Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, die für die Bildungsbenachteiligung maßgeblich verantwortlichen Faktoren herauszuarbeiten. Den thematischen Schwerpunkt bildet dabei die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und schulischer Leistung – jedoch nicht ohne die oben beschriebene Heterogenität der zu betrachtenden Bevölkerungsgruppe zu berücksichtigen. So ist von besonderem Interesse, ob unterschiedliche Leistungsniveaus vorherrschen und, falls ja, wie sich diese begründen lassen.
Die Ausgangshypothese lautet, dass vornehmlich zwei Faktoren die schulische Leistung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund beeinflussen, namentlich die Bildungseinstellung der Eltern und die strukturellen Gegebenheiten des Schulsystems. Dem Migrationshintergrund selbst wird weniger Bedeutung beigemessen, vielmehr wird das vorhandene Kapital im Sinne Pierre Bourdieus, werden die in den Familien vorhandenen Ressourcen als relevant erachtet. Es wird also davon ausgegangen, dass ein Kind, dessen Familie nicht nur über hohe Bildungsaspirationen, sondern auch über die zeitlichen und finanziellen Mittel verfügt, diese umzusetzen, höhere Chancen auf eine erfolgreich verlaufende Schullaufbahn hat als eines, in dessen Elternhaus diese Unterstützung nicht geleistet werden kann. In einem selektiven Schulsystem wie dem deutschen würden, so die Annahme, derartige Diskrepanzen eher verstärkt als ausgeglichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Teil: Einleitung
- 1.1 Bildung und Chancengleichheit: Zur gegenwärtigen Situation
- 2. Teil: Theorien / Erklärungsmodelle
- 2.1 Der Kapitalbegriff nach Pierre Bourdieu
- 2.2 Das Sinus-Milieu-Modell
- 3. Teil: Studie
- 3.1 „Große Vielfalt, weniger Chancen“
- 3.2 Ergebnisse: Bildungseinstellungen
- 3.3 Elternrolle
- 3.4 Befunde und Handlungsempfehlungen
- 4. Teil: Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bildungsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und zielt darauf ab, die Faktoren zu identifizieren, die für die Bildungsbenachteiligung dieser Gruppe verantwortlich sind. Dabei wird der Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und schulischer Leistung untersucht, wobei die Heterogenität der betrachteten Bevölkerungsgruppe berücksichtigt wird.
- Bildungsbenachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
- Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und schulischer Leistung
- Rolle der Bildungseinstellung von Eltern
- Einfluss von strukturellen Gegebenheiten des Schulsystems
- Bedeutung von Kapital im Sinne Pierre Bourdieus
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet die gegenwärtige Situation der Bildungsbeteiligung von Migrantenkindern in Deutschland. Hierzu werden Ergebnisse der PISA-Studien sowie das Working Paper von Manuel Siegert herangezogen. Der zweite Teil behandelt den Kapitalbegriff Bourdieus und das Modell der Sinus-Milieus. Der dritte Teil analysiert die Studie „Große Vielfalt, weniger Chancen“ von Prof. Dr. Heinrich Barz et al., die die Bildungserfahrungen und Bildungsziele von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Bildungsbeteiligung, Migrationshintergrund, Bildungsbenachteiligung, Schulische Leistung, Bildungseinstellungen von Eltern, strukturelle Gegebenheiten des Schulsystems, Kapitalbegriff nach Pierre Bourdieu, Sinus-Milieus, Studie „Große Vielfalt, weniger Chancen“.
- Quote paper
- Frauke Oberländer (Author), 2015, Bildungspartizipation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463719