Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
I. Inhaltsverzeichnis
II. Abbildungsverzeichnis
III. Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung und Themenbeschreibung
2. Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Forschung
2.1 Begriffsdefinitionen
2.1.1 Was bedeutet qualitative Forschung im Überblick
2.1.2 Was bedeutet quantitative Forschung im Überblick
2.2 Forschungsmethoden.
2.2.1 Methoden innerhalb der qualitativen Forschung
2.2.2 Methoden innerhalb der quantitativen Forschung
2.3. Überblick über die unterschiedlichen Datensätze.
2.3.1 Qualitative Daten
2.3.2 Quantitative Daten
3. „Die nutzerzentrierte Gestaltung von Remote-Apps für Automobile“ als Forschungsbeispiel für qualitative und qu a n titative Sozialforschung
3.1 Quantitativer Forschungsteil – Nutzeranforderungen
3.1.1 Ablauf der Forschung
3.1.2 Das Praxisbeispiel zu den Nutzeranforderungen
3.2. Qualitativer Forschungsteil – Usability Test mit zwei Nutzergruppen10
3.2.1 Ablauf der Forschung
3.2.2 Qualitativer Usability-Test
4. Fazit
IV. Literaturverzeichnis
II. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 - Quantitative Forschungsstrategie. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Witt, 2001
Abbildung 2 - Darstellung ausgewählter Eigenschaften der 4 Cluster - komprimiert, Quelle: Darstellung in Anlehnung an Bodendorfer, et al. 2016
Abbildung 3 – Qualitative Forschungsstrategie. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Witt, 2001
III.Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.Einleitung und Themenbeschreibung
Im Bereich der Sozialwissenschaften zu denen die Betriebswirtschaftslehre angehört sind empirische, wissenschaftliche Forschungen zur Weiterentwicklung unumgänglich. Aber was ist wissenschaftliche Forschung, was ist Wissenschaft und was ist Wissen eigentlich? Wissen besteht aus Informationen, Regeln, Theorien, etc. und der damit verbundenen Relevanz, dass man davon auch überzeugt ist und diese Meinung auch nach außen bzw. Anderen gegenüber vertritt. Wissen ist also die angenommene Wahrheit. Die Wissenschaft beschreibt das große Ganze rund um alle bisher gewonnen Erkenntnisse, die in der Gegenwart als Wirklichkeit ang enommen werden. Die wissenschaftliche Forschung ist der Weg zur Gewinnung neuer Erkenntnisse welche wissenschaftlich, also unter Anderem dauernd nachvollziehbar und überprüfbar, gewonnen werden. Die wissenschaftliche Forschung erfordert den Einsatz der richtigen Forschungsmethode, wenn auch die unterschiedlichen Forschungsmethoden das gleiche Ziel verfolgen; die Antwort auf die wissenschaftliche Fragestellung.
Die qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden dienen als Werkzeug zur Erforschung im Rahmen von wissenschaftlichen Arbeiten, wenn die unterschiedlichen Methoden und dessen Vertreter dennoch seit Langem immer wieder gespaltene Verhältnisse haben.
„Qualitative und quantitative Methoden sind schon früh in der Geschichte der Sozialforschung , spätestens seit Mitte der 1920er Jahre, als zwei getrennte Traditionen wahrnehmbar. Seit dieser Zeit ist das Verhältnis zwischen ihnen spannungsreich, von wechselseitiger Abgrenzung und Kritik gekennzeichnet.“ (Kelle, 2008, S.13)
Beide Forschungsmethoden bringen aber, bei selektivem Einsatz im jeweiligen Forschungsgebiet bzw. bei der jeweiligen Forschungsfrage, die jeweiligen Vorteile entsprechend im erfolgreichen Forschungsergebnis zum Ausdruck.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, in kompakter Form einen Überblick über die qualitative und quantitative Forschung zu erlangen. Dies soll unter Verwendung von einem Forschungsbeispiel aus der Kernbranche des Verfassers, der Automobilbranche in Detailverbindung mit der unaufhaltsamen Digitalisierung, verdeutlicht werden.
2.Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Forschung
2.1 Begriffsdefinitionen
Im Folgenden sollen die Begriffe der qualitativen und quantitativen Forschung möglichst verständlich erklärt werden um anschließend darauf aufbauen zu können.
2.1.1 Was bedeutet qualitative Forschung im Überblick
Die qualitative Forschung beschäftigt sich mit unterschiedlichen Methoden. Sie bedient sich an sozialwissenschaftliche Methoden wie Interviews, Beschreibungen, etc. und beschäftigt sich immer mit den handelnden Menschen. „Sie will nicht „messen“ und nicht erklären, sondern verstehen, was in ihrem jeweiligen Objektbereich geschieht.“ (Raithel 2008, S.8) Bei dieser Forschungsart wird man induktives Vorgehen bzw. Schließen wiederfinden. So wird von einem Einzelfall, einem Einzelphänomen eine Ableitung hin zum großen Ganzen versucht herzuleiten. Die qualitative Forschung wird auch mit dem Begriff „Zirkuläre Forschungsstrategie“ beschrieben.
2.1.2 Was bedeutet quantitative Forschung im Überblick
Der Begriff quantitativ beschreibt in sich selbst bereits das Beschäftigungsfeld. Die quantitative Forschung beschäftigt sich immer mit Zahlen, Daten und Fakten rund um das Messbare. „Quantitative Methoden liefern exakte Ergebnisse in Form von statistisch auswertbaren Zahlen, welche somit zu einem hohen Grad von Objektivität führen und eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse ermöglichen.“ (Bayer, 2018, S.7) Bei der quantitativen Forschung kommt deduktives Schließen zur Anwendung. So versucht man manifestierte Ergebnisse einer breit gefächerten Messung auf den Einzelfall zu übertragen. Die quantitative Forschung findet man in der Wissenschaft auch unter dem Begriff „Lineare Strategie“.
2.2 Forschungsmethoden
2.2.1 Methoden innerhalb der qualitativen Forschung
„Ziel der qualitativen Forschung ist es, die soziale Wirklichkeit anhand der subjektiven Sicht der relevanten Personen abzubilden, um so ihr Verhalten und mögliche Ursachen dafür nachvollziehen und verstehen zu können.“ (Beyer, 2018, S.5) Die Methoden der qualitativen Forschung stützen sich auf Erhebungstechniken wie Gruppendiskussionen oder wie folgt näher beschrieben, das narrative Interview nach Fritz Schütze. Das narrative Interview ist in der qualitativen Forschung eine der anerkannten Methoden, die aber vorab einer Eignungsüberprüfung für den Forschungsgegenstand bzw. zur Forschungsfrage unterzogen werden sollte. Die Kenntnis von Schützes Erzähltheorie ist für die Erhebung und Auswertung narrativer Interviews unerlässlich. (vgl. Küsters, 2009, S.1) Bei dieser qualitativen Forschungsmethodik wird der Interview - bzw. Gesprächspartner ohne jegliche Vorbereitungsphase zum gewählten Thema mit einer Eingangsfrage konfrontiert um eine Stegreiferzählung hervorzurufen. (vgl. Schütze, 1983, S.285) Dadurch erlangt man Antworten auf Fragen, die nicht gestellt wurden. Damit ist gemeint, dass man mit einer Leitfrage beginnt und den Gesprächspartner sprechen lässt, während Dieser, „wie eine Geschichte des Lebens“, ohne Unterbrechungen des Interviewers, darüber erzählen wird. Nach Vollendung der Erzählung des Befragten folgt der Nachfrageteil in welchem weitere Fragen unter konkreter Bezugnahme des soeben Erzählten gestellt werden können, um noch tiefgründiger, aber intuitiv möglichst vollumfänglich Informationen zu erlangen. Nach dem Interviewteil beginnt die meist zeitaufwändige Transkription der Erzählung unter Einbindung der im Gespräch angewandten Mimik, Gestik, etc. Dieser folgt die Interpretationsarbeit wie die Bereinigung nicht narrativer Textpassagen und Sortierung zu einem segmentierten, inhaltlich gereihtem Textergebnis. Dies ist die weitere Basis für die Ableitung der Forschungsfrage, der daraus gewonnenen Theorie und letztendlich das resultierende Forschungsergebnis.
„Im Unterschied zu anderen qualitativen Interviews dient das narrative Interview nicht dem Zweck, vorher aufgestellte Hypothesen1 mit Hilfe des Interviews zu prüfen. Stattdessen wird das Interview mit texthermeneutischen2 Methoden interpretiert und daraus Hypothesen gewonnen.“ Wikipedia. (2018): Narratives Interview. (URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Narratives_Interview#cite_ref -1 [letzter Zugriff: 01.01.2019])
2.2.2 Methoden innerhalb der quantitativen Forschung
Bei der quantitativen Forschung bzw. Datenerhebung kommen Methoden zum Einsatz, die immer standardisiert sind. Die Standardisierung erfolgt durch das Formulieren möglichst „genauer und einheitlicher Regeln für das wissenschaftliche Vorgehen“ (Schirmer, 2009, 69). Zu den quantitativen Forschungsmethoden zählen beispielsweise Inhaltsanalysen, Zählungen und Fragebögen. Der Fragebogen als Teil der quantitativen Sozialforschungsmethode wird oftmals eingesetzt. Dieser ist für repräsentative Stichproben im zu erforschenden Umfeld ein zentrales Element und sehr gut geeignet und unterstützt das induktive Verfahren.
2.3. Überblick über die unterschiedlichen Datensätze
Die grundsätzliche Einordnung der beiden Forschungsarten liegt an der Verwendung der Daten zur Weiterverarbeitung. Als Daten im sozialwissenschaftlichen Forschungstext werden hierbei alle Informationen verstanden, welche mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Methoden gewonnen worden sind. (Bayer, 2018, S.2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.3.1 Qualitative Daten
So werden bei der qualitativen Forschung neben bereits erwähnten Methoden wie Interview und Gruppendiskussionen auch schriftlich offene Befragungen, thematisch gebundene Beobachtungen und die Analyse von Fotos und Videos eingesetzt. Die Analyse der beiden Letzteren aus der heutigen Welt wegzudenken ist undenkbar, wenn diese Quellen auch einige Gefahren bergen. Zu beachten gilt aber zweifelsfrei, dass ein Foto bzw. ein Video zwar als objektive Realität erscheinen, aber nur eine Momentaufnahme der Wirklichkeit anzeigt. Des Weiteren sind Themen wie Nachbearbeitung der Fotos und Videos, der Blickwinkel der Aufnahme, etc. bei Einbindung dieser Quelle bzw. Methode dringend zu beachten. Das Einbeziehen der Analyse von Fotos und Videos wurde bewusst gewählt und ausgeführt, da diese Datenquellen im aktuellen Zeitalter fester Bestandteil der Menschen sind, zu deren die qualitative Forschung Bezug nimmt.
2.3.2 Quantitative Daten
Die quantitative Forschung würde lediglich eine konkret errechnete und nachweisbare Anzahl von Fotos und Videos als Quelle akzeptieren. Dieses Beispiel als weitere Verdeutlichung in die Unterschiedlichkeit der beiden wissenschaftlichen Forschungsarten. Bei der quantitativen Forschungsart werden Daten mit einer standardisierten Methode gewonnen. Diese Daten sind oftmals Zahlenergebnisse aus Tests die bspw. statistisch aufbereitet sein können und somit die Basis zur Forschungstheorie bilden. Quantitative Daten können aber auch Ergebnisse aus mündlichen oder schriftlichen Befragungen sein, die in jedem Fall hochgradig strukturiert und zielgerichtet gewonnen werden.
3. „Die nutzerzentrierte Gestaltung von Remote-Apps für Automobile“ als Forschungsbeispiel für qualitative und quantitative Sozialforschung
Die Digitalisierung schreitet in sehr vielen Bereichen in rasanter Geschwindigkeit voran und ist insbesondere auch im Bereich der Automobile ein laufender Entwicklungsprozess. Applikationen, sogenannte Apps, auf Smartphones sind in der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken . Remote Apps dienen der Fernsteuerung, wie z.B. das Aktivieren der Standheizung in einem Auto mittels Smartphones aus unbestimmter Entfernung durch die Datenübertragung vom Smartphone als Sender, über Online Dienste der Fahrzeughersteller zum Automobil als Empfänger, das ebenfalls eine onlinebasierte Sende- und Empfangseinheit verbaut hat.
[...]
1 Eine Hypothese ist eine Annahme bzw. eine Vermutung, aber noch keine sichere Erklärung für einen beobachteten Sachverhalt. (vgl. Seiffert, 2003, S.159)
2 Als texthermeneutische Methode versteht man auch die mikrosprachliche Feinanalyse, die im Übrigen als Herzstück beschrieben dieser Analysemethode bezeichnet wird. (vgl. Kruse, Biesel, Schmieder, 2011, S. 167)