Welche Anforderungen stellen zwangsmigrierte traumatisierte Kinder und Jugendliche an die pädagogische Praxis? Wie spiegeln sich die traumatischen Erlebnisse der Kinder und Jugendlichen in Interaktionen im schulischen Setting? Welches Wissen und welche Angebote braucht es, um diesen Schüler_innen ein adäquates Ankommen zu ermöglichen und sie im Kontext Schule zu halten? Unter welchen Bedingungen leben diese Kinder und Jugendlichen mit ihren und auch ohne ihre Familien in Deutschland? Und nochmals bezogen auf den schulischen Kontext: Wie viel Bindung ist nötig, damit der Weg zur Bildung möglich wird und welche Rolle spielt dabei die individuelle Peergroup?
Mit diesen und weiteren Fragen setze ich mich in dieser Forschungsarbeit auseinander und leiste einen Beitrag zur pädagogischen Reflexion von Beziehungsarbeit mit zwangsmigrierten traumatisierten Kindern und Jugendlichen in der Schule. Dieser wird in Form zweier Interviews mit Lehrkräften sogenannter Sprachlernklassen und der interpretativen Auswertung des kommunikativ gewonnenen Datenmaterials durch das Verfahren des Zirkulären Dekonstruierens dargeboten.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Migration
- Migrationsformen
- Welchen Namen geben wir dem 'Kind'?
- Andere Realitäten: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
- Schulische Rechte minderjähriger Flüchtlinge
- Zwischenfazit
- Migration und Trauma
- Über den psychoanalytischen Zusammenhang von innen und außen
- Wenn vergangene und gegenwärtige traumatische Erlebnisse miteinander interagieren: Zur Konzeption der Sequenziellen Traumatisierung übertragen auf die Erlebens- und Erfahrungswelt zwangsmigrierter Kinder und Jugendlicher
- Zentrale Erfahrungs- und Erlebensbereiche zwangsmigrierter Kinder und Jugendlicher
- Familiäre Interaktionsstörungen
- Zwischenfazit
- Traumapädagogik
- Was kann Schule tun? Zur Pädagogik des sicheren Ortes
- Was können Pädagog_innen tun? Über den pädagogischen Zusammenhang von innen und außen
- Vom Szenischen Verstehen
- zum Fördernden Dialog
- Zum Konzept des Guten Grundes
- Zur Sicherheit der Gruppe
- Beziehungs- und Bindungsorientierung in der Traumapädagogik
- Resultat der theoretischen Grundlagen
- Die qualitative Untersuchung
- Das themenzentrierte Interview
- Erhebung
- Auswertung
- Zirkuläres Dekonstruieren
- Erhebung
- Auswertung
- Beobachtungen nach dem Tavistock-Konzept
- Zum Vorgehen in der Forschungsgruppe
- Gütekriterien
- Forschungsergebnisse
- Exkurs: Das Modell der Sprachlernklassen für Schüler_innen mit Deutsch als Zweitsprache in der Sekundarstufe I
- Fallvignette 1: männliche Lehrkraft Matthias
- Zum Setting des Interviews
- Zentrale Themenfelder
- Der eigene Anspruch und der Versuch, zu verstehen
- Unsicherheit
- Bindung und Trennung
- Fallvignette 2: weibliche Lehrkraft Karin
- Zum Setting des Interviews
- Zentrale Themenfelder
- Beziehungen und Bedürfnisse
- Grenzüberschreitung
- Peergroup
- Kolleg_innen
- Ergebnisse für die Beziehungsarbeit mit zwangsmigrierten traumatisierten Kindern und Jugendlichen in der Schule
- Reflexion der erhobenen Daten
- Bedingungen entwicklungsfördernder Aufgaben im Kontext Schule
- Mein persönliches Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit den besonderen Herausforderungen, die die Arbeit mit zwangsmigrierten, traumatisierten Kindern und Jugendlichen an Pädagog_innen im schulischen Kontext stellt. Im Fokus steht die Analyse der spezifischen Anforderungen, die diese Schüler_innen an die pädagogische Praxis stellen. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen von Migration und Traumatisierung auf die Lern- und Entwicklungsprozesse dieser Kinder und Jugendlichen und erforscht Möglichkeiten, die sie im Kontext Schule erleben können.
- Migration und Traumatisierung
- Pädagogische Handlungskompetenz im Umgang mit Traumatisierung
- Beziehungsarbeit mit zwangsmigrierten traumatisierten Kindern und Jugendlichen
- Sicherer Ort Schule
- Entwicklungsfördernde Bedingungen im Schulkontext
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Leser_in an Hand der persönlichen Begegnung der Autorin mit einem traumatisierten, zwangsmigrierten Jugendlichen in den Kontext der Masterarbeit. Die Autorin verdeutlicht damit die Relevanz der Arbeit und führt die Hauptfragestellung ein.
- Im Kapitel "Theoretische Grundlagen" werden zunächst verschiedene Formen von Migration und die spezifischen Herausforderungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge beleuchtet. Anschließend wird der Zusammenhang von Migration und Trauma im Rahmen der Sequenziellen Traumatisierung theoretisch aufgearbeitet.
- Das Kapitel "Traumapädagogik" fokussiert auf die Rolle der Schule als sicherer Ort und beleuchtet die Bedeutung von Beziehungsarbeit im Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Es werden verschiedene pädagogische Ansätze vorgestellt, die ein sensibles und traumasensibles pädagogisches Handeln ermöglichen.
- Im Kapitel "Die qualitative Untersuchung" werden die Methoden der Erhebung und Auswertung der Daten im Rahmen der Masterarbeit vorgestellt. Die Autorin verwendet das themenzentrierte Interview, das zirkuläre Dekonstruieren und Beobachtungen nach dem Tavistock-Konzept.
- Das Kapitel "Forschungsergebnisse" präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung. Die Autorin beleuchtet zwei Fallvignetten, die Einblicke in die Lebenswelten und Erfahrungen von Lehrkräften im Umgang mit zwangsmigrierten, traumatisierten Schüler_innen geben. Sie analysiert die zentralen Themenfelder, die in den Interviews zur Sprache kamen.
- Im Kapitel "Ergebnisse für die Beziehungsarbeit mit zwangsmigrierten traumatisierten Kindern und Jugendlichen in der Schule" werden die Ergebnisse der Untersuchung reflektiert und die Bedingungen für entwicklungsfördernde Aufgaben im Kontext Schule analysiert. Abschließend präsentiert die Autorin ihr persönliches Fazit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder Migration, Trauma, Traumapädagogik, Beziehungsarbeit, sichere Orte, Entwicklungsförderung und den spezifischen Kontext der Schule. Im Mittelpunkt stehen dabei die besonderen Herausforderungen, die sich für Pädagog_innen im Umgang mit zwangsmigrierten, traumatisierten Kindern und Jugendlichen im schulischen Kontext ergeben.
- Quote paper
- Nicole Wipperfuerth (Author), 2014, Beziehungsarbeit mit zwangsmigrierten traumatisierten Kindern und Jugendlichen in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463224