Der weltweite Automobilmarkt zeichnet sich durch einen intensiven Wettbewerb
zwischen den Automobilkonzernen aus und weist zudem eine stagnierende Nachfrage
auf. So ging der Neuwagenverkauf im Jahr 2003 im Vergleich zu 1999 allein in
Deutschland um 565.236 Einheiten, knapp acht Prozent zurück (vgl. DAT Report 2004,
S. 6). Laut einer repräsentativen Studie sind darüber hinaus lediglich neun Prozent der
befragten Pkw-Fahrer und –Fahrerinnen in den nächsten Monaten bereit, einen Neuwagen
zu kaufen, 1999 waren es noch 34 Prozent (vgl. IVZ #1).
Im Umfeld der hohen Wettbewerbsintensität ist die Ausrichtung der unternehmerischen
Tätigkeiten und Ziele auf den Kunden ein wichtiger Erfolgsfaktor für Gegenwart
und Zukunft der Automobilkonzerne (vgl. Ludvigsen 1995, S. 17). Mit das größte Problem
dabei ist, dass Automobilkunden eine hohe Individualität und ein komplexes und
schwer erfassbares Kaufverhalten aufweisen (vgl. IVZ #2). So zeigen aktuelle Studien,
dass die Industrie ein besseres Verständnis darüber erlangen muss, wie Kunden Autos
kaufen und welche Faktoren dabei von Bedeutung sind (vgl. Cars Online 2003, S.
42ff).
Ein großer deutscher Autohersteller beabsichtigt mit dieser Studie, weitere Informationen
über das Verhalten und den Kaufentscheidungsprozess der eigenen Kunden zu
generieren. Es soll mittels einer geeigneten Methodik die Konfiguration des Fahrzeugs
der Kunden untersucht werden. Gerade im Hinblick auf die Einführung eines neuen
Modells der Mittelklasse ist es interessant, wie sich die Kunden ihr Fahrzeug
zusammenstellen und wie wichtig dabei verschiedene Ausstattungsvarianten sind. Da
der Autohersteller im Allgemeinen für eine hohe Sportlichkeit, Innovationsfähigkeit
sowie Produktqualität steht, wird in der Studie die Kundeneinstellung gegenüber
verschiedenen Motorisierungen, innovativen Sonderausstattungen und der
Materialienwertigkeit analysiert (vgl. IVZ #3). Daraus soll die Kundenpräferenz für
bestimmte Ausstattungen ermittelt und genauer betrachtet werden, auf welche
speziellen Ausstattungskomponenten die Kunden am ehesten verzichten würden.
Darüber hinaus werden in der Arbeit einige Aspekte des Kaufentscheidungsprozess
(KEP) beim Automobilkauf untersucht, um zusätzliche Informationen zum allgemeinen
KEP von den Kunden zu erhalten. Aufgrund der in diesem Zusammenhang
generierten Daten wird es möglich sein, die Kundendaten hinsichtlich des KEP zu aktualisieren.
Dies wird unter anderem Fragen sowohl bezüglich der Nutzung verschiedener [...]
Inhaltsverzeichnis
- Zielsetzung
- Theoretische Überlegungen
- Einflussvariablen
- Theorie des Kaufentscheidungsprozesses
- Messtheoretische Überlegungen
- Messverfahren
- Indikatoren und Fragen zum Kaufentscheidungsprozess
- Gütekriterien
- Auswahl der Ausstattungsvarianten
- Stand der bisherigen empirischen Forschung
- Hypothesen
- Empirische Studie
- Conjoint Analyse
- Ergebnisse der Conjoint Analyse und Prüfung der Hypothesen
- Kaufwahrscheinlichkeit und Zahlungsbereitschaft
- Identifikation zielgruppenspezifischer Ausstattungspakete
- Kaufentscheidungsprozess beim Automobilkauf
- Allgemeines Informationsverhalten beim Automobilkauf
- Für den Autokauf zur Verfügung stehendes Budget
- Alternativenausschluss und Testen der Hypothese H6
- Beschreibung der Kundensegmente aufgrund des Kaufentscheidungsprozess
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit verfolgt das Ziel, den Nutzen von Automobilausstattungen mithilfe einer Conjoint Analyse zu erforschen. Die Studie untersucht dabei die Kaufentscheidungsprozesse von Konsumenten und die Bedeutung verschiedener Ausstattungsmerkmale für die Kaufwahrscheinlichkeit und Zahlungsbereitschaft.
- Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung beim Automobilkauf
- Anwendung der Conjoint Analyse zur Ermittlung von Nutzwerten von Automobilausstattungen
- Identifikation von Kundensegmenten und deren Präferenzen für bestimmte Ausstattungsmerkmale
- Zusammenhang zwischen Ausstattungsmerkmalen, Kaufwahrscheinlichkeit und Zahlungsbereitschaft
- Entwicklung von zielgruppengerechten Ausstattungspaketen
Zusammenfassung der Kapitel
- Zielsetzung: In diesem Kapitel wird die Zielsetzung der Arbeit erläutert und der Forschungsgegenstand definiert.
- Theoretische Überlegungen: Dieses Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Conjoint Analyse und des Kaufentscheidungsprozesses. Es werden die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung im Automobilbereich beleuchtet und messtheoretische Aspekte der Conjoint Analyse erörtert.
- Empirische Studie: Hier wird die empirische Studie beschrieben, die zur Erhebung der Daten für die Conjoint Analyse durchgeführt wurde. Die Stichprobe, die Datenerhebungsmethode und die Analysemethodik werden detailliert dargestellt.
- Ergebnisse der Conjoint Analyse und Prüfung der Hypothesen: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Conjoint Analyse und die Überprüfung der aufgestellten Hypothesen. Es werden die Nutzwerte der verschiedenen Ausstattungsmerkmale sowie die Auswirkungen auf die Kaufwahrscheinlichkeit und die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten dargestellt.
- Allgemeines Informationsverhalten beim Automobilkauf: Dieses Kapitel analysiert das Informationsverhalten von Konsumenten beim Automobilkauf und die Bedeutung verschiedener Informationsquellen.
- Für den Autokauf zur Verfügung stehendes Budget: Das Kapitel untersucht die Budgetrestriktionen von Konsumenten und deren Auswirkungen auf die Kaufentscheidung.
- Alternativenausschluss und Testen der Hypothese H6: Dieses Kapitel befasst sich mit den Gründen für den Ausschluss von Alternativen beim Automobilkauf und testet die Hypothese H6.
- Beschreibung der Kundensegmente aufgrund des Kaufentscheidungsprozess: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Kundensegmente, die aufgrund des Kaufentscheidungsprozesses identifiziert werden können.
Schlüsselwörter
Conjoint Analyse, Kaufentscheidungsprozess, Automobil, Nutzwert, Ausstattungsmerkmale, Kaufwahrscheinlichkeit, Zahlungsbereitschaft, Kundensegmente, Präferenzen, empirische Studie.
- Quote paper
- Steffen Vogel (Author), 2005, Conjoint Analyse. Nutzwerte von Automobilausstattungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46561