Das Wort "Frische" begleitet uns tagtäglich durch unseren Alltag. Ob im Supermarkt, oder in der Werbung bildet dieses Wort für uns nicht nur ein Narrativ, sondern transportiert und impliziert gleichzeitig Konotationen, die wir im Laufe der Zeit gelernt haben, damit zu verbinden. Es kann soziale, geschlechtliche, oder konsumistische Assoziationen hervorrufen und dennoch mehr sein als die Verbindung zur Nahrungsaufnahme zu bloßen Bedürfnisbefriedigung. Vera Kalkhoff beschreibt 2003 in ihrer Magisterarbeit das sogenannte kulinarische Leitkonzept als etwas, dass nicht nur dazu dient die menschliche Nahrungsaufnahme zu begründen, sondern gleichzeitig als Handlungs- und Wertesystem funktioniert.
Unter der Prämisse dieses Systems wird hier eine geschichtliche Abhandlung über die Ernährung und ihrer parallel einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland skizziert. So hat schließlich der Wunsch "Frische" den technischen Fortschritt und die Essgewohnheiten im Wandel der Zeit maßgeblich mitbestimmt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Frische ohne Kälte: Geht das Überhaupt?
- 2.1. Von Kammer und Keller
- 2.2. Trocknen, Salzen, Zuckern - „Frischhaltemethoden“ im Wandel der Zeit
- 2.3. Glas und Dose - Konservierte Frische?
- 3. Revolution der Vorratshaltung
- 3.1. Cool geblieben – Der Kühlschrank als modernes Frische-Versprechen
- 3.2. Cold as Ice – Kältekonservierung unter Null
- 4. Exkurs in zwei Welten
- 4.1. Sushi
- 4.2. Dry Aged Beef
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entwicklung der deutschen Ernährungskultur im Kontext des Frische-Konzepts, basierend auf den Ausführungen von Vera Kalkhoff. Sie befasst sich mit der Frage, wie das Bedürfnis nach Frische den Konsum und die Nahrungsaufnahme in Deutschland über die Jahrhunderte hinweg beeinflusst hat.
- Die Entwicklung von traditionellen Frischhaltemethoden
- Die Bedeutung des Kühlschranks als Meilenstein der Frischhaltung
- Der Einfluss von kulturellen und technologischen Veränderungen auf das Frische-Konzept
- Die Rolle von Frische im Kontext von modernen Esskulturen
- Die Frage, ob und wie sich der Konsens über Frische im Laufe der Zeit verändert hat
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt die Grundlage der Arbeit und beleuchtet die Rolle von Frische als kulturelles Konzept in der Ernährung. Kapitel 2 erforscht die Entwicklung traditioneller Frischhaltemethoden vor der Erfindung des Kühlschranks, wie z.B. Trocknen, Salzen und Zuckern. In Kapitel 3 wird die Revolution der Vorratshaltung durch den Kühlschrank und die Kältekonservierung untersucht. Kapitel 4 befasst sich mit zwei Beispielen, Sushi und Dry Aged Beef, die unterschiedliche Konzepte von Frische repräsentieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Frische, Ernährungskultur, Konservierungsmethoden, Vorratshaltung, Kühltechnik, Lebensmittel, kulinarische Traditionen, Konsens, Kulturwandel, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Amir El-Omari (Autor:in), 2018, Das Frische-Konzept. Entwicklung der deutschen Ernährungskultur nach Vera Kalkhoff, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463310