Trotz ihres Wachstums hat die katholische Kirche massive Probleme. Egal ob im Umgang mit den Missbrauchsskandalen, der Überalterung der Gemeinden im europäischen Raum oder den Reformbestrebungen einzelner Akteure, die katholische Kirche steht vor einer Zerreißprobe. Im öffentlichen Diskurs gilt Papst Franziskus oft als Hoffnungsträger, was die Bewältigung dieser Herausforderungen angeht. Die vorliegende Arbeit will mittels sozialpsychologischer Theorien versuchen zu beantworten, ob und in wie weit Franziskus tatsächlich für Reformen und einen Neuanfang steht.
Zunächst wird dargelegt, wer Papst Franziskus vor seiner Amtseinführung war und welche grundlegenden Eigenschaften und Handlungen ihn als neugewählten Papst charakterisieren. Im Anschluss wird der Unterschied zwischen den beiden Bezugsgruppen des Papstes, der Konklave und der katholischen Glaubensgemeinschaft, skizziert. Zur Beantwortung der Fragestellung wird eingehend auf die Themen Prototypikalität und Idiosynkrasie-Kredite eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Zur Person und Gruppe(n)
- Jorge Mario Bergoglio
- Papst Franziskus
- Gruppe I: Das Konklave
- Gruppe II: Katholische Glaubensgemeinschaft
- Theorie I: Prototypikalität
- Anwendung
- Theorie II: Idiosynkrasie-Kredite
- Anwendung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Papst Franziskus tatsächlich ein Reformer ist. Sie untersucht, inwiefern Franziskus' Herkunft und Persönlichkeit ihn als Hoffnungsträger für Veränderungen innerhalb der katholischen Kirche qualifizieren. Dabei werden die beiden sozialpsychologischen Theorien der Prototypikalität und der Idiosynkrasie-Kredite angewandt.
- Die Wahl von Franziskus zum Papst im Kontext seiner nicht-prototypsichen Herkunft
- Franziskus' Prototypikalität in Bezug auf das Konklave und die katholische Glaubensgemeinschaft
- Der Erwerb von Idiosynkrasie-Krediten durch Franziskus
- Die Nutzung von Idiosynkrasie-Krediten für Reformen in der katholischen Kirche
- Die Rolle des Papstes als Oberhaupt der katholischen Kirche in Bezug auf Macht und Einfluss
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit der Aktualität und Relevanz des Forschungsthemas. Es wird dargelegt, dass die Rolle des Papstes, trotz des Rückgangs der Mitgliederzahlen in Europa, weltweit eine große Bedeutung besitzt.
Die Kapitel 2.1 und 2.2 stellen Papst Franziskus vor seiner Amtseinführung und seine charakteristischen Eigenschaften vor. Die Kapitel 2.3 und 2.4 skizzieren die Unterschiede zwischen den beiden Bezugsgruppen des Papstes, dem Konklave und der katholischen Glaubensgemeinschaft.
Die theoretischen Teile, Kapitel 3 und 4, befassen sich mit den Theorien der Prototypikalität und der Idiosynkrasie-Kredite und deren Anwendung auf die Rolle von Papst Franziskus. Es wird untersucht, ob Franziskus prototypisch für seine Gruppen ist und wie er seine Idiosynkrasie-Kredite erworben hat.
Schlüsselwörter
Papst Franziskus, Reformer, Katholische Kirche, Prototypikalität, Idiosynkrasie-Kredite, Macht, Einfluss, Konklave, Glaubensgemeinschaft.
- Quote paper
- Marius Rosenthal (Author), 2019, Kann Papst Franziskus als Reformer gesehen werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463306