Edgar Degas, dessen Vorbilder Delacroix und Ingrès waren, zu dessen Zeit der Impressionismus gerade aufkam und der Realismus die vorherrschende Stilrichtung darstellte, wurde von all dem beeinflusst und behielt doch seine eigene Art bei. Vielmehr entwickelte er sich über seine Vorgaben hinaus, da er eine eigene Bildkonzeption entwickelte und mit seinem Werk zu der Veränderung von Bildvorstellungen beitrug. In den verschiedenen Themen, welche er quasi serienmäßig fertigte, schuf Degas durch Farb- und Lichtwirkungen und vor allem durch ausschnitthaft gewählte Bildmotive eine ganz spezifische Komposition. Er wollte alte Sehgewohnheiten, starre Kompositionsschemata und bildräumliche Konventionen nicht länger dulden, so dass er es vermochte, in seinen Werken Flüchtigkeit und Konstruktion, Schein und Wahrheit, Fiktion und Desillusion ununterscheidbar werden zu lassen.
Seine Kunst wird durch Transistorik und außergewöhnliche Bildgrenzen bestimmt. Bezeichnend für sein Schaffen sind seine Ballettdarstellungen, die von diesen Elementen besonders erfüllt sind.
Aber auch seine Portraitarbeiten erhalten in der kunstgeschichtlichen Rezeption besondere Aufmerksamkeit. Dort interessiert die psychologische Seite, die auch in dieser Arbeit behandelt werden soll.
Dazu wird im folgenden beschreibend wie analysierend auf das Bildnis „La famille Bellelli“ eingegangen, um es anschließend mit „L´Absinthe“ in Verbindung zu setzten, nachdem auch dieses Werk ausführlich besprochen wurde. Durch diese beiden Bilder, welche in einem Abstand von circa zehn Jahren entstanden sind, kann man die Entwicklung Degas verdeutlichen, indem man Gemeinsamkeiten oder Widersprüche herausarbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. La famille Bellelli
- 2.1. Entstehung und Beschreibung
- 2.2. Analyse
- 3. L'Absinthe
- 3.1. Beschreibung
- 3.2. Analyse
- 4. Vergleich der Bilder „La famille Bellelli“ und „L'Absinthe“
- 5. Schlußteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Künstlers Edgar Degas anhand eines Vergleichs seiner Gemälde „La famille Bellelli“ und „L'Absinthe“. Ziel ist es, Degas' künstlerische Entwicklung und seine spezifische Bildkonzeption aufzuzeigen und zu analysieren.
- Degas' Einfluss durch Realismus und Impressionismus
- Analyse von Komposition und Bildaufbau in Degas' Werken
- Die Darstellung von Familien und Individuen in Degas' Portraits
- Entwicklung von Degas' Stil und Bildsprache
- Der Vergleich zweier Werke als Methode der Kunstinterpretation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Leben und Werk von Edgar Degas ein und hebt dessen eigenständige Bildkonzeption hervor, die sich von den zeitgenössischen Stilrichtungen wie Realismus und Impressionismus abhebt. Sie skizziert Degas’ vielseitiges Schaffen, das von Portraits und Ballettdarstellungen bis hin zu Radierungen und Pastellen reicht, und kündigt den Vergleich der Bilder „La famille Bellelli“ und „L'Absinthe“ als zentralen Punkt der Arbeit an. Der Fokus liegt auf der Analyse der psychologischen Aspekte in Degas' Portraits, die durch den Vergleich der beiden Gemälde verdeutlicht werden sollen. Die Einleitung etabliert damit den Rahmen für die nachfolgende detaillierte Analyse.
2. La famille Bellelli: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Gemälde „La famille Bellelli“, einem frühen Werk Degas’, das zwischen 1858 und 1867 entstand. Es wird die Entstehung des Bildes detailliert beschrieben, beginnend mit den ersten Skizzen und Zeichnungen, die Degas im Hause der Bellellis anfertigte, bis hin zur Fertigstellung des großen Familienporträts. Das Kapitel hebt die für Degas typische Arbeitsweise hervor: die Vorbereitung des Werkes anhand zahlreicher Skizzen und die Konzentration auf die Darstellung des Wesens der dargestellten Personen aufgrund persönlicher Kenntnis. Die Beschreibung des Bildaufbaus mit seiner flächigen Anordnung der Familienmitglieder, die Komposition und die Geschichte des Gemäldes nach seiner Fertigstellung werden ebenfalls behandelt. Die Analyse verdeutlicht, wie das Gemälde bereits viele der charakteristischen Merkmale von Degas’ späterem Stil vorwegnimmt.
Schlüsselwörter
Edgar Degas, La famille Bellelli, L'Absinthe, Impressionismus, Realismus, Portraitmalerei, Familienbildnis, Bildkomposition, Bildanalyse, Kunstgeschichte, Stilentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Gemälde "La famille Bellelli" und "L'Absinthe" von Edgar Degas
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Gemälde "La famille Bellelli" und "L'Absinthe" von Edgar Degas, um dessen künstlerische Entwicklung und Bildkonzeption aufzuzeigen. Der Vergleich der beiden Werke dient als Methode der Kunstinterpretation. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zu beiden Gemälden (mit Beschreibung und Analyse), einen Vergleich der Bilder und einen Schluss. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Gemälde werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Gemälde "La famille Bellelli" (ein frühes Werk, entstanden zwischen 1858 und 1867) und "L'Absinthe". Der Vergleich soll Degas' künstlerische Entwicklung und seine spezifische Bildkonzeption verdeutlichen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie Degas' Einfluss durch Realismus und Impressionismus, die Analyse von Komposition und Bildaufbau in seinen Werken, die Darstellung von Familien und Individuen in seinen Portraits, die Entwicklung seines Stils und seiner Bildsprache, sowie den Vergleich zweier Werke als Methode der Kunstinterpretation. Ein besonderer Fokus liegt auf den psychologischen Aspekten in Degas' Portraits.
Wie wird "La famille Bellelli" analysiert?
Das Kapitel zu "La famille Bellelli" beschreibt detailliert die Entstehung des Bildes, von den ersten Skizzen bis zur Fertigstellung. Es werden der Bildaufbau, die Komposition und die Geschichte des Gemäldes nach seiner Fertigstellung behandelt. Die Analyse zeigt, wie das Gemälde bereits charakteristische Merkmale von Degas' späterem Stil vorwegnimmt. Die typische Arbeitsweise Degas' mit zahlreichen Skizzen und der Fokus auf die Darstellung des Wesens der dargestellten Personen aufgrund persönlicher Kenntnis werden hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Die Schlüsselwörter sind: Edgar Degas, La famille Bellelli, L'Absinthe, Impressionismus, Realismus, Portraitmalerei, Familienbildnis, Bildkomposition, Bildanalyse, Kunstgeschichte, Stilentwicklung.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, Degas' künstlerische Entwicklung und seine spezifische Bildkonzeption anhand eines Vergleichs von "La famille Bellelli" und "L'Absinthe" aufzuzeigen und zu analysieren.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist strukturiert in eine Einleitung, ein Kapitel zu "La famille Bellelli", ein Kapitel zu "L'Absinthe", ein Kapitel zum Vergleich beider Bilder und einen Schluss. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
- Quote paper
- Katharina Krings (Author), 1999, Edgar Degas - Vergleich der Bilder 'La famille Bellelli' und 'L´Absinth', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46380