Diese Arbeit untersucht den 2012 beschlossenen, zweiten GlüStV (Glücksspielstaatsvertrag) in Bezug auf den größten Teil der Glücksspielbranche, dem Automatenspiel in Spielhallen. Der Begriff Glücksspiel bezeichnet viele umfangreiche Bereiche von Spielkultur. Zum Glücksspiel zählen beispielsweise Lotterien, Roulette, diverse Karten- und Würfelspiele. Es existiert stets dann, wenn im Rahmen eines Spiels ein Entgelt verlangt wird und die Chance entsteht, einen Gewinn zu erhalten.
Bereits im Mittelalter sowie der frühen Neuzeit wurden Glücksspiele veranstaltet. Zentrale Bedeutung hatte bereits immer der finanzielle Aspekt; durch Einsatz von Geld können und konnten Gewinne in Form von einer Menge Bargeld oder Sachgütern erspielt werden. Aus diesem Grunde zählt das Glücksspiel seit jeher nicht zu den gewöhnlichen wirtschaftlichen Gütern; stattdessen wird es als besonderes Wirtschaftsgut bezeichnet dessen Merkmale u. a. ein erhebliches Abhängigkeitsrisiko für die Bevölkerung impliziert. Konkret kann der häufige Konsum von Glücksspiel zu der medizinisch anerkannten Glücksspielsucht führen. Negative finanzielle und soziale Folgen für Spieler und deren Angehörige sind häufig Nebeneffekte einer solchen Abhängigkeitserkrankung.
Die Arbeit stellt zunächst das Phänomen des pathologischen Glücksspiels dar. Anschließend stehen vor allem die gesetzlichen Grundlagen in Bezug auf Glücksspielrecht im Allgemeinen und Automatenwirtschaft in Spielhallen im Besonderen im Mittelpunkt der Ausführungen. Es wird erläutert, wie gewerbliches Spielrecht von den zuständigen Ordnungsbehörden kontrolliert und durchgesetzt wird. Hinzu werden die elementaren Regelungen der GewO (Gewerbeordnung) vorgestellt. Neben den Bestimmungen der GewO bestehen bei der Überprüfung von Spielhallen Regelungen im Rahmen des sog. GlüStV.
Die gesetzlichen Neuregelungen, die seit Inkrafttreten des GlüStV gelten, werden ebenfalls ausführlich erläutert. Zudem werden die Ziele im Kontext zu den glücksspielpolitischen Maßnahmen dargestellt. Abschließend werden die vorgestellten Maßnahmen des GlüStV in Bezug auf die Zielerreichung evaluiert und das Spannungsfeld zwischen Verbraucherschutz und der Umsetzung dieser politischen Maßnahme erläutert. Hierzu dienen ausgewählte Meinungen von Verbraucherschützern und Wissenschaftlern, die sich in ihrer beruflichen Tätigkeit ausgiebig mit Glücksspiel, Automatenwirtschaft in Spielhallen und dem Umgang mit glücksspielabhängigen Personen beschäftigt haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Einführung in die Thematik
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2 Glücksspiel in Deutschland
- 2.1 Pathologisches Glücksspiel
- 2.2 Abhängigkeitszahlen pathologischer Spieler in Deutschland
- 3 Geldspielautomaten in Deutschland
- 3.1 Geldspielautomaten im Rahmen rechtlicher Rahmenbedingungen
- 3.2 Geldspielgeräte mit Gewinnmöglichkeit im Rahmen der GewO
- 3.3 Spielhallen
- 4 Glücksspielstaatsvertrag
- 4.1 Ziele des GlüStV
- 4.2 Verbot der Mehrfachkonzessionen
- 4.3 Abstandsgebote
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Spielhallenregulierung im Kontext des neuen Glücksspielstaatsvertrages. Ziel ist es, die rechtlichen Neuerungen im Bereich der Spielhallen zu analysieren und ihre Auswirkungen auf die Glücksspielpolitik in Deutschland zu beleuchten.
- Rechtliche Rahmenbedingungen von Spielhallen in Deutschland
- Der Glücksspielstaatsvertrag und seine Regulierungsansätze
- Die Auswirkungen des neuen Glücksspielstaatsvertrages auf die Spielhallenbranche
- Die Rolle von Spielhallen in der Glücksspielpolitik
- Die Bedeutung des Spielerschutzes im Kontext der Spielhallenregulierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in die Thematik der Spielhallenregulierung ein und stellt die Zielsetzung sowie den Aufbau der Arbeit dar.
- Kapitel 2: Glücksspiel in Deutschland
Dieses Kapitel behandelt das Glücksspiel in Deutschland allgemein und beleuchtet das Phänomen des pathologischen Glücksspiels sowie die Abhängigkeitszahlen in Deutschland.
- Kapitel 3: Geldspielautomaten in Deutschland
Dieses Kapitel fokussiert auf Geldspielautomaten und deren rechtliche Rahmenbedingungen. Es werden die verschiedenen Arten von Geldspielgeräten und deren Regulierung im Rahmen der Gewerbeordnung (GewO) sowie die Rolle von Spielhallen in diesem Zusammenhang erläutert.
- Kapitel 4: Glücksspielstaatsvertrag
Dieses Kapitel widmet sich dem Glücksspielstaatsvertrag und seinen Zielen, insbesondere der Regulierung von Spielhallen durch das Verbot von Mehrfachkonzessionen und Abstandsgebote.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind: Glücksspiel, Spielhallen, Glücksspielstaatsvertrag, Spielerschutz, Abstandsgebote, Mehrfachkonzessionen, Gewerbeordnung, pathologisches Glücksspiel, Geldspielautomaten.
- Citation du texte
- Georg Voß (Auteur), 2017, Glücksspielpolitik im Rahmen des neuen Glücksspielstaatsvertrages, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465332