In folgender Hausarbeit möchte ich mich mit dem präsidentiellen Regierungssystem Argentiniens auseinandersetzen. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, da ich bereits im Seminar einen Vortrag über die Regierungssysteme in Lateinamerika gehalten habe und die Tatsache, dass alle politischen Systeme auf diesem Kontinent präsidial verfasst sind, sehr interessant finde.
Anhand des Beispiels Argentinien möchte ich auf die Rolle und Art der Demokratie im Land eingehen. Hier gibt es nämlich zwei gegensätzliche Aussagen. Im Demokratieindex 2016 der britischen Wochenzeitung "The Economist", welche sich schwerpunktmäßig mit internationaler Politik auseinandersetzt, belegt das Land Platz 49 von 167 Ländern und wird als fehlerhafte Demokratie bezeichnet. Mit einem Wert von 6,96 belegt Argentinien im lateinamerikanischen Vergleich Platz sieben. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation "Freedom House" untersucht in ihrem Länderbericht "Freedom in the World" die Freiheit und Demokratie in allen Staaten der Welt. Im Länderbericht 2018 wird Argentinien dabei als freie Demokratie bewertet. Aufgrund dieser gegensätzlichen Bewertungen und Aussagen möchte ich in dieser Hausarbeit untersuchen, ob es sich bei dem präsidentiellen System Argentiniens um eine freie oder um eine fehlerhafte Demokratie handelt.
Dabei möchte ich folgendermaßen vorgehen: Zunächst werde ich die historische und gesellschaftliche Entwicklung Argentiniens beschreiben und dabei die Einflüsse auf das gegenwärtige System untersuchen. Anschließend werde ich mich mit den Merkmalen des präsidentiellen Regierungssystems auseinandersetzen und speziell die Rolle des Präsidenten und des Parlaments genauer beobachten. Danach werde ich mich mit der demokratischen Machtübernahme im Jahr 1983 befassen und dabei die Verfassungsreform von 1994 hinzuziehen, welche einen großen Einfluss auf das derzeitige System in Argentinien hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer und gesellschaftlicher Kontext Argentiniens
- Merkmale des präsidentiellen Regierungssystems
- Präsident
- Parlament
- Die demokratische Machtübernahme 1983
- Verfassungsreform 1994
- Präsidentschaftswahlen und Präsidenten seit 1983
- Fazit und Einordnung in den lateinamerikanischen Kontext
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das präsidentielle Regierungssystem Argentiniens und untersucht, ob es sich um eine freie oder eine fehlerhafte Demokratie handelt. Die Arbeit befasst sich mit der historischen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes und untersucht, wie diese die heutige politische Ordnung beeinflusst hat.
- Die Rolle des Präsidentschaftsystems in der argentinischen Demokratie
- Die Auswirkungen der kolonialen Vergangenheit auf die politische Entwicklung Argentiniens
- Die Bedeutung der Verfassungsreform von 1994 für das argentinische Regierungssystem
- Der Vergleich des argentinischen Systems mit anderen lateinamerikanischen Staaten
- Die Bewertung des argentinischen Regierungssystems im Kontext des Demokratieindex und des Freedom House-Berichts
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor und erläutert den Kontext der Untersuchung. Die Analyse der historischen und gesellschaftlichen Entwicklung Argentiniens im zweiten Kapitel zeigt die komplexen Herausforderungen des Landes auf, beginnend mit der spanischen Kolonialisierung bis hin zur demokratischen Machtübernahme im Jahr 1983. Diese Herausforderungen spiegeln sich auch in der politischen Ordnung Argentiniens wider.
Schlüsselwörter
Präsidentielles Regierungssystem, Argentinien, Demokratie, Kolonialisierung, Verfassungsreform, Lateinamerika, Demokratieindex, Freedom House
- Quote paper
- Leonhard Tetzlaff (Author), 2018, Die Rolle des präsidentiellen Systems für die Demokratie in Argentinien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465643