skeptische Kritik an der traditionellen Metaphysik in Frage gestellt wurde.
- Die Kritik am dogmatischen Rationalismus
- Die Relevanz der Erfahrung für Erkenntnis
- Synthetische Urteile a priori und die Rolle des Verstandes
- Die Grenzen der Erfahrung und die Bedeutung der Vernunft
- Die Rehabilitierung der Metaphysik
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Möglichkeit einer Metaphysik: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Situation der Metaphysik vor Kants Werk und führt den skeptischen Einwand von David Hume ein, der die Möglichkeit einer Metaphysik in Frage stellt.
- Humes 'Angriff': Hier wird Humes empiristischer Ansatz vorgestellt, der Erkenntnis ausschließlich auf sinnliche Wahrnehmung und Erfahrung zurückführt. Humes Kritik am Kausalitätsprinzip wird als zentraler Angriffspunkt gegen die Möglichkeit von Erkenntnis a priori dargestellt.
- Kants Erwachen: Kant beschreibt, wie Humes Kritik ihn aus seinem „dogmatischen Schlummer“ geweckt hat und ihn zu einer Neubewertung der Metaphysik geführt hat.
- Kants Erweiterung: Kant erweitert das Erkenntnismodell, indem er die Rolle der reinen Verstandesbegriffe hervorhebt, die unabhängig von Erfahrung den Verstand bei der Bildung von Urteilen unterstützen.
- Die Aufhebung des Humeschen Zweifels: Hier wird Kants Lösung des „Humeschen Zweifels“ präsentiert. Kant zeigt auf, wie die Verstandesbegriffe zur Bildung von synthetischen Urteilen a priori beitragen, ohne dabei den empirischen Gehalt der Erfahrung zu negieren.
- Die Grenzen der Erfahrung: Dieses Kapitel behandelt Kants Konzept der Grenzen der Erfahrung und erläutert, wie die Vernunft über diese Grenzen hinaus Beziehungen zwischen Erfahrung und transzendentalen Dingen herstellen kann.
- Bedeutung der Prolegomena: In diesem Abschnitt werden die Prolegomena als Plan für die Grundlegung einer Metaphysik dargestellt, der die wichtigsten Punkte der Kritik der reinen Vernunft zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Prolegomena befassen sich mit zentralen Themen der Erkenntnistheorie und Metaphysik, wie z.B. Erfahrung, Vernunft, Verstand, synthetische Urteile a priori, Kategorien, Grenzen der Erfahrung, Transzendentalphilosophie, dogmatischer Rationalismus, Empirismus, Skeptizismus, Humescher Zweifel.
- Quote paper
- Jascha Daniló Jung (Author), 2013, Die Möglichkeit einer Metaphysik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462791