Das Wachstumspotenzial von Limberry nach den Marktfeldstrategien von Ansoff


Travail de Recherche, 2019

56 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Relevanz des Themas
1.2 Zielsetzung der Arbeit
1.3 Aufbau der Arbeit

2 Die theoretischen Grundlagen
2.1 Marktfeldstrategien nach Ansoff
2.1.1 Marktdurchdringung
2.1.2 Marktentwicklung
2.1.3 Produktentwicklung
2.1.4 Diversifikation
2.2 Risiko und Synergieeffekt der Ansoff-Matrix

3 Das Start-up Limberry
3.1 Vorstellung des Start-ups
3.2 Der Verlauf der Gründung
3.3 Die Entwicklung und der heutige Stand
3.4 Markfeldstrategien von Limberry

4 Branchen und Konkurrenzanalyse

5 Handlungsempfehlungen

6 Fazit und Ausblick

7 Formulierung der Arbeitsfragen

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Produkt-Markt-Matrix

Abbildung 2: Wachstumsstrategien nach Ansoff gemäß Risiko- und Synergieeffekt

Abbildung 3: Limberry Dirndl selbstgestalten

Abbildung 4: Limberry bei der TV Sendung Höhle der Löwen

Abbildung 5: Dirndl Fieber mit Judith Williams

Abbildung 6: Status Quo Marktfeldstrategien Limberry

Abbildung 7: Salzburger Heimatwerk Dirndl Konfigurator

Abbildung 8: Limberry Dirndl-Konfigurator

Abbildung 9: Unternehmenslebenszyklus

Abbildung 10: Wies´n 2.0 in China

Abbildung 11: Handlungsempfehlungen Marktfeldstrategien Limberry

Tabellenverzeichnis

Abbildung 6: Status Quo Marktfeldstrategien Limberry

Tabelle 1: Vergleich Limberry und Salzburger Heimatwerk

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Relevanz des Themas

„Wachstum ist ein wichtiges strategisches Ziel und für die meisten Unternehmen ein absolutes Muss“.1 Gründe hierfür sind die zunehmende Globalisierung, der sich schnell verändernde Markt sowie die steigende Konkurrenzintensität zwischen den Unternehmen. Daher ist es notwendig, das Unternehmen ihre Positionierung am Markt festigen. Des Weiteren ist es essentiell, dass Organisationen auf die schnellen Veränderungen reagieren und neue Produkte entwickeln sowie neue Märkte erschließen.2 Gleichzeitig führt der allgemeine Wettbewerbsdruck dazu, dass Unternehmen auf aktuelle Trends eingehen müssen. Dazu zählt in der Betriebswirtschaft der immer mehr an Bedeutung gewinnende Trend zur Individualisierung. Aus diesem Grund bieten vermehrt Unternehmen Produkte an, welche die spezifischen Bedürfnisse von Konsumenten abdecken.3 So können zum Beispiel Kunden bei mymuesli.com ihren Müsli eigenständig gestalten. Lediglich die Basismischung ist für den Konsumenten gleich, die weiteren Zutaten wie Früchte und Nüssen kann der Kunde selbst auswählen. Weitere solcher Konzepte finden sich Im Bereich Schokolade, Schmuck und in der Mode.4 Statistisch haben 34% der Menschen das Bedürfnis, sich durch die Kleidung von anderen abzuheben.5 Diese Möglichkeit bietet das Start-up Limberry. Dort können Kunden über einen Online-Konfigurator ihre Trachten individuell selbst gestalten und zwischen verschiedenen Schnitten, Farben, Stoffen sowie Mustern wählen.6 Gerade Trachten ist ein wesentlicher Bestandteil der Mode. Fast jede Frau und jeder Mann besitzt mindestens ein Kleidungsstück der Trachtenmode. Vor allem gilt dies in Deutschland für Bewohner im Raum Bayern, da dort das jährliche Oktoberfest stattfindet. In diesem Jahr besuchten 6,3 Millionen Besucher das größte Volksfest in Deutschland. Damit sind es rund 100.000 Besucher mehr als in 2017.7

1.2 Zielsetzung der Arbeit

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, das Wachstumspotenzial des Unternehmens Limberry kritisch zu untersuchen. Es soll verdeutlicht werden, welchen Stellenwert das Selbstgestalten von Produkten für Konsumenten aufweist. Anschließend wird der Trend der Trachtenmode konkretisiert. Des Weiteren zeigt die Arbeit auf, welche Wachstumsstrategien das Unternehmen bisher verwendet und wie sich Limberry gegenüber dem Wettbewerb profiliert. Basierend auf der Analyse werden Maßnahmen und Handlungsempfehlungen formuliert zur Verbesserung der Unternehmenssituation sowie zur Steigerung des Wachstums.

1.3 Aufbau der Arbeit

Die vorliegende Arbeit ist in sieben Kapitel unterteilt. Das nachfolgende Kapitel erläutert den theoretischen Ansatz der Marktfeldstrategien von Ansoff. Darauffolgend wird das Unternehmen Limberry vorgestellt und die aktuellen Marktfeldstrategien des Unternehmens analysiert. Im Anschluss folgt ein Vergleich des Unternehmens mit der Konkurrenz. Das anschließende fünfte Kapitel untersucht das Wachstumspotenzial von Limberry basierend auf der theoretischen Grundlage und zeigt die erforderlichen Maßnahmen auf. Darauf aufbauend folgt das Fazit und ein Ausblick hinsichtlich des antizipierten Erfolges des Konzepts. Abschließend werden im siebten Kapitel drei Arbeitsfragen vorgestellt und stichpunktartig beantwortet.

2 Die theoretischen Grundlagen

Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen. Zu Beginn werden die Marktfeldstrategien von Ansoff erläutert. Darauf basierend wird das Risikopotenzial und der Synergieeffekt der einzelnen Strategien vorgestellt. Anhand dieses Kapitels können im nachfolgenden Abschnitt die Marktfeldstrategien des Unternehmens Limberry analysiert werden.

2.1 Marktfeldstrategien nach Ansoff

Die Analyse der Wachstumsstrategien eines Unternehmens ist essenziell, um zum einen zu ermitteln auf welchem Weg ein Unternehmen wachsen kann und zum anderen welche Änderungen vorzunehmen sind, damit ein stetiges Wachsen weiterhin sichergestellt werden kann. Darüber hinaus kann basierend auf die Corporate Strategy die Wachstumsstrategie eines Unternehmens festgelegt werden. Einer der bekanntesten Ansätze zur Analyse des Unternehmenswachstums, ist die von Ansoff entwickelte Produkt-Markt-Matrix.8 Dabei handelt es sich um eine 2x2 Matrix bei der in vier verschiedene Wachstumsstrategien unterschieden wird. Die Wachstumsstrategien stellen eine Kombination aus Produkten und Märkten dar, die zweidimensional betrachtet werden. Zum einen werden die bisherigen Produkte auf einem bestehenden sowie neuen Markt untersucht und zum anderen neue Produkte auf einem bestehenden bzw. neuem Markt.9

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Produkt-Markt-Matrix10

2.1.1 Marktdurchdringung

Die erste Wachstumsstrategie ist Marktdurchdringung. Durch eine Marktdurchdringung kann ein Unternehmen den Umsatz steigern, indem das Marktvolumen von bestehenden Produkten in bestehenden Märkten erhöht wird. Dies kann zum einen durch einen erhöhten intensivierten Umsatz bei bestehenden Kunden, somit durch eine höhere Kauffrequenz erfolgen oder durch die Gewinnung von neuen Kunden auf dem bestehenden Markt.11 Um eine Erhöhung der Kauffrequenz zu realisieren können diverse Maßnahmen angewendet werden wie Preissenkungen, Verkäuferschulungen oder die Erhöhung des Werbeaufwands. Zusätzlich kann der Kundenstamm erweitert werden, indem Kunden von der Konkurrenz abgeworben werden oder bisherige Nichtverwender der Produkte akquiriert werden. Dies kann über eine zusätzliche Verkaufsförderung, ein besseres Distributionsnetz sowie ein verbessertes Design erfolgen. Gleichzeitig sollte der Kundendienst kontinuierlich verbessert werden, um einen Kundenabgang entgegen zu wirken.12 Solche Marketinginstrumente können somit dazu beitragen, dass die existierenden Produkte eines Unternehmens eine stärkere Positionierung am Markt erreichen. Ziel der Marktdurchdringung ist es mit möglichst geringem Einsatz von Kapital und Ressourcen, das maximale Potenzial auf dem bestehenden Markt zu realisieren.13

2.1.2 Marktentwicklung

Die zweite Wachstumsstrategie ist Marktentwicklung. Die Strategie der Marktentwicklung sieht es vor mit bestehenden Produkten neue geografische oder zielgruppenbezogene Märkte zu erreichen. Bedingungen hierfür sind, dass der Markt ungesättigt ist und starke Globalisierungstrends in der Branche bestehen. Durch die Marktentwicklung werden neue Marktanteile erworben und neue Vertriebskanäle genutzt. Damit Unternehmen von einem solchen Wachstum profitieren können, sollten unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden.14 Zunächst können Unternehmen in Zusatzmärkte eindringen, die sich aufgrund dessen ergeben, dass das Produkt neue Anwendungsbereiche sowie neue Einsatzfelder aufweist. Des Weiteren können Teilmärkte erobert werden durch Variationen der bestehenden Produkte. Zuletzt kann das Unternehmen wachsen, indem neue geografische Märkte erschlossen werden. Dies ist jedoch mit einem hohen Zeitaufwand und mit hohen Kosten verbunden.15

2.1.3 Produktentwicklung

Die dritte Wachstumsstrategie ist Produktentwicklung Die Strategie der Produktentwicklung sieht vor, neue oder verbesserte Produkte auf bestehenden Märkten zu entwickeln. Dabei wird in Produktinnovationen, Produktdifferenzierungen und Produktvariationen unterschieden. Bei Produktinnovationen handelt es sich um Produkte, die erzeugt werden und eine Marktneuheit darstellen.16 Während bei einer Produktdifferenzierung das Produktangebot eines Unternehmens zunimmt, indem das Grund und Basisprodukt durch eine Modifikation verändert wird. Dabei wird das bestehende Produkt jedoch nicht substituiert, sondern lediglich ergänzt.17 Eine Produktvariation findet statt, wenn ein Produkt in seine Grundkonzeption gleichbleibt, aber einzelne Bestandteile bzw. Eigenschaften verändert werden. Dabei wird das bisherige Produkt von dem neuen Produkt nach einer bestimmten Zeit ersetzt.18

2.1.4 Diversifikation

Die vierte Wachstumsstrategie ist Diversifikation. Die Strategie der Diversifikation kommt zur Anwendung, wenn Unternehmen neue Produkte in neue Märkte einführen. Dabei können Unternehmen auf bereits gewonnene Erfahrungen im Bezug bestehender Produkte und Märkte zurückgreifen. Die Strategie lässt sich in horizontale, vertikale und laterale Diversifikation unterscheiden.19 Bei der horizontalen Diversifikation befindet sich das neue Produkt auf derselben Wertschöpfungskette, sodass das bestehende Produktportfolio lediglich erweitert wird. Eine Ergänzung führt daher dazu, dass dieselbe Zielgruppe angesprochen wird.20 Bei der vertikalen Diversifikation hingegen, werden neue Produkte aufgenommen, die einen Bezug zu den vor und nachgelagerte Wertschöpfungsstufen aufweisen. Die laterale Diversifikation zeigt keinen Bezug zu den bisherigen Produkten und Aktivitäten auf. Bei der Selektion der Diversifikationsform ist zu beachten, ob eine Synergieeffekt besteht. Dieser könnte auftreten, wenn neue Produkte auf bereits bestehende Absatzkanäle vermarktet werden können oder das Produktimage durch das Unternehmensimage profitieren kann.21

2.2 Risiko und Synergieeffekt der Ansoff-Matrix

Ein Vergleich der vier Wachstumsstrategien zeigt, dass sich die Synergieerträge und das verbundene Risiko bei der Umsetzung der Strategie gegenläufig verhalten. Der Synergieeffekt ist bei der Marktdurchdringung am stärksten und nimmt dann bis zur Strategie der Diversifikation ab. Der Grund hierfür ist, dass Produkte mit einem höheren Verwandtschaftsgrad, realisierbarer sind und eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit aufweisen.22 Das Risiko der Marktdurchdringung hingegen ist sehr gering, da auf bestehende Ressourcen, Erfahrungen und Fähigkeiten zurückgegriffen werden kann. Die Produktentwicklung und die Marktentwicklung weisen höhere Risiken als die Marktdurchdringung auf, da für die Produktentwicklung neue Fähigkeiten angeeignet werden müssen und bei der Marktentwicklung ein neuer und unbekannter Markt erobert wird. Das höchste Risikopotenzial besteht bei der Diversifikation. Die Unternehmen entwickeln zum einen neue Produkte, die sie zum anderen auf neuen und noch nicht erschlossenen Märkten vertreiben.23 Folgende Darstellung zeigt das gegenläufige Verhalten von Risiko und Synergieeffekt bei Anwendung der Wachstumsstrategien.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Wachstumsstrategien nach Ansoff gemäß Risiko- und Synergieeffekt.24

3 Das Start-up Limberry

Das dritte Kapitel beinhaltet die Gründung sowie die Vorstellung der Geschäftsidee von Limberry. Darauf aufbauend wird die Unternehmensentwicklung vom Start-up bis zu einem spezialisierten Onlineshop für Trachtenmode erläutert. Anschließend folgt unter Berücksichtigung der theoretischen Grundlagen die Analyse der Markfeldstrategien des Unternehmens. Grundsätzlich fungiert dieses Kapitel als Basis für einen Unternehmensvergleich, welcher im vierten Kapitel erörtert wird.

3.1 Vorstellung des Start-ups

Das Start-up Limberry, rechtlich geführt unter den Namen Kawala Handels GmbH, wurde 2010 von der damals 26-jährigen Sibilla Kawala gegründet und hat seinen Sitz in Hamburg. Der Name Limberry ist ein Fantasiename und setzt sich aus „limber“, welches flexibel, geschmeidig, graziös übersetzt bedeutet und „berry“, die Beere zusammen.25 Die Idee ein Unternehmen zu gründen, kam der jungen Gründerin während sie an ihrer Doktorarbeit über die Thematik der „Mass Customization“ im Onlinehandel schrieb. Sie stellte fest, dass kaum ein Unternehmen individualisierte Mode anbot und kam so letztendlich auf die Idee einen Konfigurator für Dirndl, Trachtenschuhe und Accessoires zu erstellen. Der Online Konfigurator stellt das erste Standbein von Limberry dar und bietet den Kunden die Möglichkeit Ausschnittform, Schürzenstoff, Schürzenband, Miederband, Borte und Rösche selbst auszuwählen und nach Maße anfertigen zu lassen. Im Durchschnitt kostet ein Trachtenkleid bei Limberry zwischen 399€ und 499€.26

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Limberry Dirndl selbstgestalten.27

Das zweite Standbein des Unternehmens ist der Onlineshop, der den Kunden eine Auswahl von 1500 Produkten offeriert.28 Das Sortiment enthält dabei Premiumlabels und Hersteller wie Gottseidank, AlpenHerz und CocoVero sowie günstigere Varianten wie zum Beispiel Krüger.29 Das dritte Standbein des Unternehmens sind die eigenen Kollektionen, welche Gründerin Sibilla Kawala designt und herausgebracht hat. Dazu gehören Limberry Couture, welches den Bereich der aktuellen Laufstegtrends abdeckt und für besondere Anlässe wie Hochzeiten gedacht ist. Eine weitere Kollektion ist die Limberry Kollektion. Dabei treffen die Kunden auf traditionelle und moderne Dirndl sowie Trachten Accessoires.30 Die 2017 erschiene Kollektion Miss Limberry spiegelt die junge und moderne Linie des Labels wieder. Die Kollektion richtet sich an modebewusste Kunden mit geringem Budget. Daher erhalten dort die Kunden ein fertiges Dirndl bereits ab ca. 200 Euro.31 Alle Dirndl aus der Kollektion von Limberry werden in Deutschland aus hochwertigen Materialen handgefertigt.32 Zusätzlich bietet der Onlineshop ein Trachtenmagazin mit Trends, Tipps und Interviews rund um das Thema Trachten und Wies´n sowie die Möglichkeit eine persönliche Stilberatung zu erhalten.33 Neben dem Vertriebsweg des Onlineverkaufs betreibt die Gründerin in ihrer Heimatstadt Hamburg ein Premium Dirndl- und Trachtenlager, wo Kunden von einer Experten Beratung vor Ort profitieren können.34

3.2 Der Verlauf der Gründung

Sibila Kawala absolvierte vor der Gründung von Limberry ein BWL Studium in International Management sowie einen Master in Project Management in Manchester. Nach erfolgreichem Abschluss kehrte die Hamburgerin zurück in die Heimat und arbeitete für zwei Jahre in dem Stahlhandelbetrieb der eignen Familie. Dort sammelte die Absolventin wesentliche Erfahrungen in Unternehmertum und Wirtschaft, die sie in ihrer weiteren beruflichen Laufbahn mit einbringen konnte. Die jedoch größere Leidenschaft von Sibila Kawala war die Mode. Daher forschte sie parallel für ihren Doktortitel an der Thematik der „Mass Customization“.35 Die Gründerin hatte ihre eigene Vision und entschied sich ein eigenes Label zu gründen. Das Startkapital erlangte Sibilla Kawala über ihren Bausparvertrag i.H.v. ca. 35.000€, den ihre Eltern bei der Geburt angelegt hatten. Die restliche Finanzierung erfolgte über ein Family & Friends Darlehen sowie einen Gründerzuschuss. Seit Beginn der Gründung erhält Sibilla Kawala Unterstützung von zwei Mitgesellschafter, die jeweils 5% Beteiligung am Unternehmen besitzen.36 Dima, ist einer der Gesellschafter und der IT Experte von Limberry. Sein Aufgabengebiet ist die Programmierung des Onlineshops.37 Der zweite Gesellschafter, Benno ist auch im Bereich Programmierung beschäftigt. Zusätzlich ist Benno Projektleiter und fungiert als Beratungsfunktion für die Gründerin.38

Das ursprüngliche Konzept von Limberry bestand darin, dass Kunden über einen Online-Konfigurator Kleidungsstücke aller Art (wie zum Beispiel Hosen, T-Shirts, Hemden, etc.) selbst zusammenstellen und nach Maß anfertigen lassen konnten. Dabei wählten die Kunden die Farben, Stoffe, Kragenform, Knöpfe selbst aus und kombinierten diese miteinander. Die Idee der Gründerin stieß zunächst auf viel Zuspruch. Die Presse berichtete positiv über die Geschäftsidee und auch die Internetseite wurde sehr gut besucht.39 Trotz alledem stellte die Gründerin fest, dass von 10.000 Besuchern, lediglich 5 Kunden tatsächlich auf der Internetseite etwas kauften. Verdeutlicht bedeutet dies, dass das Unternehmen lediglich eine Kaufrate von 0,05% aufwies. Somit stand 2013 das Unternehmen kurz vor der Pleite. Aber aufgeben wollte Sybilla Kawala nicht und stellte fest, dass ein Produkt besonders die Aufmerksamkeit der Kunden erweckte. Dabei handelte es sich um das Dirndl, welches die Kunden auf der Internetseite selbst gestalten können. Daher änderte die Gründerin das Konzept und spezialisierte sich auf Trachtenmode.40 Zusätzlich ergänzte Sibilla Kawala ihre Idee, indem sie selbst designte Dirndl aus ihrer eigenen Kollektion den Kunden anbot und bereits bestehende Hersteller von Trachtenmode in den Onlineshop aufnahm. 2014 kam es somit zu einem Relaunch von Limberry.41 Das Unternehmen fing an zu wachsen und erreichte 2015 den Break-even mit einem Umsatz von 38.000€. Im August 2016 entschied die Gründerin bei der dritten Staffel der TV Sendung die Höhle der Löwen teilzunehmen (siehe Abbildung).42 Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Umsatz des Unternehmens verfünfzehnfacht und eine Retoure bereinigten Umsatz von 550.000€ erzielt.43 Somit stand bei der Teilnahme bei der Höhle der Löwen nicht primär das monetäre Investment im Vordergrund, sondern die Erweiterung des Netzwerkes und das Einbringen von Erfahrungen und Know-How der Investoren und Unternehmer.44

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Limberry bei der TV Sendung Höhle der Löwen.45

Bei der TV Sendung forderte die Gründerin von den Investoren 150.000€ für 10% des Unternehmens. Das Geld wollte Sibilla primär in Marketingmaßnahmen für Österreich und Schweiz investieren, sowie in eine eigene Herrenkollektion. Des Weiteren benötigte sie das Geld, um neue Arbeitsbüros in Hamburg beziehen zu können und ihre Homepage auf Englisch zu übersetzen. Dadurch erhoffte die Gründerin eine höhere Kundenreichweite zu erlangen. Die Geschäftsidee erhielt viel Zuspruch von den Investoren und Judith Williams sowie Carsten Maschmayer machten ihr gemeinsam ein Angebot. Sie boten der jungen Gründerin jeweils 125.000€ für jeweils 10% des Unternehmens und Sibila Kawala nahm das Angebot an.46

3.3 Die Entwicklung und der heutige Stand

Das Start-up Limberry profierte von der Aufmerksamkeit durch die TV Serie die Höhle der Löwen. Nach der Teilnahme verdreifachte sich an guten Tagen das Bestellvolumen. Ein Monat nach TV Ausstrahlung fand ein Nachbericht bei der Höhle der Löwen statt. Daraufhin zeigte der Onlineshop ein Volumen von mehr als 75.000 Besucher gleichzeitig.47 Zusätzlich zum Bestellvolumen verdreifachte sich auch der Umsatz von Limberry. Ein essentieller Grund dafür ist der Anstieg des Bekanntheitsgrades des Unternehmens. Weiterhin wird Limberrry über Social Media auf Facebook, Instagram, Pinterest und Twitter vermarktet. Solche Plattformen ermöglichen Produktneuheiten schnell zu vertreiben und neue Kunden zu gewinnen.48 Auch die Presse wie RTL Explosiv, Gala und Vox Prominent berichten nach dem Auftritt eifrig über das Unternehmen. Zudem gilt Sibilla Kawala als Dirndl-Expertin und bewertet in unterschiedliche Magazine wie zum Beispiel „Closer“ Prominente im Dirndl und gibt Tipps für die Wies´n. Zusätzlich betreiben viele Prominente wie Cathy Hummels oder Vanessa Mai Werbung für die Dirndl und arbeiten mit dem Unternehmen zusammen. Die bekannteste Kooperation ist mit dem Onlineportal „Blogwalk“, bei der 10 Modeblogger aus ganz Deutschland Dirndl Kleider für das Oktoberfest in München trugen und präsentierten.49 Zusätzlich erhält Sibila Kawala weiterhin Support von den Investoren aus der Höhle der Löwen. Carsten Maschmeyer ist für dem Finanzplan und den strategischen Aufbau zuständig, während Judith Williams sich um das Marketing und um die kreativen Themen kümmert.50 Die folgende Abbildung zeigt die gemeinsame Werbeaktivität von der Gründerin und Judith Williams auf Pinterest.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Dirndl Fieber mit Judith Williams.51

Nach dem Investment bezog die Gründerin zunächst neue Büros in Hamburg, um sich zu vergrößern. Dort konnte sie sich um die Produktentwicklung kümmern und brachte eine eigene Kollektion für Herren sowie die Dirndl Kollektion Miss Limberry auf dem Markt. Gleichzeitig wurde das Sortiment durch andere Designer von Trachten und durch Accessoires erweitert.52 Inzwischen beschäftigt Limberry zehn Mitarbeiter. Zu einer der wichtigsten Beschäftigten des Unternehmens zählt Eva Kawala, die Mutter von Sibilla. Sie kümmert sich um die Buchhaltung, Bestellabwicklung sowie bei dem Entwerfen der jährlichen Limberry Kollektion.53

3.4 Markfeldstrategien von Limberry

Die folgende Abbildung veranschaulicht die Marktfeldstrategien von Limberry in aggregierter Form.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Status Quo Marktfeldstrategien Limberry.54

[...]


1 Matzler/ Müller (2013) S.118.

2 Vgl. Wheelen/Hunger (2012) S. 25 ff. zitiert nach Teiner (2015) S. 1.

3 Vgl. Schwenke (2006) S. 2.

4 Vgl. Mattmüller (2012) S. 397.

5 Vgl. www.statista.com (2015).

6 Vgl. www.limberry.de (2018a).

7 Vgl. www.statista.com (2018).

8 Vgl. Freilling/Reckenfelderbäumer (2010) S. 361.

9 Vgl. Kerth/ Asum/ Stich, 2015, S. 180.

10 Eigene Darstellung in Anlehnung an Ansoff (1965) S. 109.

11 Vgl. Hesse/ Neu/ Theuner (2007) S.29.

12 Vgl. Detroy/ Behle/ Hofe (2007) S. 23.

13 Vgl. Plum (2017) S. 148.

14 Vgl. Detroy/ Behle/ Hofe (2007) S. 24.

15 Vgl. Neubert (2013) o.S.

16 Vgl. Horsch (2003) S. 42.

17 Vgl. Hesse/ Neu/ Theuner (2007) S. 93.

18 Vgl. Schneider (2007) S. 59.

19 Vgl. Steven (2007) S. 126

20 Vgl. Kreutzer (2010) S. 162.

21 Vgl. Neubert (2013) o.S.

22 Vgl. Kerth/ Asum/ Stich (2015) S. 183.

23 Vgl. Bleis/ Helpup (2016) S. 51.

24 Eigene Darstellung in Anlehnung an Kerth/ Pütemann (2005) S.192.

25 Vgl. www.absatzwirtschaft.de (2017).

26 Vgl. www.gruenderkueche.de (2017).

27 In Anlehnung an www.limberry.de (2018b).

28 Vgl. www.sumago.de (2016).

29 Vgl. www.limberry.de (2018c).

30 Vgl. www.limberry.de (2018d).

31 Vgl. www.limberry.de (2018e).

32 Vgl. www.limberry.de (2018f).

33 Vgl. www.limberry.de (2018g).

34 Vgl. www.limberry.de (2018h).

35 Vgl. www.gruenderfreunde.de (2018).

36 Vgl. www.gruenderkueche.de (2017).

37 Vgl. www.limberry. de (2016a).

38 Vgl. www.limberry.de (2016b).

39 Vgl. www.gruenderfreunde.de (2017).

40 Vgl. www.gruender.wiwo.de (2016).

41 Vgl. www.gruenderfreunde.de (2017).

42 Vgl . www.limberry.de (2016c).

43 Vgl. www.gruender-welt.com (2016).

44 Vgl. www.gruenderfreunde.de (2017).

45 In Anlehnung an www.chip.de (2017).

46 Vgl. www.vox.de (2016).

47 Vgl. www.limberry.de (2017).

48 Vgl. www.absatzwirtschaft.de (2017).

49 Vgl. www.limberry.de (2017).

50 Vgl. www.hamburg-startups.net (2017).

51 Vgl. www.pinterest.de (2018).

52 Vgl. w ww.hamburg-startups.net (2017).

53 Vgl. www.limberry.de (2016d).

54 Eigene Darstellung.

Fin de l'extrait de 56 pages

Résumé des informations

Titre
Das Wachstumspotenzial von Limberry nach den Marktfeldstrategien von Ansoff
Université
University of Cooperative Education Mannheim
Note
1,0
Auteur
Année
2019
Pages
56
N° de catalogue
V463256
ISBN (ebook)
9783668943896
ISBN (Livre)
9783668943902
Langue
allemand
Mots clés
Marktfeldstrategien, Ansoffmatrix, Limebrry, Trachtenmode, Wachstumspotenzial, Analyse, Trachtentrends, Höhlederlöwen
Citation du texte
Anna Colasanto (Auteur), 2019, Das Wachstumspotenzial von Limberry nach den Marktfeldstrategien von Ansoff, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463256

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