Ziel der Arbeit ist es, darzustellen, wie Beratung für Kinder und Jugendliche am Beispiel von zwei Pfadfinderverbänden im Rahmen der Jugendverbandsarbeit stattfindet und aussieht. Die zu belegende These lautet, dass Beratung für Kinder und Jugendliche durch den Jugendgruppenleiter im Rahmen des Jugendverbandes stattfindet. Solch eine Beratung ist aufgrund dieser geringen Altersdifferenz als Peer-Beratung zu verstehen, ist niedrigschwellig und bietet den ratsuchenden Kindern und Jugendlichen Vorteile gegenüber einer Beratung durch erwachsene Ansprechpersonen. Der Beratungsbedarf der Kinder und Jugendlichen entsteht dabei aufgrund der gesellschaftlichen und entwicklungspsychologischen Bedingungen.Im Einzelnen heißt dies:
1. Kinder und Jugendlich in der Adoleszenz befinden sich in einer Lebensphase, in der aufgrund gesellschaftlicher und entwicklungspsychologischer Bedingungen viele Probleme, Aufgaben und Konflikte bewältigt werden müssen.
2. Sie brauchen bei der Bewältigung der auftretenden Probleme und Schwierigkeiten Unterstützung und Hilfe.
3. Beratung ist eine spezifische Form von Unterstützung und Hilfe, die bei der Bewältigung dieser Probleme helfen kann.
4. Beratung von Kindern und Jugendlichen muss jedoch auf die spezifischen Bedürfnisse dieses Alters eingehen.
5. Der Jugendgruppenleiter erfüllt die Kriterien einer altersgemäßen Beratung für Kinder und Jugendliche durch seine altersmäßige Nähe und die damit verbundenen Kompetenzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedingungen des Aufwachsens für Jugendliche/ Probleme und Konflikte Jugendlicher in der heutigen Zeit
- Gesellschaftliche Bedingungen
- Entwicklungspsychologische Bedingungen der Jugendphase
- Körperliche und geschlechtliche Reifung (Pubertät)
- Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz
- Peer-Group: Bedeutung und Funktion der Gleichaltrigen
- Beratung als spezifische Unterstützungs- und Hilfeform
- Definition von Beratung
- Drei Formalisierungsgrade von Beratung
- Informelle oder nicht- professionelle Beratung
- Halbformalisierte Beratung
- Formelle Beratung
- Allgemeine Ziele von Beratung
- Kompetenzen eines guten Beraters
- Begriffsklärung
- Wichtige Kompetenzen für einen Berater
- Gesellschaftsanalyse
- Situationsdiagnose (Fachkompetenz)
- Selbstreflexion (Persönlichkeitskompetenz)
- Professionelles Handeln (Methodenkompetenz)
- Sozialkompetenz
- Die Bedeutung der Beziehung zwischen Ratsuchenden und Berater
- Echtheit (Kongruenz)
- Akzeptanz/Wertschätzung des Klienten
- Empathie (einfühlendes Verstehen)
- Setting von Beratung
- Ort der Beratung und äußere Störungen
- Zeitlicher Rahmen
- Erwartungshaltungen
- Lebenswelt und Alltag als Konzepte sozial(pädagogischer) Beratung
- Beratung von Kinder und Jugendlichen
- Gesetzliche Verankerung von Jugendberatung
- Grundformen von Jugendberatung
- Beratungsanlässe von Kindern und Jugendlichen
- Der schwere Gang zur Beratungsstelle
- Schlussfolgerungen für neue Konzeptionen von Beratung für Kinder und Jugendliche
- Neue Konzepte von Jugendberatung
- Konzepte zweier Jugendberatungseinrichtungen
- Beratung im Rahmen der offenen Jugendarbeit
- Peer-Beratung
- Beratung für Kinder und Jugendliche durch den Jugendgruppenleiter im Rahmen des Jugendverbandes
- Rahmenbedingungen, Zielsetzungen und Merkmale von Jugendverbandsarbeit
- Merkmale der organisierten Gleichaltrigengruppe bei den Pfadfindern
- Arbeitsformen im Jugendverband (Gruppenstunden, Fahrt, Lager)
- Gruppenstunde/-treffen
- Fahrt/Hajk
- Lager
- Pädagogische Zielsetzungen und Werteorientierungen in der Pfadfinderarbeit
- Der Jugendgruppenleiter
- Aufgaben und Funktionen des Jugendgruppenleiters
- Vorbereitung auf die Tätigkeit des Jugendgruppenleiters durch Schulungskurse, Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen
- Beziehung zwischen Gruppenleiter und den Kindern und Jugendlichen
- Einordnung der Beratung im Jugendverband
- Formalisierungsgrad
- Mögliche Beratungsanlässe
- Kompetenzen des Gruppenleiters
- Rahmenbedingungen
- Rahmenbedingungen, Zielsetzungen und Merkmale von Jugendverbandsarbeit
- Gruppendiskussionen zur Ermittlung der Praxiserfahrungen von jugendlichen Gruppenleitern
- Begründung für die Methode
- Leitfaden der Diskussionen
- Durchführung der Gruppendiskussionen
- Gruppendiskussion beim VCP
- Ausgangsbedingungen der Diskussion
- Diskussionsteilnehmer
- Ablauf der Diskussion
- Gruppendiskussion beim BdP
- Diskussionsteilnehmer
- Ablauf der Diskussion
- Diskussion beim VCP Pfingstlager
- Ausgangsbedingungen der Diskussion
- Diskussionsteilnehmer
- Ablauf der Diskussion
- Gruppendiskussion beim VCP
- Transkription
- Die qualitative Inhaltsanalyse
- Empirische Befunde der Gruppendiskussionen
- Beziehung zwischen Gruppenleiter und den Kindern/Jugendlichen
- Beziehungsaufbau
- Gegenseitiges Kennen lernen
- Kennen des Umfeldes der Kinder und Jugendlichen
- Funktionen
- Der Gruppenleiter als Freund
- Der Gruppenleiter als Autoritätsperson
- Gruppenleiter als Vertrauens- und Ansprechperson
- Beziehungsaufbau
- Beratung durch den Jugendgruppenleiter
- Zeitpunkt und Ort der Beratung
- Beratungsanlässe/Probleme
- Schule
- Probleme zu Hause
- Beziehungsprobleme und Probleme in Freundschaften
- Gesprächsführung
- Grenzen der beratenden Tätigkeit des jugendlichen Gruppenleiters
- Situationen der Hilflosigkeit
- Hilfe und Unterstützung für den Gruppenleiter
- Sonstiges
- Beziehung zwischen Gruppenleiter und den Kindern/Jugendlichen
- Vergleich der empirischen Ergebnisse mit den theoretischen Vorüberlegungen
- Konsequenzen für die verbandliche (Schulungs-)Praxis und die Unterstützung der jugendlichen Gruppenleiter bei ihrer (beratenden) Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Beratungsarbeit von Jugendgruppenleitern im Rahmen der Jugendverbandsarbeit. Sie analysiert die Bedingungen des Aufwachsens für Jugendliche in der heutigen Zeit und die Rolle der Peer-Beratung als spezifische Unterstützungsform.
- Die Herausforderungen des Aufwachsens in der heutigen Zeit für Jugendliche
- Die Bedeutung der Peer-Beratung als Hilfeform für Kinder und Jugendliche
- Die Kompetenzen und Rahmenbedingungen der Beratungsarbeit von Jugendgruppenleitern
- Die Rolle der Beziehung zwischen Jugendgruppenleiter und den Kindern und Jugendlichen in der Beratung
- Empirische Ergebnisse aus Gruppendiskussionen mit Jugendgruppenleitern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Themenstellung und erläutert die Bedeutung der Peer-Beratung im Kontext des Aufwachsens von Jugendlichen. Kapitel 1 analysiert die gesellschaftlichen und entwicklungspsychologischen Bedingungen der Jugendphase. In Kapitel 2 werden die Grundlagen der Beratung, die Kompetenzen von Beratern und die Bedeutung der Beratungsbeziehung vorgestellt. Kapitel 3 befasst sich mit der Beratung von Kindern und Jugendlichen im Allgemeinen und beleuchtet verschiedene Formen und Konzepte von Jugendberatung. In Kapitel 4 wird die Beratung von Kindern und Jugendlichen durch Jugendgruppenleiter im Rahmen der Jugendverbandsarbeit näher beleuchtet. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse von Gruppendiskussionen mit Jugendgruppenleitern, die Einblicke in die Praxis der Peer-Beratung geben.
Schlüsselwörter
Jugendberatung, Peer-Beratung, Jugendgruppenleiter, Jugendverbandsarbeit, Gruppendiskussion, qualitative Inhaltsanalyse, Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz, soziale Kompetenzen, Beratungsbeziehung, Jugendhilfe, Pfadfinder, Jugendgruppenleiterqualifikation
- Arbeit zitieren
- Birte Lüdders (Autor:in), 2005, Peer Beratung: Beratung für Kinder und Jugendliche durch den Jugendgruppenleiter im Rahmen der Jugendverbandsarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46390