Die vorliegende Seminararbeit untersucht das Phänomen transnationaler Wasserkonflikte und die Gefahr für ein Auftreten solcher Konflikte. Dies soll am Beispiel des Okavango geschehen, dessen Einzugsgebiet sich die drei Länder Angola, Botswana und Namibia teilen.
Hierzu sollen zunächst exemplarisch zwei langjährige Wasserkonflikte betrachtet und verglichen werden. Daraufhin sollen Möglichkeiten zur Vermeidung von Wasserkonflikten untersucht werden, um diese nach der Beschreibung des Okavango(-Binnendeltas) auf eben dieses Gebiet anzuwenden. Abschließend soll die Gefahr für einen gewaltvollen transnationalen Konflikt im Einzugsgebiet des Okavango anhand von zwei möglichen Zukunftsszenarien eingeschätzt werden.
Einst als Touristenmagnet der iranischen Stadt Isfahan bekannt, verliert die berühmte Brücke Si-o-se Pol, die sich über den Zayandeh spannt, zunehmend an Reiz. Speiste der Fluss früher nahe Parkanlagen und war so voll mit Wasser, dass er von Tretbooten befahren wurde, führt er nun besonders in den wärmsten Monaten kein Wasser mehr. Der Grund dafür liegt vor allem in der Nutzung des Wassers für die Versorgung der heiligen Stadt Ghom. So wird das Wasser des Zayandeh abgezweigt, um damit die städtische Wasserversorgung dieser Stadt zu gewährleisten. Die Austrocknung des Flussbettes in der Stadt Isfahan wird dabei in Kauf genommen. Handelt es sich hier um einen Nutzungskonflikt auf nationaler Ebene, der so von allen beteiligten Akteuren hingenommen wird, können Nutzungskonflikte auf sub-nationaler Ebene ganz andere Konsequenzen haben.
Inhaltsverzeichnis
- Wasserknappheit als globales Sicherheitsrisiko
- Was sind Wasserkonflikte? Erklärung anhand zweier Beispiele
- Definition des Begriffs Wasserkonflikt (nach FRÖHLICH 2006: 32f)
- Konflikt um das Nilwasser
- Wasserkonflikte im Nahen Osten – der Jordan als Beispiel
- Vergleich der Konflikte
- Möglichkeiten der Konfliktvermeidung
- Watershed Management
- OKACOM als regionales Beispiel
- Beschreibung des Okavango-Einzugsgebiets
- Demographie
- Soziale und politische Verhältnisse
- Klimatische Gegebenheiten
- Geographische Bedingungen
- Hydrologie im Delta
- Konfliktpotenzial und Konfliktvermeidung im Okavango-Einzugsgebiet
- Zukunftsperspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen transnationaler Wasserkonflikte und der Gefahr für ein Auftreten solcher Konflikte. Dies soll am Beispiel des Okavango geschehen, dessen Einzugsgebiet sich die drei Länder Angola, Botswana und Namibia teilen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden zunächst zwei langjährige Wasserkonflikte betrachtet und verglichen. Daraufhin werden Möglichkeiten zur Vermeidung von Wasserkonflikten untersucht und auf das Okavango-Einzugsgebiet angewendet. Abschließend wird die Gefahr für einen gewaltvollen transnationalen Konflikt im Einzugsgebiet des Okavango anhand von zwei möglichen Zukunftsszenarien versucht, einzuschätzen.
- Transnationale Wasserkonflikte
- Wasserknappheit als globales Sicherheitsrisiko
- Möglichkeiten der Konfliktvermeidung
- Okavango-Einzugsgebiet
- Zukunftsperspektiven
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problematik der Wasserknappheit als globales Sicherheitsrisiko anhand des Beispiels der Austrocknung des Zayandeh-Flusses in Isfahan. Es zeigt, dass Wasserkonflikte sowohl auf nationaler als auch auf sub-nationaler Ebene auftreten können und in einigen Fällen sogar zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen könnten.
Kapitel 2 definiert den Begriff Wasserkonflikte und unterscheidet zwischen Wasserkriegen und Wasserverteilungskonflikten. Anschließend werden anhand der Konflikte um das Nil- und das Jordanwasser zwei Praxisbeispiele für transnationale Wasserkonflikte vorgestellt und miteinander verglichen.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Konfliktvermeidung. Hierbei werden zwei Strategien vorgestellt: Watershed Management und OKACOM als regionales Beispiel. Die Kapitel 4 und 5 beschreiben das Okavango-Einzugsgebiet mit seinen geographischen, klimatischen, hydrologischen und demographischen Merkmalen und analysieren das Konfliktpotenzial in diesem Gebiet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Wasserkonflikte, Wasserknappheit, transnationale Konflikte, Konfliktvermeidung, Watershed Management, Okavango-Einzugsgebiet, Demographie, Hydrologie, Zukunftsperspektiven, politische Verhältnisse.
- Quote paper
- Felix Loos (Author), 2017, Transnationale Wasserkonflikte am Beispiel des Okavango, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465376