Das Thema „Sterben und Tod“ ist in der heutigen Gesellschaft kein absolutes Tabu-Thema mehr, dennoch haben die meisten Menschen Hemmungen offen über dieses Thema zu sprechen. Vor allem fällt es schwer, mit trauernden Menschen umzugehen oder mit Sterbenden selber zu sprechen. Große Hemmungen treten auch dann auf, wenn es darum geht, Kinder mit den Themen Sterben, Tod und Trauer zu konfrontieren. Bis in die siebziger Jahre hinein, galt es, problembehaftete Themen von Kindern fernzuhalten. Erst, als sich das vorherrschende Bild von Kindheit wandelt und Kinder und Erwachsene gleich gestellt werden, gilt es, Kindern diese Themen nicht vorzuenthalten. Mit dieser Enttabuisierung finden entsprechende Problematiken Einzug in die Kinder- und Jugendliteratur, darunter auch das Thema „Sterben und Tod“. Diese Entwicklung wird in dieser vorliegenden Arbeit anhand einer einleitenden Darstellung genauer betrachtet.
Eine kurze Einführung zur psychischen Entwicklung des Kindes in Bezug auf den Gesichtspunkt „Sterben und Tod“, soll den Leser dieser Arbeit für die wesentlichen Aspekte der zu analysierenden Kinderromane sensibilisieren und ihm wichtige Hintergrundfakten diesbezüglich vermitteln. Besonders für eine angehende Lehrerin ist es meines Erachtens unumgänglich, sich mit diesen psychischen Aspekten des Themas auseinander zu setzen, um entsprechende Reaktionen eines betroffenen Kindes in der Klasse richtig einzuschätzen und angemessen zu reagieren. Ein aktueller Überblick über den gegenwärtigen Stand der Kinder- und Jugendliteratur zur Problematik „Sterben und Tod“ dient dem Überblick über die vielfältige Auswahl und die differenten Annäherungsweisen der Autoren zum Thema.
Die darauf folgenden Analysen sollen beispielhaft für die Vielfalt der unterschiedlichen Herangehensweisen und inhaltlichen Darstellungen des Themas „Sterben und Tod“ dienen. Dabei steht das jeweilige Trauerverhalten der Hauptfiguren im Mittelpunkt der Untersuchung.
Ziel dieser Arbeit ist es, anhand der Beispiele aufzuzeigen, dass es durch den Einsatz von Kinder- und Jugendbüchern viele Möglichkeiten gibt, Kinder mit dem Thema „Sterben und Tod“ zu konfrontieren.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass auf die Darstellung des Verlaufs der Krebskrankheit verzichtet wird, obwohl diese in einem der Kinderromane zum letztendlichen Verlusterlebnis führt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- KINDER- UND JUGENDLITERATUR
- BEGRIFFSKLÄRUNG
- KINDERLITERATUR – EIN SPIEGEL DES GESELLSCHAFTLICHEN KINDHEITSBILDES
- Die traditionelle Kinderliteratur
- Die moderne Kinderliteratur
- DER MODERNE KINDERROMAN – THEMATISCHE UND STILISTISCHE ASPEKTE
- Der moderne problemorientierte Kinderroman
- Der moderne psychologische Kinderroman
- Der moderne komische Kinderroman
- Der moderne phantastische Kinderroman
- STERBEN UND TOD – DIE KINDLICHE PSYCHE
- ERSTE ERFAHRUNGEN DES KINDES MIT DEM THEMA VERLUST UND TRENNUNG
- TODESVORSTELLUNGEN IN VERSCHIEDENEN ALTERSSTUFEN
- DIE TRAUERPHASEN NACH V. KAST
- HILFEN IN DER TRAUER
- Das Thema Sterben und Tod im modernen Kinderroman - ein aktueller Überblick
- DIE FOLGEN UNBEWÄLTIGTER TRAUER
- DIE BEDEUTUNG DER TODESUMSTÄNDE
- Der plötzliche Tod
- Der Tod nach Krankheit
- Die Sterbephasen nach E. KÜBLER-ROSS
- S. KILIAN: DIE MONDMUTTER
- INHALTSANGABE
- EINORDNUNG IN EINE LITERARISCHE GATTUNG
- INHALTSANALYSE
- Schaubild: Figurenkonstellation
- Die Charaktere und ihr Trauerverhalten
- Realitätsgehalt
- STILANALYSE
- Äußere Aufmachung
- Struktur
- Sprache
- Symbolgehalt
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- ELISABETH ZÖLLER: AUF WIEDERSEHEN, MAMA
- DIE AUTORIN
- INHALTSANGABE
- EINORDNUNG IN EINE LITERARISCHE GATTUNG
- INHALTSANALYSE
- Schaubild: Figurenkonstellation
- Die Charaktere und ihr Trauerverhalten
- Realitätsgehalt
- STILANALYSE
- Äußere Aufmachung
- Struktur
- Sprache
- Symbolgehalt
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- VERGLEICH BEIDER KINDERROMANE
- INHALTLICHER VERGLEICH
- STILISTISCHER VERGLEICH
- ABSCHLIEBENDER VERGLEICH
- SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung von Sterben und Tod in der Kinder- und Jugendliteratur. Ziel ist es aufzuzeigen, wie Kinderromane den Umgang mit Trauer und Verlust thematisieren und Kindern helfen können, diese schwierigen Themen zu verstehen.
- Entwicklung des Themas „Sterben und Tod" in der Kinderliteratur
- Die psychische Entwicklung von Kindern im Umgang mit Verlust und Trauer
- Analyse der Darstellung von Trauerverhalten in ausgewählten Kinderromanen
- Der Einfluss von Kinderliteratur auf die Verarbeitung von Tod und Trauer
- Der Vergleich unterschiedlicher literarischer Ansätze im Umgang mit dem Thema
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Relevanz des Themas „Sterben und Tod“ in der heutigen Gesellschaft und beleuchtet die Entwicklung der Kinderliteratur im Umgang mit diesem Thema. Kapitel 2 fokussiert auf die Definition von Kinderliteratur und deren Spiegelbild der gesellschaftlichen Vorstellung von Kindheit. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der kindlichen Psyche und den ersten Erfahrungen mit Verlust und Tod. Kapitel 4 analysiert den Roman „Die Mondmutter“ von S. Kilian, während Kapitel 5 den Roman „Auf Wiedersehen, Mama“ von Elisabeth Zöller untersucht. Beide Analysen fokussieren auf die Inhaltsanalyse, die Charaktere und deren Trauerverhalten sowie die stilistischen Besonderheiten der Romane. Der Vergleich der beiden Romane in Kapitel 6 betrachtet die inhaltlichen und stilistischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Schlüsselwörter
Kinderliteratur, Sterben, Tod, Trauer, Verlust, Kinderroman, psychische Entwicklung, Inhaltsanalyse, Stilanalyse, Vergleich, Trauerverhalten, Realitätsgehalt, Symbolgehalt.
- Citar trabajo
- Maren Sahle (Autor), 2005, S, Kilian: Die Mondmutter - E. Zöller: Auf Wiedersehen, Mama: Ein Vergleich zum Thema Sterben und Tod im Kinder- und Jugendbuch, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46405