Drogenkonsum als Erscheinungsform abweichenden Verhaltens von Jugendlichen - Bestandsaufnahme und Möglichkeiten der Prävention in der Schule


Examensarbeit, 2003

132 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Abkürzungsverzeichnis

1. Jugendkultur und abweichendes Verhalten im Jugendalter
1.1 Die Jugendphase im menschlichen Lebenslauf
1.1.1 Demographische Entwicklung
1.1.2 Ausdifferenzierung von Lebensphasen
1.1.3 Historische Entwicklung
1.1.4 Psychologische Kriterien zur Abgrenzung der Lebensphase Jugend
1.1.5 Soziologische Kriterien zur Abgrenzung der Lebensphase Jugend
1.1.6 Jugend als eigenständige Lebensphase
1.1.7 Freundschaft, Freizeit, Konsum
1.1.8 Problemverhalten Jugendlicher
1.2 Abweichendes Verhalten
1.2.1 Definition des Begriffs „Abweichendes Verhalten“

2. Drogen
2.1 Definition des Begriffs „Droge“
2.2 Drogenarten
2.2.1 Die bekanntesten legalen Drogenarten
2.2.1.1 Alkohol
2.2.1.2 Tabak
2.2.1.3 Medikamente
2.2.2 Die bekanntesten illegalen Drogenarten
2.2.2.1 Cannabis
2.2.2.2 Kokain
2.2.2.3 Opiate: Heroin, Opium und Morphin
2.2.2.4 Designerdrogen
2.2.2.5 Halluzinogene

3. Drogenkonsum als Form abweichenden Verhaltens im Jugendalter
3.1 Arzneimittelkonsum
3.2 Tabak und Alkohol
3.3 Illegale Drogen
3.2 Auswertung der Umfrage zum Drogenkonsum bei Jugendlichen

4. Sucht
4.1 Definition der Begriffe „Sucht“ und „Abhängigkeit“
4.2 Stoffgebundene und nicht stoffgebundene Sucht
4.3 Entstehung von Sucht
4.4 Merkmale von Sucht
4.5 Ursachen von Sucht
4.5.1 Die Psychoanalytische Theorie
4.5.2 Die Lerntheorie
4.5.3 Die Neurobiologische Theorie
4.5.4 Die Sozialpsychologische Theorie
4.5.5 Das Drei-Faktoren-Modell
4.5.6 Ursachen von Sucht nach Siegfried Bäuerle
4.6 Verhaltensmerkmale suchtgefährdeter Menschen

5. Suchtprävention
5.1 Definition des Begriffs „Prävention“
5.2 Dreistufenmodell der Prävention
5.2.1 Primärprävention
5.2.2 Sekundärprävention
5.2.3 Tertiärprävention
5.3 Methoden der Suchtprävention
5.3.1 Methodenvielfalt in der Primärprävention
5.3.1.1 Veraltete Präventionsmethoden
5.3.1.2 Neuere Präventionsmethoden
5.3.2 Methoden der Sekundärprävention
5.3.2.1 Safer-Use-Programme
5.3.2.2 Initiativgruppen in der Partyszene
5.3.2.3 Drug-Checking
5.3.3 Methoden der Tertiärprävention
5.4 Wer betreibt Suchtprävention?
5.5 Suchtprävention in der Schule
5.5.1 Lübecker Resolution zur Suchtprävention in Schulen in Europa
5.5.2 Rahmenbedingungen
5.5.2.1 Suchtprävention als Teil des Erziehungsauftrags
5.5.2.2 Inhalt und Grenzen schulischer Hilfen
5.5.2.3 Vorbild des Lehrers
5.5.2.4 Schweigepflichten des Lehrers
5.5.2.5 Informationsrechte und- pflichten des Lehrers
5.5.2.6 Rolle des Suchtpräventionslehrers
5.5.2.7 Bildungs- und Erziehungsziele
5.5.2.8 Das Thema Suchtprävention im Lehrplan
5.5.3 Methoden suchtpräventiven Unterrichts
5.5.3.1 Ebene der Lehrkräfte
5.5.3.2 Ebene des Unterrichts
5.5.3.3 Ebene der Schule
5.5.5 Zusammenarbeit der Schule mit anderen Institutionen am Beispiel der Stadt Karlsruhe
5.5.5.1 Drogenberatungsstellen
5.5.5.2 Krankenkassen
5.5.5.3 Polizei

6. Abschließende Stellungnahme

Abbildungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Anhang

Vorwort

Überall in unserer Gesellschaft stößt man auf Drogen, vor allem auf die Alltagsdrogen Tabak und Alkohol. Die Anzahl der jugendlichen Drogenkonsumenten steigt immer weiter an. Deshalb ist es wichtig präventive Maßnahmen frühzeitig zu ergreifen. Dies ist Aufgabe der Eltern, der Schule, der Drogenberatungsstellen, der Polizei etc.. Drogenkonsum soll durch Aufklärung, Informationsvermittlung und vor allem durch Erziehung der Jugendlichen zu selbstbewussten, eigenverantwortlichen Menschen verhindert werden. Voraussetzung für die Suchtprävention in der Schule ist ein fundiertes Wissen des Lehrers über Drogen, ihre Wirkungsweisen und Gefahren und über die Ursachen von Sucht.

Im ersten Teil meiner Arbeit wird zunächst der Begriff „Jugend“ näher beschrieben.

Der zweite Teil meiner Arbeit gibt einen Überblick über die bekanntesten legalen und illegalen Drogen, ihre Wirkungsweisen und Gefahren.

Im dritten Teil wird der Drogenkonsum von Jugendlichen anhand von Fachbüchern und einer eigenen Umfrage zum Drogenkonsum bei Jugendlichen dargestellt.

Der vierte Teil behandelt dann die Suchtproblematik. Hier werden die Ursachen von Sucht beschrieben, denn dieses Wissen ist für die Suchtprävention von entscheidender Bedeutung.

Im fünften Teil werden Möglichkeiten der Prävention, vor allem die Möglichkeiten der Schule, aufgezeigt. Auch auf die Grenzen schulischer Suchtprävention und auf die Zusammenarbeit der Schule mit anderen Institutionen wird eingegangen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei denjenigen bedanken, die mir bei dieser Arbeit durch die Wetergabe ihrer Informationen und Erfahrungen geholfen haben. Mein Dank gilt Frau Keite, Mitarbeiterin der Jugend- und Drogenberatungsstelle Karlsruhe und Herrn Schieker, Jugendsachbearbeiter der Polizeidienststelle Karlsruhe-Waldstadt.

In den folgenden Ausführungen verwende ich für die Bezeichnung von Gruppen ausschließlich die maskuline Form, die auch die femininen Mitglieder dieser Gruppe mit einschließen soll.

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Jugendkultur und abweichendes Verhalten im Jugendalter

1.1 Die Jugendphase im menschlichen Lebenslauf

Die Jugendphase ist, was Verhaltensprägungen betrifft, die wichtigste und somit „gefährdetste“ Lebensphase innerhalb der Entwicklung eines Menschen.

Im Folgenden soll daher diese Phase näher definiert und der Versuch gemacht werden, sie von anderen Lebensphasen abzugrenzen.

1.1.1 Demographische Entwicklung

Die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Altersgruppen hat sich in den letzten Jahrzehnten zu Ungunsten der Kinder und Jugendlichen verändert. Früher waren sie in der Bevölkerungszusammensetzung von allen Altersgruppen am stärksten vertreten, während sie heute zu den schwächer vertretenen zählen. Ein Grund dafür ist die Ver- längerung der Lebenszeit der Menschen aufgrund der erfolgreichen medizinischen Be- kämpfung der vielen früher vorherrschenden, lebensverkürzenden Krankheiten. Weiterer Grund ist die abnehmende Geburtenzahl. Die Anzahl der Familien mit Kindern und auch die Zahl der Kinder pro Familie wird immer kleiner.[1]

1.1.2 Ausdifferenzierung von Lebensphasen

Zu Beginn des 20.Jahrhunderts lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei etwa 65 Jahren, während sie heute schon bei etwa 75 Jahren liegt. Durch diese Verlängerung der Lebensspanne kommt es zu „neuen“ Lebensphasen.[2]

Zusätzlich kommt es aufgrund kultureller und ökonomischer Faktoren zu einer immer stärkeren Unterteilung der Lebensspanne in einzelne Lebensphasen. Im Jahre 1910 beispielsweise hatte der typische Lebenslauf im Vergleich zu heute eine recht einfache Strukturiertheit, die aus einer Kindheitsphase und einer Erwachsenenphase bestand. Erst um das Jahr 1950 kam die Lebensphase „Jugend“ dazu, welche zu Beginn der 90er Jahre durch die Phase des so genannten „Nachjugendalters“ ergänzt und dadurch ausgedehnt wurde.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Lebensphasen während der Lebensspannen im historischen Vergleich[3]

Verbunden mit dieser Ausdifferenzierung der Lebensphasen ist eine Unklarheit der Definitionen und Bedeutungen der einzelnen Lebensphasen.

1.1.3 Historische Entwicklung

Erst ab 1950 gibt es in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Thema die eigenständige Phase der „Jugend“. Jugend als eine Phase des biologischen bzw. körperlichen Wachstums hat es natürlich immer schon gegeben; wie jedoch die verschiedenen Persönlichkeitsveränderungen in dieser Phase eingeschätzt werden, unterliegt den jeweils aktuellen historischen Gegebenheiten. In der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts war die Jugendphase eine sehr kurze Phase im Lebenslauf, die zwischen dem Eintreten der Geschlechtsreife und dem damals frühen Austritt aus dem allgemeinen und beruflichen Bildungssystem lag. Diese Phase umfasste durchschnittlich 4 bis 5 Jahre. Heute dagegen umfasst die Lebensphase „Jugend“ etwa 10 Jahre und die nachgelagerte Phase der „Nachjugend“ nochmals etwa 5 Jahre. Diese Verlängerung der Lebensphase „Jugend“ hängt einerseits mit der Ausweitung der allgemeinen Schul- pflicht auf eine in der Regel zehnjährige Pflichtschulzeit, andererseits mit einer längeren Ausbildungszeit der Jugendlichen zusammen.[4]

1.1.4 Psychologische Kriterien zur Abgrenzung der Lebensphase JugendTP

Aus entwicklungs- und persönlichkeitspsychologischer Sicht gibt es mehrere Gründe, zwischen der Lebensphase Kindheit und der Lebensphase Jugend zu unterscheiden. Ein Grund ist das Eintreten der Geschlechtsreife, der so genannten Pubertät. Dadurch kommt es zu völlig neuartigen Anforderungen an das persönliche Verhalten. Charakteristisch für das frühe Kindesalter ist der Aufbau des seelischen Vertrauens, des sozialen Bindungsverhaltens, der Entwicklung der sensomotorischen Intelligenz und des vorbegrifflichen Denkens sowie die Entwicklung grundlegender motorischer Fertig- keiten und symbolischer und sprachlicher Ausdrucksfähigkeiten.[5]

Charakteristisch für die späte Kindheit sind die Entwicklung von Wissen, Moral und Wertorientierungen, der Aufbau von Konzepten und Denkschemata und erste Schritte zur sozialen Kooperation mit Gleichaltrigen.

In der Jugendphase müssen dagegen folgende Entwicklungsaufgaben bewältigt werden:[6]

1. Entwicklung einer intellektuellen und sozialen Kompetenz [ ad hoc ], um selbstverantwort- lich schulischen und anschließend beruflichen Qualifikationen nachzukommen, mit dem Ziel, eine berufliche Erwerbsarbeit aufzunehmen und dadurch die eigene, ökonomische und materielle Basis für die selbständige Existenz als Erwachsene zu sichern.

2. Entwicklung der eigenen Geschlechtsrolle [ ad hoc ] und des sozialen Bindungsverhaltens [ ad hoc ] zu Gleichaltrigen des eigenen und des anderen Geschlechts, Aufbau einer heterosexuellen [!] [7] PT Partnerbeziehung, die langfristig die Basis für eine Familiengründung und die Geburt und Erziehung eigener Kinder bilden kann.

3. Entwicklung eigener Handlungsmuster [ ad hoc] für die Nutzung des Konsumwaren- marktes und des Freizeitmarktes einschließlich der Medien mit dem Ziel, einen eigenen Lebensstil [ ad hoc] zu entwickeln und zu einem gesteuerten und bedürfnisorientierten Umgang [ ad hoc] mit den entsprechenden Angeboten zu kommen.

4. Entwicklung eines Werte- und Normsystems [ ad hoc] und eines ethischen und politischen Bewusstseins [ ad hoc ], das mit dem eigenen Verhalten und Handeln in Übereinstimmung steht, so dass die verantwortliche Übernahme von gesellschaftlichen Partizipationsrollen [ ad hoc] im kulturellen und politischen Raum möglich wird.

Sind diese Entwicklungsaufgaben des Jugendalters bewältigt, kann man aus psycho- logischer Sicht vom Übergang des Jugendalters zum Erwachsenenalter sprechen. Diese Entwicklungsaufgaben sind also dann abgeschlossen, wenn der Aufbau der Selbständig- keit abgeschlossen ist und die Übernahme von selbstverantwortlichen Leistungstätig- keiten erfolgt ist. Der Status des Erwachsenen wird vor allem durch das Persönlich- keitsmerkmal der Selbständigkeit charakterisiert. Ein besonderes Merkmal dafür ist die psychische und soziale Ablösung von den eigenen Eltern. Die Grenze zwischen der Jugendphase und der Erwachsenenphase verläuft fließend und kann nicht auf ein bestimmtes Alter festgelegt werden.

Nach den traditionell verbreiteten Vorstellungen in unserem Kulturkreis sollte der Übergang zwischen 18 und 21 Jahren liegen, doch immer größere Anteile der Jugendlichenpopulation benötigen heute erheblich mehr Zeit, um die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters abzu- schließen und sich den psychischen Herausforderungen zu stellen, die typisch für das Erwachsenenleben sind.[8]

Für die Jugendphase ist die Suche nach Orientierung und Sinngebung charakteristisch wie für keine andere Lebensphase davor und danach. Widersprüche im Weltbild der Erwachsenengesellschaft können Auslöser für heftige Orientierungs- und Selbstwert- krisen sein.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 : Entwicklungsaufgaben in drei Lebensphasen und dazwischenliegenden Statuspassagen [9]

1.1.5 Soziologische Kriterien zur Abgrenzung der Lebensphase JugendTP

Die soziologischen Kriterien für den Eintritt in die Jugendphase sind weniger eindeutig als die psychologischen.[10]

Die soziologische Betrachtung konzentriert sich auf die Frage, ob Veränderungen der sozialen Verhaltensanforderungen ein solches Ausmaß erreichen, dass vom Übergang von einer sozialen Position in eine andere gesprochen werden kann. Ist dieser Sachverhalt erfüllt, dann lässt sich von einem Positions- oder Statusübergang („Statuspassage“) sprechen. Der Übergang vom Kind zum Jugendlichen ist eine solche Statuspassage, ebenso wie der Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen.[11]

Mit jedem Status im Lebenslauf eines Menschen werden bestimmte Vorstellungen ver- bunden, wie man sich diesem Status angemessen verhält und welche Rechte und Pflichten man besitzt. Die Statusübergänge sind allerdings nicht eindeutig auf ein bestimmtes Lebensalter festgelegt. Der Übergang vom Status „Kindheit“ in den Status „Jugend“ ist mit zunehmenden sozialen Erwartungen und Verpflichtungen verbunden.

Im Leistungsbereich der Schule beispielsweise laufen Lernleistungen schrittweise auf immer komplexerem Niveau ab.

Im Bereich der sozialen Kontakte kommt es zu einer zunehmenden Selbstbestimmung von Freundeskontakten. Die stärkere Orientierung an Gleichaltrigen ist typisch für den Übergang vom Status Kindheit zum Status Jugend und auch die damit zunehmende Ablösung von der Familie. Der Übergang zwischen diesen beiden Lebensphasen kann aus soziologischer Sicht auf kein bestimmtes Alter festgelegt werden.

Von einem Übergang in den Erwachsenenstatus kann dann gesprochen werden, wenn in den zentralen gesellschaftlichen Positionen die volle Selbständigkeit erreicht ist. Dazu gehören:[12]

- die berufliche Rolle (einschließlich der Rolle als ökonomisch selbständig Handelnder)
- die interaktiv-partnerschaftliche Rolle (einschließlich der Rolle als verantwortlicher Familiengründer)
- die Rolle als Kulturbürger (einschließlich der selbständigen Teilnahme am Konsumbereich)
- die Rolle als politischer Bürger

Die meisten Gesellschaften versuchen, den Übergangsprozess vom Status „Jugend“ zum Status des Erwachsenen sozial zu strukturieren und an Altersvorgaben zu binden (z.B. Schuleintritt oder Wahlfähigkeit). Jeder Lebensphase werden bestimmte alters- bezogene Rechte und Pflichten zugeordnet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Rechtliche Bedeutung der Altersstufen des Kindes bis zur Volljährigkeit[13]

1.1.6 Jugend als eigenständige Lebensphase

Charakteristisch für die Lebensphase Jugend sind aus psychologischer Sicht die erheb- lichen Veränderungen im körperlichen und seelisch-psychischen Bereich des Jugend- lichen. Während aus soziologischer Sicht strukturelle soziale Spannungen und Wider- sprüche typisch für die Lebensphase Jugend sind.[14]

Typisch für heutige Jugendliche ist, dass sie im Bereich der wirtschaftlich- konsumis- tischen Partzipation früh die Rolle eines Erwachsenen einnehmen, allerdings erst sehr spät im Bereich der Familienrolle und der Erwerbstätigenrolle den Status eines Erwachsenen erreichen.

Eine altersgemäße Festlegung der Jugendphase ist also nicht möglich und auch nicht sinnvoll, da sie von gesellschaftlich bedingten Lebenslagen und Chancenstrukturen abhängig ist. Die Alterspanne vom Übergang der Jugendphase zur Erwachsenenphase kann heute zwischen 18 Jahren (Zeitpunkt der Volljährigkeit) und 30 Jahren (z.B. endgültiger Zeitpunkt des Studienabschlusses) liegen.

Viele Autorinnen und Autoren haben vorgeschlagen, die Phase bis 18 Jahren als Jugendphase und die bis 21 Jahren als Adoleszenten- oder Heranwachsendenphase zu definieren und die anschließende Phase als Nach-Jugendphase (Postadoleszenz) zu bezeichnen.

Damit ergeben sich folgende Unterteilungen der Lebensphase Jugend:

- die 13-18jährigen [!] („pubertäre Phase“): Jugendliche im engeren Sinne;
- die 18-21jährigen [!] („nachpubertäre Phase“): die jugendlichen Heranwachsenden;
- die 21-25jährigen [!] und gegebenenfalls älteren („Nachjugendphase“): die jungen Erwachsenen, die aber ihrem sozialen Status und ihrem Verhalten nach noch als Jugendliche anzusehen sind.[15]

Jugend ist eine Lebensphase, wobei es nicht „Udie JuUgUendU“ als einheitliche soziale Gruppe gibt. Jugend existiert in vielen verschiedenen sozialen Differenzierungen. Dazu hat Schäfers folgende Typologie vorgeschlagen:[16]

- klassen- und schichtspezifische Einteilungen; z.B. Arbeiterjugend, Landarbeiterjugend, bürgerliche Jugend, bäuerliche Jugend. Jugend der Ober-, Mittel- und Unterschicht;
- Einteilungen nach dem jeweiligen Sozialstatus des Jugendlichen: Schüler der Hauptschule, Realschule, Sonderschule; Gymnasialjugend; Auszubildende/Berufsschüler und Fachschüler; Studenten und Bundeswehrangehörige. Hinzu kommt die Kategorie der arbeitslosen Jugend bzw. der Jugend ohne Ausbildungsvertrag;
- Einteilungen nach besonderen sozialen Problemgruppen; hierunter fallen: Ausländerjugend; Jugend der Spätaussiedler; Jugend in Obdachlosengebieten; Jugend in städtischen Problemgebieten;
- siedlungstypologische Einteilungen. Hierunter fallen: großstädtische Jugend; ländliche Jugend; Jugend der Klein- und Mittelstädte; Jugend in Ballungsgebieten und Randzonen des Bundesgebietes;
- Einteilungen nach Organisationsformen der Jugend. Hierzu gehört das breite Spektrum der sog. Vereins- und Verbandsjugend, also der Sportjugend wie der Gewerkschaftsjugend, der organisierten Jugend in kirchlichen und anderen Jugendgruppen; auch die politisch und parteilich organisierte Jugend rechnet hierzu;
- Einteilung der Jugend nach subkulturellen Merkmalen, z.B. Punker, Popper, Rocker;
- Einteilungen nach dominanten Verhaltensbereichen, z.B. Freizeit, Konsum, Alternativkultur, Peer-groups, abweichendes Verhalten.

1.1.7 Freundschaft, Freizeit, Konsum

Im Jugendalter hat die Beziehung zu Gleichaltrigen eine große Bedeutung. Die Jugend- lichen lösen sich vom Elternhaus und konzentrieren sich zunehmend auf freundschaft- liche Beziehungen zu Gleichaltrigen. Freundschaftsbeziehungen im Jugendalter haben meistens Gruppencharakter. Etwa ab dem 14.Lebensjahr gewinnt die Gleichaltrigen- gruppe an Bedeutung, welche auch oft als „Cliquen“ bezeichnet wird. Für Cliquen ist charakteristisch, dass sie aus mehreren Mitgliedern bestehen, die gemeinsame Aktivitäten unternehmen.[17]

Untersuchungen zur Struktur der Freundeskreise zeigen bei den 14-17jährigen bei 31% eine vernetzte soziale Verbindung, die sich als „fest gefügte Clique“ bezeichnen lässt.[18]

Im Gegensatz dazu erleben 17% der Jugendlichen eine relative Isolation von der Clique. Dies kann zu einer erheblichen psychischen Belastung werden.

Gleichaltrigengruppen sind dadurch charakterisiert, dass sie ihren Mitgliedern voll- wertige Teilnahmechancen gewähren, die ihnen in anderen gesellschaftlichen Bereichen verwehrt bleiben. Sie verstehen sich ausdrücklich als nicht von Erwachsenen geleitet und kontrolliert. In der Gleichaltrigengruppe kann eine intensive Gruppendynamik mit festen Zugehörigkeitsmerkmalen entstehen. In einem solchen Fall kann die Gruppe zum dominierenden Orientierungs- und Handlungsfeld im Jugendalter werden.

Dies gilt insbesondere in subkulturellen Milieus, in denen eine intensive räumliche, soziale und zeitliche Einbindung von Jugendlichen besteht. Genau in dieser Prägekraft kann auch ein ungünstiger Einfluß auf die Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Mitglieder bestehen und der Einstieg in abweichende soziale Verhaltensweisen (Aggressivität, Gewalt, Kriminalität, Konsum illegaler Drogen) erfolgen.[19]

Krappmann beschreibt die sozialen und psychischen Funktionen der Gleichaltrigen- gruppen folgendermaßen:[20]

- Die Gruppen können aus situationsspezifischen Bedürfnissen der Jugendlichen heraus entstehen und richten sich dementsprechend in ihrer inneren Struktur und Lebensdauer danach aus.
- Sie können zu bestimmten Anlässen gebildet werden und wieder zerfallen, wenn diese Anlässe nicht mehr bestehen.
- Die Gruppen bilden interne Gefühls- und Handlungsstrukturen aus und üben soziale Spieregeln ein: Es müssen Gemeinsamkeiten festgestellt und anerkannt sein, die gegenseitigen Bedürfnisse respektiert werden und auch Spannungen ausgehalten und gelöst werden, um dauerhafte Beziehungen als Freundschaften entwickeln zu können.
- In der Gruppe wird es möglich, gemeinsame Handlungsorientierungen und Sinnbezüge zu entwickeln, mit denen sich die Cliquenmitglieder von anderen Jugendlichen und der übrigen sozialen Umwelt abgrenzen und so ihre Identität stabilisieren.
- Gleichaltrigengruppen bieten den Jugendlichen die Chance, Handlungskompetenzen zu entwickeln, die ihnen andernorts altersphasenspezifisch vorenthalten werden. Die Jugendlichen können hier Teilrollen spielen, die in Familie und Schule so nicht ausgeübt werden können oder dürfen. Dabei wird die Einzigartigkeit der eigenen Gefühlswelt und die Besonderheit der Ich-Erfahrung gegenüber den oft kritisierten Verhaltensmustern der Erwachsenen betont.
- Die Jugendlichen erfahren in der Gleichaltrigengruppe Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung, Alternativen zur Routine des familialen und schulischen Alltags sowie soziale Anerkennung, Sicherheit und Solidarität vor allem über befriedigende soziale Kontakte.

Jugendliche orientieren sich im Jugendalter an den Eltern und der Gleichaltrigengruppe. Während die Norm- und Wertorientierung und die Bildungs- und Berufsorientierung eher von den Eltern beeinflusst wird, übernehmen die Gleichaltrigen eher die Rolle von alltäglichen Verhaltensvorbildern im Freizeit- und Unterhaltungsbereich. Bei einem Teil der Jugendlichen gibt es allerdings Spannungen in der Beziehung zu ihren Eltern, weshalb sich innerhalb der Gruppe der Jugendlichen Unterschiede entwickeln. Sie unterscheiden sich in familien zentrierte und jugend zentrierte Jugendliche. Die familienzentrierten identifizieren sich mit den Ansichten und dem Leben ihrer Familie, während die jugendzentrierten sich von Erwachsenen und deren Ansichten distanzieren. Sie lehnen intensiven Umgang mit Erwachsenen ab und ziehen fast völlig Gruppen- kontakte vor.

Im Jugendzentrismus dieser Teilgruppen drückt sich eine offene oder versteckte Verweigerungshaltung gegenüber der Eltern- und Erwachsenenwelt aus. Die Jugendzentrierten orientieren sich nicht nur, wie die Mehrzahl der Jugendlichen, in ihren freizeitbezogenen Verhaltensmustern an der Clique, sondern auch in ihren Einstellungen und Lebensorientierungen. Die Ursache liegt meist – wie Untersuchungen zeigen – in einem gestörten Verhältnis zu den Eltern, zumindest zu einem Elternteil.[21]

Wenn Jugendliche sich also nicht mit den Eltern verständigen können, wenden sie sich demonstrativ stark zu den Gleichaltrigengruppen hin. Hier besteht die Gefahr von gruppengestütztem abweichenden Verhalten, denn jugendzentrierte Gruppen können eigene Subkulturen bilden.

Mit einer Subkultur wird das von der vorherrschenden Kultur abweichende Muster von Werten, Normen und Verhaltensweisen bezeichnet, das deutlich als Modifikation oder sogar Gegenposition zur Gesamtkultur erkennbar ist.[22]

In Jugendkulturen schaffen sich die Mitglieder eine soziale Umwelt, die sich der Kontrolle der Erwachsenen entzieht und in der sich ritualisierte Verhaltensformen, z.B. bestimmte Kleidungsstile und eigene Auffassungen, als identitätsstiftende Merkmale entwickeln. Eine Subkultur entsteht, wenn Jugendliche eigene von der Erwachsenenwelt unabhängige Wertmuster und Normen entwickeln und sich eine eigene „Lebenswelt“ schaffen.

Gleichaltrigengruppen erfüllen das Bedürfnis der Jugendlichen nach einer Definition der Jugendzeit als eigenständiger Lebensphase. Sie sind dabei nicht unbedingt gegen die Erwachsenen gerichtet aber eindeutig auf die symbolische Betonung des eigenen Alter- status. Diesen eigenen Lebensstil drücken sie durch verschiedene Symbole aus, die meist mit dem Konsum- und Unterhaltungsbereich zusammenhängen. Beispiele hierfür sind bestimmte Muster von Kleidungsgeschmack und Musik und der Nutzung von Medien und von Drogen, welche sie oft demonstrativ zur Schau stellen.

Gerade im Konsumbereich spielen die Gleichaltrigen eine große Rolle für den Jugend- lichen. Sie vermitteln Anregungen und Standards zum Verhalten im Konsumbereich.

Jugendliche folgen oft Markt- und Modetrends. Auch in ihrer Freizeitgestaltung zeigt sich die starke Kosumorientierung der Jugendlichen. An erster Stelle liegen Musikhören und Ins-Kino-Gehen. Die meisten Jugendlichen verfügen über Taschengeld von den Eltern, sodass sie als Konsumenten auftreten können und die kostenrelevante Freizeit- gestaltung finanzieren können. Dieses „demonstrative Konsumverhalten“ Jugendlicher führt zu vielen Problemen. Ob ein Jugendlicher sich in seiner Clique behaupten kann, hängt oft von sichtbaren Zeichen des Konsum- und Lebensstils ab, die von den Gruppenmitgliedern beobachtet werden können, z.B. bestimmte Kleidung oder Schmuck. Nicht jeder Jugendliche ist finanziell in der Lage, diesen Trends zu folgen. Deshalb kann sich in der Gleichaltrigengruppe ein System von sozialen Rängen bilden. Jugendliche, die finanziell nicht in der Lage sind, dem Konsumverhalten ihrer Gruppe zu folgen, fühlen sich oft minderwertig. Dieses niedrige Selbstwertempfinden kann zu aggressivem und delinquentem Verhalten führen.

1.1.8 Problemverhalten Jugendlicher

Für die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben und Handlungsanforderungen im Jugendalter sind personale und soziale Ausgangsbedingungen der Jugendlichen aus- schlaggebend:[23]

- Die sozialen Bedingungen sind maßgeblich durch die sozio-ökonomische Platzierung der Herkunftsfamilie beeinflusst, die die Lebenslage bestimmt. Instabile und gestörte Familienbeziehungen sind der wohl größte Risikofaktor in diesem Bereich.
- Die personalen Bedingungen sind durch Geschlechtszugehörigkeit, psychophysische Konstitution, kognitive und motivationale Disposition und überdauernde soziale Persönlichkeitsmerkmale gekennzeichnet.

Als Voraussetzung für den Eintritt ins Erwachsenenalter müssen Jugendliche, wie bereits beschrieben, psychische und soziale Kompetenzen erwerben, die die Basis der Individuation bilden. Sie müssen Kompetenzen erwerben für:[24]

a) schulische und berufliche Qualifikationen,
b) Geschlechtsrollenübernahme und soziales Bindungsverhalten zu Gleichaltrigen,
c) Nutzung des Konsumwarenmarktes und des kulturellen Freizeitmarktes
d) Aufbau eines eigenen Wert- und Normsystems und eines ethischen und politischen Bewusstseins.

Probleme ergeben sich, wenn in einem oder mehreren dieser Bereiche unangemessene und unzureichende Kompetenzen erworben werden, weil dann die von der sozialen Um- welt erwarteten Fähigkeiten nicht erbracht werden können. Die Handlungskompetenzen entsprechen dann nicht dem Standard. Dies kann zu erheblichen Belastungen der Jugendlichen führen. Jugendliche entwickeln jedoch feste Muster der Problem- bewältigung im Verlauf der Jugendphase. Ob ein Problem zu einer dauerhaften Belastung wird oder nicht hängt von der Problembewältigungskompetenz des Jugendlichen ab:[25]

- Hohe Problembewältigungskompetenz kann dazu führen, dass ein Jugendlicher trotz objektiv ungünstiger Lebenslage mit schwierigen Problemkonstellationen keine Beeinträchtigung der psychosozialen Befindlichkeit und keine Symptome von Problembelastung zeigt. Die Chancen, günstige Kompetenzen für die Problembewältigung aufzubauen, sind bei denjenigen Jugendlichen hoch, die von früher Kindheit ein aktives und aufgeschlossenes Temperament haben, gute Vorbilder in ihren Eltern finden und ganz allgemein günstige Anregungen und Herausforderungen für die Stärkung und Stabilisierung ihrer Persönlichkeit vorfinden.
- Fehlen solche Anregungen, dann kommt es häufiger zu solchen motivationalen und kognitiven Persönlichkeitsmerkmalen, die nur eine defensive, passive oder ausweichende Reaktion auf problematische Lebenslagen und Krisen möglich machen. Die Strategien der Problemanalyse, Informationssuche, Beeinflussung der belastenden Bedingungen, Veränderung des eigenen Verhaltens und Einstimmung der eigenen Gefühle und Erwartungen sind bei diesen Jugendlichen weniger gut entwickelt; sie starten deshalb in verschiedenen Lebensbereichen mit erheblich ungünstigeren „personalen Ressourcen“ als die anderen Jugendlichen.

Zusätzlich zu den persönlichen Bewältigungskompetenzen der Jugendlichen sind auch die Unterstützungen der sozialen Umwelt bei der Bewältigung von Problemen wichtig. Besonders bei Problemen, die nicht unmittelbar durch das eigene Handeln verändert werden können, z.B. Schulversagen oder Arbeitslosigkeit, ist die Unterstützung der sozialen Umwelt von Bedeutung. Zusätzlich ist auch die soziale Unterstützung durch Bezugspersonen und Institutionen in diesem Zusammenhang wichtig.

Symptome der Problembelastung treten im Jugendalter häufiger auf, als in anderen Bevölkerungsgruppen. Der größte Teil jugendlicher Problemverarbeitung kann jedoch als „konform“ bezeichnet werden. „Nonkonformes“ und „deviantes“ Verhalten Jugendlicher weist auf erhebliche Schwierigkeiten im Jugendalter hin. Die Problemver- arbeitung von Jugendlichen kann nach „außen“, z.B. an Institutionen, gerichtet sein oder nach „innen“, als Auseinandersetzung mit der eigenen Person. Die Arten der Problem- bewältigung unterscheiden sich dadurch, ob sie von der Gesellschaft gegenüber vor- herrschenden Normen als konform oder als deviant eingeschätzt werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Formen der Problemverarbeitung: Beispiele für einzelne Verhaltensweisen[26]

1.2 Abweichendes Verhalten

1.2.1 Definition des Begriffs „Abweichendes Verhalten“

Als abweichend oder deviant wird jedes individuelle oder kollektive Verhalten definiert (a.V., engl. Deviant behavior), das gegen institutionalisierte Erwartungen verstößt und/oder kollektive soziale Normen (also Normen im engeren Sinne oder Regeln, Vorschriften, Direktiven) verletzt und/oder im Zuge der sozialen Kontrolle negative Sanktionen nach sich zieht oder ziehen kann.

Konformes und a.V. markieren die beiden Enden eines Verhaltenskontinuums, in dessen Breite das alltägliche Verhalten abläuft.[27]

Es gibt viele Formen abweichenden Verhaltens. Dazu gehören beispielsweise Aggressionen, Suizid, Verbrechen, diverse soziale Bewegungen und Drogenkonsum. Die verbreitetste Form devianter Problemverarbeitung speziell im Jugendalter ist die Kriminalität.

Da es eine Vielzahl von Formen abweichenden Verhaltens gibt, soll es genügen, diese Beispiele genannt zu haben, wobei ich im späteren Verlauf meiner Arbeit ausschließlich näher auf den Drogenkonsum als Form abweichenden Verhaltens im Jugendalter einge- hen werde.

2. Drogen

2.1 Definition des Begriffs „Droge“

Es ist hilfreich, Begriffe, die häufig benutzt werden, erst einmal genauer zu definieren. Grundsätzlich ist der Begriff Droge wörtlich als „Erzeugnis aus dem Pflanzen- und Tierreich, das arzneilich oder technisch verwendet wird“[28] PT, definiert. Derartige Erzeugnisse dienten früher hauptsächlich als Heilmittel oder Gewürze. Im Laufe der Zeit hat sich dieser Drogenbegriff jedoch stark verändert. Heute versteht man unter Drogen auch Rauschmittel. Deren Herkunft ist nicht mehr ausschließlich pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, sondern sie werden zum Teil auch synthetisch hergestellt.

Hubert Homann definiert Drogen folgendermaßen:[29]

Drogen sind pflanzliche oder synthetisch hergestellte Stoffe, die die Reaktionen des Körpers verändern und vor allem Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen beeinflussen. Gemeinsamkeit aller Drogen: die ausgeprägte Eignung, den Benutzer in einen Zustand zu versetzen, den er als erstrebenswerter als seinen Normalzustand ansieht. Einige dieser Stoffe sind als heilende Arzneimittel anzusehen, wenn sie unter ärztlicher Kontrolle und vorschriftsmäßig verwendet werden.

Werden Drogen nicht bestimmungsgemäß eingenommen, zu häufig benutzt, zu hoch dosiert, ohne medizinischen Grund verwendet, so stellt dies einen Missbrauch dar. Missbrauch führt - je nach Drogenart und Dauer – zur Drogenabhängigkeit.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert den Begriff Droge wie folgt:[30]

Drogen sind Stoffe, die eine direkte Einwirkung auf das zentrale Nervensystem besitzen und bei Zuführung einen als mangelhaft empfundenen Zustand mindern oder zum verschwinden bringen oder die einen subjektiv als angenehm empfundenen Zustand herbeiführen.

Nach diesen beiden Definitionen des Drogenbegriffs gelten die legalen Genuss- und Arzneimittel wie Alkohol, Nikotin und Medikamente in gleicher Weise als Drogen wie z.B. die illegalen Drogen Heroin und Kokain.

2.2 Drogenarten

Drogen werden in der Literatur nach verschiedenen Gesichtspunkten in Gruppen einge- teilt. Sie lassen sich beispielsweise nach der gesetzlichen Regelung, nach ihrer pharma- kologischen Wirkungsweise oder nach ihrem Konsummuster unterscheiden.[31]

Drogen werden häufig eingeteilt in legale Drogen, auch Alltagsdrogen genannt, und in illegale Drogen.

Zu den legalen Drogen zählen Nikotin, Alkohol und Medikamente. Der Verkauf und Gebrauch von legalen Drogen ist in unserer Gesellschaft erlaubt und akzeptiert.

Zu den illegalen Drogen zählen z.B. Cannabis, Opium, Heroin, Kokain und Ecstasy. Laut Betäubungsmittelgesetz, kurz BtMG, ist der Besitz, Erwerb und die Weitergabe dieser illegalen Drogen strafbar.

Illegale Drogen stehen oft im Vordergrund des Interesses, da sie strafrechtliche Rele- vanz haben und durch Beschaffungskriminalität starke soziale Veränderungen mit sich bringen können.

Diese Unterscheidung der Drogen in legale und illegale Drogen sagt nur wenig über deren Schädlichkeit aus, sondern stellt allein den rechtlichen Aspekt in den Vorder- grund, ohne die jeweiligen Folgen oder das Abhängigkeitspotential einzelner Drogen näher zu berücksichtigen.[32]

Nach der pharmakologischen Wirkungsweise der Drogen lassen sich Drogen wie folgt einteilen:[33]

- beruhigende und betäubende Drogen (z. B. Schlafmittel, Opiate, Branntwein),
- anregende, stimulierende Drogen (z. B. Aufputschmittel, Kokain),
- bewusstseinsverändernde Drogen (Halluzinogene) (z. B. Cannabis, LSD, Meskalin).

Nach dem Konsummuster werden Drogen auch oft eingeteilt in „weiche Drogen“ und in „harte Drogen“. Diese Unterscheidung sagt nichts darüber aus, ob die Droge gefährlich ist oder nicht, sondern bezieht sich darauf, welches Konsummuster angenommen wird. Bei den „weichen Drogen“ wird der Konsum als Probier- und Gelegenheitskonsum eingestuft. Als Beispiel wäre hier der Cannabiskonsum zu nennen. Der Konsum hat hier meist keinen zentralen Stellenwert im Alltag des Konsumenten, sondern wird als „Freizeitkonsum“ zu bestimmten Anlässen gesehen. Der Konsum von „weichen Drogen“ hat meist keine körperliche Abhängigkeit zur Folge. Es kann aber zu einer psychischen Abhängigkeit kommen.

Im Gegensatz dazu wird bei den „harten Drogen“ angenommen, dass diese dauerhaft, gewohnheitsmäßig und über einen längeren Zeitraum konsumiert werden. Hier hat der Konsum also einen festen Stellenwert im Alltag des Konsumenten. Zu den „harten Drogen“ zählen z.B. Opium und Heroin. Der Konsum führt hier zu einer starken psychischen und körperlichen Abhängigkeit.

Diese Unterscheidung von Drogen nach ihrem Konsummuster kann dazu führen, dass die sogenannten „weichen Drogen“ verharmlost werden. Obwohl diese keine körper- liche Abhängigkeit zur Folge haben, sollten sie dennoch nicht unterschätzt werden. In der Drogentherapie zeigt sich nämlich, dass eine psychische Abhängigkeit schwieriger zu behandeln ist als eine rein körperliche.[34]

Die im Folgenden beschriebenen Wirkungen und Gefahren der einzelnen Drogen müssen nicht zwangsläufig eintreten. Sie können durch den gleichzeitigen Konsum anderer Drogen verstärkt oder verändert werden. Bei der Wirkungsweise der einzelnen Drogen spielen viele Faktoren eine Rolle, wie z.B.:

- die Verfassung und Stimmungslage des Konsumenten,
- die Menge und Qualität der konsumierten Droge.

Sowohl der Konsum illegaler als auch der legaler Drogen bedeutet stets eine Gefährdung der eigenen Gesundheit, unabhängig vom rechtlichen Gesichtspunkt (siehe oben).

2.2.1 Die bekanntesten legalen Drogenarten

2.2.1.1 Alkohol

USubstanz

Alkohol wird aus pflanzlichen Substanzen wie Obst oder Getreide hergestellt. Der Zucker bzw. die Stärke dieser pflanzlichen Substanzen wird durch Gärung zu Alkohol umgewandelt.

Konsumformen

Alkohol ist ein weit verbreitetes Genussmittel, das gesellschaftlich allgemein anerkannt ist und sogar als „geselligkeitsfördernd“ propagiert wird.

Wirkung

Alkohol wirkt anregend und stimmungssteigernd. Hemmungen werden vermindert und das Reaktionsvermögen lässt nach. Außerdem kann es zu Desorientierung und Kontroll- verlust von Bewegungen kommen. Im Rauschzustand sind heitere, gereizte, aggressive oder auch traurig-depressive Stimmungen möglich. Bei übermäßigem Alkoholkonsum kann es zu Bewusstlosigkeit, Lähmungen und Vergiftungen kommen, die sogar tödlich enden können.

Akute Gefahren

Bei der Bedienung von Maschinen und im Straßenverkehr besteht eine erhöhte Unfall- gefährdung. Außerdem können Herz- Kreislaufstörungen auftreten. Bei schwangeren Frauen besteht die Gefahr einer Alkohol- Embryopathie. Letztlich kann es natürlich auch zum Tod durch Alkoholüberdosierung kommen.

Langzeitfolgen

Mögliche Langzeitfolgen von Alkoholkonsum sind Magen- und Leberschäden, Zu- nahme des Krebsrisikos an Speiseröhre, Magen und Darm. Außerdem Herz- Kreislauf- schäden, Abbau von Gehirnzellen, Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und anderer Gehirnfunktionen. Vor allem bei Männern kann übermäßiger Alkoholkonsum auch zu Potenzverlust führen. Zusätzlich gibt es aber auch noch soziale Langzeitfolgen, wie z.B. den Verlust von Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, Verelendung, Belastungen der Familie, vor allem psychosoziale Schädigungen von Kindern und Jugendlichen und dauerhafter Verlust von sozialen Beziehungen.

Suchtpotenzial

Je nach Veranlagung eines Menschen kann es schnell zu einer psychischen Abhängig- keit kommen. Bei längerer Gewöhnung des Körpers an Alkoholkonsum tritt auch eine schwere körperliche Abhängigkeit ein. Personen, die einmal schwer körperlich von Alkohol abhängig waren, sind meistens lebenslang rückfallgefährdet. Eine mögliche Abhängigkeit von Alkohol kann außerdem durch zusätzliche Einnahme von anderen Drogen gesteigert werden.[35]

2.2.1.2 Tabak

Substanz

„Tabak kam mit Kolumbus etwa im Jahre 1500 nach Europa.“[36] PT Die Tabakblätter werden zuerst getrocknet, dann gelagert und fermentiert. Das Endprodukt wird dann z.B. zu Zigaretten verarbeitet. Hauptalkaloid des Tabaks ist das Nikotin, jedoch sind in Tabak noch mehrere 100 weitere Inhaltsstoffe zu finden.

Konsumformen

Tabak wird meistens geraucht oder geschnupft.

In Zusammenhang mit Rauchentwöhnungen wird Nikotin auch oral in Form von Kaugummis oder in Form von Pflastern im Körper aufgenommen.

Wirkung

Die Konzentration von Nikotin im Blut steigt während des Rauchens sehr schnell an, fällt dann aber auch sehr schnell wieder ab. Innerhalb kürzester Zeit ist Nikotin dann auch im Gehirn nachweisbar. Außerdem wird der Blutdruck kurzfristig erhöht. Psychologisch wirkt Nikotin sehr unterschiedlich. Manche Raucher empfinden es als erregend, andere als entspannend und beruhigend.

Akute Gefahren

Bei Personen, die das erste Mal eine Zigarette rauchen, kommt es meist zu unange- nehmen Körpergefühlen wie Übelkeit, Schweißausbrüchen und zu einem unregel- mäßigen Puls.

Langzeitfolgen

Langfristig gibt es beim Rauchen eine Vielzahl von Risiken. Möglich sind kardio- vaskuläre Erkrankungen, Krebs und Erkrankungen der Atmungsorgane. Weiterhin kann es zu ateriosklerotischen Gefäßerkrankungen, chronischer Bronchitis und zu einem Lungenemphysem kommen.

19% aller Todesfälle in den USA sind auf das Rauchen zurückzuführen, während nur 1% aller Todesfälle auf den Konsum von illegalen Drogen zurückzuführen sind.[37]

Suchtpotenzial

„Nikotin wird von der Weltgesundheitsorganisation in ihrem neuesten Klassifikations- schema von Krankheiten (ICD10) zu den Substanzen gezählt, die schädlichen Konsum oder Abhängigkeit hervorrufen können. Sowohl die Entwicklung von Toleranzen, die größere Konsummengen für die gleichen Wirkungen benötigt, als auch Probleme, den Konsum zu beendigen, sind den meisten Rauchern bekannt.“[38]

2.2.1.3 Medikamente

Substanz

Medikamente sind natürliche oder (halb)synthetische Stoffe, mit denen man in die körperlichen und seelischen Prozesse des Menschen eingreifen kann. In erster Linie dienen sie der Heilung von Krankheiten. Sie werden aber auch gesundheitsschädigend missbraucht.

Konsumformen

Es gibt verschiedene Herstellungsformen von Medikamenten: flüssig, als Pulver, Tablette oder Zäpfchen. Somit werden sie auch unterschiedlich eingenommen: über den Mund, den Darm, in die Vene, in den Muskel, auf die Haut gerieben, unter die Haut gespritzt, durch Inhalation. Außerdem werden Medikamente auch in Kombination mit Drogen konsumiert, um die Drogenwirkung zu steigern oder zum Zweck der Substitution (Ersatzeinnahme). Gerade Heroinabhängige nehmen z. B. opioidhaltige Hustenmittel mit Heroin ein, um die Wirkung zu steigern, oder große Mengen diese Hustenmittels als Ersatz für Heroin.

Wirkung

Die Wirkung von Medikamenten ist natürlich je nach der enthaltenen Substanz sehr unterschiedlich. Viele Medikamente enthalten mehrere Wirksubstanzen und haben somit auch kombinierte Wirkungen.[39] PT Dadurch entsteht eine sehr hohe Missbrauchs- gefahr von Medikamenten. Manche Schlafmittel sind beispielsweise schlaffördernd, beinhalten aber gleichzeitig eine beruhigende und angstlösende Nebenwirkung.[40] PT Beruhigungsmittel als weiteres Beispiel wirken entkrampfend, angst- und spannungs- lösend mit der Nebenwirkung scheinbarer Problemlösung.

Akute Gefahren und Langzeitfolgen

Bei Schmerzmitteln kann es zu Koordinationsproblemen, Beeinträchtigungen des Bewusstseins und zu Organschäden, vor allem der Leber und der Niere, kommen.

Bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln sind mögliche Folgen: seelische Abstumpfung, Verwahrlosung, körperlicher Zerfall und Atemlähmung mit Todesfolge.

Weck- und Anregungsmittel können planlose Aktivität, Angstbilder und Wahnvor- stellungen, Blutdruckschwankungen, ständiges Misstrauen und Organschäden hervor- rufen. Gefahren bestehen vor allem bei unkontrollierter und langfristiger Selbst- medikation.

Suchtpotenzial

Möglich sind psychische und körperliche Abhängigkeiten, wobei dies je nach Präparat sehr unterschiedlich ist. Vor allem Substanzen, die auf das zentrale Nervensystem einwirken und damit auch Verhaltensänderungen hervorrufen, sind suchtgefährdend. Dazu gehören Psychoanaleptika (psychisch aktivierende Substanzen), Psycholeptika (Substanzen mit dämpfender Wirkung) und Psychostimulantia (Substanzen mit anregender und antriebssteigernder Wirkung). Besonders suchtgefährdend ist die Einnahme von Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen.[41]

2.2.2 Die bekanntesten illegalen Drogenarten

2.2.2.1 Cannabis

Substanz

Cannabis gehört zu den ältesten bekannten Drogen der Menschheit, welche schon 2000 v. Chr. In China bekannt war. „In Deutschland ist heute vor allem Haschisch gebräuchlich, das neben dem Harz der Blütenstände auch Anteile von Blüten und Blattspitzen der Cannabispflanze enthält. Der psychotrope Hauptwirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) ist mit einem Anteil von 2-8% in Haschisch enthalten. Inzwischen ist auch in Deutschland immer mehr Marihuana zu finden, das aus den getrockneten Blatt- und Blütenanteilen der Pflanze besteht. Sein Wirkstoffgehalt liegt bei 1-3% THC. In den letzten Jahren wird zunehmend über Neuzüchtungen von Cannabispflanzen mit höheren Wirkstoffgehalten berichtet, die in Einzelfällen über 20% erreichen. Haschischöl, das einen Wirkstoffgehalt von bis zu 70% aufweist, ist in Deutschland selten. Das Cannabis, das in Deutschland auf dem illegalen Markt gehandelt wird, ist teilweise mit anderen Substanzen gestreckt, so dass der Wirkstoff- gehalt reduziert ist. Die oft behauptete Beifügung von Opium hat sich bisher nur selten tatsächlich nachweisen lassen.“[42] PT Beide Stoffe, Haschisch und Marihuana, werden aus dem indischen Hanf Cannabis sativa gewonnen. Dieser wird hauptsächlich im Vorderen Orient, in Afrika, Asien und Südamerika angebaut.[43]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Cannabis-Staude[44]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Cannabis, Marihuana und Haschischöl[45]

Konsumformen

Haschisch oder Marihuana werden meist mit Tabak vermischt in einer Pfeife oder in Zigarettenform, dem so genannten „Joint“, geraucht. In den USA sind dagegen Cannabiszigarren, „Blunts“ genannt, häufig anzutreffen. Diese enthalten eine sehr große Wirkstoffmenge und tauchen in Deutschland selten auf. Außerdem kann Cannabis auch untergemischt in Backwaren gegessen und in Tee gemixt getrunken werden.[46] PT Es besteht auch die Möglichkeit, Cannabis zu inhalieren.[47]

Wirkung und akute Gefahren

Ein Cannabisrausch wird durch 5 bis 150mg THC hervorgerufen. Je nach Persönlich- keit, Vorerfahrungen, Stimmungen und Erwartungen des Konsumenten ist die Wirkung des Rausches sehr unterschiedlich. Der Rauschzustand dauert etwa ein bis vier Stunden.[48] PT Auftretende Wirkungen können Euphorie, gesteigerte Kontaktfreudigkeit, Halluzinationen, Ruhelosigkeit, Antriebsverlust, Veränderung der Sinneswahrnehmung, des Raum- und Zeitgefühls, Schwindelgefühl und Übelkeit sein.[49]

Viele Konsumenten spüren auch überhaupt keine Wirkung (zumindest beim erstmaligen Gebrauch).

Langzeitfolgen

THC beeinträchtigt die Funktion von Nervenzellen im Bereich des Hippocampus, einer Gehirnregion, die eine wichtige Rolle beim Lernen und Merken spielt. Deshalb kann ständiger THC- Konsum das Lernen in diesem Bereich beeinträchtigen.[50] PT Außerdem kommt es bei ständigem Konsum von THC zu einer Beeinträchtigung der Aufmerksam- keit und der Merkfähigkeit.

Auch bei Konsum während der Schwangerschaft gibt es ein Risiko. Kinder solcher Mütter weisen oft Veränderungen einzelner Intelligenzleistungen und auch des Gedächtnisses auf.

Zusätzlich wirkt sich chronischer THC- Konsum auf das Atmungssystem aus, in gleicher Weise wie das „normale“ Rauchen bei Rauchern, da Cannabis normalerweise mit Tabak vermischt konsumiert wird. Folgen können chronischer Husten, Bronchitis und häufige Infektionen im Hals-Nasen-Bereich sein. Ein geringer Prozentsatz der Langzeitkonsumenten von THC weist ein „amotivationales Syndrom“ auf, welches durch ein allgemeines Desinteresse an fast allen Formen der Aktivität gekennzeichnet ist. Wobei die Entstehung des „amotivationalen Syndroms“ derzeit noch diskutiert wird, ist es durchaus als eine mögliche Folge des THC-Konsums anzusehen.[51]

Suchtpotenzial

Es kann zu seelischer und sozialer Abhängigkeit kommen.[52]

2.2.2.2 Kokain

Substanz

Kokainhydrochlorid wird als Wirkstoff aus den Blättern des südamerikanischen Koka- strauchs isoliert.[53] PT „Das Verfahren hierzu entwickelte bereits 1862 ein deutscher Pharmakonzern. Es gelangt als Pulver oder in Form von Kristallen auf den Schwarz- markt. Es ist chemisch sehr eng verwandt mit körpereigenen Stoffen, die im Gehirn zum Transport von Informationen zwischen den Nervenzellen eingesetzt werden. Seine Wirkung beruht auf der Tatsache, dass Kokain die normalen Prozesse im Gehirn ver- ändert.

Crack stellt eine Kokainbase dar, die geraucht werden kann. Durch die Verarbeitung von Kokainhydrochlorid mit Backpulver und Wasser entsteht Crack als Kokainderivat, das an der Luft schnell zerfällt.“[54] PT Früher wurde Kokain in der Medizin als Lokal- anästhetikum verwendet, während es dort heutzutage durch andere Substanzen ersetzt wird. Stark verbreitet sind Kokain und Crack in den USA und in einigen südamerika- nischen Ländern.[55]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Kokain (links), Crack (rechts)[56]

Konsumformen

Kokain wird meistens als Pulver geschnupft. Wesentlich seltener wird es auch in Wasser aufgelöst injiziert.[57] PT Es gibt allerdings auch noch andere Konsummuster. Beim „Free- basing“ wird es z. B. mit Äther vermengt und dann geraucht. Teilweise wird auf dem Schwarzmarkt, bisher vor allem in der Schweiz und in Spanien, der so genannte „Speedball“ angeboten, welcher eine Mischung aus Kokain und Heroin enthält.

Crack wird ausschließlich in Pfeifen geraucht.

[...]


[1] Vgl. Hurrelmann, Klaus: Lebensphase Jugend. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung. [P1P1985] Überarbeitete Neuausgabe, Weinheim und München: Juventa, P5P1997, S.15-17

[2] vgl. Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.22-24

[3] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.23

[4] vgl. Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.26-30

[5] vgl. Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.31-38

[6] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.33-34

[7] heute offener auch Eingehen homosexueller Beziehungen möglich und Legalisierung als „Familie“ oder Familienform durch Heiratsmöglichkeit und Adaptionsmöglichkeit von Kindern in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften

[8] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.35-36

[9] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.47

[10] vgl. Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.38-45

[11] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.39

[12] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.42

[13] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.44-45

[14] vgl. Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.46-52

[15] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.50

[16] Schäfers, Bernhard: Soziologie des Jugendalters. Opladen: Leske & Budrich, 1985, S.51-52

[17] vgl. Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.150-164

[18] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.152

[19] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.152

[20] Krappmann, L.: Sozialisation in der Gruppe der Gleichaltrigen. In: Hurrelmann, Klaus ; Ulich, D. (Hgg.): Handbuch der Sozialisationsforschung. Weinheim und Basel: Beltz, 1991, S.355-375 (S.152-153)

[21] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.155

[22] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.155

[23] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.193-194

[24] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.194

[25] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.195-196

[26] Hurrelmann: Lebensphase Jugend…, S.198

[27] Endruweit, Günter ; Trommsdorff, Gisela (Hgg.): Wörterbuch der Soziologie. [P1P1989] Neubearbeitete und erweiterte Ausgabe, Stuttgart: Lucius & Lucius, P2P2002, S.661

[28] Brockhaus (Hrsg.): Der kleine Brockhaus. 2Bde., Wiesbaden: Brockhaus, 1961 sqq. – Bd.1: A-K, S.283

[29] Homann, Hubert: „Lexikon“. Begriffe – Gebrauchsmuster – Szenejargon. In: Bastian, Johannes (Hrsg.): Drogenprävention und Schule. Grundlagen – Erfahrungsberichte – Unterrichtsbeispiele. Hamburg: Bergmann und Helbig, 1992, S.47-55 (S.48)

[30] Hedewig, Roland: Drogenwirkungen. In: Praxis Grundschule. Materialien für den Unterricht. Braunschweig: Westermann, 1994, S.4

[31] vgl. Homann: „Lexikon“…, S.47

[32] vgl. Bäuerle, Dietrich: Sucht- und Drogenprävention in der Schule. München: Kösel, 1996, S.52

[33] Homann: „Lexikon“…, S.47

[34] vgl. Homann: „Lexikon“…, S.47

[35] vgl. Bäuerle, D.: Sucht- und Drogenprävention…, S.54-55

[36] Simon, Roland et al.: Suchtbericht Deutschland 1999. Hohengehren: Schneider, 1999, S.70

[37] vgl. Simon: Suchtbericht…, S.70-71

[38] Simon: Suchtbericht…, S.71

[39] Allerdings werden in den letzten Jahren immer mehr so genannte „Kombipräparate“ vom Markt genommen und es wird verstärkt auf „Mono-Präparate“ gesetzt, um die gesundheitlichen Auswirkungen besser abschätzen zu können und das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen zu vermindern

[40] z.B. die Gruppe der Benzodiazepine

[41] vgl. Bäuerle D.: Sucht- und Drogenprävention…, S.57-58

[42] Simon: Suchtbericht…, S.122

[43] vgl. Bäuerle D.: Sucht- und Drogenprävention…, S.60

[44] Innenministerium Baden-Württemberg (Hrsg.): Rauschgift ohne mich. Informationen zur Rauschgiftproblematik. Überarbeitete Neuausgabe, Stuttgart, P6P1989, S.18

[45] Innenministerium: Rauschgift…, S.27

[46] vgl. Simon: Suchtbericht…, S.122

[47] vgl. Bäuerle D.: Sucht- und Drogenprävention…, S.60

[48] vgl. Simon: Suchtbericht…, S.122

[49] vgl. Bäuerle D.: Sucht- und Drogenprävention…, S.60

[50] In Tierversuchen wurden bereits derartige Schädigungen der Nervenzellen in diesem Bereich nachgewiesen.

[51] vgl. Simon: Suchtbericht…, S.122-123

[52] vgl. Bäuerle D.: Sucht- und Drogenprävention…, S.61

[53] vgl. Bäuerle D.: Sucht- und Drogenprävention…, S.62

[54] Simon: Suchtbericht…, S.192

[55] vgl. Simon: Suchtbericht…, S.193

[56] Innenministerium: Rauschgift…, S.33

[57] vgl. Bäuerle D.: Sucht- und Drogenprävention…, S.62

Ende der Leseprobe aus 132 Seiten

Details

Titel
Drogenkonsum als Erscheinungsform abweichenden Verhaltens von Jugendlichen - Bestandsaufnahme und Möglichkeiten der Prävention in der Schule
Hochschule
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
132
Katalognummer
V46509
ISBN (eBook)
9783638436861
Dateigröße
5208 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Zulassungsarbeit zum Examen
Schlagworte
Drogenkonsum, Erscheinungsform, Verhaltens, Jugendlichen, Bestandsaufnahme, Möglichkeiten, Prävention, Schule
Arbeit zitieren
Stefanie Stocker (Autor:in), 2003, Drogenkonsum als Erscheinungsform abweichenden Verhaltens von Jugendlichen - Bestandsaufnahme und Möglichkeiten der Prävention in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46509

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